Portpatrick
Belfast verabschiedete uns mit Dauerregen. Mit Stena Line setzten wir nach Cairnryan, Schottland, über. Die Fähre war diesmal nicht so voll, so dass wir bei unserer dritten Überfahrt endlich einen Platz an der Frontscheibe ergattern konnten. Es ist nicht viel Betrieb auf dem Kanal, nur wenige Schiffe verkehren dort. Ab und zu zogen ein paar Basstölpel direkt vor der Fähre vorbei. Vor Schottland lag eine Nebelbank, die sich jedoch auflöste, je näher wir kamen.
In Cairnryan bogen wir nach Süden ab und erreichten gegen 19 Uhr endlich den Campingplatz auf einer Farm, zwei Meilen weit im Nirgendwo, auf der Halbinsel Rhins (South Port o`Spittal, 10,- Pfund/Nacht). Es regnete immer noch.
Am nächsten Tag herrschte schönster Sonnenschein und bestes Wetter für den Abstecher nach Portpatrick. Den Ort hatte ein Campingreisender im Caravan Club Magazin empfohlen, sonst wären wir nie auf die Idee gekommen, hier vorbeizuschauen. Ein Besuch des kleinen Ortes mit seinen winzigen Häuschen lohnt sich wirklich. Portpatrick liegt tief in einer felsigen Bucht und möchte durch seine vielen kleinen Details entdeckt werden. Bei unserem Eintreffen waberte immer noch Nebel durch die Bucht und sorgte für eine eigenartige Stimmung, während darüber die Sonne und blauer Himmel leuchteten.
Rechts oben auf dem Berg steht ein großes Hotel, zu dem ein Weg nach oben auf die Klippen führt, wo man auch noch eine alte Beobachtungsstation findet. Der Weg ist Teil einer Langstreckenwanderroute.
Auf der anderen Seite des Hafens führt ebenfalls ein Weg auf die Klippen hinauf. Nur ein Stück weiter trifft man auf das Dunske Castle. Neben dem schmalen Weg liegt der Damm einer ehemaligen Eisenbahnstrecke, der hier zwischen die Felsen gehauen wurde.
Es ist ein wunderschöner Flecken Erde. Wer auf die ruhige Meeresoberfläche schaut, kann vielleicht Delfine und Robben beobachten. Irland ist zum Greifen nah. Man erkennt sogar die Bucht von Belfast, wenn die Beleuchtung stimmt. Wenn es dunkel ist, blinken allerlei Leuchttürme von der irischen Seite herüber. Zwischen Portpatrick und Belfast liegen 21 Meilen.
Eine Felsenzunge trennt den Hafenbereich vom Strand, die dem Ganzen Ambiente eine besondere Note verleiht. Natürlich darf der Leuchtturm nicht fehlen, der jedoch nicht besucht werden kann. Dafür steht ein kleiner Golfplatz am anderen Ende des Ortes zur Verfügung, der für 2,50 Pfund von jedermann genutzt werden darf, Golfschläger und Bälle liegen bereit.
Über den Klippen breitet sich Farmland aus, mit satten Wiesen, auf denen Rinder, Schafe und Ziegen weiden. Überall liegen verstreut kleine Höfe. Es ist ein Ort für Erholungssuchende, die Ruhe zu schätzen wissen.