Griechenland
Wie aus einer geplanten Wüstentour eine Griechenland-Rundfahrt wurde
Seit Jahren hatten wir unseren Nachbarn, die schon einige Wüstentouren gemacht hatten, versprochen, dass wir einmal mitkommen würden. Diesmal sollte es soweit sein. Es waren viele Vorbereitungen notwendig wie ein passendes Auto kaufen, woran dieses Vorhaben bis jetzt gescheitert war, Navigationsunterlagen besorgen, Visa, Tickets, Ausrüstung und Verpflegung besorgen usw. usw.
Ein Jahr vor der geplanten Abreise, der Urlaub von fast sechs Wochen war eingereicht und genehmigt, kauften wir uns einen schönen großen Toyota-Geländewagen, denn Platz war wichtig, bauten ihn für unsere Zwecke aus, dazu ein Dachzelt, erledigten alle anderen Vorbereitungen und packten probeweise alles in das Auto. Alles war zur Abfahrt fertig, vierzehn Tage später sollte es losgehen. Wir freuten uns schon riesig, dass es endlich mit unserer Wüstentour klappt.
Bis…, ja bis der 11. September 2001 zwei Tage später dieses großartige Vorhaben zunichte machte. Der Anschlag auf die Twin-Towers in New York brachte das Aus. Die Welt stand Kopf und die Araber schossen erst und fragten dann. Unsere Tour sollte uns nach Libyen und Algerien führen. Das Risiko war uns entschieden zu hoch. Wir waren unbeschreiblich enttäuscht. Nach all diesen Vorbereitungen und Ausgaben das Unfassbare.
Nachdem wir uns gefangen hatten, es sollte ja zwei Wochen später losgehen, fragten wir uns, was wir am Besten aus dieser Katastrophe machen konnten. Wir hatten fast sechs Wochen Urlaub, ein Auto voller Verpflegung, was also sollten wir damit tun? Auf den Ausgaben für die Visa und die Stornogebühren für die Fährtickets blieben wir sitzen, da war nichts zu machen.
Nach einigen Überlegungen und Abwägungen entschieden wir uns für eine Rundfahrt durch Griechenland. Zeit genug hatten wir ja, als das nächste Problem auftauchte. Die Hintour über Italien und die Fährüberfahrt nach Korfu waren leicht zu meistern. Da wir jedoch nicht den gleichen Weg zurück nehmen wollten, blieb nur der Weg über Albanien oder Bulgarien. Beides kein Gelände für alleinreisende Urlauber. Wie wir auch überlegten und die Karten studierten, es gab keine andere Lösung. Da uns von Albanien unbedingt abgeraten wurde, bissen wir in den sauren Apfel und planten unsere Rücktour durch Bulgarien und Jugoslawien. Wir würden aber sehen, dass wir unseren Aufenthalt dort möglichst kurz gestalten.
Für die Tourplanung durch Griechenland blieb natürlich nur noch wenig Zeit, doch die grobe Richtung hatten wir festgelegt. Wir wollten zuerst die Ionischen Inseln besuchen, später zum Peloponnes übersetzen, über den Kanal von Korinth zum Festland fahren und uns zuletzt Chalkidiki ansehen. Am Ende haben wir 7846 Kilometer zurückgelegt. Davon entfallen fast fünftausend Kilometer auf die An- und Abreise.
Endlich konnte es losgehen. Zwei volle Tage, mit einer Übernachtung am Gardasee, brauchten wir bis in den Süden Italiens, nach Brindisi, wo die Fähre nach Korfu via Igoumenitsa auf dem griechischen Festland abfuhr. Unsere Entdeckungsfahrt durch Griechenland konnte beginnen.
Kurz vor Beginn der Zeitrechnung eroberten dann die Byzantiner, nach ihnen die Römer und die Türken das griechische Gebiet. Auch zu diesen Ereignissen gibt es Relikte, die man heut´ zu Tage durch mühevolle Kleinarbeit aus dem Boden holt.
Griechenland ist ein sehr schönes und sehr abwechslungsreiches Land. Fast auf Schritt und Tritt stößt man auf die wechselvolle Geschichte des Landes. Da gab es die prähistorischen Menschen, später die Mykener, die Korinther, die Kreter usw. Alle hatten ihre eigene Kultur, ihre eigenen Muster auf den Gebrauchsgegenständen.
Vor dreitausend Jahren wanderten die Griechen auf dem hellenistischen Archipel ein und besiegelten das Schicksal der alten Kulturen. Heute sind im besten Falle noch Ruinen und Scherben ihres Wirkens vorhanden. Man versucht die alten Kulturen wieder zu beleben, indem man den Ausgrabungsstätten durch Rekonstruktion mit Hilfe moderner Computertechnik ihr altes Gesicht zurückgibt, so gut es geht.
Griechenland ist ein Land der Sonne, der freundlichen Menschen und der guten Küche. Vor allem aber ein Urlaubsland, von dem man eine Unmenge von Eindrücken mit nach Hause nehmen kann.
Griechenland hat im Herbst nicht viel Grün zu bieten. Vor allem bestimmen Olivenbäume das Landschaftsbild. Ganze Regionen leben von den Oliven. Dazu gibt es Orangen- und Zitronenbäume, Granatäpfel, Feigen, viele Quitten, aber auch ganz normale Äpfel.
An bodengebundene Landwirtschaft ist fast nicht zu denken. Die meisten Gebiete bestehen nur aus Steinen, je weiter südlich man kommt, umso mehr werden es.
Nur in den nördlich gelegenen Ebenen werden Mais, Baumwolle, Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Zucchini, Auberginen und ein wenig Getreide angebaut.
Griechenlands größter Schatz sind die Küsten, das traumhaft klare, halbwegs warme Wasser, das je nach Sonneneinstrahlung von silbrig glänzend bis tief blau schimmert. Kleine ruhige Buchten, felsige Küsten und lange Sandstrände wechseln sich ab.
Wir waren nun schon etwas spät im Jahr unterwegs. Mitte Oktober geht die Saison zu Ende, am 1. November geht gar nichts mehr. Da sind die Campingplätze geschlossen, die Hotels, die Tavernen und Restaurants, die meisten Geschäfte. Wir hatten Schwierigkeiten, gegen Ende unserer Fahrt eine Unterkunft für die Nacht zu finden, und frischen Fisch in einer Taverne gab es auch nicht mehr. Wir waren wohl die einzigen Touristen weit und breit.
Trotzdem sind wir froh, diese Reise gemacht zu haben, ohne jeden Stress. Wir haben alles gesehen, was es zu sehen gibt und wir sind von Griechenland begeistert.
Die Ionischen Inseln westlich von Griechenland
Wir umfuhren die Insel Korfu gegen den Uhrzeigersinn, beginnend in Korfu-Stadt an der Ostküste, wo wir mit der Fähre landeten. Im Nordosten kamen wir am höchsten Berg Korfus, den Pantokrator, vorbei. Man kann auf diesen Berg wandern und soll von dort oben einen atemberaubenden Rundblick haben.
An der Westküste liegt Paläokastritsa, der schönste Ort der Insel Korfu, mit drei Buchten, die durch große Felsnasen voneinander getrennt sind. In der mittleren Bucht gibt es ein Restaurant mit einer Terrasse zum Meer, die zum Essen einlädt und wo der frische Fisch köstlich schmeckt.
Die ganze Küste von Korfu entlang gibt es Grotten und Badestrände, die jedoch nur mit den Booten zu erreichen sind, die von Anlegern in diesen Buchten aus dorthin starten.
Eine Straße durchquert Korfu ziemlich in der Mitte von West nach Ost. Auf dieser Straße erreichten wir Korfu-Stadt. Im Inselinneren gibt es Olivenbäume, so weit das Auge reicht. Einsame, kleine Dörfer abseits des Tourismus und schmale, kurvige Straßen kennzeichnen diesen Weg.
Korfu-Stadt hat irgendwie zwei Zentren – links das venezianische Stadtzentrum, rechts ein kleineres, ruhigeres Zentrum, an das sich der Flughafen anschließt. Unten am Wasser thronen zwei Festungen.
Das venezianische Stadtzentrum präsentiert sich überhaupt nicht griechisch, sondern durch und durch venezianisch. Große Häuser mit vielen hohen, schmalen Fenstern und verzierten Balkönchen. Der Zahn der Zeit nagt an den Fassaden. Ein großer Park sorgt für viel Grün. Die Geschäfte sind auf reiche Touristen eingestellt, zumeist Goldläden.
In der Nähe des Flughafens von Korfu befindet sich die berühmte Mäuseinsel. Es ist eine sehr kleine Insel mit einer winzigen Kirche darauf. Man kann sie zu Fuß über einen schmalen Damm erreichen. In der Kirche befindet sich heute ein Souvenirladen. Das kleine Höfchen ist liebevoll mit Geranien dekoriert.
Die eigentliche Mäuseinsel liegt jedoch ein Stückchen weiter in der Bucht. Man kann sie mit einem Boot erreichen und erwandern, wenn man das möchte.
Normalerweise gilt ein weiterer Pflichtbesuch auf Korfu dem Achilleon. Das soll ein hübsches Anwesen sein, das früher einmal der Kaiserin Sissi als Sommerresidenz gedient hatte, sehr schön im Grünen gelegen. Leider war unser Tag zu kurz.
Da wir keine Fähre von Korfu nach Paxos bekommen konnten, wo wir eigentlich hin wollten, fuhren wir zunächst auf das Festland von Griechenland, über Sivota nach Parga. Parga ist ein wirklich schönes Örtchen. In der Bucht vor der Altstadt liegen riesige Felsbrocken im Wasser. Das sieht toll aus. An den Strand lehnt sich der kleine Hafen an. Um ihn herum reihen sich kleine Cafés, Restaurants und Souvenirläden. Alles ist auf Tourismus getrimmt. Abends, wenn die Sonne untergegangen und es dunkel geworden ist, ist alles schön beleuchtet.
Wenn man seine Schritte in das Innere der Stadt lenkt, kommt man durch kleine, sehr schöne und zum Teil steile Gässchen.
Vor allem das alte Fort zog uns in seinen Bann, das auf dem Kap vor Parga thront. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick über die beiden Buchten von Parga.
In der Bucht hinter dem Fort liegt ein langer Sandstrand mit Hotels. Das ist Valtos-Beach.
Nicht weit im Süden von Parga liegt das einzige bekannte Totenorakel von Griechenland, das Nekromandion am Fluss Styx (heute: Acheron). Beides ist aus der griechischen Mythologie bekannt. Odysseus setzt mit Hilfe von Sharon, dem unheimlichen Fährmann, über den Fluss Styx in die Unterwelt, das Reich von Hades, über. Dort will er das Totenorakel befragen und muss dabei allerhand Gefahren bestehen.
Mit dem Besuch dieser Stätte haben wir das erste Mal reale Bekanntschaft mit der griechischen Mythologie gemacht. Allerdings, das richtige Feeling dafür kam hier weniger auf, obwohl es in den Ruinen irgendwie verbrannt roch.
Unter der Erde gibt es ein ziemlich großes Tonnengewölbe, das Hauptheiligtum, in dem das Orakel gesprochen haben soll. In den restlichen Räumen über der Erde stehen Amphoren und Bänke. Leider verunstalteten die Römer diese Anlage mit einer Kirche, die sie auf das Hauptheiligtum setzten.
Der Fluss Styx wurde unserer Vorstellung überhaupt nicht gerecht. Er ist heute kaum zu sehen, ist nur ein Bach. Doch das ganze Gebiet ist heute Schwemmland. Zu vorchristlicher Zeit stand hier wahrscheinlich alles unter Wasser und das Nekromandion befand sich auf einer Insel. Dann stimmt die Geschichte wieder.
Auf der Insel Lefkada fuhren wir die der Adria zugewandten Westküste entlang in Richtung Süden.
Kurz hinter Lefkada-Stadt trafen wir auf Windmühlen, die wir uns genauer ansehen wollten. Abseits der Straße stehen vier Windmühlen direkt am Strand, der sich weiter hinten zu einer Landzunge Richtung Lefkada-Stadt formt. Auf der anderen Seite formt sich die Küste zu einer großen Bucht. Diese Bucht ist ein Surferparadies.
Die Straße an der Westküste führt bergauf und bergab, bis wir nach Kalamitsi kamen, einem kleinen Bergdorf etwas weg von der Küste. Die Straße war so eng und verwunden und die Häuser standen so dicht beieinander, dass ein Ausweichen von eventuellem Gegenverkehr nicht möglich war. Zum Glück kam uns gerade niemand entgegen.
Ein paar Leute saßen vor ihren Häusern und lebten in den Tag hinein. Von der Pracht der Küstenorte war hier allerdings nichts zu spüren.
Die Berg- und Talfahrt durch die Einsamkeit der Insel ging hinter Kalamitsi bis nach Vassiliki, dem Fährhafen, weiter. Von dort wollten wir nach Kefalonia übersetzen.
Kurz vor der Ankunft in Fiskardo, ganz im Norden von Kefalonia, passierte die Fähre die Insel Ithaka. Ithaka war die Heimat von Odysseus, ein weiterer geschichtsträchtiger Ort.
Ithaka ist heute ein Geheimtipp für Urlauber, da sie nicht überlaufen ist. Außerdem hat diese Insel etwas ganz besonderes zu bieten – Robben. Sie haben hier einen Lagerplatz.
Fiskardo ist ein sehr schöner kleiner Hafen. Direkt am Hafen liegt ein schönes Restaurant, in dem wir unseren Mittagshunger stillten.
Myrtos Beach auf Kefalonia soll angeblich den weißesten Sand haben, den man finden kann. Deshalb sind wir unbedingt zu dieser Bucht gefahren. Wir haben schon weißeren Sand gesehen, aber trotzdem ist Myrtos Beach sehen- und erlebenswert.
Das Wasser hat eine unglaublich türkisfarbene Färbung und bei unserem Besuch waren die Wellen auch nicht ohne. Es ging mächtig zur Sache, obwohl der Wind nur leicht wehte. Wir kamen uns vor wie in einer Waschmaschine, es machte riesigen Spaß. Die Kalksteinfelsen ragen hoch auf und man hat das Gefühl, es gäbe nur uns und die Bucht.
Der Melisani-See auf der anderen Seite der Insel Kefalonia bei Sami ist durch den Einbruch einer Karsthöhle entstanden. Sein Wasserspiegel liegt einiges unter dem normalen Gelände.
Das Wasser für den See kommt durch Felsspalten bei Argostoli aus dem Meer. Dieses Salzwasser vermischt sich mit dem Grundwasser der Insel und kommt mit einem niedrigen Salzgehalt hier am See an. Es durchquert dann die Höhle und tritt ein paar Meter weiter im See von Karavomilos, fünfhundert Meter vom Strand entfernt, wieder ans Tageslicht.
Wer möchte kann sich mit einem Ruderboot über das Wasser fahren lassen. Ein Teil des Sees liegt noch unter einer Decke im Halbdunkel.
Einen Besuch ist auch die Drogarati-Höhle wert. Sie liegt ganz in der Nähe des Melisani-Sees. Es ist eine kleine Höhle mit nur einem Raum, der manchmal für Konzerte genutzt wird, weil sie eine hervorragende Akustik hat.
Der Eingang zu dieser Höhle wurde vor dreihundert Jahren nach einem starken Erdbeben entdeckt.
Am sehenswertesten auf Kefalonia sind jedoch die Felsspalten von Argostoli. Argostoli ist eine ziemlich große Hafenstadt mit einer Fährverbindung zum Festland und nach Kyllini auf den Peloponnes.
Auf der Spitze des Kaps von Argostoli liegt Katavothres. Da befinden sich die Löcher und Felsspalten, durch die das Meerwasser in das Inselinnere zum Melisani-See gelangt. Ein tolles Naturschauspiel.
Im Norden der Insel Zakynthos liegen die blauen Grotten. Doch leider fuhren an dem Tag, den wir dort waren, keine Boote zu den Grotten.
An der Westküste liegt das Schmugglerwrack in einer Bucht mit türkisblauem Wasser und weißem Sand. Die Felsen um die Bucht sind schneeweiß und sorgen für die unnatürlich hellblaue Farbe. Das Wrack ist schon halb vom Sand bedeckt, denn es ist dort gestrandet.
Man kann das Wrack nur von einem Aussichtspunkt hoch oben von den Felsen aus oder per Boot besichtigen. Doch keiner darf zu dem Wrack selbst. So wird es geschützt und kann noch viele Leute erfreuen.
Laganas-Beach ist der größte und bekannteste Strand im Süden der Insel Zakynthos. Das Wasser ist von den vielen Badenden gar nicht mehr so blau.
Wer es etwas gemütlicher möchte, wendet sich etwas weiter nach Westen zum Keri-Beach. Vor dieser Bucht liegt eine kleine Insel, die Insel der Schildkröten, ein Naturschutzgebiet. Sie wird nur begrenzt zum Baden und Tauchen angefahren, denn hier legen die echten Karrettschildkröten ihre Eier im Sand der Strände ab.
Dort nutzten wir die Gelegenheit, die Unterwasserwelt von Griechenland kennen zu lernen. Es gibt zwei Tauchbasen im Ort Limni Keriou.
Wir waren mit dem diving center turtle beach auf Entdeckungstour. Höhlen und Grotten machen einen Großteil der Tauchplätze aus. Meist geht es entlang der steil abfallenden und verwundenen Küstenfelsen. Felsblöcke liegen auf den Sandgrund verstreut. Vielen kleinen Zackenbarschen kann man begegnen, ansonsten sind es die kleinen Tiere wie Nacktschnecken, Einsiedlerkrebse und verschiedene kleine Fischarten, die auch in der Adria vorkommen. Schildkröten haben wir keine gesehen, dafür war es schon zu spät im Jahr.
Von Zakynthos-Stadt gelangten wir per Fähre nach Kyllini auf der Halbinsel Peloponnes, die wir als nächstes erkunden wollten.
Zakynthos-Stadt hat wie Korfu-Stadt ein venezianisches Gesicht, ist nur wesentlich besser erhalten. Die Hafenpromenade und die engen Gassen der Altstadt laden zum Bummeln ein, wenn da nicht der viele Verkehr wäre.
Peloponnes
Die Halbinsel Peloponnes ist wohl der schönste Teil von Griechenland. Sie ist landschaftlich abwechslungsreich und durch die vielen touristischen Highlights unbedingt sehenswert. Man muss nur unglaublich viel Zeit mitbringen, denn die Straßen sind beileibe nicht so gerade, wie sie sich auf den Karten zeigen. Es gibt praktisch kein gerades Stück, nur Kurven.
Olympia war die erste große antike Stätte, die wir uns ansahen. Das heutige Olympia ist eine Stadt, die sich ganz dem Tourismus verschrieben hat, denn hier muss jeder durch, der zur Ausgrabungsstätte will. Die Gegend ist recht romantisch, die Menschen damals wussten schon, wo es schön ist.
Das Ausgrabungsfeld ist nicht gerade attraktiv, es sind kaum Rekonstruktionsversuche unternommen worden. Nur von der Basilika und am Stadion stehen noch einige Mauern. Die letzten Tempelreste sind vor fünfhundert Jahren bei einem verheerenden Erdbeben zerstört worden, das ganz Griechenland erfasst hatte. Anhand von Übersichtstafeln kann man jedoch einen guten Eindruck gewinnen, wie die Anlage einmal ausgesehen haben könnte.
Rund um den Hera-Tempel, der den Mittelpunkt bildete, gruppierten sich die anderen Gebäude, die den Aufenthalt der Sportler möglich machten. Hier in Olympia konnten sie wohnen und trainieren und sich auf die großen Spiele vorbereiten.
Am Hera-Tempel werden heute noch die olympischen Feuer entzündet, die vor den Spielen auf die Reise um die Welt gehen.
Im Nordwesten des Peloponnes liegt der Ort Kastria. Hier besuchten wir die mythische „Seenhöhle“ Kalavryta, auch bekannt unter dem Namen „Grotte der fünfzehn Seen„. Diese Höhle ist gewaltig, besteht aus mehreren hintereinander liegenden Räumen, an deren Grund das Wasser steht. Es ist ein unterirdischer Fluss, der teilweise kleine Seen bildet. Wenn der Wasserstand hoch genug ist, soll man sogar mit Booten fahren können.
Die Decken sind sehr hoch und rußgeschwärzt. Viele große Fledermäuse tummelten sich dort und wir konnten zum ersten Mal das Piepsen hören, welches sie zur Orientierung ausstoßen.
Die Höhle strahlt eine herbe Schönheit aus.
In der Nähe von Kyllini, in Limni Keri, befinden sich die Reste einer vielleicht römischen Kuranlage. Sie ist nirgendwo ausgewiesen und liegt in einem Eukalyptuswald an einer verlassenen Straße zur modernen Kuranlage, die inzwischen geschlossen wurde.
Die Luft steht geradezu vor dem Gestank faulender Eier. Im Boden liegen kleine Wasserlöcher verstreut, die eine weißliche, schäumende Suppe aus Schwefelwasser beinhalten. Das müssen natürliche Schwefelquellen sein, die der Auslöser für einen Kurbetrieb hier waren.
Am Rande der Löcher steht ein römischer Tempel. Dem gegenüber liegt ein Badebecken. Mit Hilfe von Rohren wurde das Quellwasser in dieses Becken geleitet. Das muss hier alles sehr lange genutzt worden sein, denn die Anlage ist gut erhalten.
Wir waren auf dem Weg nach Pylos. Bei Chora, einer einsam auf einem Hügel gelegenen Stadt, an der anscheinend die Zeit vorbei geht, liegt der Nestorpalast. Der Palast des Nestor stammt aus mykenischer Zeit, 13. Jahrhundert vor Christus, und liegt herrlich auf einem Hügel mit toller Rundumsicht in totaler Ruhe. Nestor war der „weise König“, Kampfgenosse des Odysseus in Troja und Herrscher des „sandigen Pylos“, dem bedeutendsten Zentrum der mykenischen Welt.
Anhand eines Prospektes kann man den Palast in Gedanken wieder aufbauen.
In der Gegend liegen Kuppelgräber, wovon ein paar ausgegraben wurden. Also, um die in der Landschaft zu finden, muss man schon ein geschultes Auge haben. Die Erde der Jahrtausende hat sie vollkommen unter sich begraben.
Pylos im Südwesten des Peloponnes ist eine schöne kleine Hafenstadt, die mitten in einem Naturschutzgebiet liegt. Hier kann man Reiher, Kormorane, wenn man Glück hat sogar Chamäleons beobachten. Auch Flamingos und Karrettschildkröten soll es geben.
Der Strand, der an einer Lagune liegt, verhalf uns zu einen Südseefeeling – ein schneeweißer, einsamer Strand mit Palmen, wir trauten unseren Augen kaum.
Auf dem Kap von Pylos stehen die Reste eines Forts, von dem man jedoch nur den Exerzierplatz besichtigen kann. Doch die Aussicht auf das Meer und die vorgelagerte Insel ist toll.
Im Süden des Peloponnes liegt die Halbinsel Mani, die man unbedingt gesehen haben muss. Sie besitzt eine einmalige Landschaft und Architektur, schöne Buchten und rauhe Küsten.
Wir besuchten Kardamyli an der Westküste. Über eine schmale Straße gelangt man in die ganz alte Altstadt, die schon seit langer Zeit verlassen ist und gerade, wenigstens teilweise, wieder aufgebaut wird. Die meisten Häuser sind verfallen, nur die Kirche ist noch komplett.
Die neuere Altstadt von Kardamyli liegt oberhalb der heutigen Stadt auf einem Hügel.
Je weiter man in den Süden Manis kommt, umso auffälliger werden die im Festungsstil gebauten Häuser. Sie haben alle ein eckiges Haupthaus mit kleinen Fenstern und einen Turm, um die Gegend zu beobachten und Schutz zu finden. Wie es aussieht, geht diese Bauweise auf die Türkenherrschaft zurück.
Außerdem liegen die Dörfer alle auf einem Hügel, hoch über der Landschaft.
Der Boden wird immer steiniger. Es gibt keine Bäume mehr, es wird immer trockener. Mani ist eben sehr eigenwillig. Man kommt sich vor wie am Ende der Welt.
Im Südosten des Peloponnes liegt der Ort Monemvassia mit einer vorgelagerten Insel, auf der sich das alte Monemvassia mit seinen engen Gassen an den steilen Wänden festhält.
Durch ein Tor betritt man eine andere Welt. Uns eröffnete sich ein Blick in eine längst vergangene Zeit, nur das heute in den alten Natursteinhäusern zwei Hotels, eine Menge Kunst- und Souvenirläden sowie Kneipen zu finden sind.
Wer sich den Weg auf die Spitze des Berges antun möchte, auf über jahrtausende spiegelglatt geschliffenen Basaltsteinen, der wird mit herrlichen Aus- und Ansichten sowie mit den Grundmauern des noch älteren Monemvassias, den Resten einer uralten Kultur, belohnt.
Nördlich vom heutigen Mykene liegt auf einem Hügel das Ausgrabungsgebiet des antiken Mykene. Heinrich Schliemann hat es ausgegraben.
Man betritt das Innere dieser Stätte durch das berühmte Löwentor mit dem Wappen der Mykener – zwei Löwen. Zuerst passiert man ein Grabrund mit sechs ausgehobenen rechteckigen Gräbern. In einem dieser Gräber ist die berühmte goldene Maske von Mykene gefunden worden. Höchstwahrscheinlich ist es nicht die von Agamemnon, wie oft behauptet wird.
Über weitere, mal hier und mal da erhaltene Stufen eroberten wir den Berg und hatten eine phantastische Rundsicht auf die Ebene von Argos und die Hügellandschaft rundherum. Am Horizont sieht man die Bucht von Nauplia.
Am hinteren Ende der Anlage befindet sich eine Zisterne.
Es ist jedenfalls eine gigantische Anlage, wenn man bedenkt, dass jeder Stein, und die sind teilweise mächtig, hier herauf geschleppt werden musste. Man schreibt den Bau dieser Anlage sogar den Zyklopen zu, daher der Name Zyklopenmauerwerk, auch bei uns ein Begriff.
Etwas unterhalb des Hügels liegt das Schatzhaus des Atreus sowie weitere Gräber, drei Kuppelgräber und ein königliches Grab herkömmlicher Art.
Es stellte sich heraus, dass das Schatzhaus ebenfalls ein Kuppelgrab ist, aber einiges größer als die bisher gesehenen.
Den schönsten Hafen des Peloponnes soll Nauplia haben, was wir durchaus bestätigen können. Das Altstadtviertel von Nauplia ist wirklich sehr schön mit seinen engen, hübsch gestalteten Gassen und Kneipen. Die zahlreichen Balkone sind mit Unmengen von Blumen geschmückt und die Kneipen laden zum Verweilen ein.
Am Hafen überstrahlt das Blau des Wassers alles. In der Bucht liegt ein kleines Inselchen mit einer Festung darauf, namens Burtzi.
Cafés und Restaurants sind wie auf einer Perlenschnur aufgereiht und über dem Ganzen thront auch hier eine große Festung. Die Promenade bekommt durch die großen Palmen ein tropisches Ambiente.
Unser nächstes Ziel war das Amphittheater von Epidaurus, in einer herrlichen Landschaft gelegen, mitten im Grünen. Das Theater ist weltbekannt durch seine einzigartige Akustik und den beispiellosen Erhaltungszustand. Es ist das besterhaltene aller antiken Theater und bietet zwölftausend Zuschauern Platz. Jedes Jahr im Sommer gibt es Aufführungen eines antiken Dramas.
Gleich in der Nachbarschaft liegt ein Heiligtum, das dem Gott der Heilkunst und Sohn des Apollon, Askeplios, geweiht war. Die Geschichte sagt, dass Zeus Askeplios mit einem Blitz tötete, weil dieser in seiner Vermessenheit den Tod nicht achtete und Tote wieder zum Leben erweckte.
Der größte Teil der Anlage ist ausgegraben und es wird sogar versucht, sie teilweise wieder aufzubauen. Die gefundenen Statuen, Gerätschaften, Fresken und Giebel der Tempel sind im angeschlossenen Museum ausgestellt.
Wenn jemand nach Korinth gefragt wird, kommen die meisten auf den Kanal zu sprechen. Doch man kann auch das antike Korinth bewundern, das bei dem heutigen Altkorinth ausgegraben wurde. Man kann über einen Marktplatz schlendern, um den herum Lager- und Verkaufshallen stehen und über eine mit Marmorplatten gepflasterte Straße laufen. Der Marktplatz, die sogenannte Agora, war in antiken Zeiten Treffpunkt für das politische und gesellschaftliche Leben.
Weiterhin gibt es einen Wassertempel, eine Basilika und ein Badehaus. Das beeindruckendste jedoch ist der Apollon-Tempel, von dem noch fünf gewaltige Säulen stehen. Etwas abseits der Anlage befindet sich das Amphittheater.
Über allem wacht die Akrokorinth, die Burgfestung von Korinth auf einem Berg.
Will man den Peloponnes verlassen, um wieder das Festland von Griechenland zu erreichen, muss man über den Kanal von Korinth, den Isthmus. Kein Schild weißt auf dieses Bauwerk hin. Nur anhand unserer Karte wussten wir, dass dies der Kanal sein muss, den wir gerade kreuzten.
Von der Brücke aus bewunderten wir die Tiefe und Enge des Kanals, der von Passagierschiffen befahren wird. Dabei bleibt kaum eine Hand breit Platz zwischen den Bordwänden und den Kanalwänden. Die fallen senkrecht ab, sind glatt wie Beton und man kann ganz deutlich die verschiedenen Gesteinsschichten sehen, die sich im Laufe der Erdgeschichte gebildet haben.
Obwohl ein Durchbruch zwischen dem Festland von Griechenland und der Halbinsel Peloponnes schon seit Jahrtausenden angedacht war, wurde er erst 1893 Wirklichkeit. Bis dahin wurden die Schiffe über eine gepflasterte Bahn von einem Golf in den anderen gezogen. Das muss sehr kräftezehrend gewesen sein, kann ich mir vorstellen.
Von Isthmia aus kann man den Kanal von Korinth aus einer anderen Perspektive bewundern, nämlich von unten.
Das Festland von Griechenland
Immer entlang des Saronischen Golfs über Piräus erreichten wir die Halbinsel Attika südlich von Athen. In Sunion, an der südlichen Spitze von Attika, stehen die Reste des Poseidontempels auf einer Klippe. Das Meer liegt sechzig Meter weiter unten.
Die Größe des Tempels ist beeindruckend und die unübertroffene Rundsicht über das Meer und die Küste geben dem Tempel etwas mystisches. Wir kamen uns wieder einmal vor wie am Ende der Welt, auf drei Seiten Wasser und nur an einer Seite das zerklüftete Land. Es gibt keine vorgelagerten Inseln, nur noch das weite Meer.
Sunion selbst ist ein auf Tourismus eingestellter Ort. Es gibt fast nur Hotels und Appartmenthäuser. Nur ein antiker Marktplatz, der zu einem kleinen Teil ausgegraben ist, erregte unsere Aufmerksamkeit. Es war einmal der größte Umschlagplatz von Waren für Athen.
Die Hauptstadt von Griechenland, Athen, war uns natürlich auch einen Besuch wert, schon wegen der Akropolis.
Am Fuße der Akropolis liegt die Altstadt von Athen, die Plaka. Viele kleine Straßen und Gassen laden zum Schlendern durch die unzähligen Geschäfte ein. Neben einer Unmenge von Schwämmen aller Art findet man hier Nippes und echtes griechisches Kunsthandwerk.
Von der Plaka aus kommt man auf die Akropolis. Natürlich muss man etwas bergauf steigen. Oben angekommen führt eine Treppe durch zwei Propyläen, die einmal das Tor zur Akropolis bildeten, dann steht man vor dem Parthenon. Der gewaltige Tempel war der Göttin Athene geweiht, die der Stadt ihren Namen gab. Wir hatten schon viele Bilder des Parthenon gesehen, doch er ist viel gewaltiger, als man sich vorstellen kann. Er war das vollkommenste Bauwerk der Antike. Im Moment war er allerdings vollkommen eingerüstet, weil er komplett rekonstruiert wird.
Am Südhang der Akropolis befindet sich ein Amphittheater, das Odeon des Herodes Atticus, das einst fünftausend Zuschauer fasste. Unter anderem wurden hier Konzerte, Opern und antike Dramen aufgeführt.
Es gibt noch ein zweites Theater, das Dioysos-Theater.
Gleich gegenüber des majestätischen Parthenon liegt das anmutige wirkende Erechteion, ein Tempel und Heiligtum. Das Dach der Korenhalle wird von sechs Marmorjungfrauen getragen.
Von der Akropolis aus hat man einen phantastischen Blick über Athen. Während auf der einen Seite der Akropolis wie schon gesagt die Plaka liegt, befindet sich auf der anderen Seite eine weitere Ausgrabungsstätte. Es sind eigentlich zwei – die Griechische Agora und die Römische Agora, Versammlungsplätze und Märkte. Auf der Griechischen Agora befindet sich der Hephaistos-Tempel. Er hat achtunddreißig Säulen und ist der besterhaltene aller griechischen Tempel.
Außerdem gibt es einen Gerichtstempel, der Aeropag, eine Sternwarte und den Hauptbegräbnisplatz des antiken Athen.
Sehenswert sind ebenso der berühmte Flohmarkt von Athen, das Parlamentsgebäude mit seinen extravagant gekleideten Wachen, der Hadriansbogen und die Einkaufsstraße von Athen, die Ermou.
Auf unserem Weg zurück nach Norden, quasi nach Hause, kamen wir nach Marathon. Dort liegt das historische Schlachtfeld, auf dem die Griechen 490 v.Ch. die Perser besiegt haben. Ein Erdhügel und ein Denkmal erinnern daran.
Ein Läufer brachte die Siegesnachricht nach Athen und brach dann dort tot zusammen. Bei den neuen Olympischen Spielen 1896 wurde dann erstmals der 42,195 Kilometer lange Marathonlauf, ausgetragen, auf historischer Strecke.
In der Nähe des Schlachtfeldes liegt die Marathon-Talsperre. Deren Staudamm ist ganz mit Marmor verkleidet und das Wasser versorgt auch heute noch Athen. Der See ist in den Bergen schön gelegen.
Die mystischste und wohl auch die schönste antike Stätte von Griechenland ist jedoch Delfi. Schon immer wollte ich einmal hier her.
Die Ausgrabungsstätte von Delfi liegt an einem mit Zypressen bewachsenen Hang in den Bergen des Wintersportgebietes bei Arachova. In antiken Zeiten wurde der Ort der „Nabel der Welt“ genannt.
Delfi war das Heiligtum des Apollon und der Athene und das Orakel war weltbekannt.
Der Tempel des Apollon dominiert die Anlage. Daneben herrschen die Schatzhäuser vor, in denen die Schätze der einzelnen griechischen Staaten aufbewahrt wurden.
Über allem liegt das Theater. Vor dort oben hat man eine Aussicht wie aus einem Bilderbuch.
Die allermeisten Besucher verpassen wahrscheinlich das ganz oben versteckt liegende Stadion, das sich an eine fünfzig Meter hohe Steilwand schmiegt.
Zwischen dem oberen und dem unteren Teil der Anlage liegt die Fontäne. Das war einmal ein zu antiker Zeit wahrscheinlich sehr schönes Wasserspiel. Heute kann man die Schönheit der Anlage nur noch erahnen.
Im unteren Teil der Anlage von Delfi befinden sich die Reste eines Gymnasiums, das sogar einen Pool hatte, und der runde Athenetempel, der früher von einer Kuppel gekrönt wurde. Das ist sehr ungewöhnlich.
Ziemlich außergewöhnlich sind die Meteora-Klöster bei Kalambaka in der thessalischen Ebene, ziemlich im Norden von Griechenland. Eine Straße führt durch die Felsnadeln, auf deren Spitzen die Klöster gebaut wurden. Manche sind nur per Seilbahn zu erreichen, manche über eine Treppe oder einen Weg. Sechs der Klöster sind noch bewohnt und für Touristen geöffnet, wovon zwei Nonnenklöster sind.
Hier muss ich anmerken, dass Frauen diese Klöster nur mit einem Rock betreten dürfen. Sollten Besucherinnen Hosen anhaben, gibt es Röcke auszuleihen, die dann im Eintrittspreis enthalten sind.
Insgesamt sollen es achtzehn Klöster sein, viele davon inzwischen einsturzgefährdet oder ganz verfallen.
Übrigens ist hier sogar ein James Bond-Film gedreht worden.
Das Kloster Varlaám, ein Möchskloster, das wir über Treppen erreicht und besichtigt haben, hatte eine Kirche, deren Inneres über und über mit Ikonen bemalt war. Es gab wirklich keine freie Stelle mehr. Von der Decke hingen Kronleuchter, hier und da mit einem Straußenei verschönert. Riesige Messingkandelaber tragen Altarkerzen.
Weiter hat dieses Kloster einen Weinkeller, in dem ein riesiges Weinfaß liegt. Es heißt ja, dass die Mönche auf der ganzen Welt dem Wein frönten und frönen, den sie zumeist selbst herstellen.
In einem Museum gibt es uralte, zum Teil aus byzantinischer Zeit stammende Exponate wie Zepter, Kelche und Bibeln. Sogar russische, mit viel Gold durchwirkte Bischofsgewänder sind ausgestellt.
Außerdem kann man den alten Zugang zum Kloster, den Aufzug, besichtigen. Früher wurden die Leute und Waren per Handbetrieb in Netzen nach oben gezogen. Heute geht das elektrisch, da wo noch keine Wege gebaut wurden.
Wie und warum kamen diese Klöster auf die Bergkuppen hier? Die Felsen an sich sind schon sehr interessant. Durch unsere Rundreise haben wir nun viel von Griechenland gesehen, doch solch eine Art von Felsen haben wir nirgendwo gefunden.
Das ganze Massiv mit den tief eingeschnittenen Tälern zwischen den Felsen besteht aus versteinerten Flussablagerungen. Das ganze andere Griechenland ist durch Kalksteinfelsen gekennzeichnet, aber auch Tiefengesteine. Die Natur hat dann in Jahrmillionen diese beeindruckende Landschaft hier geformt.
Viele der Felsen sind wie ein Schweizer Käse durchlöchert. Das waren Eremitenwohnungen. Das muss eine Heidenarbeit gewesen sein, diese Wohnungen aus dem Felsen zu hauen.
Vor gut eintausend Jahren kam der erste Eremit in diese Gegend und begründete damit eine ganze, neue Klostergemeinschaft.
Wie viele andere Menschen, die sich ein wenig mit der griechischen Mythologie beschäftigen, möchte ich wissen, was sich auf dem Götterberg Olymp befindet. Im Ort Litochori, kurz vor Thessaloniki am Meer gelegen, biegt eine Straße in das Olympos-Massiv ab, das zu einem Nationalpark gehört.
Die Straße nach oben bietet an vielen Stellen einen herrlichen Blick auf den kilometerlangen Sandstrand dieser Küste. Später geht die Asphaltstraße in eine Schotterpiste über, die an der Rangerstation Prionia mitten im Wald endet. Ringsherum türmen sich hohe Berge, zum Teil mit schneebedeckten Gipfeln, doch den Olymp konnten wir von hier aus nicht sehen.
Zu unserer Enttäuschung kommt man von hier aus nur durch ein fünfstündiges Bergekraxeln und einer weiteren Stunde leichten Fußmarsches nach oben. Das ist von Otto-Normaltourist etwas zu viel verlangt. Da ist man ja mindestens zwei Tage unterwegs. Vor dem letzten Stück vor dem Gipfel gibt es eine Hütte, in der man übernachten kann.
Wir waren sehr enttäuscht und wissen nun immer noch nicht, was sich auf dem Gipfel des Olymp befindet. Der Sitz der griechischen Götterwelt bleibt für uns weiter geheimnisvoll.
Auf dem Weg zwischen Litochori und Prionia liegt die Klosterruine Agios Dionysios. Irgend jemand hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Kloster wieder aufzubauen. Die Kirche ist schon rekonstruiert, an anderen Stellen wird gebaut. Ein Teil der Wohnung ist ebenfalls schon ausgebaut. Man muss schon sehr gottgläubig sein, um sich dieser unlösbaren Aufgabe zu stellen.
Die Halbinsel Chalkidiki war der letzte Teil unserer Griechenland-Rundreise. Im Süden strecken sich drei Finger ins Meer. Der westliche Finger heißt Kassandra und ist zum größten Teil touristisch vermarktet – Hotels, Appartments und Geschäfte so weit das Auge reicht. Lange Strände bieten alles für einen schönen Urlaub am Meer.
Landschaftlich hat Kassandra allerdings nicht viel zu bieten, ist recht kahl.
Der mittlere Finger Chalkidikis heißt Sithonia. Dieser Finger ist von ursprünglicher Natur, felsig und gut bewachsen und weist nur wenig Tourismus auf.
Auf dem östlichen Finger liegt die Mönchsrepublik Athos, auf dessen südlichem Ende sich der über zweitausend Meter hohe Berg Athos erhebt.
Athos ist nur mit einem Boot zu erreichen, wobei Frauen überhaupt keinen Zutritt haben und Männer nur bedingt.
Griechenland war auch schon Euer Reiseziel und Ihr möchtet gern Tipps, Empfehlungen oder Anregungen weitergeben, dann könnt Ihr dies gerne unten mit der Kommentarfunktion tun. Wir sind gespannt.
halli hallo, aus wien. da wir dieses jahr ebenfalls in griechenland urlaub machten, sind wir bei euch gelandet. bei uns war es kurzfristig und ungeplant, ein weiterer test für unsere selbstgebaute, ausklappbare travelbox mit hubdach auf einem pickup. über den bau unserer travelbox und natürlich auch über die reise nach griechenland könnt ihr bei uns nachlesen. lg Er(nst) und (Usch)I
LikeLike
Hallo Ihr Beiden,
das ist ja schön, mal wieder von Euch zu hören. Nach diesen Bildern möchte ich gleich wieder nach Griechenland fahren. Es ist ein großartiges Land, und erst das Essen! Die Travelbox tut wirklich gute Dienste, wie es scheint. Alles Gute für die Zukunft.
LikeLike