Köyceğiz
Unser nächstes Fernziel war Myra, die Geburtsstadt des Nikolaus von Myra. Vor allem wegen der Felsengräber, wie wir sie noch nie gesehen haben, wollten wir uns diese Ausgrabungsstätte ansehen.
Da wir nach einer Woche wieder Strom brauchten, um die Batterien richtig aufzuladen, suchten wir einen Stellplatz, der dies bot. Inzwischen ist es sehr schwer geworden, Camping- oder Stellplätze zu finden die Strom anbieten. Die allermeisten Plätze haben ab November geschlossen.
Fündig wurden wir in Köycegiz. Die kleine Stadt liegt an einem großen See, nördlich der Küstenstadt Dalyan. Am südwestlichen Ende des See´s sind Thermalquellen zu finden.
Der Stellplatz, an einem großen Picknick-Park, befindet sich hinter diesem. Der Strom muss vom Sanitärhäuschen geholt werden, Duschen ist dort auch möglich. Es ist also ein guter Ort, um ein paar Tage zu verweilen. Bei einem Spaziergang erkundeten wir die schön angelegte Promenade. Das Wasser des See´s ist sehr klar. Im Sommer kann man darauf Boot fahren und andere Wassersportarten betreiben. Landschaftlich ist es wunderschön.
An der Promenade laden viele Restaurants und Café´s ein, die türkisches Frühstück anbieten. Bisher hatten wir es nicht geschafft, den Tag mit einem türkischen Frühstück zu beginnen. Wir haben schon oft Bilder gesehen, wie solch ein morgendliches Menü aussehen soll. Es besteht aus vielen verschiedenen Kleinigkeiten, die alle appetitlich aussehen. Hier, in Köycegiz, stimmt das Ambiente und es ist nicht viel los. Genau der richtige Ort, um solch ein Frühstück in vollen Zügen zu genießen, gleich am nächsten Morgen.
Wir wollten uns etwas mehr Zeit mit dem Vorankommen lassen. Wir waren nun dort angelangt, wo wir den Winter verbringen wollten, nachdem die griechischen Inseln von der Türkei aus unerreichbar sind. Hier im sonnigen Süden der Türkei sind die Temperaturen meistens angenehm und es gibt sicher ein paar Plätzchen, die für einen längeren Aufenthalt gut sind.
Den Rückweg zum Stellplatz am Park nahmen wir durch die Stadt.
Es war gerade Mittag, der 16.11., als uns eine sehr schlechte Nachricht erreichte: Meine Oma liegt im Sterben und es wird sehr schnell gehen. Damit hatten wir nicht gerechnet, da sie bei unserer Abfahrt noch relativ gut beieinander war.
Das hieß nun für uns, die Reise sofort abzubrechen und auf schnellstem Wege nach Hause zu fahren. Jetzt, da wir das große Ziel der Reise erreicht hatten und am weitesten von zu Hause weg waren, tat das doppelt weh. Die Rückreise, für die Hinreise hatten wir gut acht Wochen gebraucht, dauerte ganze viereinhalb Tage, da das Wohnmobil nun mal kein Rennauto ist. Wir hielten nur für Kaffee-, Toiletten- und Nachtpausen. Die ganzen Mautprozedere gingen diesmal schneller vonstatten, da wir von der Hinfahrt wussten, wie es geht.
Diesmal fuhren wir im Großen und Ganzen die gleiche Tour durch die Türkei, die wir auf der Hinfahrt genommen hatten, bogen jedoch hinter den Dardanellen in Richtung Edirne ab, fuhren über Sofia durch Bulgarien, über Belgrad durch Serbien nach Szeged, und nahmen ab Bratislawa die gleiche Strecke, die wir gekommen waren.
Während im Süden der Türkei die Temperaturen um die 25°C lagen und immer die Sonne schien, erwartete uns in Deutschland fiesestes Regenwetter bei knapp über die 0 Grad. So blieb es dann auch sechs Wochen lang, nur das für eine Weile noch Schnee dazu kam.