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Reisebericht „Indien“

eCover IndienEndlich ist unser Reisebericht zu unserer Rundfahrt durch das Riesenland Indien als Buch und ebook erschienen. Es kann in den meisten Buchhandlungen oder in den einschlägigen Online-Shops gekauft werden. Das ebook ist für kurze Zeit zum Einführungspreis erhältlich.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freuen uns über Eure Meinungen über das Buch.

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Indienreise Zusammenfassung

ein etwas anderes Wandbild

ein etwas anderes Wandbild

Fast fünf Wochen in Indien liegen nun schon wieder hinter uns. Drei Tage Delhi, sieben Tage Rundfahrt mit dem Auto durch Rajasthan, elf Tage im südlich gelegenen Bundesstaat Kerala, elf Tage im südlichen Goa und ein Tag im Mumbai. Das war eine aufregende, interessante, aber auch sehr anstrengende Reise durch das 1,2 Milliarden Einwohner zählende Land. Indiens staatliche Maßnahmen zur Geburtenkontrolle greifen viel zu langsam.
Delhi, die Hauptstadt Indiens, können wir als Urlaubsziel nicht empfehlen. Die Stadt hat inzwischen über 20 Millionen Einwohner. Die Armut ist sehr groß, der Verkehr ist gewaltig, laut und mehr als chaotisch, die Luft fast zum Schneiden dick und der Müll wird fallengelassen, wo er gerade anfällt.
In Delhi sollte man sich im Rahmen einer Stadtrundfahrt die Sehenswürdigkeiten ansehen, ansonsten schnellstmöglich zu einer der oft angebotenen Rajasthan-Rundreisen starten. Unser Eindruck ist, dass die allermeisten Touristen als Individualtouristen in Indien unterwegs sind.

auf Rajasthan-Rundfahrt

auf Rajasthan-Rundfahrt

Deshalb werden fast nur Privattouren mit PKW und Fahrer angeboten, die man unbedingt nutzen sollte. Dadurch hat man den Vorteil, halten zu können, wo man das möchte und nicht überall vorbeizufahren, wo etwas Interessantes auftaucht. Reisebüros findet man in Touristengegenden fast an jeder Ecke.
Selbstfahrer ist im indischen Verkehr, vor allem in den Großstädten, ganz und gar keine gute Idee. Es gibt zwar Fahrschulen und Verkehrsregeln, aber gefahren wird, als gäbe es kein Morgen. Jeder will der Schnellste sein und quetscht sich in jede noch so kleine Lücke, die nach unseren Vorstellungen schon längst keinen Platz mehr bietet. Es ist ein Wunder, dass es nicht mehr Beulen an den Fahrzeugen gibt. Dafür sorgt wahrscheinlich die Fahrzeugversicherung, die auch in Indien Pflicht ist.
In Rajasthan wird, je weiter man sich von Delhi entfernt, alles besser – weniger Menschen, weniger Verkehr, weniger Dreck, aber immer noch genug von allem. Die klassischen Rundfahrtorte sind Agra mit dem Taj Mahal und Jaipur, die rosa Stadt mit dem Palast der Winde. Wer mehr Zeit zur Verfügung hat, sollte unbedingt auch Jodhpur, die blaue Stadt, Puschkar und Udaipur besuchen. Die Entfernungen sind zwar nicht so wahnsinnig weit, aber die indischen Verhältnisse fordern ihren Zeittribut. Europäische Maßstäbe schmeißt man am besten gleich über den Haufen.

in Fort Kochi

in Fort Kochi

In Kochi, etwa in der Mitte der Küste von Kerala gelegen, ist für Touristen vor allem der auf einer Insel gelegene Stadtteil Fort Kochi empfehlenswert. Dies ist der Ursprung der heutigen Stadt, die sich inzwischen auf viele Inseln ausgedehnt hat. Der größte und modernste Stadtteil, auf dem Festland gelegen, ist Ernakulam mit dem Flughafen.
In Fort Kochi werden unentwegt einstündige Stadtrundfahrten mit dem Tuktuk angeboten. Da es sowieso utopisch ist, sich alleine durch das Straßengewirr durchfinden zu wollen, ist es eine gute Idee, das Angebot anzunehmen, um diesen Stadtteil kennenzulernen.
Wer Strand in Kochi haben möchte, der richtet seinen Blick auf die Insel Vipin. An deren Westküste findet man kilometerlange, saubere Sandstrände.
Eine Backwatertour mit dem Hausboot gehört in Kerala, wie eine Tour in die Teeplantagen, selbstverständlich zum Programm.

die Seychellen lassen grüßen

die Seychellen lassen grüßen

Goa ist der kleinste Bundesstaat Indiens, etwa in der Mitte der Westküste, südlich von Mumbai, gelegen. Das Klima ist ganzjährig warm und lange nicht so feucht wie in Kerala, wo die Luftfeuchtigkeit in der Trockenzeit bei um die 70% liegt. Daher lässt es sich in Goa von den Wetterbedingungen sehr gut aushalten.
Wer Goa in Ruhe erleben möchte, der hält sich an die Strände im Süden. Wer Trubel haben möchte, fährt in den Norden. In Goa läuft das Leben etwas entspannter ab und es ist wesentlich sauberer. Außerdem ist der Lebensstandard höher als anderswo im Lande.
Als Ausflugsziele hat Goa vor allem Natur zu bieten: Wildparks, Strände, Wasserfälle.

Nach dieser Erholung ist man fast wieder bereit, sich in das Chaos von Mumbai zu stürzen. Mumbai ist eine weltoffene Stadt und auffallend sauber, was sich auch in den Preisen niederschlägt, die man dort zu zahlen hat. Im Verkehr fehlen die Handkarren und Ochsenkarren. Fahrräder, Mopeds und Tuktuks halten sich wohltuend in Grenzen.
Die Stadt hat viel Geschichte zu bieten, die sich vor allem in ihren Bauwerken ausdrückt. Der für Touristen sehenswerte Stadtteil ist Colaba, auf einer Landzunge im Südwesten gelegen. Für eine Stadtrundfahrt mit dem Taxi sollte man schon gut drei Stunden veranschlagen.

Doppelstockbus in Mumbai

Doppelstockbus in Mumbai

Die im Mumbai fahrenden Doppelstockbusse sind Nachbauten ihrer legendären, in London fahrenden Vorbilder. Die im ganzen Land fahrenden Oldtimer-Taxis sind ebenfalls Nachbauten, und zwar der alten Morris aus den 50iger Jahren. Sie laufen unter dem Namen Ambassador und sind in Delhi, Rajasthan und Kerala weiß, in Mumbai schwarz mit gelbem Dach.
Da in Indien Linksverkehr herrscht, sollte man beim Straße überqueren ganz besonders aufpassen. Da wir unser ganzes Leben lang eingetrichtert bekommen haben, erst nach links, dann nach rechts zu sehen, guckt man immer zur falschen Seite. Wenn man dann meint, die Straße ist frei, wird man plötzlich von der anderen Seite angehupt.

Eine letzte Bemerkung zu den Eintrittspreisen bei den Sehenswürdigkeiten. Vielerorts gibt es zwei Kassen, eine für indische Besucher und eine zweite für ausländische Besucher. Damit wird schon klar, dass mit zwei verschiedenen Maßen gerechnet wird. Das der Unterschied allerdings bei 1:25 liegt (10 Rupies zu 250 Rupies), finden wir schon eine Frechheit. Diese Frechheit dann auch noch öffentlich an einer Tafel zu dokumentieren, überbietet wohl alles.

Ich denke, mit diesen Ausführungen kann sich nun jeder Reisewillige, der das Riesenland besuchen möchte, sein eigenes Bild machen. Von den Millionen Händlern, in den Orten und Städten gibt es keine hundert Meter am Stück, wo nicht jemand etwas verkaufen will und dabei jeden anspricht, der vorbeikommt, habe ich nicht berichtet. Ich empfehle zu diesem Thema, sich ein sehr dickes Fell zuzulegen.

Erholungstag

improvisierte Bühne für ein Götterfest

improvisierte Bühne für ein Götterfest

Am Abend des 21. Dezember wurde im Nachbarhotel eine kleine Bühne aufgebaut und um 20 Uhr begann Musik zu spielen. Wir sahen uns das einmal an. Vor einer bunten Bühne mit Götterbildern saßen zwei Männer vor einem Feuer. Dazu indischer Gesang und Musik, natürlich live. Ab und zu gingen ein paar Leute an die Bühne und ließen sich offensichtlich segnen. Auf unsere Frage im Hotel bekamen wir zur Antwort, dass heute die heilige Nacht des Gottes Shiva sei und die Menschen in dieser Nacht beten und sich segnen lassen. Ein wenig früher kam eine Gruppe feierlich gekleideter Menschen die Straße entlang gelaufen. Sie wollten anscheinend ebenfalls zu solch einem Fest.
Den 22. Dezember verbrachten wir bis zum Check-out mittags im Zimmer, dann checkten wir aus, verstauten unsere Koffer und machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Hotelstraße. Gegen 15 Uhr brachte uns ein Taxi zum Flughafen, wo wir die restliche Wartezeit verbrachten. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung startete unser Flugzeug nach Kochi in Kerala.

Delhi Stadtrundfahrt

Rotes Fort Delhi

Rotes Fort Delhi

Unser nepalesischer Fahrer, den wir die ganze Woche hatten, machte mit uns auch die Stadtrundfahrt. Um 10 Uhr ging es los und wir begannen mit dem Roten Fort. Von außen sieht es fast genauso aus, wie das Agra Fort, doch im Inneren ist es in einem ziemlich schlechtem Zustand, Gebäude wie Garten. Bis 2003 gehörte das Fort der indischen Armee. Viele Gebäude sind innen und außen weiß übertüncht worden. Die öffentliche Audienzhalle ist nur noch von der einer Seite im originalen roten Sandstein erhalten. Hinter dieser Audienzhalle befinden sich die Audienzhalle für Kuriere und hohe Besucher, die Privatmoschee, ein Hamam und ein großer Garten. Die zuletzt genannten Gebäude sind aus Marmor gebaut. Weitere, für Besucher unzugängliche, große Gebäude stehen ebenfalls auf den riesigen Gelände. Hier und dort sind Rekonstruktionsarbeiten im Gange.
Hinter dem heute zugänglichen Tor kommt man durch den Basar, den es schon früher gab.
In einem der Kasernenblocks ist eine Ausstellung untergebracht, die von der Eroberung Indiens durch die Briten und den Befreiungskampf der Inder berichtet. Gandhi und Neru, der nach der Unabhängigkeitserklärung am 15. August 1947 der erste Ministerpräsident Indiens wurde, dürfen da auf keinen Fall fehlen.

India Gate

India Gate

Unser nächstes Ziel war das India Gate, ein 42 Meter hoher Triumphbogen, der an die Toten des 1. Weltkriegs, des Afghanistan-Krieges 1919 und des Bangladesh-Krieges 1971 erinnert. Vom India Gate führt eine breite Straße, die für Paraden genutzt wird, bis zum Regierungspalast. In dessen Nähe stehen das Parlamentsgebäude und jede Menge Ministerien.

Unsere Quellen, die wir für die Stadtbesichtigung dabei hatten, berichteten vom Humayun-Grabmal, doch wir hatten kein Bild, wie das Ganze aussieht. Wir standen zwar vor der Einfahrt, aber konnten nichts weiter sehen. Es gab auch keine Parkplätze. So fuhren wir weiter. Jetzt, da ich im Internet geforscht habe, fand ich heraus, dass dieses Grab wohl ein genauso prächtiger Bau wie das Taj Mahal ist.

Qutab Minarett

Qutab Minarett

Unsere letzte Besichtigung galt dem Qutab Minarett. Es ist ein über 72 Meter hoher Turm aus roten und hellem Sandstein und ist noch heute einer der höchsten Türme der islamischen Welt. Er wurde wahrscheinlich nach dem Sieg der Moslems über die Hindus im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut. Ihm gegenüber steht ein um die 24 Meter hohes Rudiment. Es sollte der gleiche Turm werden, wie der schon vollendete. Nach dem Tod des Erbauers wurde der Bau abgebrochen.
Zwischen diesen beiden Minaretten stehen die Ruinen einer Moschee und mehrere Grabmale. Ein College war auf dem Gelände auch untergebracht. Alle diese Bauten auf dem Gelände des Qutab Minaretts sind nur noch Ruinen. Im Laufe der Zeit sind einige hinduistische Schnitzereien an vielen der Säulen entstanden.
Trotz allem ist das Gelände um das Quatab Minarett ein sehr imposanter Komplex.
Mehrfach wurden wir darum gebeten, uns mit den indischen Besuchern fotografieren zu lassen. Vielleicht wollen diese Leute mit solch einem Foto zu Hause angeben oder so. Uns hat es gefallen.

Fahrradtransport (durch unser Fenster fotogafiert)

Fahrradtransport (durch unser Fenster fotogafiert)

Heute, am Sonntag wird das Auto in Delhi stehen gelassen und die Menschen gehen zu Fuß. Das gilt zwar nicht für Taxen, Touristenautos, Tuk-tuks usw., aber es ist zu merken, dass der Verkehr ein bisschen weniger geworden ist.
In Indien, was wir so gesehen haben, muss man ganz genau wissen, wo sein Auto anfängt und wo es aufhört. Jederzeit ist Millimeterarbeit gefragt und man muss Argusaugen haben, um wirklich nichts und niemanden zu übersehen. Mit dem PKW hat man sowieso das Nachsehen, denn Fahrräder, Mopeds, Karren und Tuk-tuks quetschen sich immer und überall dazwischen. Da dauert es eine Weile, bis man mit seinem großen PKW durchkommt. Die Vorfahrt der Linienbusse kann nur begrenzt durchgesetzt werden. Die großen Reisebusse, die man auch hin und wieder sieht, haben es am allerschwersten. Als Europäer schmeißt man entweder nach einem halben Kilometer das Handtuch oder spätestens nach drei Tagen.

Morgen warten wir auf unseren abendlichen Flug nach Kerala. Da müssen wir irgendwie die Zeit vertun und es wird keinen Bericht von uns geben. Bis dann in Kerala.

Ankunft in Dehli

Nach einem guten Flug mit gutem Service und sehr guten Plätzen, landeten wir wohlbehalten in Delhi. Der Flug kreuzte das Schwarze Meer, streifte das Kaspische Meer im Süden und überquerte Afghanistan. Er dauerte sieben Stunden.
Delhi, unsere erste Station, empfing uns mit Hochnebel und 16 °C, abends tröpfelte es einmal kurz. Der Wetterbericht erzählte uns etwas von 22°C, die hier im Großraum in den nächsten zehn Tagen herrschen sollen. Für mich bedeutete der Temperaturunterschied den Unterschied zwischen Jacke oder nicht Jacke.

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Hotel Staywell DX

Die Abholung vom Flughafen in Delhi zum Hotel Staywell DX in Neu-Delhi klappte. Das Hotel liegt mitten im Getümmel der Deshbandhu Gupta Road, wo sich noch ganz viele andere Hotels nebeneinander reihen. Durch die Bank weg sehen die Hotels ganz schön mitgenommen aus. Da soll das Staywell DX (DX steht für Deluxe) noch das beste sein. Die Fahrt mit dem Shuttle am Vormittag durch die Straßen von Indiens Hauptstadt war schon ein Abenteuer, aber was uns dann am Abend erwartete, als wir noch ein wenig spazieren waren, das grenzt an Wahnsinn. Busse, Pkws, Tuk-tuks und Rikschas drängeln sich auf den Straßen. Jeder will der erste sein. Straßenmarkierungen sind vollkommen uninteressant, praktisch nicht existierend. Spritsparend fahren geht da nicht, denn es wird in jede Lücke gesprungen und ständig einem anderen Fahrzeug ausgewichen, meistens nur um Haaresbreite. Gas geben, bremsen, immer im Wechsel, dazwischen auch noch Moped- und Fahrradfahrer, Zebu-Gespanne, Handkarren und Fußgänger. Es wird selbst noch auf den Fußwegen gefahren. Der Smog in der Stadt in unglaublich, das ununterbrochene Hupkonzert stellt alles in den Schatten. Wie die Geier kreisen über Delhi die Milane. Für uns ist das ein ungewohntes Bild, da diese Vögel normalerweise große Reviere für sich beanspruchen.
Bei unseren kurzen Spaziergängen konnten wir nicht einen Schritt machen, ohne dass wir von irgendetwas oder irgendjemandem behindert worden wären. Das macht keinen Spaß. Sobald man einmal in eine Gasse abbiegt, findet man kaum mehr heraus. Schon um die nächste Ecke ist die Orientierung futsch. Die Bausubstanz ist durchgehend sehr schlecht, nichts wird erneuert. Die elektrische Versorgung ist ein Knüller für sich.
Wir spazierten durch enge Gassen und über einen Markt. Überall wird gewerkelt, geschneidert, etwas verkauft oder werden Haare gestylt.
Unser Hotelzimmer liegt auf der der Hauptstraße abgewandten Seite und besitzt kein Fenster. Was soll man hier auch mit Fenstern. Die kann man sowieso nicht öffnen. Der Straßenlärm ist einfach zu unerträglich.
Morgen beginnen wir eine 7-tägige Rundfahrt durch Rajastan.

 

 

 

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