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Reisen rund um die Welt

Norwegen

Auf unserer Seite Schweden haben wir schon so allgemeine Dinge wie die Tierwelt, die beste Reisezeit für Skandinavien und unseren Speiseplan beschrieben, deshalb mache ich gleich mit unserer Norwegenrundfahrt weiter.

Fjord in Norwegen

Fjord in Norwegen

Norwegen dagegen ist rauh, bergig, hat herrliche Fjordlandschaften, schneebedeckte Hochebenen und Kurven ohne Ende. Seine Natur ist so geheimnisvoll, wie man es sagt, dass konnten wir am eigenen Leib erfahren.
Es ist nicht schwer, in dieser Natur hinter jedem Baum oder jedem Felsen einen Troll zu erwarten. Man braucht nur zu Fuß einen Abstecher in die endlosen Wälder zu machen und sich diesem Wald zu öffnen. Er ist wild, urwüchsig, überall liegen Felsbrocken am Boden verstreut und es gibt ominöse Löcher im Boden, immer direkt an einem Baum oder einem dieser Felsbrocken. Die Stimmung dort ist jedenfalls recht mysteriös. Leider blieben die Trolle unseren Augen verborgen, doch sie beobachteten uns ganz sicher.

Zelt der Sami

Zelt der Sami

Kautokeino liegt in der Finnmark im Norden von Norwegen und ist das Zentrum der Bergsami und Mittelpunkt des Rentierhandels. Alles hier dreht sich um die halbwilden Rentiere, denen die Sami bis heute auf ihren Wanderungen nachziehen. Die Stadt ist wenig sehenswert, hat kein eigentliches Zentrum, denn die Häuser stehen weit verstreut. Die Leute tragen noch ihre traditionelle blau-rote Tracht.
Außerdem ist Kautokeino das Zentrum der hiesigen Silberindustrie und besitzt eine große Silbergalerie, die man unbedingt besuchen muss. Diese Galerie hat eine eigenwillige Architektur. Durch Zufall hatten wir erfahren, dass es hier vor Jahren eine Lawine gegeben hat. Ihre Natur hat man in diesem Gebäude nachempfunden. Im Inneren überrascht die Galerie durch ihre moderne Raumaufteilung in verschiedenen Ebenen.
Neben handgemachten Kunstgegenständen aus weiten Teilen der Welt gibt es vor allem Silberschmuck vom Feinsten. Dieser Silberschmuck ist anders als alles, was wir bis dahin gesehen haben. In ihm spiegelt sich die Natur des Eises wider, trotzdem zieht er uns gleich in seinen Bann.

Trockengestell für Dorsch

Trockengestell für Dorsch

Auf der Fahrt zum Nordkap mehrten sich die baumlosen Ebenen, die verbleibenden Bäume wurden immer kleiner. Krüppelbirken hatte ich vorher noch nie gesehen, sie bestimmen das Bild der Landschaft im äußersten Norden von Norwegen. Unaufhaltsam geht es zum Nordmeer, immer entlang des Porsangenfjordes. Rauh und kalt ist es, man spürt einen arktischen Hauch. Die Stockfische waren schon längst abgenommen, nur die leeren Gestelle geben einen Eindruck davon, wie viele es sein müssen.

Nordkap

Nordkap

Kilometer um Kilometer fuhren wir immer weiter in den Norden, dann standen wir vor dem Nordkaptunnel. Die Maut für den 6,8 Kilometer langen Tunnel ist recht happig. Noch ein kleines Stück und wir sind am Ziel. Den ganzen Aufwand haben wir nur für dieses eine Ziel betrieben, hier oben zu sein, am Ende Europas. Wir wollten einmal am Nordkap stehen, auf das Wasser gucken und sehen, dass es hier nichts mehr zu sehen gibt. Irgendwann, am anderen Ende dieses Wassers ragt dann nur noch das ewige Eis der Arktis empor.
Leider hatten wir einen sehr schlechten Tag erwischt, die Wolken hingen fast bis zum Meeresspiegel hinunter, mit anderen Worten, wir sahen gar nichts.
Der Eintrittspreis zum letzten Stück, dem Kap, war noch mehr als gepfeffert, doch wir waren nicht bis hier hoch gefahren, um zu kapitulieren. Wir hatten jedoch Glück, die Wolken lichteten sich und wir bekamen einen kleinen Eindruck vom Kap und der Küste. Bis dahin schlenderten wir in den Ausstellungsräumen der Nordkaphallen, im Kino, im Shop und in der Post umher. Hier erfuhren wir auch, dass das Nordkap nicht der nördlichste Punkt Europas ist, sondern das links benachbarte Kap. Das hängt mit dem Seefahrer zusammen, der das Nordkap entdeckt hat und eben hier an Land gegangen ist.
In Anbetracht der Wetterlage hatte es keinen Sinn, auch noch die Nacht hier zu verbringen, um die mitternächtliche Mittsommersonne zu bewundern. Es würde heute keine Sonne geben.

Meridiansäule in Hammerfes

Meridiansäule in Hammerfes

Die nördlichste Stadt der Welt, Hammerfest, eine Großstadt mitten im hohen Norden von Norwegen, die sich in eine windgeschützte Bucht schmiegt. Sehenswert ist hier die „Meridiansäule“, eine bronzene Erdkugel auf einer Granitsäule. Sie erinnert an die erste Vermessung der Erde im 19. Jahrhundert, auf Veranlassung des schwedischen Königs und des russischen Zaren. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Stadt.
Auf dem Markt reichte das Angebot vom Norwegerpullover, über Samikleidung, Rentier- und Robbenfelle bis zum russischen Stockfisch.

Felszeichnungen in Alta

Felszeichnungen in Alta

In Alta lockten uns uralte Felszeichnungen. Alta selbst ist kaum lohnenswert. Die Stadt liegt nur herrlich am Ende des gleichnamigen und malerischen Fjordes. Ringsherum erheben sich die hohen, teils schneebedeckten Berge.
Die Felszeichnungen liegen auf dem Freigelände eines Museums. In verschlungenen Pfaden und immer wieder mit Blickkontakt auf den Altafjord führt ein Weg durch das Gelände. Hier soll es in frühesten Zeiten eine Siedlung gegeben haben, zu der die Felszeichnungen gehören. Ausgrabungen belegen diese Theorie.
Diese Zeichnungen befinden sich auf in der Landschaft verteilten, von Gletschern glatt geschliffenen Felsen. Zur besseren Kenntlichkeit sind sie mit der berühmten roten Farbe übermalt und anhand von Prospekten kann man die Zeichnungen sogar deuten. Sie stammen aus drei langen Epochen, zwischen denen jeweils mehrere Tausend Jahre liegen. Das spiegelt sich auch in der Art der Darstellung wider, die von Strichmännchen bis zu „künstlerischer“ Gestaltung reichen. Ein Besuch ist auch hier auf jeden Fall lohnenswert.

Eismeer-Kathedrale in Tromsø

Eismeer-Kathedrale in Tromsø

Der allergrößte Teil von Tromsø liegt auf einer Insel mitten in einem Fjord, nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Die Stadt wird auch die „Pforte zum Eismeer“ genannt, weil von hier aus viele Expeditionen in die Arktis starten.
Am Anfang der Brücke auf dem Festland steht die „Eismeer-Kathedrale„, derentwegen wir hier waren. Sie hat eine einzigartige Architektur und ist ziemlich neu. Eigentlich besteht sie nur aus einem spitzwinkligen, gezackten, weißen Dach. Sie sieht aus wie aus Eis gemacht, ganz schlicht, aber doch besonders. Im Inneren besticht sie durch ihr modernes Design und dem größten Glasmosaik Europas. Man kann von jeder Stelle aus nach draußen sehen, denn zwischen den schmalen Dachplatten sind raumhohe Fenster eingebaut. Bis auf das Mosaikfenster ist alles in weiß gehalten.
Das Besonderste ist die Orgel. Sie hat keinen Resonanzkörper, sondern nur silber- und kupferfarbene Pfeifen. Die unterste Reihe liegt waagerecht in den Kirchenraum hinein. Der Organist gab uns eine kleine Kostprobe vom Klang dieser originellen Orgel. Es war einfach großartig.

Tromsø

Tromsø

Tromsø hat aber noch mehr zu bieten. Zum einen gibt es ein Nordlicht-Planetarium und zum anderen das Tromsø-Museum, dass die nordische Tier- und Pflanzenwelt darstellt sowie über die Gebräuche der Lappen informiert, die außer in Schweden auch im Norden von Norwegen leben.
Die Innenstadt besticht durch ihre kleinen, bunten, aneinander gereihten Holzhäuser.

Narvik

Narvik

In Narvik endet die Lapplandbahn, die das Eisenerz aus Schwedisch-Lappland und aus Kiruna, transportiert. Das Erz wird dann von hier aus verschifft. Narvik hat einen der größten und modernsten Eisenerzhäfen der Welt. Man kann sich einer Führung anschließen und sich das alles aus nächster Nähe ansehen.
Ansonsten ist die Stadt ziemlich nichtssagend. Das kommt daher, dass sie zum Ende des zweiten Weltkrieges total zerstört wurde. Es gibt kein altes Gebäude mehr. Ein Kriegsgedenkmuseum informiert anschaulich über die damaligen Ereignisse.
Im Hafen von Narvik liegen die Wracks von sechunddreißig Schiffen, zwei Zerstörern und zwei Flugzeugen. Wenn man das Wasser des Hafens ablassen würde, wäre der Boden kaum noch zu erkennen, so dicht liegen die Wracks, die ebenfalls zum Kriegsende versenkt wurden.
Die Aufbauten der vielen Wracks wurden bis auf zwölf Meter Wassertiefe abgeschnitten, um den Schiffsverkehr nicht zu behindern. Diese liegen zum Teil heute im Museum.

Malstrom Saltstraumen

Malstrom Saltstraumen

Wir näherten uns dem Malstrom, den Saltstraumen, dem größten Gezeitenstrom der Erde, im Westen von Norwegen gelegen. Er entsteht durch den Wechsel von Ebbe und Flut, in dem sich die Wassermassen durch eine Felsenge quetschen müssen. Dieser Malstrom inspirierte Jules Vernes zu seinem Malstrom, der allerdings ein einziger riesiger Strudel war, der die Schiffe in die Tiefe zieht.
Hier sieht es ein bißchen anders aus. Es gibt viele kleinere, aber genauso gewaltige Strudel, die zwar genauso gefährlich sind, aber auch für einen unheimlichen Fischreichtum sorgen. Entsprechend viele Angler gibt es hier.
Über die Bucht spannt sich eine Brücke, von der aus man das ganze Schauspiel beobachten kann. Wir hatten Glück und kamen gerade zum Höhepunkt der Flut, bei dem sich das Wasser mit ungeheurer Wucht in den Saltfjord presste. Man konnte die Strömung der Strudel sogar sehr gut hören. Dabei herrscht eine eigenartige Atmosphäre. Da möchte ich jetzt nicht im Wasser sein. Es ist ein grandioses Naturschauspiel. In den kurzen Pausen ohne Strömung kann man mit Hilfe von einheimischen Guides dann angeln oder sogar tauchen.

Grønligrotte

Grønligrotte

Der Svartisen-Gletscher ist der zweitgrößte Gletscher in Norwegen. Von der Svartisdalenstraße kommt man zur Grønligrotte. Sie beherbergt einen unterirdischen Wasserfall und Gletschermühlen. Das sind Überbleibsel der Eiszeitgletscher, kleinere und größere kreisrunde Löcher im Gestein. Um diese Grotte zu begehen, muss man gut zu Fuß und im Klettern sein, festes Schuhwerk ist Voraussetzung. Es gibt keinen ausgebauten Weg. Es geht über Steine und Felsen, zum Teil an Geländern oder Felsen hangelnd in die Tiefe. Vierhundert Meter ist der Weg lang und sehr abenteuerlich. Eis und Wasser haben hier eine unterirdische Landschaft geschaffen, wie wir sie noch nie gesehen haben. Dafür hat sich die Kletterei gelohnt. 

Lachswasserfall bei Trondheim

Lachswasserfall bei Trondheim

Der Lachswasserfall liegt an der Straße nach Trondheim, eine nicht enden wollende Straße. Sie führt durch grüne Täler und das Namdal.
Wasserfall ist allerdings zu viel gesagt. Früher war das mal einer, heute steht hier ein Wasserkraftwerk und der Wasserfall ist nur noch selten in Betrieb. Nur ein kleines Rinnsal und eine Lachstreppe sorgen dafür, dass der Fluss noch fließen kann.
Es dreht sich hier alles um die Lachse. Norwegen ist eben auch das Land der Lachse. In einem Aquarium kann man diese Fische aus nächster Nähe sehen. Sie können bis zu zwanzig Kilogramm schwer werden. Ebenso gibt es an der Lachstreppe ein Fenster, durch das man die wandernden Fische sehen kann.
Wer Lust hat, kann sich sogar selbst einen Lachs fangen oder einen geräucherten Lachs kaufen, doch beides ist nicht zu bezahlen.

Trondheim

Trondheim

In Trondheim ist ein kleiner Stadtrundgang zu empfehlen. Vom Nidaro-Dom führt die Hauptstraße der Altstadt, die Munkegatan, zum Hafen und den Fischhallen. Auf einem runden Platz auf der Munkegatan steht ein Denkmal von Olav – dem Wikinger. Ein Stück weiter befindet sich das ehemalige Schloss Stiftsgården. Trondheim war der erste Königssitz von Norwegen.
Etwas auswärts findet sich ein Monstrum von Zugbrücke. Konstruktionen gibt es, unglaublich.
Die kleinen, hübschen Holzhäuser sind alle nicht mehr original. Trondheim wurde mehrmals durch Feuer zerstört.

zum Trollstieg

zum Trollstieg

Wir hatten wieder einmal eine Passfahrt durch eine der rauen Hochebenen von Norwegen hinter uns, als wir in Andelsnes ankamen. Von dort aus erreicht man den Trollstieg. Das ist die Straße Norwegens. Von Andelsnes aus führt eine kleine Straße immer am Fuß der Berge und an einem Bach entlang zum Trollstieg. Die Straße wurde immer enger und plötzlich standen wir vor einer senkrechten Wand. Wo geht es jetzt weiter? Vom Parkplatz aus sahen wir uns die Sache genauer an. Wir mussten schon sehr genau hinsehen, um die Serpentinen zu entdecken, die den fast senkrechten Hang des Berges erklimmen. Langsam kämpften sich die Fahrzeuge den Berg hoch oder runter. Das muß ein rechter Phantast gewesen sein, der die Idee hatte, hier eine Straße zu bauen.

der Trollstieg

der Trollstieg

Dem nicht genug, die Straße muss auch noch mehrmals einen großen, einhundertachzig Meter hohen Wasserfall überqueren. Daneben gibt es unzählige weitere Wasserfälle.
Dieses Stück Land ist wohl so recht nach dem Gefallen der Trolle. Hier ist wohl ihre Hochburg.
Das Erklimmen des Trollstieges mit dem Auto ist ein Abenteuer, das starke Nerven erfordert. Nur gut, dass wir bisher nie schlecht von den Trollen geredet haben, denn jetzt hofften wir, dass sie uns wohl gesonnen sind. Als wir endlich oben waren, auf achthundertzweiundsiebzig Metern, baute ich den Trollen zum Dank einen Steinhaufen, dass hatte ich auf der Serpentine versprochen.
Bevor wir wieder runter mussten, genossen wir den Ausblick in das Tal und auf den „Trollstieg“. Es gibt nur ein Wort, das hier zu beschreiben: Wahnsinn. Hier haben die Reiseinformationen wirklich einmal recht, man muss hier gewesen sein.

Ålesund

Ålesund

Die auf drei Inseln gelegene Innenstadt von Ålesund wurde nach einem Brand 1904 im Jugendstil wieder aufgebaut. Sie hebt sich im Aussehen komplett von allen anderen skandinavischen Städten ab. Dazu durchziehen viele Kanäle mit glasklarem Wasser diese helle und freundliche Stadt. Man schlendert gern durch die Straßen.
Den besten Blick über die Straßen und Häuser hat man vom nahegelegenen Berg Aksla aus.
Ålesund besitzt eines der größten Aquarien Europas. Hier werden Fische und Meerestiere gezeigt, wie sie in den nordischen Gewässern vorkommen. Das Highlight war ein riesiger Heilbutt.

Sunnmøre-Museum

Sunnmøre-Museum

In der Nähe von Ålesund gibt es das Sunnmøre-Museum. Es ist ein Freilichtmuseum, in dem man die Lebensweise der Menschen in Norwegen aus früheren Zeiten bis heute erleben kann. Uns interessierten vor allen die restaurierten Wikingerboote, zumeist kleinere Fischerboote. An besonderen Tagen liegen draußen im Hafen richtig große, vollständig rekonstruierte oder nachgebaute Wikingerschiffe. Wir waren leider zum falschen Zeitpunkt da.

Geirangerfjord

Geirangerfjord

Der Geirangerfjord ist der schönste Fjord in Norwegen, an dessen Ende die Stadt Geiranger liegt. Wir befanden uns am Ende des Fjordes und von oben hat man einen schönen Blick über das Wasser, die Stadt und die Bergwelt rundherum.
Über eine Serpentinenstraße erreichten wir die siebenhundert Meter tiefer gelegene Küstenstraße. Von einem Aussichtspunkt aus konnten wir die „Sieben Schwestern“ sehen, den berühmten Wasserfall des Geirangerfjordes, zu dem auch Ausflugsboote fahren. Die Aussichten sind toll.
Doch so wie wir heruntergekommen waren mussten wir auf der anderen Seite wieder hinauf, diesmal tausend Meter. Eine grandiose Landschaft versank sehr schnell unter uns. Die Straßen hier sind der helle Wahnsinn.
Über eine weitere Etappe Serpentinen erreichten wir eine vierzehnhundert Meter hoch gelegene Hochebene. Es ist einfach ein überwältigendes Stück Landschaft. Stellenweise liegen auch im Sommer noch Schneereste in diesen Höhen.

Stabkirche in Lom

Stabkirche in Lom

Dem Ottatal folgend kamen wir nach Lom. Lom überraschte uns. Die ganze Innenstadt besteht aus schwarzen Holzhäusern. Das sieht sehr interessant aus und ist kein bisschen bedrückend, wie man es denken könnte.
Das sehenswerteste ist aber die Stabkirche von Lom, mustergültig erhalten in geteertem Holz. Entsprechend „teerig“ ist die Duftnote der Kirche. Von außen beeindruckend und im Inneren prächtig gestaltet.

Jotunheimen-Nationalpark

Jotunheimen-Nationalpark

Jotunheimen-Nationalpark, das „Heim der Riesen“, wie es übersetzt heißt. Durch das Sognefjell, eine weitere Hochebene, führt die höchste Passstrasse von Norwegen. Hier gibt es das ganze Jahr über Schnee und man kann mehrere kleine Gletscherzungen bestaunen. Es ist eine echte Hochgebirgslandschaft auf knapp eintausendfünfhundert Metern Höhe.

Sognefjord

Sognefjord

Am anderen Ende der Straße kommt man wiederum über steile Serpentinen am Sognefjord, dem längsten und tiefsten Fjord der Welt, heraus. Den fuhren wir ein ganzes Stück entlang. Kaum einer weiß, das die Ufer des Sognefjordes genauso weit in die Tiefe gehen, wie die anschließenden Berge hoch sind, also über eintausend Meter. Außerdem hat er unzählige Nebenarme.

Nigardsbreen

Nigardsbreen

Das Jostedalsbreengebiet im Herzen von Norwegen ist der größte Gletscher Europas, der viele Zungen in die Täler schiebt. Wir besuchten den Nigardsbreen, der ist am einfachsten von Graupne aus zu erreichen. Der Weg führte uns durch ein wunderschönes, kleines Tal. Nachdem man „Zoll“ gezahlt hat, kann man auf einen Parkplatz fahren. Von dort hat man schon einen sehr schönen Blick auf die blaue Gletscherzunge. Davor liegt ein See, in den das Gletscherwasser fließt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Gletscherzunge zu erreichen. Einmal führt ein ziemlich anstrengender Fußweg von einer dreiviertel Stunde dorthin, zum anderen kann man gegen eine Gebühr mit dem Boot übersetzen.

Gletscherzunge

Gletscherzunge

Je näher wir dem Gletscher kamen, um so gewaltiger wurde das Eis. Der Wind wurde immer kühler, obwohl es bis zum See herrlich warm war. Es ist gigantisch, so nah an uraltem Eis zu stehen. Durch das Gletscherwasser hatte sich ein Tunnel im Eis gebildet. Etwas Eis war an seinem Ausgang abgebrochen und gab den Blick frei auf ein wunderschönes Blau im Inneren.
Wer Zeit und Lust hat und es werden gerade Führungen angeboten, der sollte die Möglichkeit nutzen, eine Gletscherwanderung zu unternehmen und sich in die Hand des Gletschers begeben.

Bergen

Bergen

Vom Jostedalsbreen, dem Übersetzen mit einer Fähre und der Überquerung des Hordalandes erreichten wir Bergen. Bergen ist eine der regensreichsten Städte, die es gibt. Da gab es bei uns keine Ausnahme.
Leider macht bei Regen der beste Stadtspaziergang keine Freude, trotzdem sahen wir uns den berühmten Stadtteil Brygge an, nachdem wir über den Fischmarkt geschlendert sind. Herrlich frischer Fisch vom Dorsch bis zum Hummer wird dort angeboten.
Die deutsche Hanse hatte in Bergen früher eine Speicherstadt gebaut. Der Kai hieß Tyskbrygge (deutsche Brücke) und wurde nach dem Krieg in Brygge umbenannt. Die alten Holzhäuser sind noch relativ gut in Schuss, etwas größer hatte ich mir das Viertel doch schon vorgestellt, trotzdem ist es beeindruckend. Überall sind kleine, originelle Geschäfte untergebracht, auch ein Restaurant.
In der Nähe führt eine Seilbahn auf einen Berg, von dem man einen tollen Blick über Bergen hat.

Latefoss

Latefoss

Unaufhaltsam nähern wir uns nun dem Süden von Norwegen und Oslo. Über den Hardangerfjord, am Fuße des Hardangervidda entlang, kurz hinter Odda, besichtigten wir den doppelten Wasserfall, den Latefoss. Die Straße führt direkt über den Auslauf des Wasserfalles hinweg, so dass man praktisch mittendrin ist.

Hardangervidda

Hardangervidda

Jetzt mussten wir durch viele Tunnel, der längste war siebeneinhalb Kilometer lang. In Røldal steht eine weitere Stabkirche. Sie ist nicht so groß und auch nicht so schön geschmückt, wie die anderen.
Wieder mussten wir über eine Hochebene, die Hardangervidda, Europas größte Hochebene, auf der sogar Moschusochsen leben sollen. Auf der einen Seite hoch, auf der anderen wieder runter, wie schon so oft in Norwegen.

Mit einem Mal befanden wir uns im „Obstgarten“ von Norwegen. So weit das Auge reicht, gibt es Erdbeeren, Kirschen und Äpfel. Das Obst muss mit riesigen Planen vor dem ewigen Regen geschützt werden, doch das Klima muss im allgemeinen ganz gut sein.

Telemark-Kanal

Telemark-Kanal

Der Telemark-Kanal ist ein technisches Wunderwerk und war einst ein wichtiger Verkehrsweg für Norwegen. Mit Hilfe von 18 urigen Schleusen können die Schiffe einen Höhenunterschied von 72 Metern auf 105 Kilometer bewältigen. Heute ist dieser Kanal eine Touristenattraktion.
Die größte und interessanteste Schleuse ist die Vrangfoss-Schleuse nahe Ulefoss, die gleich fünf direkt hintereinander liegende Schleusenkammern besitzt. Damit werden zwanzig Meter Höhenunterschied überwunden, allerdings dauert das seine Zeit. Die Technik ist inzwischen einhundert Jahre alt und funktioniert immer noch tadellos.

Stabkirche in Heddal

Stabkirche in Heddal

In Heddal steht die größte und perfekteste Stabkirche der Welt. Sie ist zum Teil gerade rekonstruiert worden. Neben christlichen Darstellungen schmücken die Kirche auch heidnische Götzendarstellungen und Schnitzereien. Die Wikinger trauten unserem Gott nicht so recht und die Kirche duldete diese Darstellungen. Sogar Reste von Runeninschriften und mittelalterliche Malereien sind erhalten. Die Einrichtung ist eher spartanisch.
In der Nähe befindet sich eine große Flößerstation. 

Thor Heyerdahl´s RA II

Thor Heyerdahl´s RA II

Oslo, die Hauptstadt von Norwegen ist eine moderne, freundliche Stadt, sehr schön am Olsofjord gelegen.
Unser Hauptinteresse galt der Museumsinsel Bygdøy. Ich wollte mir das Kon-Tiki-Museum ansehen. Gleich daneben fanden wir das Schifffahrtsmuseum mit dem originalen Forschungsschiff „Fram“, mit der Nansen und Amundsen ihre Polarexpeditionen unternahmen.
Im Kon-Tiki-Museum stehen die originalen Boote Ra II und Kon-Tiki von Thor Heyerdahl, der hier in Oslo geboren wurde. Wir waren begeistert. Die Ra II ist ein Papyrusboot, mit dem Thor Heyerdahl über den Atlantik gesegelt ist. Die Ra I zerlegte sich damals bei der Überfahrt in ihre Einzelteile. Aber ich muss sagen, man muss schon sehr waghalsig sein, sich mit so einer strohigen Nussschale auf das weite Meer zu begeben.

Kon-Tiki

Kon-Tiki

Die Kon-Tiki ist ein Balsa-Floß, mit dem der Abenteurer von Südamerika nach Polynesien segelte. Auch dieses Floß ist nicht mehr als ein Spielball der Naturgewalten. Trotzdem brachten diese beiden Boote mehrere Menschen in monatelangen Fahrten über die Weltmeere.
Unter der Kon-Tiki hat das Museum die Unterwasserwelt nachgestellt. Unter dem algenbehangenen Floß tummeln sich Segelfische, Doraden, Makrelen und ein zehn Meter langer Walhai.

In diesem Museum ist praktisch das Leben Thor Heyerdahls aufgezeichnet. Man kann die Entwürfe für die Boote sehen, Dokumente aus seinem Leben, und man kann seine Reisen um die Welt nachvollziehen. Es ist alles da.

Norwegen mit seinem rauhen Charme ist unbedingt eine Reise wert. Wir waren jedenfalls begeistert.


Norwegen war auch schon Euer Reiseziel und Ihr möchtet gern Tipps, Empfehlungen oder Anregungen weitergeben, dann könnt Ihr dies gerne unten mit der Kommentarfunktion tun. Wir sind gespannt.

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2 Gedanken zu „Norwegen

  1. Norwegen hat meinen Mann und ich auch begeistert. Die Natur, die Menschen, die hübschen Städte. Die Fahrt über die Serpentinen zu den Trollstigen ist ein kleines Abenteuer.

    Zu den Samen würde ich gerne einmal reisen. Ich würde gerne mehr erfahren über ihr Leben, die Rentiere, die Kultur.

    Liebe Grüße
    Renate

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    • Hallo Renate,
      ja, es ist ein tolles Land. Vielleicht klappt es ja noch mal bei Dir, die Sami zu besuchen. Wir haben uns für irgendwann noch einen Besuch der Lofoten vorgenommen, die wir auf unserer Reise weglassen mussten.

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