
Blick zum Carrauntohill
Killarney ist Ausgangspunkt für die meisten Touristen, die den Ring of Kerry entlang fahren wollen, der die Halbinsel Iveragh umschließt. Im Osten der Halbinsel findet man auch Irlands höchsten Berg, den Carrauntohill (gälisch: Corran Tuathail, 1039m).
Der Ring of Kerry wird als eine der schönsten Straßen weltweit beschrieben. Davon wollten wir uns nun selbst ein Bild machen. Dafür standen wir zwei Nächte auf dem Fossa Caravan and Camping Park. Das war bisher der erste Campingplatz, der die ADAC Camping Key Card akzeptierte. Deshalb kostete uns der Platz „nur“ 22,- €, nicht 26,- €.
Wenn man den Ring of Kerry fahren möchte, sollte man wenigstens einen Tag einplanen. Eigentlich ist diese Zeit viel zu kurz bemessen, will man alle Sehenswürdigkeiten erleben.

Glenbeigh Wood
Unsere Tour war 185 Kilometer lang. Es wird empfohlen, den Ring entgegen der Uhrzeigerrichtung zu befahren. Dann sind zwar alle Parkplätze auf der falschen Seite, aber man muss sich zu Hochzeiten nicht unbedingt von Reisebussen und Autos durchschieben lassen. Glücklicherweise war bei unserem Besuch nicht so viel Betrieb. Die Reisebusse standen zumeist bei den Handwerkskunst- und Souvenirläden, oder bei Kneipen. Parken darf man auf den Britischen Inseln ohnehin in beiden Richtungen, also mit der und gegen die Fahrtrichtung.
Den ersten Halt legten wir in Glenbeigh Wood ein, einer ruhigen Bucht vor grünem Bergpanorama. Ein paar Schritte hinter dem Parkplatz beginnen die Sanddünen und der Strand.

Leacanabuile Stone Fort
Die kleine R564-Straße, die hinunter führt, schraubt sich auf der anderen Seite wieder bergauf, einspurig mit Ausweichstellen. In fast jeder Ecke verstecken sich kleine Anwesen.
Der Ring of Kerry führt nun an der Dingle Bay entlang und biegt etwas später ins Landesinnere ab, bis man im Hauptort des Ringes Cahersiveen ankommt. Wir ließen diese Touristenstadt links liegen und bogen auf die nördlich angrenzende Halbinsel ab. Dort stehen zwei alte Ringforts aus dem 9. oder 10. Jahrhundert, jeweils auf einem Hügel. Das Leacanabuile und das Cahergal Stone Fort dienten den frühen Farmern als Schutz ihres Hab und Guts vor äußeren Einflüssen. Eine 3m dicke Mauer umgab das runde Wohnhaus im Inneren. Die Farmer stellten Eisenmesser her, Nadeln oder Haarspangen aus Knochen. Sie bauten Getreide an, welches sie mit Hilfe von Mahlsteinen zu Mehl verarbeiteten.
Der White Strand am Ende der Halbinsel wird seinem Namen nicht gerecht.

in Waterville
Die Ringstraße R 565/567 ließen wir aus Zeitgründen aus. Dafür legten wir einen Stopp in Waterville ein. Der Strand ist länger als die kleine Stadt, die schon einen berühmten Gast begrüßen durfte, Charlie Chaplin. Er bekam sogar ein Denkmal an der Promenade. Im Comedy Film Festival Center schräg gegenüber hängen Bilder und Zeitungsberichte, die von Charlie´s Besuch berichten. Zudem werden Charlie Chaplin, Memorabilien verkauft.
Ein paar hundert Meter nördlich soll sich die historische Station befinden, von wo aus die erste transatlantische Telegraphenverbindung nach Amerika entstand. Zwar weist ein Hinweisschild in der Stadt noch die Richtung mit Entfernungsangabe, aber dann findet man leider nichts mehr.

O´Carroll´s Cove
Von Waterville aus begann der Ring of Kerry für uns erst recht interessant zu werden. Das folgende Stück Straße bis Castel Cove ist das schönste Stück. Die Straße windet sich in vielen Kurven erst nach oben, mit immer wieder neuen Aussichten auf Buchten, Felsen und Strände, dann wieder nach unten. Der wohl am besten besuchte Strand ist O´Carroll´s Cove, mit Restaurant, Campingplatz und wunderbar glasklarem Wasser.

Moll´s Gap
Von hier aus bis nach Sneem ist der Ring of Kerry eher uninteressant. Die Landschaft im Südwesten des Ringes erinnert wieder an eine Steinwüste, nach dem vielen Grün auf der nördlichen Seite von Iveragh.
In Sneem bogen wir dann auf die R568 ab, denn wir wollten den Rest der Strecke durch die Berge fahren. Von nun an jagt eine fantastische Szenerie die nächste. In Moll´s Gap sollte man unbedingt die herrliche Landschaft vom Parkplatz aus genießen.

Killarney National Park
Hinter einem kleinen See, auf der rechten Straßenseite liegend, muss man den nächsten, links gelegenen Parkplatz anfahren, noch vor Lady´s View. Hier befindet man sich schon im Killarney National Park und blickt in das weite Tal über den Upper Lake und den Muckross Lake bis zum Lough Leane, eine grandiose Aussicht. Gerade als wir uns von dieser Aussicht losrissen, löste sich ein Stück Damwild aus dem Gebüsch und spazierte in aller Ruhe über den Parkplatz.
Durch Eichenwälder, mit großen runden Felsen durchsetzt, fährt man nun an den genannten Seen vorbei, jedoch nicht ohne an jedem Parkplatz erneut zu halten.

Torc Wasserfall
Aus den Torc Mountains stürzt sich der wilde Torc Wasserfall in die Tiefe, um seine Wasser in den Muckross Lake zu leiten.
In der Nähe steht Muckross House, ein prächtiges Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, mit großem Garten, ein Touristenmagnet.

Killarney Brauerei
In Killarney besuchten wir noch die Killarney Brauerei. Da wir fünf Minuten zu spät zur letzten Führung kamen und wir uns sehr für die Brauerei interessierten, zapfte uns der Brauer zwei verschiedene kostenlose Proben seiner Braukunst. Solche Biere aus Privatbrauereien sind eben etwas Spezielles, das hatten wir schon in den USA gelernt. Leider verkauft die Killarney Brauerei ihr eigenes Bier nicht in Flaschen, so dass wir zum nächsten Laden gehen mussten, um ein paar Flaschen verschiedener Sorten zu kaufen, vom Extra Stout bis zum Lager. Das Malz für das Killarney Bier kommt aus Bamberg, Deutschland. Ein paar Säcke davon liegen neben der Bar.
Sehenswert in Killarney ist außerdem die Saint Mary´s Cathedral, ein beeindruckender Bau mit ebensolchem Inneren.

bunte Straßenränder
Um diese Jahreszeit werden viele Straßenränder, in ganz Irland, von vielen bunt blühenden Blumen und Büschen gesäumt. Gelb, orange, rot, violett und weiß erfreuen die Augen und bilden einen schönen Kontrast zum üppigen Grün der Insel. Die Yuccapalmen sind hier an der Westküste noch größer, Mammutblatt (der im Artikel Connemara beschriebene Riesenrhabarber) und uralte Affenbäume (in Kenmare sogar ein Exemplar mit Blüten) danken ihre Anwesenheit dem Golfstrom, der in Irland wohl keine großen Minusgrade zulässt.
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