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Reisen rund um die Welt

Archiv für das Schlagwort “Gananoque”

Reisepannen

Gerade habe ich ein interessantes Thema gefunden, über das ich auch gern schreiben möchte. Sabine vom Blog GeckoFootsteps ruft zur Blogparade „Reisepannen rund um den Globus“ auf. Dabei berichtet sie von ihren Pannen, die ihr auf den Reisen passiert sind. Da kommt schon eine Menge zusammen. Wir sind ebenfalls nicht von dem einen oder anderen unschönen Erlebnis verschont geblieben und möchte sie hier zum Besten geben:

Speyside, Tobago

Speyside, Tobago

Tobago: Klaus wollte unbedingt im Meer baden gehen, obwohl sich kein Einheimischer dort aufhielt. Keine fünf Minuten später kam er blutend aus dem Wasser. Einer seiner Finger war durch eine Koralle bis auf den Knochen aufgeschnitten. Es folgten eine Stunde Fahrt zum Krankenhaus, sechs Stunden Warten auf die Behandlung und eine Stunde Fahrt zurück zum Hotel.

Cebu

Cebu

Philippinen: An- und Abreise waren selbst organisiert. Der Hinflug nach Cebu hatte Verspätung, die Zollkontrolle dauerte ewig und die einzige Fähre an diesem Tag war weg. Ein netter Taxifahrer pendelte anschließend zwischen nationalem Flughafen und Hotel mit uns hin und her, weil wir nicht wussten, was wir machen sollten. Das Ergebnis: ein Tag in Cebu City mit dem Versuch, an neue Fährtickets zu kommen. Die eine Gesellschaft fuhr in den nächsten Tagen nicht, die Fähre einer anderen Gesellschaft war zur Reparatur und die dritte Gesellschaft fuhr erst am nächsten Tag. Gern gebrauchtes Schlagwort auf den Philippinen: tomorrow. Na wundervoll, irgendwann erreichten wir mit fast zwei Tagen Verspätung unser Ziel auf Mindanao.
Da wir lernfähig sind, besorgten wir uns rechtzeitig Fährtickets für die Rückfahrt. Am Tag der Abreise hielten wir somit die Tickets in der Hand, eine Fähre dazu fuhr jedoch an diesem Tag nicht. Mit Hilfe unserer Gastgeber tauschten wir die Tickets, natürlich nicht ohne Hindernisse, und fuhren anstatt nonstop nun mit einem Zwischenstopp zurück nach Cebu. Das nahm alles sehr viel Zeit in Anspruch. Während uns das auf der Hinfahrt relativ egal war, wartete nun das Flugzeug nach Hause nicht. Eine halbe Stunde vor Abflug trafen wir auf dem Flughafen ein. Die Anspannung unsererseits konnte nicht größer sein.

Schaden nach Reifenpanne

Schaden nach Reifenpanne

Kanada: Im Rahmen unserer eineinhalbjährigen Rundfahrt waren wir irgendwann auf dem Weg zum Land der 1000 Inseln am St-Lorenz-Strom unterwegs. Damals mit unserem eigenen Pickup-Truck mit Wohnauflieger. Kurz vor Gananoque ein lautes, undefinierbares Geräusch. Klaus sah in den Rückspiegel und sah Fetzen fliegen. Die Lauffläche eines Reifens hatte sich abgelöst und zerstörte dabei ein großes Stück des Unterboden des Aufliegers. Der Knall war so laut, dass eine Frau panisch aus einem Kilometer Entfernung zu uns kam und fragte, ob Sie helfen kann. Nach einigem Hin und Her traf irgendwann ein Polizist ein. Der zeigte uns, wo wir den Auflieger abstellen konnten, fuhr mit uns zu einer Werkstatt, um einen neuen Reifen zu besorgen, und brachte uns auch wieder zurück. Dann empfahl er uns einen RV-Service, um die Schäden am Auflieger reparieren zu lassen. Eine Woche brachten wir dort zu, bis alle Teile da und eingebaut waren. Gekostet hat uns die Reparatur den Reifenpreis und die Eigenbeteiligung von 1000,- $ bei der Versicherung, die den Rest der Rechnung beglich.
Dem nicht genug, fuhr nur kurze Zeit später eine junge Frau, die sich beim Fahren auf ihr Smartphone konzentrierte, an einer roten Ampel hinten in den Wohnauflieger hinein. Gott sei Dank gab das nur einen kleinen Schaden von 50,-$, auf dem wir letztlich sitzen blieben.

Platz ist in der kleinsten Hütte

Platz ist in der kleinsten Hütte

2001: Über ein Jahr nahm die Vorbereitung für eine fünfwöchige Wüstentour durch Algerien/Libyen in Anspruch, wie Geländewagen und Dachzelt kaufen, Visa beantragen und übersetzen lassen, Fährtickets besorgen und Tour planen. Drei Wochen vor Abfahrt, das Probepacken hatten wir gerade beendet, die Katastrophe. Der 9/11 machte einen dicken Strich durch unsere Reiserechnung. Alle Pläne wurden innerhalb von Minuten zunichte gemacht. Eine Fahrt durch diese arabischen Länder war ab dem Moment nicht mehr möglich. Was sollten wir tun? Campingurlaub im Oktober/November in Europa? Welche Ziele bleiben da noch? Unsere Wahl fiel auf Griechenland, wo wir eine wundervolle Rundfahrt erleben durften. Noch heute finden wir es sehr schade, dass die geplante Wüstentour nicht geklappt hat. Es war für uns eine einmalige Chance.

Ich könnte noch eine Weile so weiter machen. Dies hier sind nur die „größten Pannen“, ohne die wir gut hätten leben können, aber dann hätten wir nichts zu erzählen.

 

1000 Islands – Ontario

Durch das Warten auf einen Termin bei dem RV Center in Gananoque, wir hatten einen Reifenschaden verbunden mit einem heftigen Schaden am Trailer, war Gelegenheit, uns die 1000 Islands Region ausreichend anzusehen (1 Woche). Solche Sachen passieren ja grundsätzlich vor dem Wochenende. Bis auf unsere Selbstbeteiligung bekommen wir den Schaden von der Versicherung ersetzt.
Der „1000 Islands Parkway“ entlang des St. Lorenz-Stroms führt von Gananoque weiter nördlich bis nach Butternut Bay. Er bietet wunderschöne Aussichten auf diese Inselwelt mitten im Strom. Die 1000 Islands, eigentlich sind es über 1800 Inseln, sind die Reste urzeitlicher Berge, die die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren abgeschliffen hat. Es ist eine grandiose Landschaft aus rotem Granit, der an vielen Stellen blank zu Tage liegt. Die meisten der Inseln sind bewohnt. Von mehreren Orten aus starten Boote zu Rundfahrten durch die Inselwelt. In etwa der Mitte des Parkways überspannt ein Brückensystem aus 3 Brücken über mehrere Inseln den St. Lorenz Strom und verbindet Kanada mit den USA. Vom Sky Tower aus soll man einen herrlichen Blick über das Gebiet haben. Dorthin gelangt man allerdings nur über eine mautpflichtige Brücke, der Fahrstuhl kostet dann auch noch einmal extra. Uns hat es am Besten auf der Restaurant-Terrasse in Ivy Lea gefallen. Die Küche ist preiswert und hervorragend und man hat einen gemütlichen Blick auf die Brücke, den Sky Tower und ein paar Inseln. Die Orte am Parkway sind alle sehr klein und das Wasser ist überraschend klar und sauber für einen Fluss.

Rockport ist der wohl touristischste und größte Ort, durch den man aber auch in zehn Minuten durchgelaufen ist.

Gananoque wird als das Juwel der 1000 Islands Region bezeichnet und hat tatsächlich einige Geschichte aufzuweisen. Im Unabhängigkeitskampf der kanadischen Provinzen von den USA hat Gananoque vor genau 200 Jahren eine große Rolle gespielt. Viele der alten Häuser aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sind noch zu bewundern. Die alten Fabrikhallen, es gab lange Zeit eine Schaufel-Fabrik, stehen dagegen leer und verfallen inzwischen. Der Park mit dem großen Springbrunnen ist eine Freiluft-Galerie und lädt zum Verweilen ein. Der kleine Strand, das alte Viertel, in dem sich die Bootsanleger befinden, und die kleine Marina sind ebenso attraktiv. In den vielen kleinen und individuellen Geschäften macht das Einkaufen Spaß. Auf Wander- und Fahrradtrails kann man diese Gegend ebenso entdecken. Inzwischen blies der erste Herbststurm und es hat sich abgekühlt. Es wird wirklich Zeit, nach Süden zu fahren.

Eine kleine Rundfahrt brachte uns auf Howe Island etwas südlich von Gananoque. Das ist eine landwirtschaftlich genutzte, relativ große Insel, auf die man nur per Fähre hinauf- und herunter kommt. Eigentlich wollten wir uns ein schönes Fleckchen zum Relaxen suchen, aber wie fast überall versperren Privatgrundstücke den Zugang zum Wasser. Für die Fähre auf die Insel am Nordende bezahlten wir 5,- CAD. Zu unserer Überraschung kommt man kostenlos am Südende wieder von der Insel herunter. Immer wieder begegnen uns inzwischen die schwarzen Truthahngeier mit dem roten Kopf. Das sind imposante Vögel und die meistvertretene Geierart in Nordamerika.

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