Flekkefjord
Eine weitere schöne Stadt ist Flekkefjord, die einen Besuch lohnt. Vorher legten wir eine Kaffeepause auf dem wunderschön gelegenen Rastplatz am Ufer des Skolandsvatnet, kurz hinter Lyngdal ein.

Kurz vor Flekkefjord, am Selurasee, steht an einem Parkplatz eine Infotafel. Sie gibt bekannt, dass ab hier der „Magma Geopark“ beginnt und bis hinter die Stadt Bjerkreim reicht. Vor Urzeiten formte sich hier ein mächtiges Gebirge, ähnlich des Himalaya. Durch das Gewicht der Gesteinsmassen drückten sich die unteren Schichten 20-30 Kilometer tief unter die Erdoberfläche. Dort schmolz das Gestein. Die Erosion trug dann soviel oberes Gestein ab, dass sich das zu Magma gewordene Gestein tief in der Erde wieder ans Tageslicht hob und zu Gneis geworden war. Dieses ist heute überall zu sehen. Sehr interessant.
In Flekkefjord ist der Bahnhof für die Flekkefjordenbanen, eine Draisinenstrecke. Eine Draisine für 2 Personen kostet 70,-€. Es gibt eine 1,5 Stunden-Strecke oder eine 3,5 Stunden-Strecke, die jeweils mit vielen Tunneln gespickt sind. Das gilt auch für die E39, die über viele Brücken und durch noch viel mehr Tunnel führt. Einer davon ist über 3 Kilometer lang.

Über eine Fußgängerbrücke erreicht man das alte Zentrum von Flekkefjord, autofrei, wieder mit hübschen weißen Holzhäusern und liebevoller Gestaltung. In aller Ruhe kann man durch die Gassen schlendern und trifft doch irgendwann wieder auf Wasser.

Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit fuhren wir in Richtung Stavanger weiter. Am nördlichen Ufer des Lundevatnat, kurz vor Moi, liegt der Rastplatz Tronvik, etwas abseits der Straße. Zum Abendbrot kochten wir den in Spangereit geernteten Meerkohl und aßen eine Bockwurst dazu. Der Meerkohl muss mindestens 20 Minuten gegart werden, um den übermäßigen Gehalt an Senfölen abzubauen. Ich habe ihn mit Zwiebel angebraten und mit Kümmel und etwas Brühe gekocht. Schmeckt gut nach Kohl, aber nicht unangenehm. Bei den modernen Gemüsesorten sind ja inzwischen die bitteren Stoffe weitestgehend weg gezüchtet.

