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Reisen rund um die Welt

Murighiol (Donaudelta)

In Murighiol gibt es zwei Dinge zu sehen und zu tun: Der Besuch der römischen Stätte „Cetatea Halmyris“ und eine Bootstour durch das Donaudelta.

Die Ausgrabungsstätte Cetatea Halmyris war ein römisches Fort. An dieser Stelle startete der Limes, die Grenze des römischen Reiches gegen die Barbaren, wie alle nicht römischen Völker genannt wurden. Der Limes erstreckt sich durch ganz Europa, verläuft durch Deutschland und reicht bis nach Britannien. Reste davon sind überall noch zu finden.
Das Fort im heutigen Murighiol ist erst teilweise ausgegraben. Dann gingen wohl die finanziellen Mittel zu Ende. Es sind provisorisch an allen wichtigen Stellen Infotafeln aufgestellt, die die Besucher über die verschiedenen Teile des Forts aufklären sollten. Das Ausgrabungsfeld sieht sehr wüst aus, trotzdem lässt sich das ein oder andere erkennen. Die Grundmauern der Basilika und der Therme sind zum Schutz überdacht. In der Basilika steht eine Spendenbox, denn Eintritt wird anscheinend nicht erhoben. Das kleine Museum dazu war zu dieser Jahreszeit geschlossen. Vielleicht sieht das in der Sommersaison anders aus.

Ein Turm des römischen Forts

Die Bootstour durch das Donaudelta ist ein Muss, selbst noch Anfang Oktober. Wir waren uns nicht sicher, ob wir die Tour, die überhaupt nicht günstig ist (40,-€ pro Person bei 4 Leuten), mitmachen sollten. Die meisten Vögel sind schon ins Winterquartier gezogen, auch die Pelikane sollten schon weg sein. Aber die Dame vom Stellplatz Casa din Delta Murighiol meinte, dass noch einige Pelikane da sind. Sie würden das Delta erst verlassen, wenn es richtig kalt ist. Das gab den Ausschlag, dass wir die Tour doch mitmachten, zusammen mit einem anderen deutschen Paar. Die Ausgabe lohnt sich in jedem Fall, auch noch Anfang Oktober.
Der Ehemann der Besitzerfamilie führt die Bootstouren durch. Es geht aber schon früh los, noch vor Sonnenaufgang. Im Sommer ist das gegen 4.30 Uhr, bei uns startete die Tour erst 6.30 Uhr. Der frühe Vogel fängt auch hier den Wurm oder bekommt die besten Fotos.

Allein die Fahrt durch die verschiedenen Deltabereiche ist großartig. Es geht dabei durch kleine, flache Wasserarme, die eine Temperatur gerade um die 26°C haben. Ein kleines Stück weit fuhren wir den südlichen Donauarm St. Gheorghe entlang, bevor wir in einen Nebenarm abbogen. Die kleinen Wasserarme verbinden große Seen miteinander, die jedoch relativ kaltes Wasser aufweisen.
Die Vegetation wechselt zwischen Weidenwäldern und Schilfgürteln, große Seerosenfelder breiten sich auf den Seen aus.

Zum grandiosen Erlebnis machen die vielen Vogelarten diese Bootstour. Gleich zum Beginn sichteten wir mehrere Seeadler, dazu findet man überall Graureiher, Silberreiher, Kormorane und eine kleinere Kormoranart, Blesshühner und Schwäne. Eine Schar Gänse flog über uns hinweg. An den bewaldeten Ufern hielten mehrere Nachtreiher Ausschau nach Beute.

Als wir in einen See einbogen, wirbelte der Motor des Bootes die Wasserpflanzen auf und eine Schar Möwen flog hinter uns her, um etwas Fressbares dazwischen zu finden. Im Hintergrund ging gerade die Sonne auf, ein unglaublich schönes Bild.

Worauf wir jedoch am meisten gespannt waren, waren natürlich die Pelikane. Tatsächlich ließ sich auf der Tour ein Krauskopfpelikan sehen. Allein das war schon die Fahrt wert, aber es kam noch besser. Der Bootsführer fand mehrere Gruppen dieser Pelikanart und hielt an, damit wir sie richtig bestaunen konnten. Sie sind jedoch zu scheu, um sie aus der Nähe zu betrachten. Sie schwammen in aller Ruhe auf dem Wasser und warteten auf den schönen Tag. Großartig.

Ein mittelgroßer Greifvogel, etwas Falkenartiges, kreiste über dem Wasser und den Pelikanen. Sogar einen Specht konnten wir sehen, und Seeschwalben. Die Art war aber nicht zu erkennen.

Drei Stunden dauerte die Bootstour durch das Donaudelta, die wie im Fluge vergingen. Sogar am Ferienhaus von Nicolae Ceaușescu, dem ehemaligen rumänischen Präsidenten, fuhren wir vorbei.
Auf einer großen Insel stehen viele Ferienhäuser, vor allem für Angler. Um diese Ferienhäuser zu erreichen, braucht man unbedingt ein Boot.
Mehr als zufrieden mit dieser Tour stiegen wir aus dem Boot und wurden wieder zum Stellplatz gefahren.

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