Deutschland
Vielleicht entsteht ja auf unserer Homepage der Eindruck, dass wir für unsere schöne Heimat Deutschland nichts übrig haben, was das Reisen angeht. Weit gefehlt. Immer wieder führten uns unsere Unternehmungen kreuz und quer durch unser Land, vom Schwarzwald und den Thüringer Wald bis zu Nord- und Ostsee. Leider versäumten wir es bisher, darüber zu berichten. Jetzt hat uns jedoch die schöne Insel Wangerooge derart beeindruckt, dass wir doch einen Beitrag zu Deutschland veröffentlichen möchten.
Wangerooge
Der Sandhügel, wie die Einheimischen ihre Insel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer nennen, bietet den Besuchern eine überraschende Vielfalt an Erholungsmöglichkeiten. Wangerooge ist die rechte in der ostfriesischen Inselkette. Der Ort, Seebad Wangerooge mit dem kleinen Flugplatz, liegt fast in der Mitte der Insel und zählt 1200 Einwohner. Auf jeden Einwohner kommen noch einmal gut 8 Urlauber, was sich auf 10.000 Besucher summiert. Vor einigen Jahren sollen es 18.000 Urlauber gewesen sein, aber inzwischen setzt man hier auf Qualität, nicht mehr auf Quantität. Die Insel dankt es.
Nach Westen und nach Osten breiten sich Dünenlandschaften aus, die man sich auf bis zu 12 Kilometer langen Rundwanderungen erschließen kann, zu Fuß oder per Drahtesel, ganz wie man möchte. Eine andere Art der Fortbewegung ist kaum möglich, denn Wangerooge ist autofrei. Nur der Krankenwagen und die Feuerwehr dürfen Autos haben. Koffertransporter, das Auslieferungsfahrzeug eines Lebensmittelladens oder das Inselflieger-Shuttle sind Elektrofahrzeuge. Privatleuten bleiben nur Anhänger für ihre Fahrräder oder Handkarren, um etwas zu transportieren.
In den mit niedrigen Büschen bestandenen Dünen halten sich viele Fasane auf. Geschützte Kornweihen oder Falken finden hier ebenfalls ein Zuhause, neben Tauben, Krähen und selbstverständlich den Küstenvögeln.
Wenn man auf den ausgetretenen Pfaden durch die Dünen spaziert, fallen überall kleine Krater auf, die zum Teil mit Wasser gefüllt sind. Dies sind die Hinterlassenschaften von 6000 Bomben, die kurz vor Ende des 2. Weltkrieges auf die Insel niedergingen. Der Grund für diesen verheerenden Angriff waren dutzende Bunker und Kanonen, die zum atlantischen Wall gehörten und die Küste des Festlandes vor den Feinden schützen sollten. Einer der Bunker, direkt am Westrand des Strandes gelegen, ist ein Grab und Mahnmal. Auf einem zweiten Bunker steht das Café Pudding, ein zentraler Punkt des touristischen Stadtlebens.
Auf der Westspitze Wangerooges befinden sich eine Jugendherberge, ein kleines Restaurant, die Nationalparkstation Wangerooge West und exklusive Ferienwohnungen. Ansonsten hat die Natur auch dort noch das Zepter in der Hand. Große Feuchtwiesen bieten Gänsen, Kiebitzen und anderen wasserliebenden Vögeln Nahrung und Lebensraum. Unsere mit der Kamera eingefangenen Vögel findet Ihr auf dieser Seite.
Im Süden und im Norden von Wangerooge breiten sich zwei verschiedene Watts aus. Im Norden liegt das Sand-Watt. Dieses ist nicht gerade reich an Leben. Es finden sich nur wenige Muschelschalen am Strand. Im Süden der Insel lädt das Schlick-Watt zu Entdeckungen ein, die allerdings nur im Rahmen einer eng begrenzten, geführten Wattwanderung möglich sind. Die allermeisten Bereiche sind geschützt. Dort sind die unzähligen Vögel und Kleintiere ungestört. Muscheln, Schnecken und Wattwürmer tummeln sich dicht an dicht verborgen im bei Ebbe trockenliegenden Schlick.
Bei klarem Wetter blinkt nachts das Leuchtfeuer der Insel Helgoland herüber, die gut 40 Kilometer geradeaus, weiter in der Nordsee liegt.
Riesengroßer Aufwand wird heute für die Erhaltung der Insel, so wie sie ist, betrieben. Normalerweise wandert die Insel, bedingt durch die starken Winde, von West nach Ost. Jedes Jahr wird deshalb der Sand im Osten der Insel mit großen Baggern wieder abgetragen und zum Westende zurückgebracht. Außerdem schüttet man den durch das Wasser abgetragenen Sand wieder an den Stränden auf. Angeblich soll sich diese Sisyphusarbeit lohnen, aber es bleibt den Menschen auf Wangerooge nun auch nichts mehr übrig, sonst müsste man irgendwann den ganzen Ort verschieben.
Eine Fähre, von Harlesiel aus, bringt die Menschen auf die Insel Wangerooge. Man sollte jedoch sehen, dass man nicht zu viel Gepäck mit sich führt, denn es muss für jeden Koffer auf der Fähre und für den Transport auf der Insel bezahlt werden, neben den Gebühren für die Leute selbst.
Vor allem lockt das Reizklima der Nordsee viele Kurpatienten an. Das mineralhaltige Wasser und die Aerosole helfen bei Haut- oder Atemwegskrankheiten. Auch als gesunder Mensch sollte man sich diesen natürlichen Stoffen aussetzen, denn sie tun einfach gut.
Bei entsprechendem Wetter werden verschiedene Wassersportmöglichkeiten angeboten, wie Wellensurfen, Kitesurfen, Kanutouren oder Segeln. Egal, ob Erholung oder Aktivitäten, jeder findet seine Möglichkeiten, schöne Tage auf Wangerooge zu verbringen.
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