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Reisen rund um die Welt

Von Erfjord nach Eidfjord

Nun fuhren wir die Straße 13 immer weiter Richtung Norden, über Sand, Nesflaten, Røldal, Odda, bis wir kurz vor Eidfjord auf die Straße 7 abbogen.
Die Straße 13 ist als touristisch schöne Straße ausgewiesen. Leider kann man nicht ungehindert fahren. Immer wieder behindern Einengungen den Verkehr und man muss ständig anhalten, weil keine zwei Autos aneinander vorbei kommen. Es gibt zwar ausreichend Ausweichstellen, aber ein Vorwärtskommen ist kaum möglich. Alle Engstellen zusammen genommen machen wohl so ziemlich die halbe Wegstrecke aus. So benötigten wir für 60 km den halben Tag, anstrengend ist es dazu auch.

Den ersten Halt nach Erfjord legten wir am Lovra-Rastplatz ein. Dort steht etwas zurück gesetzt ein Steintisch mit einer Steinbank davor. Darüber hinweg öffnet sich der Blick über den Lovrafjord.

Auf fast der gesamten Strecke fährt man ständig durch kurze und lange Tunnel. Einer von Ihnen hatte fast 5km Länge. Ansonsten eröffnen sich um jede Kurve gewaltige An- und Aussichten.
Im Suldal zu fahren ist nach den vielen nahen und steilen Felswänden eine Augenweide, denn dieses Tal ist grün, romantisch und weit geöffnet. An einem kleinen Rastplatz, direkt zwischen Straße und Fluss mussten wir wieder halten und ein paar Fotos machen. An der Flussbiegung kamen gerade ein paar Kühe an das Ufer, um zu trinken. Denen geht es richtig gut, saftiges Grün, Bäume für Schatten und den Fluss direkt vor der Haustüre.

Am Suldalsvatnat, einem langen See, legten wir auf einem wunderschönen, unterhalb der Straße gelegenen Rastplatz, eine Kaffeepause ein und genossen die Sonne. Heute war es richtig schön warm.

Zufrieden setzten wir die Fahrt fort. Irgendwann kamen wir zum Bradlandstal. Auf einem winzigen Parkplatz steht eine Infotafel mit alten Bildern. Sie informiert, dass diese Straße 1887 als ein Stück der Verbindung zwischen Stavanger und Odda eingeweiht wurde. Damals diente sie Pferdefuhrwerken. Erst 1990 baute man die heutige Straße, die durch das sehr enge Tal führt und zum schönsten Stück der Verbindung gehört.

Nicht weit entfernt stürzt der Flesåna-Wasserfall von der obersten Kante des Berges bis ganz nach unten in den Bach. Den Anblick kann man vom schön gestalteten Rastplatz genießen. Von hier aus sieht man auch die ersten Schneefelder, die die Touristen erwarten.

Kurz vor Røldal biegt die E134/13 in die Berge ab. Gleich hier befindet sich ein Skigebiet, mit Hütten, einer Bergstation und Skiliften. Das Ganze liegt auf ca. 660m Höhe.
Gegenüber den Røldal-Terrassen ist der Røldal-Wasserfall zu sehen. Es ist einfach nur schön hier, so wie bis jetzt überall in Südnorwegen.

Hinter Skare wollten wir den Doppelwasserfall Latefossen besuchen und noch einmal fotografieren. Auf unserer Reise durch Norwegen 2002 waren wir schon einmal hier. Inzwischen sind über 20 Jahre vergangen und die Touristen sind nicht mehr zu zählen. Jedenfalls staute es sich vor dem Wasserfall und es ging nichts mehr. Jeder wollte halten und ein Foto machen. Es ist sowieso schon ein Kunststück, auf die kurze Distanz ein vernünftiges Foto hinzubekommen. Jetzt jedenfalls ist es unmöglich, denn man sieht nur noch Autos und Wohnmobile. Unverrichteter Dinge mussten wir weiterfahren.

Seit einiger Zeit suchten wir einen Platz zum Übernachten, aber es ist auf der ganzen Strecke kein Platz zu finden, der zum Übernachten freigegeben ist.
Irgendwann kamen wir nach Odda. Bisher waren wir es gewohnt, genügend Platz zu haben. Die Stadt Odda liegt eingequetscht zwischen steilen Felswänden in einem schmalen Tal. Sie ist überhaupt nicht schön, voll mit Industrie und überfüllt mit Touristen. Die Wohnmobile fahren hier in Schlange und jeder sucht einen Platz. So ließen wir uns durch die Stadt schieben, bis sich ein Nebenfjord des Hardangerfjordes, der Sørfjor öffnet. Das Fahren ist immer noch anstrengend, die Einengungen nehmen kein Ende. Wir hingegen waren es, mit unseren Nerven. Wir waren nur noch müde, aber Kilometer um Kilometer ist kein Platz zu finden, an dem übernachtet werden darf.

Kurz vor Ullensvang wurde 2022 ein neuer und wunderschöner Rastplatz eröffnet. Egal wie, wir fuhren kein Stück mehr weiter. Hier steht zwar auch ein „Campen verboten“-Schild, aber das war uns jetzt egal, wir konnten jedenfalls nicht mehr. Wofür ist ein Rastplatz da, wenn man nicht übernachten darf. Wir wollen nicht campen, wir wollen nur rasten und unsere Fahrtüchtigkeit wieder herstellen. Die meisten Wohnmobile fuhren wegen des Schildes weiter, aber zwei kleine Womo´s leisteten uns über Nacht Gesellschaft. Wir blieben alle ungestört. Wäre das Schild nicht da, wäre der Platz mit Wohnmobilen überfüllt, der eigentlich nur für PKWs und Busse vorgesehen ist.

Wir hatten jedenfalls eine gute Nacht und wachten am nächsten Morgen mit Sonnenschein und dem Blick auf den Sørfjord und die mit kleinen Schneefeldern bedeckten Berge dahinter auf. Die Welt war wieder in Ordnung.

Kurz vor Eidfjord legten wir noch eine kleine Rast bei der Hardangerbrücke ein. Kurz vor dem Parkplatz fährt man durch einen mehr als 2km langen Tunnel, in dem sich ein Kreisverkehr befindet. So etwas hatten wir auch noch nie. An diesem Kreisverkehr zweigt die Straße 7 ab, während die 13 nach Bergen führt.
Inzwischen haben wir schon einige filigrane Hängebrücken über Fjorde gesehen, aber nur während der Fahrt. Hier hatten wir Gelegenheit, die 1380m lange Brücke aus der Nähe zu sehen und Fotos zu machen. Das ist schon ein Erlebnis.

Jetzt endlich kamen wir nach Eidfjord. Kurz vor dem Örtchen stellten wir das Womo auf einem kleinen Parkplatz neben der Straße ab. Ein Kreuzfahrtschiff, in dem Fall die AIDAperla, hatte am Kai festgemacht.

Zu Fuß gingen wir einen knappen Kilometer in den Ort. Trotz den Touristen vom Kreuzfahrtschiff lief alles ruhig und gemächlich ab. Man kann sich Eidfjord bei einem Spaziergang ansehen, ein Fahrrad oder Kanu ausleihen oder man fährt mit der kleinen Stadtbahn mit. Es ist wirklich nur ein kleiner, aber sehr schöner und schön gelegener Ort.

Da es gerade Kaffeezeit für uns war, kehrten wir ins „Burger og Brus“ ein, dass mit Softeis und Kaffee für „nur“ 7,-€ wirbt. Das Softeis ist groß und sehr schmackhaft, sogar mit Streuseln, und der Kaffee gut und stark. Das war ein gelungener Abschluss des Besuches von Eidfjord.

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