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Warschau

Skyline Warschaus

Wir kamen aus Norden über die Danziger Brücke über die Wisła (Weichsel). Bei der Überquerung eröffnet sich ein toller Blick auf die Skyline Warschaus. Die war für uns so überraschend, dass wir sofort neugierig auf die polnische Hauptstadt wurden. Warschau leistet sich zwei Altstädte, die alte und die neue. Die alte Altstadt breitet sich auf einem Hügel aus. Die Stadtmauer ist teilweise noch erhalten, wenn auch rekonstruiert. Im Hintergrund erheben sich die Glasbauten des Geschäftsviertels.

Schlossgarten

Wir hatten den Smart auf dem Parkplatz in der Wenedówstraße abgestellt. Von dort aus spazierten wir auf dem gemütlichen Boulevard am Weichselufer in Richtung Schloss, zu dem dann ein paar Treppen hochführen. Wenn man sich nach links wendet, kommt man zur großen Terrasse des Schlosses mit dem schönen Garten, der sich quer davor legt. Das Schloss wurde ab 1971 dreizehn Jahre lang rekonstruiert und ist heute der ganze Stolz Warschaus. Der zum Schloss gehörende Vorplatz wird im Moment neu gestaltet.

Zamkowy Platz

Nun ist man bereit, die Altstadt zu entdecken, angefangen am Zamkowy Platz. Hier beginnt der Königsweg, der in die neue Altstadt führt. Die Vorderseite des Schlosses, die St. Anna-Kirche, eine Stele und alte Wohnhäuser säumen den großzügig angelegten Platz.
Am Königsweg sind einige Paläste, auch der Präsidentenpalast, die Universität, mehrere Kirchen und die Akademie der Wissenschaften, vor der ein Denkmal für Nikolaus Kopernikus steht. Auf dem Boden rund um das Denkmal sind die Planeten, als bronzene Reliefplatten dargestellt, und deren Umlaufbahnen abgebildet.

Auf diesem Stück des Königswegs lädt das „Zapiecek“ zu den besten Dumplings (die baltischen Teigtaschen) ein, die in Warschau zu finden sind. Sie werden noch immer nach Großmutters Rezept und jeden Tag frisch per Hand hergestellt. Man kann sie mit verschiedenen herzhaften oder fruchtigen Füllungen, gebraten oder gekocht, bestellen. Wir waren begeistert.

Sirenenbrunnen

Zurück auf dem Zamkowy Platz lenkten wir unsere Schritte in die alte Altstadt, zum Platz mit dem Sirenenbrunnen. Wunderschöne Fassaden zieren den in sich geschlossenen Platz. Irgendwie erinnert uns die Szenerie ein wenig an Danzig, nur der architektonische Stil ist anders.

Königsweg im Hochsommer

Woran man in Warschau nicht vorbei kommt, ist der Komponist Chopin. Vor allem am Königsweg stehen mehrere steinerne Bänke, mit Notenmotiven darauf. Sie können jedoch noch mehr. Sie spielen Musik von Chopin. Beim Nachforschen, was Fryderyk Chopin mit Warschau zu tun hat, ergab sich, dass er 1810 westlich von Warschau geboren wurde. Der französische Vater und die polnische Mutter zogen ein gutes halbes Jahr später mit Fryderyk nach Warschau, wo er seine ersten zwanzig Jahre verlebte und das Klavier spielen lernte. Sie lebten die meiste Zeit am Königsweg, gegenüber der Universität. Ende 1830 verlässt Chopin Warschau und reist über Wien und Deutschland nach Paris, wo er sein restliches Leben bis zum Oktober 1849 verbrachte, mehrere längere Reisen inklusive.
Die kleinen Gässchen, die durch die alte Altstadt führen, sind viel zu eng für die Touristenmassen, die jetzt im Sommer in Warschau unterwegs sind. Da ist selbst der breite Königsweg fast zu eng. So viele Menschen haben wir wohl noch kaum je bei einer Stadtbesichtigung gesehen. Unzählige Reisegruppen kommen dazu.

Auf der Fretastraße und durch das Stadttor verließen wir die Altstadt wieder. Oberhalb des Multimedia Fountain-Parks und am Fort Legionów kamen wir wieder zum Parkplatz.
Warschau ist eine unglaublich interessante und schöne Stadt. Sie bietet zudem viel Freiraum, um sie zu genießen.

Torun (Thorn)

Gradierwerk

Zwischen Warschau und Thorn war einmal mehr kein großer Parkplatz zu finden, oder die Parkplätze werden viel zu spät angekündigt und es gibt keine Wendemöglichkeit. Das hieß für uns wieder eine Tour von knapp 200km. Erst in Ciechocinek fanden wir den schönen und günstigen Campingplatz Nr. 17, auf dem wir drei Nächte blieben.
Wieder einmal hatten wir zufällig ein überraschendes Ziel angesteuert. Ciechocinek, ca. 20km südöstlich von Thorn gelegen, ist Kurstadt. 1379 erstmals erwähnt, Standort einer der vielen Deutschordensburgen in Polen, ab 1790 Eigentümer der Solequellen der Gegend. Seither eine bewegte Geschichte mit dem Ergebnis, dass der Kurbetrieb seit 1945 wieder durchgängig läuft.
Seit 1827 entstanden drei Gradierwerke, die zu den größten der Welt gehören. Es sind drei Gardierwerke mit einer Gesamtlänge von 1742,3m und einer Höhe von knapp 16m. Dazu gibt es Salzsiedereien. Die Gradierwerke dienen zur Konzentration des Salzgehaltes des Wassers, welches aus mehreren Quellen mit Hilfe einer Mühle in Kanäle auf den Gradierwerken gepumpt wird. Von dort oben rieselt das Wasser über Schlehenreisig. Dabei verteilt sich ein Teil des Solewassers in der Luft und reichert sie mit Salz-, Jod- und Brommolekülen an. Das angereicherte Solewasser, welches im Gradierwerk nach der Passage des Reisigs gesammelt wird, wird über Rohrleitungen zu den Salzsiedereien geleitet.
Der Besuch des Gradierwerkes kostet 5,-Zl Eintritt pro Person, inkl. Besuch des Oberdecks mit Blick über die Umgebung.

das alte Kurhaus

Die Stadt Ciechocinek besitzt mindestens elf Solequellen, denn der „Pilzbrunnen“ steht über der elften Quelle, 415m tief, berichtet eine Tafel. Leider wird der Brunnen gerade überholt und ist verhüllt.
Zur Kurstadt gehören auch mehrere Parks, das alte Kurhaus, heute Tanzsaal mit täglich mehreren Möglichkeiten, selbst das Tanzbein zu schwingen, und mehreren Brunnen. Da findet jeder sein Plätzchen. Viele Kneipen bieten Musik live oder „per Band“. Gerne werden auch diese Möglichkeiten zum Tanzen genutzt.

tolle Architektur

Natürlich waren wir auch neugierig auf Thorn, dessen Geschichte schon im Jahre 1233 durch die Kreuzritter begann. Was wir zu sehen bekamen, übertraf unsere Erwartungen um einiges. Die Altstadt ist noch immer mehr als einen Kilometer lang von einer Stadtmauer umgeben. Drei Tore sind ebenfalls erhalten und liegen direkt am Ufer der Weichsel. Bewegt man sich innerhalb der Stadtmauer fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Prächtige Backsteinbauten, wunderschöne Fassaden in verschiedenen Stilrichtungen, das riesige Altstädtische Rathaus mit einem Innenhof, enge Gassen und die lange Fußgängerzone, alles ist einfach nur stimmig. Vor allem ist alles noch original, denn so viele Kriege und Zerstörungen Thorn überzogen, es wurde nie viel Schaden an den Bauwerken angerichtet.

Flößerbrunnen

Dazu hat Thorn etwas für die kleine Kunst übrig, denn Keramikfiguren zieren viele Fensteröffnungen, Bronzefiguren und Brunnen sorgen für weitere Abwechslung. Zu dem Flößerbrunnen, der auf der einen Seite des Altstädtischen Rathauses steht und durch seine vielen Froschkönige auffällt, gibt es eine Legende. Thorn kämpfte vor Jahrhunderten erfolglos gegen eine Froschplage. Als ein Flößerjunge einmal wieder auf seiner Flöte spielte, umringten ihn die Frösche, die von der Musik verzaubert waren. Also brachte der Flößerjunge die Frösche aus der Stadt, in dem er sie mit seinen schönen Melodien lockte. Die Froschplage war vorbei. Gibt es da eine Parallele zum Rattenfänger in Hameln?

Auf die Partnerschaft mit Göttingen ist Thorn besonders stolz, wie im Innenhof des Altstädtischen Rathauses auf Plakaten gezeigt wird. Das Rathaus ist auch Museum für die Geschichte der Stadt.

im Shop des Pfefferkuchenmuseums

In der Altstadt verteilt bieten kleine Läden selbstgemachte Pfefferkuchen an. Das Museum Torunski Pieniki berichtet über die mehr als 700 jährige Tradition der Pfefferkuchenherstellung in Thorn. Im Eintrittspreis ist die eigene Herstellung von Pfefferkuchen enthalten, ganz auf traditionelle Weise. Kaufen kann man die leckeren Teilchen dort auch gleich. Die Thorner Pfefferkuchen zählen zu den besten der Welt.

Die Reste der deutschen Ordensburg, von den Kreuzrittern erbaut, sind auch zu besichtigen. Im Jahre 1454 zerstörten die Stadtbürger die Burg und bauten mit deren Steinen neue ihnen dienliche Gebäude. Inzwischen haben wir schon viele dieser Burgen aus dem 13. und 14. Jahrhundert gesehen, aber die von Thorn sah vollkommen anders aus.

Nikolaus Kopernikus-Denkmal

Einen berühmten Sohn hat die Stadt auch: Nikolaus Kopernikus. Er wurde 1473 in Thorn geboren und in der Johanneskathedrale getauft. Das er in Fromburg gestorben ist, hatten wir bei unserem Besuch dort erfahren. Das Kopernikus-Denkmal in Thorn steht schon seit 160 Jahren gegenüber dem alten Postgebäude, am Altstädtischen Rathaus.

Das Parken in und um die Altstadt ist eine Katastrophe. Wir waren ausgerechnet am Mariä Himmelfahrtstag in Thorn, dem höchsten Feiertag Polens. Da ist das Parken zwar kostenlos, außer auf den privaten Parkplätzen, aber einen Platz zu finden ist fast unmöglich. Dazu konnte man auf der Hauptstraße der Altstadt kaum ungestört einen Fuß vor den anderen setzen. Trotzdem waren wir von Thorn beeindruckt.
Den Stadtbummel sollte man am Ufer der Weichsel abschließen, wo viele Stände frisches Riesenbrot, hausgemachte Wurst und Schmalz und viele andere leckere Dinge anbieten.

Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz einer Tankstelle westlich außerhalb von Bromberg.

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