Galveston – Texas
Der nächste Abstecher zur Golfküste führte uns nach Surfside Beach mit einem kilometerlangen Sandstrand, kaum sauberer als in Matagorda. Für ein entsprechendes Entgeld kann man mit dem Auto an seinen Strandplatz fahren. Wir waren gerade an einem Sonntag dort und die Autos reihten sich soweit das Auge reicht am Strand. Richtig baden ging auch hier niemand, alles spielt sich direkt am Strand ab.
An der ganzen Küste, die noch dazu von Hurricans gebeutelt wird, die immer mit entsprechendem Hochwasser einhergehen, stehen die Häuser alle auf „Stelzen“. An Hand angefangener Häuser konnten wir erkennen, dass die Stützen so hoch sind, wie das Haus werden soll. Ein Erdgeschoss gibt es praktisch nicht, das Haus fängt mit dem 1. Obergeschoss an. Das Erdgeschoss wird als Carport genutzt. Mancher Bauherr hat trotzdem eine Garage eingebaut, die bei einem Hurrican mit höchster Wahrscheinlichkeit unter Wasser steht. Jedenfalls sehen diese Stelzenhäuser schon komisch aus, wie sie in der Landschaft stehen.
Galveston Island hat dann kaum noch etwas Romantisches. Unschöne Stromleitungen rechts und links der Straße verschandeln das Bild. Das Golfufer ist gepflastert mit Häusern und Hotels, die in der gleichen vorher beschriebenen Bauweise errichtet sind. Da gibt es wohl keine Flächenbegrenzungen. Je näher man der Stadt Galveston kommt, umso höher die Hotel- und Verkehrsdichte. Nee, das ist nichts für uns.
Ein Versuch, einen schönen Übernachtungsplatz an der Galveston Bay zu finden schlug ebenfalls fehl. Häuser, Marinas, zu kleine Plätze, kein Platz für uns.In Seabrook fanden wir wenigstens noch einen Parkplatz bei den Fischmärkten. Wir freuten uns schon auf einen schönen frischen Fisch. Sechs große Fischmärkte, alle von Asiaten geführt, haben zwar jede Menge Fisch, aber frisch ist anders. Vom Flusswels über kleine Haie bis hin zu Zackenbarschen und Barakudas, nichts hatte auch nur den Anschein von Frische. Trotzdem kauften die Leute wie verrückt. Die Läden selbst ließen einen deutschen Lebensmittelkontrolleur alle Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Hier konnten wir beim besten Willen nichts kaufen, so sehr wir auch Appetit hatten. Bei dem Anblick fragten wir uns, was denn wohl die gegenüberliegenden Restaurants für Fisch anbieten. Ein Caterer kaufte jedenfalls seinen Bedarf von eben diesem Angebot.
Die Luftfeuchtigkeit von 65-77% macht uns zu schaffen. Das macht keinen Spaß, wenn Einem immer nur das Wasser vom Laib läuft. Wir müssen hier irgendwie schnellstmöglich raus, so gern wir uns noch eingehender an der Küste umsehen wollen. Das war der Grund, warum wir eigentlich diese Tour im Winter machen wollten. Leider hatten die Einreisebeamten kein Pardon mit uns.
Um Houston machten wir einen Bogen, nur am NASA/Johnson Space Center kamen wir vorbei, dem Ort, als damals bei der Apollo 11-Mission zum Mond der legendäre Notruf „Houston, wir haben ein Problem“ eintraf. Das Space Center ist wohl im gleichen Stil wie das Kennedy Space Center in Florida aufgezogen, halb Business, halb Freizeitpark.