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Edinburgh

Edinburgh Caravan Club Site

Edinburgh Caravan Club Site

Wir stehen auf dem Edinburgh Caravan Club Platz im Nordwesten der Stadt, fast direkt am Firth of Forth, dem größten Fjord Schottlands. Zur Abwechslung müssen wir mal einen Platz mit allen Annehmlichkeiten aufsuchen, Wäsche waschen, ausgiebig duschen und unbegrenzt WIFI. Es ist mit 27,50 Pfund jedoch ganz schön teuer, zudem sind jetzt Ferien. Aber in der Nähe fährt ein Bus ins Zentrum von Edinburgh. Das Tagesticket kostet 4,- Pfund pro Person. Das ist wieder ein Pluspunkt.

Brückenreste

Brückenreste

Am ersten Nachmittag schlenderten wir am Strand entlang, westlich vom Campingplatz. Es war gerade Ebbe und wir spazierten an der Wasserlinie bis zur alten Brücke zum Cramond Island. Von der Brücke stehen nur noch die Pfeiler. Bei Ebbe gelangt man trockenen Fußes zur Insel. Auf Cramond Island siedelten zuerst die Römer, dann kamen im 6. Jahrhundert die ersten Christen. Man hat dort alte Gräber aus dieser Zeit gefunden. Im 2. Weltkrieg diente Cramond Island als Verteidigungsstützpunkt gegen feindliche U-Boote. Heute nehmen die Touristen die Insel in Beschlag.

Flussmündung

Flussmündung

Kurz bevor wir die Brücke erreichten setzte die Flut ein, erst unmerklich, dann hörte man die kleinen Flutwellen. Das Geräusch kennen wir nun schon von mehreren Orten auf der Welt. Die letzten Besucher der Insel mussten barfuß zurück kommen. Um die 100 Leute müssen jedes Jahr von der Insel gerettet werden, gibt eine Tafel der Seenotrettung bekannt.
Eine wunderschöne, kilometerlange Promenade mit viel Grün lädt zum Entspannen, Spazieren, Laufen oder Fahrrad fahren ein.

Romanes & Paterson

Romanes & Paterson

Die Hauptstadt von Schottland an einem Tag erleben zu wollen, ist nicht möglich. Deshalb suchten wir uns auf dem Stadtplan ein paar Punkte heraus, die wir besuchen wollten. Ein paar Highlights, die jeder Tourist gesehen haben sollte, wenn er in Edinburgh ist. Wie gesagt, fuhren wir mit dem Stadtbus, der Linie 16, ins Stadtzentrum und stiegen am York Place aus. Das war zwar das andere Ende als wir das geplant hatten, weil wir den falschen Bus erwischt hatten, aber das war egal. So spazierten wir zuerst die Princes Street vom Calton Hill aus in Richtung Castle entlang. Rechts der Princes Street dehnt sich die Neustadt aus, links davon die tief gelegenen Streets Gardens. Die Princes Street ist eine moderne Einkaufsmeile, mit dem ältesten Kaufhaus der Stadt, dem Romanes & Paterson von 1808.

Scott-Denkmal

Scott-Denkmal

Ein Blickfang ist das Sir Walter Scott Denkmal, welches man für 5,- Pfund besteigen kann. An allen Ecken stehen Dudelsackspieler, die alle die gleiche schottische Melodie spielen. Das ist zwar schön, aber auf die Dauer ziemlich nervig.

Castle Eingang

Castle Eingang

Zum Castle hoch gelangt man über die The Mound und die Ramsey Lane, über die man die Royale Mile erreicht. Rechterhand liegt der Castle Hill. Eigentlich wollten wir von hier oben aus über die Stadt Edinburgh schauen, aber gerade jetzt baute man um den gesamten Burghof Zuschauerränge auf. Auf dem Burghof soll dann das Military Tattoo, eine große Militärparade abgehalten werden.

The Scotch Whisky Experience

The Scotch Whisky Experience

Dann lenkten wir unsere Schritte die Royal Mile hinunter, durch die Altstadt. Dort findet man gleich die Camera Obscura, das The Scotch Whisky Experience, eine Destillerie. Für 14,50 Pfund pro Person kann man an einer Führung teilnehmen. Im Shop werden Whiskys aus dem ganzen Gebiet der Britischen Inseln angeboten. Die Preise sind ebenso gepfeffert.

an der Royal Mile

an der Royal Mile

Das besondere an Edinburgh sind die ungewöhnlich hohen Häuser. Sie besitzen bis zu 10 Etagen. Das Castle schützte die Stadt vor Jahrhunderten gegen die Angriffe der Engländer. Die Bewohner der Stadt rückten mit den Wohnhäusern also dicht an die Burg heran. Der Raum für die vielen Leute war jedoch zu gering, so bauten sie in die Höhe. So kamen auch die kleinen Closes zustande, Hinterhöfe bzw. kleine Verbindungswege zwischen den größeren Straßen. Die meisten Closes sind nur Abstellräume, einige davon sind aber sehr schön gemacht oder beherbergen kleinste Kneipen.

kleinster Pub Schottlands

kleinster Pub Schottlands

Ein Abstecher zum Grassmarket lohnt sich kaum, allerdings findet man hier den kleinsten Pub Schottlands.

Greyfriars Bobby

Greyfriars Bobby

Der Candlemaker Row folgend, erreicht man den Greyfriars Kirkyard, auf dem es angeblich spuken soll. In der Nähe des Friedhofs steht Greyfriars Bobby, ein kleiner Hund. Dessen Nase zu reiben soll Glück bringen.
Auf der anderen Straßenseite steht das National Museum of Scotland. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freut sich das Museum. Es ist ein Museum, welches so ziemlich alles in Schottland zum Thema hat, wie Wohnen, Handwerk, Wissenschaft und vieles mehr. Es ist ein lebendiges Museum, in vielen Teilen auch interaktiv. Man kann probieren und experimentieren.

Kunstmarkt

Kunstmarkt

Wieder auf der Royal Mile trifft man auf einen kleinen Kunstmarkt, der in einer Kirche untergebracht ist.
Die mittelalterliche Altstadt mit ihren Natursteinstraßen und -wegen, engen Gassen und hohen Häusern ist sehenswert, auch wenn viele Menschen dort unterwegs sind.

Firth of Forth Brücke

Firth of Forth Brücke

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir die eigenwillige Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth, den längsten Fjord Großbritanniens. Rostrot ragt die einmalige Konstruktion in den Himmel und über den Fjord. Genau an dieser Stelle spannte sich im 2.Weltkrieg eine U-Boot-Sperre im Wasser. Am gegenüberliegenden Ufer stehen noch die Ruinen des alten Forts.

Firth of Forth Brücken

Firth of Forth Brücken

Links der Eisenbahnbrücke spannt sich die Forth Bridge, eine Hängebrücke. Gleich daneben entsteht gerade eine dritte Brücke, ebenfalls eine Hängebrücke, jedoch anderer Bauart. Man sieht also an einer Stelle gleich drei verschiedene Brückenarten.
Der Ort South Queensferry sieht immer noch so aus, wie er Anfang des 19. Jahrhundert aussah. Damals legte hier die königliche Fähre an, die zwischen hier und dem Edinburgh Castle pendelte.

 

 

Fazit Britische Inseln

Stellplatz am Meer

Stellplatz am Meer

Von Anfang Juni bis Mitte September erfüllten wir unseren großen Wunsch, einmal die Britischen Inseln im Rahmen einer Rundfahrt kennenzulernen. Mit dem knapp zehn Meter langen Motorhome ist das nicht ganz einfach, aber wenn man die Plätze vorher kontaktieren kann, um herauszufinden, ob sie und vor allem die Zufahrten dorthin groß genug sind, geht das schon. Oft genug erlebten wir jedoch, dass wir uns mit einem 10m-Wohnmobil angemeldet haben, und dann die Eigentümer die Hände über dem Kopf zusammenschlugen, weil sie sich das Wohnmobil doch nicht so groß vorgestellt haben. Daher wurde es dann doch oft genug sehr eng und es blieben nur Millimeter zwischen Wand und Wohnmobil.
Wir wurden Mitglied im „The Caravan Club“. Für knapp 50,- Pfund Jahresbeitrag bekommt man ein Guidebook, mit dem man über 200 Caravan Club-Plätze und 2500 Plätze bei Privatleuten in Großbritannien und Nordirland findet. Viele der Privatplätze kosten zwischen 5,- und 15,- Pfund, das macht sich in der Reisekasse schon vorteilhaft bemerkbar. Vor allem in England ist es kaum möglich, einen Parkplatz zu finden, der sich für eine Übernachtung eignet oder dafür freigegeben ist. In Schottland und Irland ist das schon eher möglich. Südengland eignet sich zudem im Sommerhalbjahr kaum für Individualtouristen, denn es einfach überall nur voll. Der Caravan Club bietet noch mehr Vorteile: z.B. ausgewählte Plätze bieten hohe Rabatte an (monatliches Update), es gibt Preisvorteile bei verschiedenen Freizeitparks oder Sehenswürdigkeiten und man besucht die RSPB-Naturparks kostenlos.
Weitere Stellplätze, meist kostenlos, sind über den niederländischen Anbieter „campercontact“ zu finden. Dort werden Plätze in ganz Europa aufgelistet und sind auch ausführlich beschrieben. Eine bequeme Suche ist über die bereitgestellte Karte möglich, die Route dorthin kann man sich auch gleich anzeigen lassen oder man gibt die Adresse bei Google Maps ein. Very easy.

typisch englische Straße

typisch englische Straße

Zum Fahren besorgt man sich am besten einen Autoatlas in A3-Format. Dort sind alle Straßen verzeichnet. Verschiedene Farben geben Aufschluss darüber, welche Straßen wie breit sind. Darauf verlassen sollte man sich jedoch nicht immer, denn in bestimmten Regionen wie Berglandschaften oder alte, gewachsene Dorflandschaften geht es meist ziemlich eng zu. Singleways sollten komplett mit dem Wohnmobil gemieden werden, da passen meistens kaum zwei PKW aneinander vorbei, an den Ausweichstellen.
Vor allem in England fährt man wie mit Scheuklappen, denn fast überall sind die Straßen bis zur Fahrbahn mit hohen Hecken bewachsen und man sieht nichts von der Landschaft. Das ist nicht nur schade, sondern auch oft ein Problem, wenn die einheimischen LKWs im Gegenverkehr angeschmettert kommen. Da geht oftmals ein Spiegel flöten.

Links fahren ist auf den britischen Inseln angesagt, dass weiß jeder. Das jedoch auch gegen die Fahrbahn geparkt werden darf, dass war uns neu und hat uns manchen Schreck versetzt. Es schient, als würde ein Auto auf unserer Fahrspur entgegen kommen. Irgendwann wurde auch das zur Gewohnheit und wir nutzten die Gelegenheit selbst das ein oder andere Mal. Das ist manchmal bequemer.
Die Straßenbeschilderung lässt nicht selten echt zu wünschen übrig. In den allermeisten Fällen, wenn vorhanden, sind die Schilder fast komplett zugewachsen und man erkennt erst beim Vorbeifahren, was draufsteht.

Stonehenge

Stonehenge

Wer länger auf den britischen Inseln unterwegs ist, für den sei der English Heritage Club oder der National Trust Club empfohlen. Wir meldeten uns gleich in der ersten Sehenswürdigkeit beim English Heritage Club an und hatten diesen Eintritt frei. Dazu kommen vierhundert weitere Sehenswürdigkeiten in England, für die dann kein Eintritt verlangt wird. Der Jahresbeitrag kostet um die 70,- Pfund. Den Einsatz hat man nach ein paar Besuchen wieder heraus. Die Eintrittspreise sind bekanntlich sehr gepfeffert. Stonehenge ist inkludiert, dessen Eintritt allein schon gut 36,- Pfund für zwei Erwachsene kostet.

Die Preise sind zumeist der Gestalt, dass die Waren das gleiche in Pfund kosten, was sie in Deutschland in Euro kosten. Das heißt, diese Waren sind ein viertel teurer als in Deutschland. Was unvergleichlich teurer ist, sind Wurst, Käse und vor allem Alkohol. Wer Lammfleisch mag, der sollte auf den britischen Inseln zuschlagen. Das dortige Lammfleisch ist preiswert und sehr lecker, wobei es geschmackliche und farbliche Unterschiede zu Irland gibt. Das irische Lammfleisch fanden wir noch einen Ticken feiner.

Einkaufen kann man sehr günstig bei Aldi und Lidl. Während in den meisten Ländern die beiden Ketten teurer sind, weil sie „Importware“ anbieten, ist es auf den britischen Inseln umgekehrt. Hier findet man auch deutsche Produkte. Aldi und Lidl sind fast überall vertreten. Günstig einkaufen geht auch bei Sainsbury und Iceland. Als die teuerste Kette hat sich für uns co-op herausgestellt.

Wichtiges Thema ist das Internet. In den USA arbeiteten wir schon mit einem eigenen WIFI (WLAN)-Hotspot. Da dies sehr bequem ist, forschten wir in Deutschland nach solch einem Gerät. Die unabhängigste Lösung ist das Gerät von Glocalme. Dieses arbeitet mit einem internen Empfangsteil. Dadurch ist man überall auf der Welt unabhängig von irgendwelchen SIM-Karten. Das kostet allerdings zumeist auch mehr als lokale SIM-Karten. Wenn man also eine lokale Daten-SIM-Karte bekommen kann, sollte man sich eine besorgen. Leider existiert auf den britischen Inseln kaum ein öffentliches Netz, so dass man oft genug ohne Internet dasteht. Abhilfe schaffen dann Touristinfos, Campingplätze, oder auch Sainsbury bietet kostenloses WLAN an. Das Glocalme-Gerät ist jedoch nur über amazon.com oder einem chinesischen Anbieter zu bekommen. Das andere Problem ist, dass das Gerät ein elektronisches ist und somit nicht aus den USA nach Deutschland versendet wird. Man sollte also jemanden haben, der vielleicht einmal aus den USA nach Deutschland kommt. Im Gepäck eines Reisenden ist es kein Problem.

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Alles in allem sind wir froh, dieses Land bereist zu haben. Das Wetter ist zwar nicht wirklich ein Reisewetter, es regnet ziemlich oft. Dabei hatten wir noch Glück, denn wenn wir etwas sehr Sehenswertes besucht haben, schien auch die Sonne und es war halbwegs warm. Die Temperaturen lagen fast immer zwischen 17- 20 Grad, es war also nicht wirklich kalt, auch nachts nicht.
Gefallen haben uns die kleinen Häuschen mit ihren Erkern, kleinen Haustüren und großen Schornsteinen, es gibt viele schöne Vorgärten. Man findet so gut wie keine Hochhäuser, auch in den Großstädten nicht. Alles ist klein und gemütlich. Man ist jedoch kaum irgendwo allein auf der Straße oder zu Fuß unterwegs. Die britischen Inseln sind dicht besiedelt. Das macht sich vor allem an den touristischen Orten bemerkbar. Wenn man kann, sollte man seine Besichtigungen auf den Vormittag verlegen, anschließend wird es meistens richtig voll.

Affenbaum

Affenbaum

Überraschend sind die vielen Yuccapalmen, die wirklich bis in den hohen Norden vorkommen. Die urzeitlichen Affenbäume (Araukarien) sind zu stattlichen Exemplaren herangewachsen und kommen ebenfalls bis in den Norden vor. Sie sind so alt, dass sie sogar Zapfen tragen. Zusammen mit dem Pampasgras verleihen diese Pflanzen ein mediterranes Feeling und lassen das oft nicht so schöne Wetter in bisschen freundlicher aussehen.

Poole

Poole

Landschaftlich ist es auf den britischen Inseln überall schön. Für uns waren vor allem die Westküsten am interessantesten, vor allem wegen der Robben und Otter. Das Wasser ist dort am besten. Die allerschönsten Ziele waren Loch Ness (Schottland) im Sonnenschein, Giants Causeway (Nordirland) und die Cliffs of Moher (Irland).
Wir sind nicht so die Stadtbesucher, aber die alten englischen Städte wie Cambridge, Chester oder auch das schottische Edinburgh, sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Dabei sollte man das P+R-System nutzen. Gemütlich geht es schon mal in den kleinen Küstenorten zu, die alle ein eigenes Gesicht besitzen.

Das ist es, was uns zu dieser Rundreise einfiel. Solltet Ihr etwas zu ergänzen oder Vorschläge für weitere Themen haben, schreibt bitte gerne einen Kommentar im Anschluss an diesen Artikel. Wir sind gespannt.

 

 

Kilkenny

Kilkenny Castle

Kilkenny Castle

Die Südostküste mit dem angeblich ältesten Leuchtturm der Welt, das Hooks Lighthouse bei Wexford, mussten wir wieder auslassen. Es gibt dort wieder einmal keine Stellplätze für uns. Deshalb war das nächste Ziel Kilkenny am River Nore. Auch diese Stadt besitzt noch ihr mittelalterliches Gesicht. Die Pubs, Kneipen und viele der kleinen Geschäfte haben kräftig farbige Fassaden. Hier fanden wir auch die kleinen Verbindungsgassen wieder, die in Edinburgh Closes genannt werden, nur das sie in Kilkenny Slips heißen.
Das Castle mit seinem riesigen Parkgelände und dem Rosengarten, über dem Fluss gelegen, ist in bestem Zustand. Die Außenanlagen kann man kostenlos besuchen, der Eintritt zu den Räumlichkeiten kostet 7,- € pro Person.

St. Canise´s Kathedrale

St. Canise´s Kathedrale

Die Hauptgeschäftsstraße Kilkennys führt direkt vom Castle zur St. Canise´s Kathedrale, fünfzehn Minuten Fußweg. Die Kathedrale liegt auf einem Hügel, ist ziemlich eingebaut und besitzt… einen Aussichtsturm. Gegen einen Obolus darf man den Turm besteigen.

Brewery Corner 29

Brewery Corner 29

Auf der Hauptstraße sind auch zwei Brauereien zu finden. Die Smithwick´s Brauerei ist gut besucht. Wer das Bier probieren möchte, muss sich einer Führung anschließen. Dann kostet die Probe von drei Biersorten immer noch 7,- €.
Ein anderer Tipp ist die in Richtung Kathedrale gelegene Brewery Corner 29. Dort gibt es zwar keine Führung, aber man darf vier selbst ausgesuchte Biersorten für 6,- € probieren. Zur Verfügung stehen mindestens zehn Sorten.
Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz einer Mall im Süden Kilkennys.

 

St Andrews

The Beeches

The Beeches

Von Edinburgh aus fuhren wir weiter Richtung Norden und durchquerten die Halbinsel Fife bis in die Nähe von St Andrews. Dort verbrachten wir mehrere Nächte auf einer Wiese am Tentsmuir Forest im Nordostzipfel der Halbinsel Fife. Der Stellplatz nennt sich The Beeches bei Tayport und kostet 5,- Pfund pro Nacht. Auf der Halbinsel Fife herrscht Landwirtschaft vor, Rinder und Schafe gibt es nur sehr wenige. Apropos Schafe: da in Großbritannien sehr viele Schafe gehalten werden, ist das Fleisch relativ günstig und wir können uns öfter einmal an Lammfleisch gütlich tun.

Old Course

Old Course

Nur ein paar Meilen entfernt liegt der Badeort St Andrews. Die Stadt ist zudem die Heimatstadt des Golfsports und hier befindet sich auch der älteste Golfplatz der Welt, the Old Course. In dieser Stadt werden alle weltweit geltenden Golfregeln festgelegt. Im British Golf Museum erfährt man alles über den Golfsport.

Castle St Andrews

Castle St Andrews

Die Altstadt von St Andrews war, wie viele alte Städte, von einer Stadtmauer umgeben. Teile der Stadtmauer sind noch im Bereich des Castles, der Kathedrale und am Hafen erhalten, zudem das Westtor.
Der älteste Bau war die Kirche St. Mary on the Rocks aus dem 9. oder 10. Jahrhundert, wenig später wurde das Castle gebaut. Von der Kirche sind nur noch die Grundmauern vorhanden. Das alte Castle wurde zerstört und im 15. Jahrhundert durch ein neues ersetzt, von dem nun auch nur noch Ruinen übrig sind.

Friedhofsmauer

Friedhofsmauer

Auch die einstmals größte schottische Kathedrale und die benachbarte St. Rule´s-Kirche aus dem 15. Jahrhundert sind nur noch Ruinen, von denen jedoch noch beeindruckende Teile erhalten sind. Der große zugehörige Friedhof weist eine Besonderheit auf. In die den Friedhof umgebende Mauer sind auf der ganzen Länge Grabsteine eingelassen, die Gräber liegen davor und werden durch eine flache Mauer begrenzt.

Fischerhafen

Fischerhafen

Nach dem Trubel in der Stadt kann man sich bei einem Spaziergang auf der Mole, am Fischerhafen entlang oder am Sandstrand entspannen. Der Tidenhub ist groß, so dass das Wasser am flachen Strand bei Ebbe weit zurückweicht.

Tayport

Tayport

Tayport ist ein kleiner Ort mit einem noch kleineren Hafen im Norden. Von hier aus erstreckt sich die felsige Küste am Firth of Tay entlang. Wie schon im Firth of Forth steht auch im Firth of Tay eine große Bohrinsel im Fjord. Sie fördern offensichtlich Öl, denn am Firth of Forth bekam ich ölverschmierte Füße, als ich an der Brücke zum Cramond Island entlang spazierte. Vor dem Verzehr von Muscheln und Schnecken wird gewarnt, soviel zum Thema umweltfreundliche Bohrinseln.

Panzersperren am Forth of Tay

Panzersperren am Forth of Tay

Der Süden von Tayport ist recht nett mit weiten Sandstränden und einem schön angelegten Park.
Noch weiter im Süden finden sich Reste einer polnischen Verteidigungslinie entlang der Wasserlinie der Bucht Tayport Heath, große Betonklötze als Panzersperren sowie Bunkeranlagen.

Robben am Tentsmuir Point

Robben am Tentsmuir Point

Der Tentsmuir Forest bietet sich für eine herrliche Fahrradtour an, zumindest bei schönem Wetter, so wie es uns endlich einmal vergönnt war. Bei unserer 16 Kilometer langen Tour fuhren wir durch dichten und offenen Wald, mit übermannshohem Farn und Lichtungen. Abstecher zur nahen Küste sind immer wieder möglich.
Am Tentsmuir Point ist eine Beobachtung von Robben so gut wie wahrscheinlich. Leider liegt die Gruppe sehr weit vom Land weg auf einer Sandbank. Kommt man ihnen nahe genug, hört man sogar ihre Laute.

Eishaus

Eishaus

Ein altes steinernes Eishaus berichtet von alten Zeiten, als hier noch der Lachsfang ein großes Geschäft war. Die gefangenen Lachse wurden hier bis zum Abtransport zu den Händlern kalt aufbewahrt.
Das Tentsmuir-Gebiet kann auf eine sehr lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Schon vor 8000 Jahren siedelten hier Menschen, vor 7000 Jahre fegte ein Tsunami über das Gebiet hinweg und veränderte die Landschaft. Lange danach legten die Römer Camps an, 500 Jahre später übernahmen die Wikinger das Gebiet. Nach ihnen jagten die schottischen Könige hier, und um 1100 kam ein Mönch, um die seiner Meinung nach Gesetzlosen und Banditen zu bekehren. Mitte der 1780er ging vor der Küste eine dänische Flotte unter. Die Überlebenden fristeten ihr Dasein in Zelten und gaben dem Gebiet seinen Namen Tentsmuir. Nach einer turbulenten Neuzeit sind Teile des Tentsmuirs Naturschutzgebiet.

Broughty Castle

Broughty Castle

Auf der anderen Seite des Firth of Tay, östlich von Dundee, findet man das Broughty Castle. Seine Wurzeln gehen bis in das Jahr 1454 zurück. Seither wurde es erweitert und umgebaut. Erst war es schottisches Wohnhaus, dann wurde es im 16. Jahrhundert englische Garnison, irgendwann verfiel es. Seit 1846 diente es der Eisenbahn, die hier einen Fährhafen unterhielt. Ab 1855 wurde Broughty Castle zum Fort umgebaut. Eine Weile dienten hier auch schottische Soldaten, die Unterwasserminen im Firth of Tay, aber auch anderswo in der Welt, verlegten.

Käsetaler mit Taubnesseln

Käsetaler mit Taubnesseln

Die Wiese bei Tayport, auf der unser Motorhome steht, bietet uns auch Nahrung. Einen Abend standen Ziegenkäsetaler mit Taubnesseln auf dem Tisch, am anderen Abend gab uns die Natur Pilze, Hexenröhrlinge und Pfifferlinge, ausreichend für zwei gute Portionen. Die Riesenboviste waren leider schon zu weit und nicht mehr genießbar.

Jedburgh – Kelso

k-DSC05596Inzwischen hat sich die Landschaft ein weiteres Mal geändert. Jetzt herrschen Grasland, noch mehr Schafe, Mäuerchen und kleine Waldstücke vor. Apropos Mäuerchen: viele dieser Steinmauern, die als Weide- und Grundstückbegrenzungen dienen und allerorten zu finden sind, stammen wohl von den römischen Forts und dem Hadrianswall, wie wahrscheinlich viele Wohnhäuser. Die Steine waren leicht zu beschaffen und ein idealer Baustoff für dieses nasse Wetter.

Carter Bar

Carter Bar

Am 07. Juli 2016 überquerten wir die englisch-schottische Grenze auf der A68, an der Carter Bar. Zuvor fuhren wir durch den Northhumberland National Park. Der Nationalpark ist ziemlich groß und ein Naturparadies, ideal für Wanderer. Es führen kaum Straßen hindurch.
An der Carter Bar hatten sogar wir mit unserem großen Motorhome Gelegenheit, anzuhalten und die herrliche Landschaft und Aussicht auf Schottland zu genießen.

Schottland

Schottland

Schottland empfing uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. In der kurzen Zeit, in der wir verweilten, hielten mehrere deutsche und belgische PKWs, sogar ein deutscher Reisebus. Er ist auf einer 6-Tage-Rundfahrt über Glasgow und Edinburgh unterwegs.
Immer, wenn ein Reisebus hält, spielt ein älterer schottischer Herr mit allem Drum und Dran Dudelsack, nebenbei verkauft er Souvenirs. Es ist ein wirklich schöner Flecken Erde.

Einfahrt Ashieburn House

Einfahrt Ashieburn House

Die Stellplatzsuche gestaltete sich diesmal etwas schwierig. Wir hatten nicht vorgebucht, weil wir sehen wollten, ob wir auch irgendwo so stehen können. In Schottland soll das ja einfacher sein. Da wir nichts fanden, fuhren wir einen der Plätze des Caravan Club an, The Bairnkine Farm kurz vor Jedburgh. Dort fanden wir eine Wiese direkt neben einem Kuhstall, der Gestank war unerträglich, dazu voller Fliegen. Das wollten wir uns nicht antun und so fuhren wir weiter. Kurz hinter Jedburgh, bei Ancrum, fanden wir Ashieburn House, ein schöner kleiner und ruhiger Platz auf einem sehr gepflegten Grundstück, für 12,- Pfund die Nacht. Allerdings ist die Einfahrt so eng, dass es Millimeterarbeit ist, das Motorhome dort hindurch zu fädeln, Straßensperrung inklusive.

Straßenfest in Jedburgh

Straßenfest in Jedburgh

Bei unserem Besuch von Jedburgh trafen wir am Ortseingang auf eine Sperrung der Straße durch das Ordnungsamt. Wir durften passieren und suchten uns einen Parkplatz. Der zentrale Parkplatz, wie auch die Parkplätze bis dahin, waren alle mit Pferdeanhängern blockiert. Was geht hier bloß ab, fragten wir uns. Nachdem wir mit dem kleinen Smart doch noch ein Plätzchen ergattert hatten, spazierten wir auf die Abbey zu und hörten schon Musik. Vor der Abbey spielte ein Orchester, Musiker in Schottentracht standen bereit.

Castle and Jail

Castle and Jail

Nachdem wir eine Weile zugehört hatten, spazierten wir zum Castle and Jail, auf einem Hügel hinter der Abbey gelegen. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird gerne angenommen. Eigentlich ist das ganze nur ein Gefängnis. Der Mittelbau mit dem Glockenturm, diente dem Gefängniswärter und seiner Familie sowie seinem Helfer als Wohnstätte. Die Glocke wurde immer dann geläutet, wenn ein Gefangener zu fliehen versuchte. Dieses Wohnhaus zeigt in einer Ausstellung die Geschichte der Stadt Jedburgh, die auch mit dem Leben der Maria Steward, Königin von Schottland, verbunden ist.

Zellenblock

Zellenblock

Um das Wohnhaus gruppieren sich drei Zellenblöcke. Um 1820 wurde das Gefängnis eingerichtet. Damals waren noch Männer, Frauen und Kinder zusammen untergebracht, egal für welche Verbrechen sie einsaßen, es gab keine Heizung und nur spärliche Verpflegung. Etwa um 1850 trennte man die drei Gefangenengruppen und jede bewohnte einen Zellenblock. Freigang war nur auf einem kleinen Hof möglich. Es wurde jeweils ein Gefangener bestimmt, der sich durch gute Führung auszeichnete. Er bekam eine Zelle mit Kamin, durfte für die Insassen einkaufen oder sogar Tabak konsumieren.
In den Zellenblöcken für Männer und Frauen gab es im Erdgeschoss einen Gemeinschaftsbereich, oben befanden sich die Zellen. Der Block für die Schwererziehbaren (Kinder und Jugendliche) besaß solch einen Raum nicht.

Jedburgh Abbey

Jedburgh Abbey

Für die Abbey von Jedburgh wird Eintritt verlangt, deshalb besichtigten wir sie nur von außen. Es sind nur noch Ruinen von ihr übrig. Die Abbey stand bei ihrem Bau im 12. Jahrhundert an der englisch-schottischen Grenze. Die Engländer fielen dann im 14. Jahrhundert immer wieder bei den Schotten ein und zerstörten diese Abbey und weitere Abbeys, wie die von Kelso, Melrose und Dryburgh, mehrfach und gründlich. Jedburgh Abbey war die reichste Abbey.

Jedburgh Callants Festival

Jedburgh Callants Festival

Inzwischen war ein Umzug in Jedburgh voll im Gange. Die Musikgruppe in den schottischen Kleidern führte den Zug an, dann folgten jede Menge Reiter. Vor der Abbey nahmen etwas später ein paar vornehm gekleidete Leute Aufstellung, an denen der Zug später vorbeimarschierte. Die Straßen waren von Menschenmassen gesäumt, es war ein wirklich großes Ereignis. In der Touristinfo erfuhren wir, dass es sich um das Jedburgh Callants Festival handelt, welches jedes Jahr um diese Zeit stattfindet. Es erinnert an die Zeiten des 13. und 14. Jahrhunderts, als die Schotten ihre Grenze gegen die Engländer verteidigten. Um sich vor Übergriffen zu schützen, patroullierten die verschiedenen Familien an der Grenze entlang.

Kelso Abbey

Kelso Abbey

Kelso liegt am River Tweed und besitzt eigentlich keine alten Bauten. Dafür haben die Engländer in drei Jahrhunderten gesorgt. So besitzt Kelso mit dem großen Marktplatz einen eigenen Charme. Kelso Abbey war einmal die größte der Border-Abbeys, heute ist am wenigsten von ihr übrig.

River Tweed

River Tweed

In der Nähe der Abbey-Ruine befindet sich eine Brücke über den Tweed. Von hier hat man eine schöne Sicht auf die Rückseite von Kelso, wo schöne Wiesen und Terrassen liegen.
Auf der anderen Seite des Flusses zeigt sich Floors Castle, ein Prachtbau, der 1721 gebaut wurde und noch heute von der Familie bewohnt wird. Es ist für Besucher geöffnet.

 

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