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Funchal, die Zweite

Ich hatte in dem Beitrag Funchal schon angedeutet, dass es unmöglich ist, die Stadt an einem Tag zu besuchen. Deshalb fuhren wir mit dem Bus ein zweites Mal hin. Am Hafen ausgestiegen steuerten wir zuerst den auf der linken Seite des Hafengeländes liegenden Parque de Santa Catarina an. Wir wollten wenigstens einen der zahlreichen Parks von Funchal gesehen haben, außerdem erhofften wir uns einen schönen Blick über den Kreuzfahrthafen. Schon die Stützmauer des Gartens an der Straße ist sehenswert. Die kunstvoll gestaltete Ecke der Mauer lädt in ein Restaurant ein.

Über mehrere Treppen an verschiedenen Stellen erreicht man den höher gelegenen Park. Wir entschieden uns, zuerst am Fuße der Mauer, die sehr üppig bepflanzt ist, zum anderen Ende des Parks zu laufen und dort über eine Treppe hinein zu gelangen. Die ganze Treppe ist mit kleinen Kieseln belegt und führt durch eine wundervolle Farbenpracht exotischer Gewächse. In der Bewunderung darüber merkt man gar nicht, wie lang die Treppe ist.

Oben angekommen, ist der Park Santa Catarina in verschiedene Bereiche aufgeteilt, so dass jeder sein gemütliches Fleckchen zum Ausspannen finden kann. Sogar einen Teich mit Enten darauf gibt es. Über den Bäumen des Parks sind die Hügel und Berge auszumachen, die sich um Funchal erheben.
Mit der Aussicht über den Kreuzfahrthafen war es leider nichts, denn der oberste Bereich mit dem Aussichtspunkt ist abgesperrt. Der gehört zu einem Hotel, welches sich an den Park anschließt.

Durch ein Hintertor verließen wir den Park Santa Catarina und tauchten in den älteren Teil Funchals ein, den wir bei unserem ersten Besuch nicht gesehen hatten. Da hatten wir uns auf den hafennahen Bereich konzentriert, wie die meisten Touristen, die die Stadt besuchen.
Der Vorteil des älteren Teils: es ist nicht so viel los und man kann den ursprünglichen Charakter Funchals erleben. Die meisten Bauten stammen aus dem 18. Jahrhundert. Manche sind verfallen, bei vielen stehen nur noch die Außenwände, und andere wurden erhalten oder aufwändig rekonstruiert. Die Rekonstruktionsmaßnahmen werden immer noch fortgeführt.

So schlenderten wir von der Westseite des Stadtzentrums zur Ostseite. Dabei kamen wir an der englischen Kirche vorbei, und an der Kirche Sao Pedro, die gerade vor uns das Tor schloss. Wir stöberten in einem Antikladen, erfreuten uns an den alten Fassaden und stießen ganz zufällig auf die Madeiraweinhandlung D`Oliviera.
Nachdem wir auf der ersten Tour durch Funchal der ältesten Weinkellerei Madeiras, dem Blandy´s einen Besuch abgestattet hatten, wollten wir uns nun noch D´Oliviera ansehen. Während man im Blandy´s für eine Weinprobe bezahlen muss, bekommt man mindestens drei verschiedene Madeiraweine gratis zum Testen. Dazu reichte man uns ein Stück des Honigkuchens, den es überall auf Madeira gibt.

Wir sind Fans des Madeiraweines. Er wird genauso hergestellt wie der Sherry aus Jerez de la Frontera in Spanien, der Portwein aus Portugal und der Marsala auf Sizilien. Durch den Schuss Cognac werden diese Weine zu höher prozentigen Spezialitäten, die man unbedingt genießen muss. Allerdings lernten wir, dass der Madeirawein wenigstens fünf Jahre alt sein sollte, damit er schmeckt. Der 10 Jahre alte Madeirawein ist auch noch gut zu trinken, aber der 15jährige Wein ist dann schon wieder zu speziell für unseren Gaumen. Der Preis ist entsprechend. Jedes 5. Jahr wird ca. 10,-€ teurer, wenigstens bei den gängigsten Jahrgängen.

Neben Wein werden im D´Oliviera auch Liköre aus den Früchten Madeiras angeboten, sowie Zubehör für den Weingenuss, wie Geschenkpackungen, Korkuntersetzer und vieles andere.
Nach diesem Besuch spazierten wir weiter durch Funchal und kamen, nur ein Stück weiter, zum Rathausplatz, dem Praca do Municipio. Neben dem Rathaus findet man dort auch den alten Bischofspalast und die Jesuitenkirche.

Das Rathaus ist einem Palast aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Gäste haben die Möglichkeit, sich den Eingangsbereich und den hübschen Innenhof anzusehen. Die Eingangshalle ist im unteren Bereich rundum mit den berühmten portugiesischen Azulejos, blau-weiße Keramikfliesen, ausgestattet. Das sieht superschön aus.

Jetzt steuerten wir den ältesten Teil der Altstadt an. Dieser liegt oberhalb des Mercado dos Lavradores, der alten Markthalle Funchals. Hier sind die Gassen noch enger, aber auch hier reihen sich Restaurants und Bars aneinander.

Wir wollten unbedingt noch einmal Lapas, die gegrillten Napfschnecken essen, die es in fast allen Küstenorten Madeiras gibt. Da es in den engen Gassen zu dieser Jahreszeit doch empfindlich kalt im Schatten ist, suchten wir ein Restaurant mit etwas mehr Sonne. Direkt an der Promenade fanden wir eines. Vom Außenbereich aus konnten wir das Treiben dort und bei der Seilbahn beobachten.

Napfschnecken hatten wir vor Jahren in Schottland selbst gesammelt und gekocht. Sie wachsen auf den wasserumspülten Felsen des Atlantiks. Trotzdem waren wir überrascht, sie soweit im Süden zu finden.

Dieser Tag war wieder lang, aber ereignisreich. Müde stiegen wir in den Bus, der uns zum Hotel in Ribeira Brava zurück brachte.

Funchal

Einen Tag lang wollten wir uns Funchal ansehen, die Hauptstadt von Madeira. Auf der Insel Madeira leben rund 250.000 Menschen, 120.000 haben sich in Funchal niedergelassen, also knapp die Hälfte. Hochhäuser verschandeln hier nicht die Landschaft, dafür zieht sich die Bebauung weit in die Breite und weit die Berghänge hinauf. Das Zentrum von Funchal ist noch recht authentisch, aber überfüllt, vor allem, wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Die Gäste von bis zu drei Kreuzfahrtschiffen überfallen quasi alle auf einmal Funchal. Deshalb wartet die Stadt mit sehr vielen Restaurants und Bars auf. Es ist jedoch unmöglich, sich die ganze Stadt an einem Tag anzusehen.
Der Name Funchal basiert auf dem portugiesischen Wort für Fenchel, der hier bei der Ankunft der Europäer überall zu finden war.

Wir fuhren mit dem Bus nach Funchal und stiegen an der Endstation am Hafen aus. Oh je, wo ist denn die Haltestelle, wenn wir nach Ribeira Brava zurück wollen? Hier fahren eine Unmenge Busse an vielen Haltestellen ab. Da sollten wir nicht zu spät zurück sein, damit wir die richtige Haltestelle finden können. Egal, jetzt wollten wir uns erst einmal die Stadt ansehen.

Der Hafen, in dem die Kreuzfahrtschiffe liegen, ist nicht groß und es gibt dort nicht wirklich etwas zu sehen. So spazierten wir zu der kleinen Festung, die im Osten an der Küste zu sehen ist. Dabei kommt man an der Talstation der Seilbahn zum Monte vorbei. Gegenüber steht ein kleiner Leuchtturm am Wasser.
Die kleine gelbe Festung, die wir gesehen hatten, ist das Fort Sao Tiago. Sie wurde im Jahre 1614 gebaut und beherbergt heute ein Restaurant. Die meisten Außenbereiche des kleinen Forts kann man trotzdem erkunden. Unterhalb des Forts befinden sich ein kleines Schnellrestaurant und eine Bademöglichkeit.

Wenn man das Fort verlässt und geradeaus geht, kommt man in die Largo do Corpo Santo. Das ist eine schöne kleine alte Gasse mit unzähligen kleinen Restaurants und Geschäften. Das Beste jedoch sind die vielen bemalten Haustüren, von denen wir schon im Fernsehen erfahren haben. Da kann man alle möglichen Motive bestaunen, von naiver Malerei bis hin zu einem ausgezeichneten Werk des deutschen Künstlers Wolfgang Lass in der Rua Santa Maria. Es stellt eine Nixe in ihrer Unterwasserwelt dar, die auf einer Schaukel sitzt und einen wunderschönen Haarknoten hat. Die Schaukel integriert den Briefschlitz der Türe, der Haarknoten den Türklopfer. Ein sehr schönes Bild und verdient ausgezeichnet. Man sollte sich also für diese Gassen einige Zeit lassen und auch einmal hinter die geöffneten Türen schauen. Man trifft dort auf viele Überraschungen.

Die Rua Santa Maria trifft am westlichen Ende auf eine vierspurige Hauptstraße. Geht man dort nach links, trifft man an der nächsten Ecke auf den Farmers Markt, den Mercado dos Lavradores. Er wurde erst 1940 eröffnet und mit tollen Fliesenbildern verschönert. Um einen Innenhof gruppieren sich die Warenstände mit Pflanzen, Blumenzwiebeln, Obst, Gemüse und allerlei Kitsch. In einem separaten Teil ist der Fischmarkt untergebracht. Um hier das Treiben zu beobachten, muss man allerdings früh da sein. Wir hatten uns auf die Markthalle sehr gefreut und waren halbwegs enttäuscht. Da haben wir schon wesentlich bessere und interessantere Markthallen gesehen. Außerdem sind die Waren meist überteuert.

Gegenüber dem Mercado dos Lavradores steuerten wir in eine modernere Geschäftsstraße und spazierten weiter durch kleinere Gassen bis zur Kathedrale von Funchal. Sie stammt vom Anfang des 16. Jahrhunderts und ihre Architektur passt sich der Insel mit ihrem schwarzen Lavasteinen an. Sie erstrahlt in weiß mit schwarzen Akzenten, ist aber recht klein. Das Innere der Kathedrale ist dafür umso prunkvoller. Viel Gold verziert die Altäre, die im Barock gehalten sind. Umso mehr erstaunt die Decke. Deren Ornamentik kennen wir von den maurischen Bauwerken Spaniens und Marokkos, ein krasser Gegensatz.

Nun setzten wir unseren Weg über die Avenida Arriaga, die Flaniermeile Funchals fort. Das alte Golden Gate Grande Café und das Gebäude der Banco de Portugal beeindrucken. Viel Grün säumt die Straße und es hat genug Platz.
Rein zufällig kamen wir zur Weinkellerei Blandy´s. Diese hatten wir ganz woanders vermutet, aber es war gut, dass wir auf sie gestoßen sind. Die Blandy´s Wine Lodge zog 1913 in ein altes Kloster ein und produziert seit dieser Zeit den berühmten Madeirawein. Er gehört zu den vier Sherry´s, die in Europa hergestellt werden: Sie kommen aus Porto (Portugal), Jerez de la Frontera (Spanien), Marsala (Sizilien) und eben der Madeirawein. Es ist eines unserer Lieblingsgetränke.

Bei Blandy´s werden Führungen angeboten, die aber nicht oft am Tag durchgeführt werden. Es sind jedoch viele Teile auch frei zu besichtigen. Man kann die verschiedenen Weine in zwei netten Räumen probieren und kaufen.

Irgendwann trafen wir auf eine Shoppingmall, die wir interessehalber besuchten, kehrten in ein kleines Café für einen Kaffee und ein Stück Kuchen ein und suchten dann am Hafen nach der richtigen Haltestelle, um mit dem Bus zurück nach Ribeira Brava zu fahren. In der Touristinfo, die wir in der Avenida Arriaga gefunden hatten, ließen wir uns die Haltestelle auf einem Stadtplan zeigen. Trotzdem war es ziemlich knifflig. Der dortige Busverkehr überfordert einfach.

Während der Bus nach Funchal über die Schnellstraße fuhr, nahm der Bus zurück den Weg über die kurven- und aussichtsreiche Straße an der Küste entlang. Das dauerte gut eineinhalb Stunden. Den armen Busfahrern wird dabei einiges abverlangt: Berg hoch, Berg runter, eine Kurve nach der anderen und alle Nase lang an einer Haltestelle stoppen. Die Passagiere sollten keinen empfindlichen Magen haben.

Osttour Mietwagen

Da die Mindestmietdauer für ein Auto in unserem Fall zwei Tage betrug, hatten wir noch einen Tag übrig. Gestern fuhren wir noch einmal durch den Westen Madeiras. Heute wollten wir die Wanderung zum Ponta de Sao Lourenco unternehmen, dem östlichsten Ende der Insel. Von Ribeira Brava sind es gut 50km auf der Schnellstraße, die bis Canical reicht. Dabei fährt man durch Funchal und am Flughafen vorbei. Die Straße führt unter der auf unzähligen Stützen stehenden Landebahn, die im Jahre 2000 noch einmal verlängert wurde, damit alle Flugzeugtypen dort landen können, hindurch. Unglaublich, welcher Aufwand hier betrieben wurde.

Hinter Canical folgten wir der Straße bis Baia d´Abra, wo sie endet. Der große Parkplatz war schon voll. Es müssen eine Unmenge Leute auf diesem Zipfel Madeiras unterwegs sein. Von hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Auf einer knapp 8km langen Rundwanderung lässt sich die Landzunge entdecken. Das war auch unser Ziel, denn die Landschaft hebt sich gänzlich vom Rest der Inselvegetation ab. Das Wetter ist rau und so halten sich nur wenige niedrige Pflanzen. Im größten Teil des Jahres sieht es sogar aus, als wäre diese Landschaft eine Wüste. Leider spielte das Wetter erneut nicht mit. Es schauerte ständig und der Wind blies ziemlich stark. Zweieinhalb Stunden durch dieses Wetter laufen? Schöne Bilder hätte es auch nicht gegeben.

So ließen wir von unserem Vorhaben ab und hielten noch einmal am Praia, dem kleinen Strand zwischen Canical und dem Kap. Hier kam sogar die Sonne heraus. Ein schmaler gepflasterter Weg führt zum Strand hinunter, auf dem eine Art Strandpavillon steht. Die Aussichten nach Canical und Funchal sind großartig. Der kleine Lavafelsen mit dem Loch hat sogar einen Namen: Elephant Rock.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten fuhren wir nach Machico, der ersten Hauptstadt Madeiras. Die ersten portugiesischen Entdecker landeten 1419 an diesem Naturhafen. 1425 wurde Machico zur Hauptstadt erklärt, aber schon 1497 lief Funchal der Stadt ihren Rang ab. Durch ihre Industrie, vor allem Zuckerrohr, wurde Funchal relativ schnell reich und damit attraktiver als Hauptstadt Madeiras. Zudem ließ sich ein größerer Hafen anlegen.
Machico ist nach Funchal heute die zweitgrößte Stadt der Insel. Der alte Stadtkern ist noch fast original erhalten, was die Besucher in die Entstehungszeit zurück versetzt. Reste der kleinen Festung sind ebenfalls erhalten. An der Front der Festung entlang steht eine Allee mit alten Bäumen.

Die Capela dos Milagres ist eine der ersten Kapellen, die auf Madeira gebaut wurden. Sie steht genau an der Stelle, an der die erste Messe am 2. Juli 1419 unter freiem Himmel gelesen wurde. Die Fassade ist in dem für die Vulkaninsel typischen Weiß-Schwarz ausgeführt. Die innere Ausstattung ist in schlichtem Barock gehalten, ebenso, wie die Kirche der Altstadt. In deren Nähe steht eine Kupfertafel, auf der an die Entdeckung und erste Landung der Portugiesen auf Madeira gedacht wird. Vor der Kirche steht eine Bronze des Entdeckers Zarco.
In den kleinen hübschen Gassen lässt es sich gut schlendern oder in das ein oder andere Café oder Restaurant einkehren.

Wendet man sich Richtung Wasser, gelangt man von der Promenade im Westen, über den Strand mit marokkanischem gelben Sand, bis zur alten Festung hoch auf dem Felsen im Osten, die den Namen des Entdeckers trägt. Sein voller Name war Tristão Vaz Teixeira João Goncalçes Zarco. Die vielen Sonderzeichen in den portugiesischen Namen habe ich in meinen Berichten der Einfachheit halber weggelassen. Ich bitte dafür um Entschuldigung.

Im Restaurant Baia Beach Club am Hafen probierten wir das Gericht, welches man unbedingt auf Madeiras essen sollte: schwarzer Degenfisch mit frittierter Banane. In unserem Fall waren noch Pommes frites und Salat mit auf dem Teller. Der Fisch mit der Banane waren sehr lecker, nur unter leckeren Pommes verstehen die Portugiesen etwas anderes.

In Machico kann man wirklich eine schöne und interessante Zeit verbringen, aber wir wollten uns heute auch noch einmal Camara do Lobos ansehen. Das Dorf gefiel uns auf der Osttour mit dem Bus sehr gut, leider blieb nur wenig Zeit dafür. Da es schon Nachmittag war und die Sonne im Winter nicht so hoch steht, lag der größte Teil der Bucht schon im Schatten und der Reiz von Camara do Lobos war nur noch halb so groß. Bei früheren Vorbeifahrten hatten wir gesehen, dass im Westen der Bucht ein Aussichtspunkt mit einem Boot darauf liegt. Er trägt den Namen Bairro do Illheu und den steuerten wir an. Es gibt mehrere Zugänge. Wir kamen über die schmalen Straßen des Zentrums hinauf. Oben angelangt, klärt eine Tafel über den Hügel auf. Bis 2004 reihten sich die Fischerhäuser an den Hängen des Hügels, der damit ein wichtiger Teil von Camara do Lobos war. Dann riss man die meisten Häuser ab und machte einen Entspannungspark daraus. Das Fischerboot mit dem mosaikbesetzten Mann darauf erinnert an die alten Zeiten. Wie fast überall auf Madeira hat inzwischen der Tourismus die Oberhand.

Verlassen haben wir den Hügel über eine Treppe zum Meer hinunter, wo man wieder den Hafen erreicht. Ein paar wenige der bunten Fischerboote sind übriggeblieben. Wenn die Fischer zu Hause sind, dümpeln die Boote in den Wellen des Hafens.

Die letzte Station unserer Mietwagentour durch den Osten Madeiras war die Seilbahn Faja dos Padres. Die Fahrt mit ihr ist mit 12,50€ relativ teuer. 300 Meter tiefer liegt eine kleine Gemüseplantage. Auf einem schmalen Fußweg kann man am Strand entlang spazieren. Von der Bergstation aus schweift der Blick über Camara do Lobos bis nach Funchal an der Küste entlang.

Osttour

Die zweite große Bustour vom Hotel aus führt über den Ostteil Madeiras. Die Westtour war schon interessant, aber die Osttour hat uns noch besser gefallen. Das erste Ziel der Fahrt war Ponta de Garajau, 180m über dem Meer, östlich von Funchal. Es ist noch immer ein kleiner Ort, wartet jedoch mit der kleinsten und ältesten Christusstatue der Welt auf. Sie ist geschätzte 10m hoch und sieht auf das Meer. Zu beiden Seiten fallen die Lavaklippen fast senkrecht bis zum Wasser ab. Eine kleine Seilbahn bringt die Leute an den Strand hinunter, wenn sie dann in Betrieb ist.

Camacha, Richtung Norden, war einst das Korbmacherdorf. 80 Prozent der Einwohner waren im Korbmachergeschäft tätig. Vor Kurzem hat die Fabrik geschlossen und es werden nur noch in Souvenirgeschäften Korbwaren verkauft.
Das kleine Stadion ist berühmt, weil hier das erste Fußballspiel ausgetragen wurde, nachdem die Engländer den Einheimischen gezeigt hatten, wie es geht.

Nun folgte der aufregendste Teil der Osttour, der Pico do Arieiro mit seinen 1818 Metern Höhe. Die Einfahrt zum Gipfel ist nur bei eisfreier Straße zu befahren, sonst wird die Schranke auf 1400 Metern Höhe geschlossen. Die Straße ist wie immer auf Madeira sehr kurvenreich und bietet wundervolle Aussichten. Kurz vor dem Gipfel sah man, dass der Boden über Nacht gefroren war. Kleine Eisfelder säumten auf der Nordseite die Straße. Die Bäume sind verschwunden, es gibt nur noch niedrige Gehölze wie Stachelginster, Erika und Blaubeeren.

Auf dem Gipfel des Pico do Arieiro steht eine Radarstation des Nationalen Verteidigungsministeriums. Gleich daneben befindet sich der höchste Punkt des Berges. Das Bergpanorama mit den schroffen Bergspitzen ist gewaltig, umso mehr, wenn man bedenkt, dass das alles Vulkangestein ist. Der letzte Ausbruch auf Madeira soll vor 7500 Jahren stattgefunden haben. Es gibt also keine aktive Vulkantätigkeit mehr, wie wir es auf Lanzarote erlebt haben.
Vom Pico do Arieira startet ein Wanderweg, der die drei höchsten Berge Madeiras verbindet. Um den zu begehen, sollte man schon fit und schwindelfrei sein, denn es geht oft auf Bergkämmen entlang und über schwierige Wege. Wir schätzen aber, dass die Anstrengungen alles wieder wett machen.

Irgendwann ging unsere Fahrt weiter, wieder bergab bis nach Ribeira Frio, was kalter Fluss bedeutet. Hier hat sich eine Forellenzucht angesiedelt. Die Fische sind allerdings nicht zum Verzehr bestimmt, sondern werden in die Gewässer Madeiras ausgesetzt, damit die Angler etwas zum Angeln haben. Etwas unterhalb lädt eine kleine Bar die Gäste zu einem Kaffee mit einem Schuss Madeirawein und abgeriebener Zitronenschale ein. Das schmeckt echt lecker. Gegenüber steht ein Restaurant.
In Ribeira Frio beginnt die Levada Balcoes. Sie ist nur 1,5 Kilometer lang. Am Ende der Wanderung steht man auf einem Aussichtspunkt mit phantastischem Blick in die Berglandschaft und bis zum Meer. Jede Menge Buchfinken begrüßen die Besucher. Sie zeigen wenig Scheu.

Von Ribeira Frio aus geht die Fahrt weiter abwärts, durch den Naturpark mit dem Lorbeerwald in Richtung Norden. Durch diesen Lorbeerwald führt ebenfalls ein Levadawanderweg.
Unser Busfahrer fuhr nicht die große Straße nach unten, sondern über die Dörfer am Berghang, die teilweise nur auf einer Felsnase thronen. Unglaublich, wo die Leute hier ihre Häuser hinsetzen. Mit ein paar Schnaps im Kopf sollte man dort wirklich nicht mehr vor die Türe gehen. Die Leute versorgen sich meist selbst. Sie pflanzen Kartoffeln, Süßkartoffeln, Wein und viel für uns exotisches Obst an, wie Papaya, Mispeln, Guave usw. Eine große Landwirtschaft, außer den Bananen, gibt es auf Madeira nicht.
An der Küste angekommen, befanden wir uns unterhalb von Santana, am Aussichtspunkt von Faial. Hier hat man zwei kleine gläserne Plattformen über das Wasser gebaut. Wenn man nach rechts an der Küste entlang sieht, ist das Ostende von Madeira, das Kap von Sao Lourenco zu sehen.

Santana ist berühmt für seine Strohhäuser. Das sind kleine, strohgedeckte Häuser mit steil abfallenden Dächern. Sie standen früher fast überall auf Madeira, aber inzwischen sind nur noch einige wenige in Santana erhalten. Entgegen der Vorstellung der Besucher, stehen sie im Dorf verstreut, nur wenige sind noch bewohnt und in gutem Zustand. Im Zentrum von Santana hat man ein paar der Strohhäuser zusammengetragen und aufgehübscht, um sie den Besuchern zu zeigen. Eines dient einem Souvenirladen, ein anderes einer Galerie. Gleich in der Nähe befindet sich der kleine Marktplatz, Restaurants gibt es dagegen mehr als genug.

In Porto da Cruz steht die Zuckermühle Engenho do Norte, eine von Dreien, die heute noch auf Madeira produzieren. Zur Erntezeit April und Mai presst man den Saft aus dem angelieferten Zuckerrohr und verarbeitet ihn zu Rum und Schnaps. Im angeschlossenen Verkaufsraum kann man den Rum probieren und kaufen. Der Rum hat 40, 50 oder 60 Prozent Alkoholgehalt.
In einer kleinen Ausstellung kann man außerhalb der Zuckerverarbeitungszeit sehen, wie der Ablauf der Zuckerverarbeitung war und ist. Die große Zuckerpresse, die alten Kupferkessel und die Dampfmaschine sind schon beeindruckend. Der Dampf wurde inzwischen vom Diesel abgelöst.
Porto da Cruz ist ein kleines Dorf, dessen Strand zwischen hohen Lavafelsen eingeklemmt ist.

Das letzte Ziel der Osttour ist das Ostende Madeiras, das Kap Sao Lourenco. Während die Insel sonst grün und üppig bewachsen ist, sieht das Ostende eher wie eine Wüste aus. Nur im Winter, wenn es regnet, sprießt etwas Gras. Hier wächst nichts, weil das Kap den Elementen schutzlos ausgeliefert ist. Der letzte Ort vor dem Kap ist Canical, wo sich auch der Frachthafen Madeiras befindet. In Funchal legen nur die Kreuzfahrtschiffe an.
Etwas weiter östlich von Canical liegt der kleine Strand Prainha. Von hier aus startet die Wanderung bis zum Kapende, die wir uns noch vorgenommen haben. Auf der Bustour sahen wir uns den Aussichtspunkt Ponta do Rosto an, der an der nördlichen Küste liegt. Von hier aus kann man beide Küsten Madeiras, die Süd- und die Nordküste zugleich sehen. Das ist sehr interessant.
Bei Sonnenschein kommen die verschiedenen Farben der Lava und Ascheschichten in den Klippen richtig zur Geltung. Einzelne Felsnadeln schauen aus dem Wasser vor der Steilküste, auf der eine weitere Militärstation steht.
Das beste sind die Lavablasen, die die Erosion im Boden freigelegt hat. So etwas haben wir noch nie gesehen. Sieht richtig toll aus.

Nach diesem Erlebnis fuhren wir noch durch Machico, welches die erste Hauptstadt Madeiras war, bevor man aus wirtschaftlichen Gründen Funchal dazu ernannte. Hier kamen im 15. Jahrhundert die Portugiesen an und nahmen die Inseln in Besitz. Heute ist Machico die zweitgrößte Stadt Madeiras.

Monte

Vom Nonnental führte der zweite Teil der Halbtagestour nach Monte, oberhalb von Funchal gelegen. Dort oben ist einiges zu erleben, wie den Tropischen Garten Monte Palace, die Kirche Nossa Senhora do Monte und die Seilbahnstation nach Funchal. Aber die Attraktion, wegen der 100 Prozent der Touristen hier hoch kommen, ist die Korbschlittenfahrt. Es ist die einzige Fahrt dieser Art auf der Welt und „Eine der 7 coolsten Fahrten der Welt“, wie an der Bergstation zu lesen ist. Die Fahrt kostet pro Schlitten 30,-€ und die sind es wert.

Bevor wir selbst einstiegen beobachteten wir das Treiben. Die Leute stiegen ein, die zwei Korbschlittenfahrer griffen sich jeder ein Seil, um den Schlitten zu halten und schon ging es los, bis um die erste Kurve. Dort wurde der Schlitten abgebremst und in die neue Richtung gelenkt. Dabei hatten die beiden Schlittenfahrer alle Hände voll zu tun. Einzigartig.

Bald stiegen wir selbst ein. Unser Reiseleiter schoss noch ein paar Fotos von uns und schon ging es los. Es sind zwei unglaubliche Kilometer. Die Kufen des Schlittens schlittern über den blank gefahrenen Asphalt. Zum Gaudi drehen die Schlittenfahrer das Gefährt auch manchmal fast quer zur Fahrtrichtung, und das auf der ziemlich abschüssigen Straße. Dann nahm das Gefälle etwas ab und der Schlitten bewegte sich nicht mehr alleine fort. So wurde der Schlitten ein Stück gezogen, bevor es wieder in rasantem Tempo abwärts ging. Das macht echt Spass.

Irgendwann sind die zwei Kilometer zu Ende und man erreicht die Endstation im Stadtteil Livramento. Es ist ein kleiner Platz und die Schlittenfahrer haben Mühe ihr Gefährt mit den Gästen rechtzeitig vor der Hauswand zum Stehen zu bringen.
Nachdem wir ausgestiegen waren, hatte ich etwas weiche Knie. Dort wartete auch schon ein Souvenir auf uns. Ein Foto, das unterwegs geschossen wurde, auf einem Klappkarton mit historischen Bildern der Korbschlittenfahrten. Es kostete nur 10,-€. Wenn man bedenkt, was sonst nur das Foto kostet!

Ein kleines Café lädt nach dieser rasanten Fahrt zu einer Erfrischung ein. Gleich daneben werden die angekommenen Schlitten eine Rampe hinunter bugsiert und auf einen LKW geladen. Der bringt sie zurück zur Abfahrtstation. Vor den LKW übernahmen Maultiere diese Arbeit.

Unser Reiseleiter erzählte dann auch, dass diese Korbschlittenfahrten die einzige Möglichkeit boten, im 19. Jahrhundert die Waren der Bauern, schneller als bisher zu Fuß, aus den Bergen zu den Lagerhäusern in Funchal zu bringen. Der Erfinder soll ein Engländer gewesen sein. Damals war die Strecke 6 Kilometer lang und bestand aus Kopfsteinen und Treppenstufen. Da hat sich wohl so mancher Korbschlittenfahrer den Fuß oder Schlimmeres gebrochen, wenn er nebenher gelaufen ist. Steil war die Strecke schon immer.

Nonnental

Auf der Halbtagestour, die vom Hotel angeboten wird, werden zwei Ziele angefahren: das Nonnental und Monte.
Der Ausflug zum Nonnental, dabei geht es zum Aussichtspunkt Eira do Seerado, ist unglaublich. Die Fahrt dorthin über die schmalen Serpentinen, durch einen Eukalyptuswald, ist schon toll. Oft bieten sich Ausblicke auf die Küste oder in Bergtäler.
Eira do Serrado liegt auf 1094 Meter Höhe. Knapp unterhalb befindet sich der Parkplatz, an dem ein Hotel, ein Souvenirladen und ein Café liegen. Vom Parkplatz aus führt ein Weg bergauf zum Aussichtspunkt. Man ist direkt geflasht von dem, was sich bietet. Schroffe Bergspitzen, steile Abhänge und ganz unten, 700m tiefer im engen Talkessel, liegt das Dorf Curral das Freiras, auch als Nonnental oder Stall der Nonnen bekannt.

Der Ausblick von ganz oben ist atemberaubend. Auf mehreren Stufen verteilen sich die Häuser bis weiter hinunter zum Fluss, der durch das Tal fließt. Es ist nicht zu glauben, an was für Stellen manche Häuser stehen und wie weit die steilen Berghänge hinauf diese gebaut wurden. Man kann nicht in Worte fassen, was man sieht. Das muss man einfach mit eigenen Augen sehen.

Bevor um 1960 eine Straße durch die Berge bis ins Nonnental gebaut wurde, führte eine 4km in den Fels gehauene schmale Straße dort hin. Wenn sich dann zwei Fahrzeuge begegneten, musste einer von ihnen die ganze bis dahin gefahrene Strecke rückwärts fahren. Diese Straße ist noch zu sehen, aber wegen Steinschlaggefahr und einsturzgefährdeten Tunneln gesperrt. Vor dem Bau dieser Straße mussten die Leute laufen. Bis nach Funchal war das eine beschwerliche Wanderung von 5-7 Tagen. In großen Abständen, quasi Rastplätzen, wurden kleine Höhlen in die Lavafelsen gehauen, um die verderbliche Ware wenigstens über Nacht kühl zu halten. Wenn es regnete fanden auch die Menschen etwas Platz darinnen.

Die ersten Einwohner des Nonnentals waren Nonnen, die dort Landwirtschaft betrieben. Das Land gehörte schon lange dem Kloster Santa Clara in Funchal, aber erst 1566 flüchteten die Nonnen und Bauern vor den Angriffen der Piraten dorthin. Die Bauern pachteten das Land von den Nonnen, um ihre Schafe und Ziegen zu weiden. Deshalb nannte man den Talkessel auch Stall der Nonnen. Seither wuchs das Dorf Curral das Freiras und ist heute eine Attraktion.

Auf dem Weg zum Nonnental legten wir einen Stopp am Aussichtspunkt Pico dos Barcelos über Funchal ein. Von der Hügelspitze aus bietet sich ein 360°-Rundumblick über die Stadt, die Küste und zu den umliegenden Berghängen.

Ankunft auf Madeira

Endlich mal wieder eine Reise in südliche Gefilde. Genauer gesagt, in den ewigen Frühling Madeiras. Dem deutschen Schmuddelwetter in Januar entfliehen, Sonne und Wärme tanken, frisches Grün und bunte Blüten sehen, auf Achse sein.

Sonnenklar.tv, mit denen wir schon in Kenia und Ägypten waren, hatte drei Wochen Madeira für einen unschlagbar günstigen Preis angeboten. Da konnten wir nicht anders als zuschlagen. Per Flugzeug der portugiesischen Fluggesellschaft TAP erreichten wir mit einem Zwischenstopp in Lissabon die kleine Insel Madeira im großen atlantischen Ozean.

Die Anreise war etwas holprig, sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch mit Verspätungen. Turbulenzen in der Luft ließen uns meinen, wir würden mit einem Auto auf der Landstraße fahren. Die Landungen waren haarig und am Ende kamen wir ohne unsere Koffer auf dem Flughafen in Funchal an. Wir zeigten unseren Verlust, der durch die Verspätung in Lissabon verursacht wurde, am Flughafen an. Die meinten, die Koffer würden mit dem letzten Flugzeug, welches an diesem Tag auf Madeira landet, mitkommen und wir hätten sie am nächsten Tag. Keine Klamotten, keine Hygieneartikel, nichts, nur unser Handgepäck. Klasse.

Der Anflug auf Madeira fand zum Sonnenuntergang statt, bei der Landung war es schon dunkel. Wir wussten inzwischen, dass Madeira aus vielen Bergen besteht, aber was wir nun im Dunkeln sahen, übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Die extra beleuchteten Straßen und die Beleuchtungen der Häuser zeigten an, dass es noch viel schlimmer war. Der Fahrer, der uns vom Flughafen zum Hotel brachte hatte alle Hände voll zu tun, seinen kleinen Bus durch die engen und sehr steilen Straßen zu manövrieren. Zuerst fuhr er zwei Hotels in Funchal an, dann brachte er uns über die Autobahn zum Hotel do Campo in Ribeira Brava. Die Stadt im Süden Madeiras liegt ca. 35km vom Flughafen und ca. 20km von Funchal entfernt.

Die Flugverspätungen und die Anzeige wegen der nicht mitgekommenen Koffer hatten soviel Zeit gekostet, dass wir nur eine viertel Stunde vor Abendbrotende im Hotel ankamen. Das war 20.45 Uhr. Schnell noch etwas essen, dann fielen wir müde ins Bett. Wir waren seit 7.30 Uhr unterwegs.

Am nächsten Morgen schauten wir vom Balkon des Hotelzimmerfensters auf das Meer, welches sich allerdings ca. 250m unter uns ausbreitet. Rechts und links liegen Berghänge, die zum Teil terrassiert sind und auf denen ein paar Häuser stehen. Die Sonne scheint, ein paar Wolken zogen vorbei und es ist ruhig. Jetzt kann der dreiwöchige Urlaub beginnen. Temperatur morgens: 17,7 Grad.

Um 9 Uhr fand eine Einweisung durch unsere Reiseleiterin statt. Sie erzählte uns und ein paar anderen Gästen, was für den Aufenthalt wichtig ist: was ist auf Madeira zu sehen und wie kommt man dort hin. Da wir auf Grund der Fahrt hierher und unseren Recherchen betreffs den Straßen und Bergen Madeiras zufolge keine Lust haben, die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden, buchten wir gleich drei Ausflüge per Bus zum Sonderpreis. Das ist wesentlich entspannter. Des weiteren steht auch ein 3 Ausflüge-Paket mit Levada-Wanderungen zur Verfügung, aber da müssen wir erst einmal sehen, wann wir die machen können. Levadas sind die alten traditionellen Wasserversorgungsrinnen, die das Wasser aus den Bergen zu den Menschen und in die Gärten bringen. Diese Wanderungen sollen sehr schön sein und man bekommt Gelegenheit, die Landschaft Madeiras zu Fuß zu erkunden.

Nach dem Frühstück spazierten wir zum Stadtzentrum Ribeira Bravas hinunter. Dabei nahmen wir den Weg über die kurvenreiche Straße. Auf halber Höhe sieht man in das Tal hinein, welches aus den Bergen kommt. Ein Fluss fließt dort hindurch, bis er im Meer mündet. Es sind mehrere Tunnel zu sehen und ein schöner Blick auf den Strand und die Promenade eröffnet sich.

Unten angekommen steuerten wir unsere Schritte zuerst zum schwarzen Badestrand. Nur ein kleines Ende besteht aus Sand, allermeistens muss man sich jedoch über ziemlich große runde Steine kämpfen. Zum Liegen oder Sitzen stehen kleine hölzerne Plattformen mit Sonnenschirmen zur Verfügung. Das Wasser hat so um die 17 Grad und eine kräftige Brise wehte.

Nun folgten wir der Promenade bis ins kleine Zentrum mit dem Marktgebäude, kleinen Geschäften und Kneipen/Bars. In der Markthalle fanden wir exotische Früchte wir Mini-Avocados, Papayas und Cherimoyas, die sehr lecker und die nahrhafteste Frucht nach der Mandel sein soll. Wir kauften eine Cherimoya, eine recht große Frucht, für 1,85€ und probierten sie auf unserem Hotelbalkon. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Birne und Melone. Die ersten Stücke waren etwas gewöhnungsbedürftig, auch von der Konsistenz her, aber jeder Bissen wurde leckerer. Da holen wir bestimmt noch mehr davon.

Der Rückweg hoch zum Hotel war schon sehr herausfordend. Wir wollten nicht wieder die ganze Straße zurück, sondern bogen irgendwann nach dem ersten Drittel des Weges in eine Abkürzung ein. Ich zählte 345 Stufen, dazu kommen wohl noch einmal so viele gedachte als Steigung. Um eine Haftung der Autoreifen bei der zum Teil extremen Steigung zu garantieren, wurden sehr tiefe grobe Rillen in den Belag gefräst, die zum Laufen kaum geeignet sind. Ich glaube, dann laufen wir das nächste Mal doch wieder die Straße, das ist einfacher. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Strecke für 1,30€ pro Person und Fahrt mit den Bus zurückzulegen. Dafür müssen wir jedoch erst die Haltestellen kennen.

Die Sonne und der inzwischen wolkenlose Himmel sorgten für eine Temperatur weit über 20 Grad. Herrlich.

Den Nachmittag verbrachten wir am Pool auf der Außenterrasse und in der Sauna, deren Nutzung im Hotelpreis inkludiert ist. Während es zu Hause im Moment schon gegen 16.45 Uhr finster ist, wird es hier auf Madeira erst um 18.40 Uhr dunkel. Es steht uns also ein wenig mehr Zeit zur Verfügung, um etwas bei Tageslicht zu erleben.

Das Abendbrot steht als Büfett zur Verfügung und ist reichhaltig sowie abwechslungsreich. Die Getränke zum Abend sind in der gebuchten Halbpension allerdings nicht enthalten.

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