Österreich
Hochsteiermark
Tragöß-Oberort ist der letzte Ort an der Straße durch das Lamingtal, das durch ein traumhaft schönes Bergpanorama abgeschlossen wird, das aus um die Zweitausender besteht. Das Flüsschen Laming entspringt bei Oberort und mündet bei Bruck in die Mur. Es ist somit nur an die 30km lang. Wir wohnten im Haus Mohr, einer kleinen Pension in einem netten Alpenhaus. Das Wirtsehepaar Wieser ist ausnehmend nett und hat uns das Gebiet um Tragöß ein bisschen näher gebracht.
Unser eigentliches Ziel, der Grüne See, der gerade 1,5 Kilometer hinter Tragöß-Oberort liegt, ist im September nur ein Abbild seiner selbst. Zur Schneeschmelze erreicht der Wasserstand an die elf Meter. Das Wasser ist glasklar, wie zu jeder Jahreszeit, was viele Taucher anlockt. Deswegen sind wir hauptsächlich nach Tragöß gekommen. Leider erfuhren wir erst vor Ort von den Gegebenheiten. Trotzdem ist der Grüne See das Hauptausflugsziel der Hochsteiermark und ein Spaziergang um den See mit den ihn umschließenden Bergmassiven ist auch mehrfach immer wieder ein Erlebnis. Zur Schneeschmelze liegen Bänke, Wanderwege und eine kleine Brücke unter Wasser. Zusammen mit den dann eingesetzten Forellen ist der Grüne See ein Taucherparadies.
Nach einem zwei Stunden und zwanzig Minuten dauernden Aufstieg, bei dem ein Höhenunterschied von 750 Metern überwunden wird, erreicht man von der Jassingalm aus die Sonnschienalm. Sie liegt auf 1515 Metern auf einem Hochplateau und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten. Einen Aufzug gibt es nicht, also muss man schon gut zu Fuß sein.
Über zum Teil kaum sichtbare, meist abenteuerliche Pfade, erreicht man auf der Höhe über die Hörndlalm die Kulmalm, auf der die Besitzer mit ihren Kühen einen Großteil des Sommers verbringen. Von dort aus führt ein nicht weniger abenteuerlicher Pfad wieder ins Jassingtal zurück. Nach siebeneinhalb Stunden erreichten wir endlich den Parkplatz.
Auf der „Eisenstraße“ liegen die Orte Vordernberg und Eisenerz. Vordernberg ist praktisch ein Museumsort, in dem man sich mit Hilfe einer selbstgeführten Tour über die Zeit des Eisenerzabbaus informieren kann. Da findet man neben geschichtsträchtigen Gebäuden auch eine Lokomotive auf dem Marktplatz und die Ruine eines Hochofens, neben der das Radwerk steht. Es lieferte mit Hilfe einer Dampfmaschine die nötige Luft für das Feuer im Ofen.
Bei der Skischule und dem Skilift am Präbichl-Pass befindet sich Europas höchstgelegene Tauchbasis. Der Grüblsee ist das dazugehörige Tauchgewässer. Es ist nicht sehr tief. Der Grüblsee, der durch mehrere Quellen gespeist wird, liefert im Winter das Wasser für die Schneekanonen. Im Sommerhalbjahr kann der See betaucht werden. Die Attraktion sind die großen und gefräßigen Forellen, die man füttern kann. Obwohl sie ständig Futter bekommen, sind die Fische wie ausgehungert und beißen auch gerne mal in die Finger, die durch Handschuhe geschützt sein sollten. Daneben soll es Störe geben, die jedoch sehr scheu sind. Auf dem Grund des Sees haben die Besitzer des Grüblsees, Sabine und Robert, mehrere Figuren verstreut aufgestellt. Man hat also jede Menge Erlebnisse bei einem Tauchgang in dem trotz allem ziemlich kalten Gewässer.
Vorbei am Leoboldsteiner See und weiter an der Salza entlang erreicht man den Wallfahrtsort Mariazell mit der dreitürmigen Kirche. Da uns der überraschende Tauchgang im Grüblsee drei Stunden gekostet hat, kamen wir erst nach 18 Uhr in Mariazell an. Die Geschäfte waren schon geschlossen, die Touristen hatten die Stadt verlassen. Ganz allein spazierten wir durch das Zentrum, um zum Tagesabschluss im blau-weißen Brauhaus einzukehren, in dem ein eigenes Bier gebraut wird.
Die Mariazeller Magentropfen und auch den Mariazeller Likör konnten wir auf Grund der geschlossenen Apotheke nicht probieren.
Der Freizeitsee Zenz in Pichl-Großdorf ist ein Kleinod für Erholungssuchende, der im Sommer bis zu 26 Grad Wassertemperatur haben soll. Umrahmt von Bergmassiven, viel Grün drumherum, einem Campingplatz, Restaurant und verschiedenen Wassersportarten verspricht der See für jeden etwas.
Salzkammergut
Hallstadtsee und die Salzhöhlen
In frühgeschichtlicher Erdzeit gab es in diesem Gebiet ein Meer. Irgendwann begannen sich dann die Felsen zu heben und Teile des Wassers vom Meer abzuschneiden. Das Wasser verdunstete dann und das Salz blieb übrig, auf dem sich dann mit der Zeit immer mehr Sedimente ablagerten.
Irgendwann vor über dreitausend Jahren bauten die Menschen das Salz ab. Sie begründeten die sogenannte Hallstädter Kultur, die auf dem Abbau des Salzes beruhte. Sie brachte sogar ihre eigene Keramik hervor.
Mit Hilfe zweier Mega-Holzrutschen gelangt man tief in den Berg, was allein schon ein besonderes Erlebnis ist.
Der unterirdische Salzsee lag so ruhig da, dass wir meinten, es wäre gar kein Wasser drin. Nur wenn einmal ein Tropfen von der Decke auf das Wasser fiel, konnte man es erkennen. Hier wurden wir mit einer einzigartigen Lasershow überrascht. Der „Mann im Salz“ ist eine weitere Geschichte.
Eine lange, schmale Bahn, auf der man rittlings sitzt, bringt die Besucher durch enge Stollen ans Tageslicht zurück.
Hallstadt zählt zum Weltkulturerbe. Vorbei am Badestrand und an schönen Häuschen erreichten wir das Stadtzentrum. Es besteht fast ausschließlich aus alten oder rekonstruierten Holzhäusern, die sich fast senkrecht übereinander am Berghang auftürmen. Geranien und andere schöne Blumenkästen schmückten die Fassaden. Der Marktplatz ist das Highlight, komplett rekonstruiert erstrahlt er heute in seinem schönsten Glanz.
An der Michaelskapelle befindet sich das Beinhaus. In einem kleinen Raum liegen Hunderte bemalte Schädel. Sie haben alle einen Namen und ein Datum darauf, manche sogar einen Beruf. Unter dem Brett, auf dem die Schädel liegen, sind die dazugehörigen Knochen gestapelt. Ein seltsamer Anblick
Die Dachsteinhöhlen sind die Mammuthöhle und die Eishöhle. Wenn man mit den Seilbahnen dort auf die Berge fährt, kann man den Dachstein, den höchsten Berg dieses Gebirges, sehen. Wir fuhren zwar hin, doch die Eintrittspreise waren derart unverschämt, dass wir von einem Besuch absahen.
Der Mondsee, ebenfalls sehr schön gelegen, ist tief und sehr dunkel, nichts zum Tauchen. Der Wolfgangsee hat sehr türkisblaues Wasser. Er ist betauchbar, hat aber wenig zu bieten. Die herrliche Landschaft um den Wolfgangsee hat das Gebiet zu einer beliebten Filmkulisse gemacht.
Der Gosausee ist ein Gletschersee mit Sicht direkt zum Dachstein. Die Landschaft ist einfach grandios. Der Gosausee hat tiefgrünes, sehr kaltes Wasser. Erwartungsgemäß kahl präsentierte er sich. Es ist eben ein nährstoffarmer, kalter Gletschersee. Wir tauchten in acht Meter Tiefe die Uferlinie entlang und in vier Meter Tiefe nach zwanzig Minuten wieder zurück. Erst auf den letzten Metern erstreckte sich eine lichte grüne Wiese auf dem Seegrund. Hier gab es Barsche und zwei schöne Forellen.
Mit Hilfe einer Gondelbahn kann man von dort aus auf die sogenannte Zwieselalm fahren und sich eine Jause gönnen. Die Landschaft rundherum ist phantastisch.
Der Attersee ist durch die oft recht guten Sichtbedingungen gut zum Tauchen geeignet. In Weyregg gibt es eine Tauchbasis, über die man Informationen über die rund um den See verteilten Tauchplätze erhält.
Unterhalb von zehn Metern gibt es allerdings nicht viel zu sehen. Ab zwanzig Metern ist alles tot, es gibt nichts zu sehen außer altem Laub, das ins Wasser gefallen war, und Sandboden. Auf vier Metern war es da schon interessanter. In dem halbwegs reichlichen Grün fanden wir Hechte und Barsche.
Wir hatten uns zum Scuben angemeldet. Das heißt: Fluss-Schnorcheln in der Ager, dem Ablauffluss des Attersees. Vor allem in den natürlichen Nischen, Strudeln und in der Flussmitte gab es Fische in Hülle und Fülle, und was für Brocken. Da tummelten sich riesen Barben, Hechte, Karpfen, Plötzen, Barsche und Forellen. Es war einfach toll.
Österreich war auch schon Euer Reiseziel und Ihr möchtet gern Tipps, Empfehlungen oder Anregungen weitergeben, dann könnt Ihr dies gerne unten mit der Kommentarfunktion tun. Wir sind gespannt.