Tobago
Wir haben schon ziemlich viel gesehen, doch in der Karibik waren wir noch nie, überhaupt noch nie über dem „großen Teich“. Wir wollten vor allem tauchen fahren und standen vor der Qual der Wahl. Welche der unzähligen Inseln sollte es sein? Kuba und Jamaika? – nein, Domrep? – zu kommerziell, alle französischen Inseln fielen wegen der Sprachbarriere weg, die ABC-Inseln sind eher holländisch als karibisch – die auch nicht.
Jetzt hatte sich die Zahl der für uns interessanten Inseln schon sehr verkleinert. Der letzte ausschlaggebende Punkt war der Preis. Die meisten der übrig gebliebenen Inseln waren viel zu teuer, so dass eigentlich nur noch Tobago übrig blieb.
Wir hörten und lasen nur gute Kritiken über die Insel Tobago und ihre Tauchgründe. Es soll sogar Mantas dort geben, die hatten wir noch nie gesehen.
Tobago liegt zusammen mit Trinidad vor der venezolanischen Küste. Die beiden Inseln bilden zusammen eine Republik, eine ziemlich reiche Republik, denn sie fördern Erdöl und Erdgas vom Meeresgrund.
Das hat einen wesentlichen Vorteil. Die Einwohner dort sind nicht darauf angewiesen, den Touristen auf den Geist zu gehen. Nirgendwo wird man belästigt, wenn man sich auf der Straße sehen lässt. Es sind sehr stolze und freundliche Menschen.
Das Einkaufen gehen macht Spaß. Wenn man dann etwas möchte, wird man sehr freundlich bedient, kauft man nichts, gab es ein freundliches Auf Wiedersehen.
Die Leute dort sind sehr zurückhaltend, haben immer ein Lächeln auf den Lippen und sind mit ihrem Leben zufrieden, obwohl die meisten kaum etwas haben.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei drei bis vier Prozent. So wie wir das festgestellt haben, machen die „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ einen sehr großen Teil der Beschäftigung aus. Praktisch sieht das an einem Beispiel so aus:
Kommt jemand auf die Idee, einen Lebensmittelladen aufzumachen, muss er noch zwei, drei andere Leute haben, die ebenfalls einen Lebensmittelladen eröffnen wollen. Denn nicht in jedem Laden bekommt man alles – in dem einen gibt es kein Wasser, im nächsten kein Bier und im dritten kein Eis. Jeder Laden hat nur einen Teil des gesamten Angebotes. Dafür liegen alle Läden dicht beisammen. So kann jeder etwas verdienen. Das ist doch genial. Die Leute werden so zwar nicht reich, aber es reicht zum Leben.
Dazu kommt der Familienzusammenhalt. Wenn jemand in finanzielle Bedrängnis kommt, wird er von der Familie aufgefangen. Da gerät keiner auf die schiefe Bahn, wenn er das nicht will.
Eine andere Einnahmequelle ist der sich entwickelnde Tourismus.
Durch die Hitze dort läuft alles sehr langsam ab, eilig hat es niemand, Stress ist ein Fremdwort. Die Lieblingsbeschäftigung der Tobagonians ist das Limen (sprich: leimen), also das rumhängen, gemeinschaftliches Zusammensitzen. Dort macht sich niemand tot.
Ein großer Pluspunkt ist das Gesundheitswesen. Die medizinische Versorgung ist für alle kostenlos. Nur für die Medikamente muss man etwas bezahlen.
Die Insel Tobago selbst ist sehr abwechslungsreich. Während der Norden gebirgig und mit Regenwald bedeckt ist, zum größten Teil unzugänglich, ist der Süden flach wie ein Brett mit viel weniger Vegetation. Im Norden regnet es öfter und es ist sehr feucht, der Süden dagegen bleibt öfters trocken.
Wir hatten das Glück ein Angebot erhalten zu haben, bei dem wir beide Seiten von Tobago gleichermaßen kennenlernen konnten. Wir buchten eine Woche Urlaub im Nordwesten, in der Manta Lodge in Speyside, und eine Woche Urlaub im Südosten im Sandy Point Village in Crown Point.
Die Ostküste von Tobago wird vom Atlantik umspült, die Westküste dagegen ist karibisch. Optisch macht sich das auf der Insel nicht bemerkbar, die Wasser haben eben nur zwei verschiedene Namen. Nur beim Tauchen merkt man Unterschiede. Der Atlantik ist strömungsreich und hat eine größere Vielfalt zu bieten. Die Karibik ist sanfter und ruhiger.
Besonders viel Strömung gibt es dort, wo beide Meere aufeinander treffen. Dort stößt man als Taucher schnell an seine Grenzen.
Die Unterwasserwelt von Tobago ist sehr reich, auch dank der Nähe der Orinikomündung in Venezuela, die viele Nährstoffe in Tobagos Gewässer schwämmt. Deshalb kommen hier auch öfters Großfische wie Mantas und Walhaie vor.
Aber das allerbeste sind die Vögel. Tobago hat eine sehr artenreiche und geschützte Vogelwelt. Da kann man vom Kolibri bis zum Fregattvogel an die zweihundert Arten bewundern, wenn man sie nur findet. Trotzdem erschließt sich dem Normalbürger eine Vielzahl verschiedener, teilweise sehr bunter Vögel. Es ist eine Augenweide, diese Tiere zu beobachten, so tropisch und exotisch wie sie sind. Es sind die Juwelen der Insel.
Überall auf der Insel stößt man auf Relikte der Kolonialzeit. Ein Großteil der Insel war damals Zuckerrohrplantage. Damals schufteten elftausend Sklaven auf den Feldern von Tobagos. Als sich das nicht mehr rentierte stieg man auf Kakao um.
Es gibt einige Ruinen alter Zuckerrohrfabriken. Die beste Anlage liegt nördlich von Speyside. Diese Fabrik direkt am Strand, mit den Resten des Wohnhauses, muss wohl ziemlich groß gewesen sein. Das große Wasserrad ragt noch heute als Erinnerung an dunkle Zeiten in den Himmel.
Oberhalb der Ruine am Strand fanden wir ein herrliches Stückchen zum Ausruhen mit Blick über die Bucht und die Inseln.
Inselrundfahrt durch Tobago
Das ganze Gebiet um den Argyl-Wasserfall bei Roxborough war im 18. Jahrhundert eine Zuckerrohrplantage. Heute stehen hier Kakaobäume.
An einem Kakaobaum kann man alle Reifestadien beobachten. Grüne Früchte sind noch nicht reif, werden aber gern von den Papageien angefressen und sind somit nicht mehr verwertbar. Die gelben Früchte sind erntereif und die braunen, überreifen Früchte sind ebenfalls nicht mehr verwertbar. Das klingt ziemlich schwierig.
Überall stehen hier riesige Kakaobäume herum, um die sich aber offensichtlich niemand mehr richtig kümmert.
Auf dem Weg zum Wasserfall liegt am Wegrand ein Stück alte, große Stahlschüssel aus der Zeit der Zuckerrohrplantagen. Darauf lagen für Anschauungszwecke geteilte Kakaoschoten und einzelne Kakaobohnen, die roh jedoch kaum einen Wert für den Verzehr haben.
Der Wald bietet außerdem Tamarinden, deren Früchte ebenfalls genießbar sind und oft zu Süßigkeiten verarbeitet werden, riesige Bambusbüsche, Brotnüsse, exotische Kirschen und Pflaumen sowie die Pflanze (Wasserbrotwurzel), aus der das Gemüse Calaloo gemacht wird, sowohl aus den Blättern als auch aus den Wurzeln.
Dazu gibt es eine Unmenge anderer Pflanzen. Das ist wohl schon der Regenwald, denn auch Bromelien und Tillandsien fühlen sich hier wohl. Dazu gibt es viele Tiere wie große Eidechsen mit leuchtend grünem Kopf, Mot-Mots, Reiher und etliche andere Vögel. Mittelgroße Papageien konnten wir nur aus der Ferne auf einem Baum sehen. Die sind zu scheu.
Das letzte Stück des Weges ist ziemlich unwegsam und wir mussten etwas klettern, dann hatten wir den Wasserfall vor uns. Kurz vor der Regenzeit führt er nicht viel Wasser und ist daher recht unattraktiv.
Ganz unten hat sich ein Pool gebildet, in dem man baden kann.
Das Das Fort King George liegt in Scarborough. Die Engländer haben es gebaut. Heute wird es restauriert und in Kürze einer neuen Nutzung übergeben. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die atlantische Küste und Scarborough.liegt in Scarborough. Die Engländer haben es gebaut. Heute wird es restauriert und in Kürze einer neuen Nutzung übergeben. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die atlantische Küste und Scarborough.
Store-Bay ist ein sehr kommerzieller Strand in Sandy Point mit Restaurants, Imbissbuden, Souvenirständen, Umkleideräume und Toiletten.
Der Strand ist herrlich weiß, nicht zu groß, aber mit herrlich sauberem Wasser. Hier lädt der Strand richtig zum Baden ein. Die Liegen und Sonnenschirme muss man sich allerdings mieten. Sonst gibt es keinen Schatten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Wassersports. Außerdem kann man auf ein Glasbodenboot steigen, um sich bei den Riffen trockenen Fußes die Unterwasserwelt von Tobago anzusehen.
Wenn man sich auf Tobago nichts ansehen möchte, Buccoo-Bay muss man gesehen haben, so die einhellige Meinung aller, die schon dort gewesen sind.
Hier erfüllt sich das Klischee vom karibischen Strand und türkisblauem Meer. Er liegt auf der karibischen Seite von Tobago und es ist daher ruhiger als auf der atlantischen Seite, die etwas rauher ist.
Buccoo-Bay umschließt eine große, flache Lagune. Der helle Sandgrund lässt das Wasser traumhaft türkis erscheinen. Es gibt keine Steine, keinen Seetang, nichts außer Wasser und Sand.
Das Beste daran: Man ist fast allein am kilometerlangen feinsandigen Strand. Es gibt kein Hotel, keine Pension, nichts, nur naturgewachsener Strand.
Einsam und ziemlich weit weg von allem liegt in King-Peters-Bay an der Westküste von Tobago ein Hotel gehobener Klasse. Hier wohnt ein Papagei. Meist sitzt er im Freien an einer Leine und man kann mit ihm auf Tuchfühlung gehen. Es ist ein mittelgroßer grüner Papagei.
Es gibt es noch eine weitere Attraktion. Überall sind hier Vogeltränken mit Zuckerlösung aufgehängt, an denen sich Kolibris gütlich tun, aber auch die hübschen Bananaquits. Wir beobachteten die Vögel eine ganze Weile mit Begeisterung.
Über etliche Stufen gelangt man zum Strand hinunter. Hier befindet sich die Bar und der Pool des Hotels. Auch dieser Strand ist gut zum Baden geeignet. Nur, ohne Mietwagen kommt man hier nicht weg.
Zwischen King-Peters-Bay und Castara-Bay steht ein riesiger Baum mit gewaltigen Brettwurzeln direkt an der Straße. Es ist ein Silk-Cotton-Tree, ein Seiden-Baumwoll-Baum ist. Seine Früchte bilden eine Baumwolle aus, die weich und zart wie Seide ist. Dieser Baum hier ist zweihundert Jahre alt. Da es nicht mehr viele Bäume dieser Art gibt, sind sie geschützt.
Die Einheimischen glauben, dass in diesem Bäumen Geister wohnen. An den Brettwurzeln sitzen lauter kleine und große Dornen. Wenn man die Dornen abbricht, bekommt man Ärger mit den Geistern, den man nur durch ein bestimmtes Ritual, das man gleich ausführen muss, abwenden kann.
Englishmans-Bay ist noch ein Geheimtipp, klein aber fein, eine richtige kleine romantische Bucht mit einem Café. Als wir dort waren, wurde das alte Café gerade durch ein größeres Café ersetzt, und zwar auf eine recht ungewöhnliche Weise. Während das alte Café vorerst stehen blieb, wurde einfach das neue, größere Café drumherum gebaut. So kann man das natürlich auch machen.
Nebenan boten Souvenirhändler ihre Waren an: Schalen, Vasen, Masken, Windspiele, Vogeltränken oder -futterstellen aus Bambus, Tücher und Schmuck.
Auch die Parlatuvier-Bay ist sehr hübsch mit einem natürlichen Hafen.
An der Bloody-Bay biegt die karibische Küstenstraße nach Osten in den Regenwald ab. Es gibt nur noch einen Fußweg zum nächsten Ort, dann ist Schluss.
Die Bucht heißt Bloody-Bay, weil hier im Nordwesten von Tobago im 18. oder 19. Jahrhundert die Engländer, die auf der Insel saßen, gegen die vom Meer aus angreifenden Franzosen und Holländer kämpften. Die Engländer gewannen, doch die Bucht war anschließend voller Leichen und das Wasser war rot von Blut. Es muss furchtbar gewesen sein.
Den „Nationalpark Regenwald“ gibt es schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier darf nichts verändert werden, darf nicht mit Fahrzeugen durchgefahren werden, außer auf der einen Straße, die von Küste zu Küste durch den Wald führt, und es darf nichts abgebrochen, gefällt oder mitgenommen werden. Die Ranger auf Tobago passen auch sehr darauf auf und es gibt harte Strafen. Dieser Regenwald ist der älteste Naturschutzpark der Karibik.
Weitere Ausflüge
Little Tobago gehörte früher einem Engländer. Er baute dort ein Vogelschutzgebiet auf.
Sein größter Coup war, dass er 24 Paare Paradiesvögel aus Papua Neuguinea importierte. Die hielten sich auch ganz gut und vermehrten sich leidlich, bis 1963 ein großer Tornado über die Insel fegte und die Paradiesvögel und das Haus des Engländers mitnahm. Zuerst sollten neue Vögel angesiedelt werden, doch irgendwie vertrug sich die Anwesenheit der Vögel doch nicht so recht mit der einheimischen Natur und man verwarf den Gedanken wieder. Als der Engländer starb, schenkte er die Insel der Republik Trinidad und Tobago unter der Bedingung, dass sie Vogelschutzgebiet bleibt.
Der Wald, der hier wächst ist einzigartig. Die Baumkronen liegen meist nicht höher als fünf Meter, es gibt nur eine einzige Palmenart hier und es gedeihen Kakteen in diesem Wald. Auffallend sind die Riesenanturien, die epiphytisch auf den Bäumen leben. Sie bilden keine Blüte aus, sondern nur einen langen Fruchtstand.
Es gibt auch eine Baumart, die von den Einheimischen Touristenbaum genannt wird, weil er durch die Sonne genauso rot wird und sich die Rinde dann schält.
Über einen ziemlich abenteuerlichen Pfad auf Little Tobago gelangt man zu den Seevögeln. Zu unserer Reisezeit Ende April / Anfang Mai lagen überall die Küken des Rotstirn-Tropenvogels verstreut unter den Büschen. Die Eltern haben ein weißes Federkleid mit langen Schwanzfedern und einen roten Schnabel. Sie sind sehr hübsch.
Dazu konnten wir Tölpel, Lachmöwen, die gerade zum Brüten hier waren, ein paar Fregattvögel und eine andere, uns unbekannte Art, beobachten. Es war toll, dass alles nicht nur im Fernsehen zu sehen, sondern hautnah dabei zu sein.
Vom nahe gelegenen Aussichtspunkt aus hatten wir einen schönen Blick über die Bucht und die Flüge der majestätischen Vögel. Es ist wirklich ein schönes Fleckchen.
Kaum ein Tourist kommt an dem Seafood-Restaurant „Jemma´s“ vorbei, wenn er karibisch essen möchte. Es liegt von der Manta-Lodge nur ein paar Minuten entfernt direkt am Strand. Das Besondere: es wurde in einen Baum gebaut, in dem sich ungestört exotische Vögel tummeln. Und es hat eine so ausgezeichneter Küche, dass sie jeder probiert haben muss.
Pigeon Point Strand ist ein kommerzieller Strand mit einem nicht gerade geringen Eintrittsgeld. Wir haben 18,- Tie-tie Eintritt pro Person bezahlt, das sind fast 3,- Euro. Das war zwar für den kurzen Aufenthalt, denn wir wollten nicht lange bleiben, viel Geld, doch jeder sagt, dass man einmal dagewesen sein muss.
Vom Wärterhäuschen bis zum Strand sind es immer noch ein paar hundert Meter durch einen schönen Garten zu laufen.
Der Strand ist sauber mit schönem hellen Sand. Trotz des Eintrittes muss man hier auch noch die Liegen mieten.
Das Wasser hatte eine hellblaue Lagunenfärbung und Badewannentemperatur.
Tauchen rund um Tobago
Von Speyside aus gelangten wir per Boot in zehn Minuten zur St. Giles-Insel im Norden. Nördlich davon liegt eine weitere kleine Insel. Die Inseln sind alles Felseninseln, ziemlich hoch und ziemlich schroff. Auch unter Wasser gibt es Felsen, es ist daher ein sehr gefährliches Gewässer für Schiffe.
Unmengen von Fregattvögeln, Tölpeln, Möwen und Vögel, die ich nicht kenne, hatten sich auf vielen Felsen niedergelassen. Endlich konnte ich Fregattvögel in freier Wildbahn beobachten. Sie beeindruckten mich im Fernsehen immer wieder. Es sind sehr elegante, schlanke Flieger. Eigentlich kennt man sie nur mit einem roten Kehlsack, hier hatten sie weiße. Die roten Kehlsäcke haben sie nur in der Paarungszeit, wurden wir aufgeklärt.
Die meisten Tauchgänge im Norden sind Strömungstauchgänge. Da ist es wichtig, gute Tauchguides zu haben und die hatten wir in der Crew der Manta Lodge-Tauchbasis. Alles war sauber und gut organisiert. Die Zahl der Tauchgäste ist überschaubar. Nur deutsch spricht dort niemand.
Die Sicht war gut und die Korallen und Fische sind sehr verschieden und sehr zahlreich. Manche Fische sind hier wesentlich größer, als wir sie bisher gesehen hatten. Vielleicht haben sie hier die besten Bedingungen, vielleicht fischt man auch nicht so viel, so dass sie die Chance haben, groß zu werden. Auch manche Korallen nehmen hier riesige Ausmaße an. Wir sahen verschiedene Arten von Kaiserfischen, Trompetenfische, einen Kugelfisch, Husarenfische, eine riesige Languste und viele Unbekannte.
Ein Stück weiter liegt der Tauchplatz „London Bridge„, so heißt der dortige Felsen. Der heißt so, weil es eigentlich ein Felsbogen ist. Die Öffnung setzt sich unter Wasser fort und es gilt als Highlight, dort durchzutauchen, wenn die Strömung es zulässt. Ansonsten geht es außen herum.
Am Tauchplatz „Picar„, der zur Insel Little Tobago im Norden gehört, hatten wir unter Wasser viel Abwechslung. Wir sahen Barrakudas, zwei Ammenhaie, eine Schildkröte, eine flüchtende Grüne Muräne und die schönen, großen Kaiserfische, dazu einen riesigen Stachelrochen. Das alles und noch viel mehr tummelte sich in schönsten Korallengärten. Es war herrlich. Teilweise war die Strömung so heftig, dass wir unsere Route ändern mussten.
Nördlich von Little Tobago liegt der Tauchplatz „die Alpen„. Entsprechend sieht der Untergrund aus – bergig und felsig, mit einer Unmenge von Korallen bewachsen. Wir konnten eine Schildkröte, zwei Muränen, Tarpune, die bis 2,40 Meter groß werden, Barrakudas und einen wirklich großen Ammenhai sehen. Der war leider zu scheu und flüchtete gleich.
Das Tauchen im Süden von Tobago gestaltet sich ruhiger, da es sehr wenig Strömung gibt.
Wir tauchten mit den Extra Divers, einer deutsch geführten Tauchbasis am Pigeon Point Junction in Crown Point. Auch hier lief alles bestens und sehr freundlich ab. Wir fühlten uns gut aufgehoben.
„Mt. Irvine“ nördlich von Crown Point auf der karibischen Seite ist ein relativ flaches Riff mit Sandflächen zwischendurch. Ein paar Muränen, Kaiserfische, Feilenfische und ein schöner Igelfisch sowie ein Kofferfisch mit einem Trompetenfisch zusammen konnten wir beobachten. Als Neuheit entdeckte ich einen kleineren Trompetenfisch mit einem leuchtend blauen Streifen am Kopf. Später entnahm ich einem Buch, dass es sich dabei um einen Blaupunkt-Flötenfisch handelt. Außer mir hat ihn wohl keiner gesehen.
Der Tauchplatz war recht schön mit der kleinen Wand, die mal flacher, mal steiler war, dazwischen immer wieder Sandflächen.
Bis jetzt hatten wir Grüne Muränen, gefleckte Muränen und Kettenmuränen gesehen, eine Languste, die kopfüber unter einem Felsen hing, einen Eberfisch, ähnlich einem Heringskönig, einen Krötenfisch, Flamingozungen, eine Nacktschneckenart, ein Seeohr und einen Butt, neben den ganzen anderen Fischen natürlich, die es überall gibt.
Um die Südspitze Tobagos herum zur atlantischen Seite liegen weitere Tauchplätze. Dort sieht man Schildkröten, Ammenhaie, Stachelrochen und die üblichen Fische.
Teilweise gibt es auch hier Strömungstauchgänge, bei denen es schon mal an dem einen oder anderen Objekt vorbei geht. Trotzdem konnten wir die Tauchgänge entspannt genießen.
Flying Reef – das fliegende Riff. Der Name ist Programm, will heißen, dort muss mit Strömung gerechnet werden. Es ist ein schmales Riff parallel zur Südküste.
Der erste Tauchgang war noch recht entspannt. Wir sahen ein paar Ammenhaie und eine Schildkröte. Hier heißen die Karrettschildkröten Hakenschnabel-Schildkröten. Man findet sie in allen Meeren. Außerdem liegt dort ein großer alter Anker. Der ist schon so bewachsen, dass man ihn kaum noch erkennt. Man sieht nur, dass dieses Gebilde irgendwie nicht ganz in die Landschaft passt. Der zweite Tauchgang war dann ein Strömungstauchgang.
Obwohl die Chancen auf Großfisch gut stehen, haben wir keinen Manta oder gar Walhai gesehen.
Tobago war auch schon Euer Reiseziel und Ihr möchtet gern Tipps, Empfehlungen oder Anregungen weitergeben, dann könnt Ihr dies gerne unten mit der Kommentarfunktion tun. Wir sind gespannt.
Tobago ist in der Tat ein besonderes Reiseziel. Mit Condor kann man recht einfach von Frankfurt nach Tobago fliegen. Man kann auch von London nach Trinidad fliegen um dann von dort nach Tobago zu kommen. Es gibt sowohl eine Flugverbindung als wie auch eine Fahrverbindung zwischen Trinidad und Tobago. Die Fahre braucht 3 Stunden und mit dem Flugzeug dauert es 25 Minuten.
Das ist sicherlich wichtig fur Leute die sich die Gegend als Touristen ansehen wollen. Ich hatte einmal die Absicht mich dort nieder zu lassen um als Ruhestandler das karibische Klima zu geniessen.
Von diesem Plan habe ich mich jedoch getrennt als ich erfuhr wie es hinter den Kulissen aussieht. Die Freundlichkeit der Bewohner ist nur gespielt. Man sieht es einzig und allein auf das Geld der Auslander ab.
Wer dort Geld investiert bekommt sein Geld nicht sofort zuruck wenn er das erworbene Eigentum wieder veraussern moechte. Es gibt strenge Geldausfuhrbestimmungen. Man darf pro Jahr nur eine geringe Menge auslandische Devisen erwerben. Daher dauert es 10 Jahre um eine €100 000 Investition zuruck zu bekommen.
Am schlimmsten ist jedoch die versteckte Kriminalitaet und Fremdenfeindlichkeit der Inselbewohner.
Dafuer musste Peter Taut, ein Ingeneur aus dem Hessenland und auch das Ehepaar Keil aus Rudesheim ihr Leben lassen. Das gilt auch fuer ein Ehepaar aus Schweden und ein Seniorenpaar aus England wurde mit einem Hackmesser schwer verletzt und niemand wurde dafuer zur Verantwortung gezogen. Die Kriminalitaet in Trinidad ist extrem hoch. Waehrend die Mordrate in Deutschland bei etwa 1 pro 100 000 Einwohner liegt ist diese in Trinidad bei 35. Besonders wenn Auslaender ermordet werden stoert das die wenigsten Leute. Als das deutsche Paar Hubertus und Birgid Keil aus Ruedesheim ermordet wurde sagte der oertliche Polizeikommandant:“Bei dieser Art von Verbrechen gehen wir davon aus dass der Taeter aus dem Heimatland der Opfer kommt.“ Natuerlich ist dieser Mord bis heute noch nicht aufgeklaert. Das gleiche gilt fuer den Mord an Peter Taut, der nicht nur ermordet wurde sondern auch dessen Haus durch die Taeter, mit Hilfe eines lokalen Notars legal gestohlen wurde. Man hatte einfach eine Quittung mit der Unterschrift von Peter Taut praesentiert die besagte er habe eine bestimmte Summe von den neuen Besitzern erhalten. Diese bestaetigte der Notar und die Moerder wurden zu Eigentuemern.
Als die Leiche gefunden wurde bezeugten die neuen Eigentuemer er sei waehrend ihrer Abwesenheit wohl ermordet worden weil man das Haus in bar bezahlt habe. Vorher hatten jedoch die selben Leute behauptet Peter Taut sei mit dem Bargeld in TTD nach Deutschland ausgereist.
Mein Rat an Jeden der nach Tobago reist ist es sich vor der Abreise bei der deutschen Botschaft in Port-of-Spain zu erkundigen wie die politische Lage ist. Auf gar keinen Fall in diesem Land zu investieren und nach Moeglichkeit das Land bei Gruppenausfluegen zu erkunden.
Man kann sich auch einen Mietwagen nehmen,aber dort ist Linksverkehr und wenn ein Unfall passiert hat der Auslaender immer Schuld.
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Wir sind für den Inhalt dieses Beitrages nicht verantwortlich, aber wir möchten ihn Euch nicht vorenthalten. Als Urlauber taucht man wohl nicht so tief in diese Materie ein. Wir fühlten uns jedenfalls auf Tobago sehr wohl.
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