A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Schweden

Ein großer Traum von uns war es, einmal mit dem Wohnmobil durch Schweden hoch zum Nordkap zu fahren und durch Norwegen wieder nach Hause. Uns war klar, dass wir dafür eine ganze Menge Zeit für diese Tour brauchen würden und so nahmen wir uns fünf Wochen Urlaub. Immerhin mussten um die 10.000 Kilometer zurückgelegt werden und wir wollten um keinen Preis eine Hetzjagd daraus machen.

Über die Jahre hatte ich viele Informationen über Sehenswürdigkeiten in Schweden und Norwegen gesammelt. Jetzt holte ich sie hervor, kaufte mir eine schöne große Straßenkarte von Skandinavien und markierte mir die Stellen, an denen es etwas zu sehen gibt.
Danach wählte ich unsere Route aus, zählte die ungefähren Kilometer zusammen und teilte sie durch die Tage, die uns zur Verfügung standen. So kam ich auf die Kilometer, die wir im Schnitt an jedem Tag zurücklegen mussten. Das stellte sich als äußerst wichtig heraus, denn man macht sich keine Vorstellung davon, wie weit 10.000 Kilometer sein können, bis man dann wirklich auf Tour ist. Man würde sich sonst maßlos verzetteln.
Diese Tageskilometer sind nur eine Richtschnur, die es einzuhalten gilt. Man kann sich also an interessanten Stellen etwas länger aufhalten, an den weniger interessanten Abschnitten kann man dann die Zeit wieder herausfahren. Wir sind mit diesem Konzept sehr gut gefahren.

Schwedische Straße

Schwedische Straße

Landschaftlich sind Schweden und Norwegen einfach einmalig.
Schweden ist mehr lieblich, hügelig und es gibt Seen und Wälder ohne Ende. Weiter im Norden, wo es fast nur noch Wälder und unendlich lange Straßen gibt, kann man auf Rentiere und mit viel Glück auch auf einen Elch treffen. Man ist fast allein auf der Straße und wenn man spazieren geht, trifft man keinen Menschen. Nur wir und die Natur, einfach herrlich. 

Die Tierwelt in Schweden und Norwegen ist enorm, wenn man sich Zeit für die Natur nimmt. Wir konnten viele verschiedene Küstenvögel wie den Austernfischer beobachten, Kanada- und Graugänse zeigten sich uns genauso wie eine ganze Schar Kraniche. Sogar einen Fuchs mit einer Ente als Beute konnten wir in Schweden beobachten. Es war mitten auf einer abgelegenen Straße, als er da saß. Nur widerwillig lief er ins Grüne, um etwas Abstand zu uns zu gewinnen. Dann blieb er stehen und beobachtete uns, ohne seine Beute abzulegen, bis er sich langsam weiter entfernte.
Solche seltenen Begegnungen sind immer wieder ein Höhepunkt auf unseren Reisen. Jedenfalls, was wir in Skandinavien alles für Tiere gesehen haben, bricht alle Rekorde. Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Die beste Reisezeit für Schweden und Norwegen ist natürlich Juni bis August. Zur Sommersonnenwende geht die Sonne nicht unter und bis in den Juli hinein sind die Nächte so hell, dass man nicht merkt, dass es Nacht ist. Also, wer in hellen Nächten nicht schlafen kann, bitte unbedingt etwas zum Fenster verdunkeln mitnehmen.
Sehr ratsam ist warme und möglichst regenabweisende Kleidung, denn das Wetter lässt ziemlich zu wünschen übrig. Nördlich des Polarkreises ist es auch im Sommer ziemlich kalt.

Um unseren Speiseplan etwas abwechslungsreicher zu gestalten, haben wir Fische geangelt, unsere warme Fleischwurst auf einem Bett von gegarten Brennnesseln und Löwenzahnblättern serviert, Himbeerblättertee oder Kamillentee aus selbst gesammelten Pflanzen zubereitet, Miesmuscheln und Seetang gesammelt und im Meerwasser gedünstet sowie Pilze gesammelt. Man kann sich sehr gut von der Natur ernähren und es ist alles ganz frisch. Nur die Lachse haben wir gekauft, da wir keine Ausrüstung zum Fliegenfischen hatten. Sie sind in Schweden sehr günstig zu haben und schmecken so frisch und saftig, gegrillt oder in Alufolie mit Butter über dem Feuer gegart, einfach phantastisch.
Durch das „Allemanns-Recht“ kann man sich überall auf skandinavischem Boden frei bewegen, solange man die Natur respektiert und niemanden stört. Es ist ein schönes Gefühl, nicht ständig auf Verbotsschilder zu stoßen.

Südliches Schweden

Ostsee in Schweden

Ostsee in Schweden

Wir erreichten Schweden mit der Fähre von Saßnitz nach Trelleborg. Nachdem wir ein paar Kilometer gefahren waren, führte uns die Straße an der Küste der Ostsee entlang. Wir stiegen aus und schauten über das Wasser. So sieht also die Ostsee von der anderen Seite aus. Der einzige Unterschied: es bevölkerten keine Leute den Strand. Es sah auch nicht so aus, als wäre das irgendwann anders. Wir waren ganz allein auf dem langen Sandstrand.
Mich interessieren immer wieder die Steine und Muscheln, die im Sand liegen und gleich beim zweiten Griff hatte ich einen großen „Hühnergott“ in meiner Hand. Wer nicht wissen sollte, was das ist: Hühnergötter sind Steine mit einen Loch darin. Meinen Glücksbringer für diesen Urlaub hatte ich nun.

Monolithen in Ystad

Monolithen in Ystad

Ystad ist ein schmuckes Küstenstädtchen im Süden von Schweden, das sich in seinem Zentrum das historische Antlitz bewahrt hat. Mehr als dreihundert, sehr gepflegte und schmucke Fachwerkhäuser, die an kopfsteingepflasterten Gassen stehen, kann man hier bewundern.
Wir interessierten uns eher für „Ales Stenar“. Das liegt außerhalb des Ortes bei dem kleinen Fischerort Kåseberga und ist eine sagenumwobene Stätte aus der Vorwikingerzeit. Majestätisch erheben sich Monolithen auf einem Hügel zwischen Meer und Land. Keiner weiß, wann die 58 Steine, die in Form eines Schiffes aus dem Boden ragen, von wem errichtet wurden und was sie bedeuten. Es ist die größte Monolithensammlung auf skandinavischem Boden.

Königsgrab in Kivik

Königsgrab in Kivik

In Kivik gibt es ein Königsgrab aus der Bronzezeit. Das hatten wir auf einer der ausgestellten Informationstafeln in Ales Stenar erfahren. Diese Monolithen, sowie das Königsgrab und ein Ort in der Linie der beiden Stätten standen wohl in fernen Zeiten in Zusammenhang.
Das Königsgrab in Kivik ist ein riesiger Steinhaufen, zehn Meter im Durchmesser. Ein Gang durch diesen Haufen zu seiner Mitte führte uns zu einer Tür. Dahinter erwartete uns diffuses Licht und eine Wand, um die wir herumgehen mussten. Hinter dieser Wand befindet sich das Grab. Es wird von aufrecht stehenden Steinplatten umgeben, die mit steinzeitlichen Malereien versehen sind. Der Innenraum ist nicht viel größer als das Grab selbst. 
Dahinter erwartete uns diffuses Licht und eine Wand, um die wir herumgehen mussten. Hinter dieser Wand befindet sich das Grab. Es wird von aufrecht stehenden Steinplatten umgeben, die mit steinzeitlichen Malereien versehen sind. Der Innenraum ist nicht viel größer als das Grab selbst.

Tykarpsgrottan

Tykarpsgrottan

Tykarpsgrottan ist eine riesige unterirische Kalksteingrube mit einem 10.000 m² großen Labyrinth. Die Bauern dieser Gegend haben hier jahrhundertelang bis in die jüngste Vergangenheit hinein Kalkstein abgebaut.
Wir bekamen jeder eine Karbidlampe in die Hand und dann tauchten wir in die unterirische Welt aus Stein ab. Unsere Lampen hatten dabei nur Alibifunktion. Die einzige Lampe, die etwas Licht ins Dunkel brachte, war die unserer Führerin. Wir waren die einzigen Gäste und tasteten uns durch die dunkle Welt voller Hohlräume und Pfeiler. Hier sollen siebzehn Fledermausarten leben. Im Moment waren wohl alle ausgeflogen, denn wir bekamen nicht eine einzige zu sehen.
Die Grube wurde wegen Unrentabilität geschlossen. Die Männer bauten das Gestein ab und die Frauen brachten die zwei- bis dreihundert Kilogramm schweren Brocken an die Oberfläche.
Heute wird diese Grube wegen der guten Akustik manchmal für Konzerte genutzt. Die Beleuchtung erfolgt dann nur durch Kerzen und Teelichter. Elektrische Beleuchtung gibt es nicht. 

In Kosta im mittleren Süden von Schweden gibt es die älteste Glashütte dieses Gebietes. Sie stellt moderne Glasprodukte her. Es gibt sehr viele Glashütten hier, die man auch besuchen kann, und man sollte sich vorher schlau machen, welche am interessantesten für einen ist. Wir hatten uns für Kosta entschieden.
Im Verkaufsraum wird vom Glasservice über Vasen bis hin zu Glasobst alles angeboten. Dabei herrscht ein innovativer Stil mit naiver Malerei vor. Doch auch feinst graviertes Glas konnten wir bewundern.
Das, was uns zugesagt hätte, hatte einen horrenden Preis. Trotzdem kauften die Leute.
Wir wollten jedoch die Herstellung dieser Produkte sehen, dafür sind wir hergekommen. In einem benachbarten Gebäude konnten wir den Glasbläsern über die Schulter sehen. Es ging laut zu. Die Leute arbeiten in einem Inselbetrieb. Das heißt, jede Arbeitsgruppe stellt eine bestimmte Ware her, zum Beispiel ein Glas oder eine Vase. Mehrere Glasbläser arbeiten sich an mehreren Arbeitsplätzen vom ersten bis zum letzten Arbeitsgang, vom Glasklumpen bis zum fertigen Produkt, durch. Es muß also jeder Glasbläser jeden Arbeitsschritt beherrschen. Es ist bestimmt eine schöne Arbeit, aber vor allem schwer.
In einem weiteren Gebäude ging es ganz anders zu, sehr ruhig und sehr bedacht. Wir waren im Bereich der Glasgravuren. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die winzigen Punkte und Striche zu einem Muster oder einem Bild zusammenzufügen.

Elchpark

Elchpark

Nicht weit von der Glashütte entfernt führte uns ein Schild zu einem Elchpark. Da wir nicht wussten, ob wir auf unserer Tour durch Schweden einen Elch sehen würden, nutzen wir hier die Gelegenheit.
Im Elchshop wurde dem Besucher vom Kitsch bis hin zur Weste aus Elchleder oder –fell alles präsentiert. Am Ende des Shops kamen wir in den Elchpark. In den ersten Gehegen tummelten sich Hängebauchschweine, Ziegen und Tauben. Dahinter begann die Welt der Elche. Sie lagen oder standen in der Sonne. Das sind ja gewaltige Tiere, echt beeindruckend. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.
Zum Abschluss dieses Besuches lockte uns eine selbstgegrillte Elchbratwurst auf einem wunderschönen Grillplatz mit Teich und Hütten. Die Würste gab es im Shop zu kaufen, dazu konnte man Ketchup, Senf und Servietten haben. Auf dem Grillplatz loderte den ganzen Tag mindestens ein Feuer und zehn Minuten später konnten wir unsere Würste genießen, dazu gab es mitgebrachtes Bier. Unser Glück war perfekt.

Gern hätten wir uns die Altstadt von Stockholm, der Hauptstadt von Schweden angesehen, doch wir bekamen mit unserem Gespann, Geländewagen und Wohnanhänger, keinen Parkplatz in der Nähe. Wir hätten viel zu weit laufen müssen und dafür fehlte uns die Zeit. Außerdem hatten wir unser Augenmerk auf das Wasamuseum auf der Insel Djurgarden gelegt. Schon seit der Schulzeit wollte ich mir dieses einzigartige Schiff ansehen. Ich musste über zwanzig Jahre auf diesen Moment warten. Jetzt stand ich davor. Es war grandios. Wie groß dieses Schiff ist und welche Arbeit und Mühe in die Rekonstruktion der „Wasa“ gesteckt wurden, einfach unglaublich. Als es in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gehoben wurde, waren sämtliche Aufbauten weg und auch sonst war das Schiff in einem erbärmlichen Zustand. Heute steht es wieder in seiner vollen Pracht und Größe in diesem Museum. Wie das Finden, Heben und Rekonstruieren vonstatten gingen, kann man in einem Film sehen, der im Museum läuft. – unbedingt empfehlenswert.
Um die „Wasa“ herum sind Galerien aufgebaut, von denen aus man die Möglichkeit hat, das Schiff von jeder Höhe aus anzusehen. Leider kann man es nicht betreten, aus verständlichen Gründen. Stellenweise brachte man sogar die ursprüngliche Farbe wieder auf das Holz, so dass man die einstige Pracht erahnen kann.
Neben dem Schiff selbst sind auch Artefakte ausgestellt, die Nachbauten eines Kanonendecks und der Kapitänskajüte, die begehbar sind, Teile der originalen Segel und vieles mehr. Ein Besuch der „Wasa“ lohnt sich in jedem Fall. Alle waren begeistert.

Kopparberget in Falun

Kopparberget in Falun

Kopparberget in Falun, das größte „Wunder“ in Schweden. Es ist das größte Loch der Erde, kann man in Reiseführern lesen. Nicht das im Rahmen eines Tagesbaues so tief gegraben wurde, sondern das Loch entstand durch den Einsturz der in großer Gier gebohrten Schächte. Es war eine Kupfermine, die nebenbei das Falunrot liefert, das wir durch die roten Häuschen der Schweden kennen.
Wenn man von Rande aus in das sechzig Meter tiefe Loch sieht, kann man anhand der zu erkennenden Löcher und Wege sehen, dass das noch nicht alles ist, was es dort zu sehen gibt.
Also nichts als hinab in den Bauch der Erde. Ein Fahrstuhl brachte uns fünfundfünfzig Meter tief hinunter. Zu Fuß erreichten wir durch verschiedene Stollen und Grotten siebenundsechzig Meter. Die gesamte Grube ist siebenhundert Meter tief. Irgendwann war der Berg dann so durchlöchert, dass eines Tages alles in sich zusammenstürzte. Zu dieser Zeit haben gerade fünfhundert Mann darin gearbeitet. Ein Toter wurde vierzig Jahre später als Mumie gefunden und in einem Glassarg in der hiesigen Kirche aufgebahrt.
Die Arbeit in der Grube war zur damaligen Zeit, 16. und 17. Jahrhundert, mehr als ungesund. Selbst Pferde arbeiteten in der Grube, die über Hühnerstiegen hinaus und hinein kamen. Wie sie das anstellten, ist mir ein komplettes Rätsel. Die Anfänge dieser Grube gehen über tausend Jahre zurück.
Es war jedenfalls ein höchst interessanter Besuch. 

Wer glaubt, es gibt nur im schottischen Loch Ness ein Ungeheuer, der irrt, auch Schweden kann mit einem solchen Wesen aufwarten. Im Storsjönsee im Jämtland soll das Ungeheuer ähnlich wie Nessie sein und leben. Es sind seit 1635 zweihundert Augenzeugenberichte von fünfhundert Personen überliefert. Der Sage nach sollen zwei Trollfrauen einen Zaubertrank solange gekocht haben, bis daraus das Ungeheuer entstand. Ebenso wie in Loch Ness sind Anstrengungen unternommen worden, dieses Wesen zu fangen, doch ebenso ergebnislos. Heute stehen das Storsjönungeheuer, der See und alles drum herum unter Naturschutz, um weitere Hetzjagden zu verhindern.
Die beste Zeit zur Beobachtung soll ein warmer Julitag sein, an dem der See spiegelglatt daliegt. Wir hatten jedenfalls keine Zeit uns einen ganzen Tag oder länger auf Lauer zu legen. Es gibt übrigens acht Beobachtungsstellen für das Seeungeheuer rund um den See.

Döda fallet im Indalsälven-Tal

Döda fallet im Indalsälven-Tal

Im Indalsälven-Tal kann man mehrere Wasserfälle bestaunen. Der merkwürdigste ist der „Döda fallet“, der Tote Wasserfall. Wie der Wasserfall einmal ausgesehen hat, zeigt heute eine Tafel. Vor gut zweihundert Jahren hörte der Wasserfall durch eine von Menschen gemachte Katastrophe auf zu existieren. Der Indalsälven war ein wichtiger Flößweg, doch über die dreißig Meter hohe Stufe des heutigen Toten Wasserfalls war ein Holztransport unmöglich. Der Fluss sollte umgeleitet werden. Dafür wurde ein neuer Ausgang aus dem darüber gelegenen See Ragundasjön gegraben. Als der Wasserdruck auf diese Stelle zu groß wurde, lehrte sich der riesige See mit einem Male und das Wasser suchte sich mit großen Getöse und verheerender Zerstörung einen neuen Weg an den Stromschnellen vorbei. Ein Wunder, dass damals niemand ums Leben kam. 

Der Ristafallet sind eher mehrere grandiose Stromschnellen. Das Wasser stürzt hier über zerklüftete Felsnasen und über zwei, mehrere Meter hohe Etagen talabwärts. Wir folgten dem Weg am Rande des Wassers nach unten. Es ist einfach ein schönes und gewaltiges Naturschauspiel. Am Ende der Stromschnellen beruhigt sich das Wasser sehr schnell wieder, biegt um die Ecke und wirkt, als könnte es Keinem und Nichts etwas zu leide tun.

Tännforsen

Tännforsen

Der Tännforsen im mitten in der Wildnis ist der größte Wasserfall in Schweden und entsprechend mit Touristen überfüllt. Um den Wasserfall zu erreichen, muss man erst einen Spaziergang durch den Wald machen. Dann kommt man oberhalb des Tännforsen heraus und kann sich die Landschaft und den Fluss aus dieser Perspektive ansehen.
Der Rückweg führt direkt am Wasser entlang nach unten. In einem ohrenbetäubenden Getöse stürzen die Wassermassen achtunddreißig Meter in die Tiefe. Am Fuße des Wasserfalles stolpert das Wasser noch über kleine Stufen, dann beruhigt es sich im anschließenden See.
Das dem Parkplatz angeschlossenen schöne Restaurant lockte uns mit Rentier-und Elchfleisch, die Spezialitäten in Schweden. Da es gerade um die Mittagszeit war, konnten wir nicht widerstehen und kehrten ein. Wir konnten uns nicht für eine Sorte Fleisch entscheiden, deshalb bestellten wir Elch-Ren-Ragout. Richtiges Fleisch, ich meine Braten oder Steak gab es dort nicht. Dazu gab es Pilze und Preiselbeeren. Als Vor- oder Nachspeise probierten wir das schwedische Dünnbrot mit Salzbutter bestrichen. Das war einfach so lecker, das es bei uns von jetzt an zu fast jeder Mahlzeit gereicht wurde. Das Dünnbrot und die Salzbutter waren in jedem Supermarkt zu haben. Zu Hause vermisste ich es direkt.

Wilhelmina

Wilhelmina

Wilhelmina ist der zentrale Ort des südlichen Lapplandes. Lappland nimmt einen großen Teil von Schweden ein. Sehenswert ist vor allem die Kirchenstadt (Kyrkstad) mit ihren siebenundzwanzig Blockhütten aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde für die Sami, die Ureinwohner des Lapplandes, gebaut. Wie überall auf der Welt, wo die Missionare unterwegs waren, wurden die Einheimischen zum Christentum bekehrt. Um die Sache zu vereinfachen und die „Schäfchen“ um die Kirche zu versammeln, wurden solche Kirchenstädte gebaut. Heute sind es ganz normale, gut erhaltenen Wohn- oder Ferienhäuser.
Etwas außerhalb steht eine wunderschöne weiße Holzkirche, die man auch von innen besichtigen kann. Sie ist sehr zurückhaltend eingerichtet.

Nördliches Schweden

Arvidsjaur

Arvidsjaur

Je weiter man in den Norden von Schweden fährt, umso zahlreicher werden die Begegnungen mit Rentieren. Inzwischen trifft man ganze Herden. An einem See sahen wir zwei Singschwäne.
Unser Ziel war Lappstaden, eine Art Stadtteil von Arvidsjaur und Versammlungsstätte der Waldsami. Sie treffen sich hier regelmäßig zu verschiedenen Anlässen wie Familientreffen, Hochzeiten, Markt oder Festen. Ansonsten leben sie im Wald.
Auf einem kleinen Platz stehen etwa achzig Wohn- und Lagerhäuser. Auch diese Stadt existiert seit der Zeit der Missionare und ist die älteste Kirchenstadt Schwedens. Heute ist Lappstaden ein Museum, doch immer noch in Gebrauch.
Auch die heutige Kirche ist sehr schön, von außen und von innen. Es ist schon beeindruckend, welch große Bauten man aus Holz herstellen kann und sie haben irgendwie eine viele wärmere Ausstrahlung als die schnöden Steinbauten.

Polarkreis in Jokkmokk

Polarkreis in Jokkmokk

Kurz vor Jokkmokk überquerten wir den Polarkreis. Jetzt waren wir wirklich im hohen Norden. Mittels eines Zertifikates, dass man im Shop kaufen kann, kann man die Überquerung des Polarkreises amtlich machen. Das hat doch einen gewissen Reiz.

herrliche See´n

herrliche See´n

Die Flüsse, See´n und Wälder im Norden von Schweden sind einfach toll. Viele haben uns prophezeit, dass die Strecke zum Nordkap so was von langweilig ist, dass wir schon ins Grübeln kamen. Wir konnten es jedenfalls überhaupt nicht langweilig finden. Klar, die Strecke zieht sich, aber es gibt soviel zu entdecken, wenn man die Augen aufhält.
Unsere Übernachtungsplätze lagen fast immer an irgendeinem See oder Fluss im Grünen. Es war einfach toll.

In Kiruna befindet sich die größte Eisenerzgrube der Welt. In etwa sechshundert Metern Tiefe fährt man mit einem Bus in rasantem Tempo durch ein steinernes Labyrinth. Doch da die englischsprachigen Führungen für diesen Tag ausgebucht waren und das Eintrittsgeld mehr als gepfeffert war, erübrigte sich für uns ein Besuch. Auch sonst hat die Stadt nicht viel zu bieten außer ihrem Ruhrpottcharme.

Eishotel in Jukkasjärvi

Eishotel in Jukkasjärvi

Das berühmte Eishotel von Schweden. Ich wollte mir die Stelle und die Umgebung einmal ansehen, an dem dieses Eishotel steht. Mitten in Jukkasjärvi, direkt am Tornefluss, fanden wir das „Eishotel„, das es überraschenderweise auch im Sommer gibt. Natürlich dann ohne die aus Eis gebauten Teile. Im Sommer kann man in Bungalows wohnen und sommerliche Aktivitäten ausüben.
In einer großen Halle werden die eisigen Skulpturen und Teile der Inneneinrichtung über den Sommer gebracht. Dreitausend Tonnen Eis sollen in der Halle lagern. Im Winter werden die Teile wieder in Schuss gebracht und erneut verbaut.
Im Sommer sieht man nur eine Kuppel aus Metall, die mit einem Tarnnetz überzogen ist. Das ist das Gerüst für die Kathedrale. Hier und da liegt ein Häufchen Eis, um die Neugier der Besucher zu wecken.
Irgendwann möchte ich auch in diesem Eishotel übernachten, wenn das nur nicht so teuer wäre!

Bitte lest den 2. Teil unserer Reise unter der Rubrik Norwegen


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