A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Von Tronvik nach Erfjord

Unser nächstes Ziel sollte eigentlich Preikestolen sein, der berühmte, hoch über dem Lysefjord stehende Felsen mit dem glatten Plateau. Daher fuhren wir zuerst immer die E39 in Richtung Stavanger weiter. Da es gerade Sonntag war und wir nicht unbedingt an einem Wochenende zu dem stark besuchten Ausflugsziel wollten, legten wir vorher noch einmal eine Übernachtungspause ein, und zwar in Kyllingstad. Am Gemeindehaus der lockeren Ansammlung von Wohnhäusern und Firmen, am Ufer des langgezogenen See´s, befindet sich ein kleiner Platz mit Picknicktischen, einem Sandstrand und einer öffentlichen Toilette. Das Wetter war nicht so toll. Hier verbrachten wir den Tag mit einem Spaziergang und ruhten uns von der bisherigen Reise aus.

Beim Spaziergang fanden wir einige Pflanzen, die uns sonst fremd waren. Hier wachsen sie so üppig, dass wir nachsahen, was es für Pflanzen sind. Es sind der Echte Baldrian und das Echte Mädesüss. Den Baldrian ließen wir links liegen, aber von dem Mädesüss ernteten wir einige Blüten. Die schmecken nach Mandeln und etwas Zitrone. Man kann sie für Tee verwenden, Wasser aromatisieren oder in Süßspeisen verarbeiten. Wir bereiteten davon einen leckeren Tee.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter, bogen kurz vor Algard auf die 450 und später auf die 508 nach Lauvvik ab. Dort setzt eine Autofähre nach Oanes über. Für unser Wohnmobil mit 8m Länge zahlten wir stolze 35,-€ für 10 Minuten Fahrt. Die Sonne scheint heute vom blauen Himmel, alles sieht supertoll aus.

Bei unserer Recherche zum Preikestolen stellten wir fest, dass man nur auf Parkplätzen für 25,-€ Gebühr stehen kann, ansonsten ist das Parken überall verboten. Die 25,-€ sind aber nur für tagsüber, übernachten ausgeschlossen. Das sind schon mal 60,-€, um zum Preikestolen zu kommen. Dann muss man noch eine 2-Stunden-Wanderung absolvieren, nur um ein paar Minuten auf dem völlig überfüllten Stück Felsen zu stehen. So überlegten wir uns die Sache und sahen von einem Besuch dann doch ab.

Nun fuhren wir auf der 523 über Jørpeland nach Solbakk. Kurz hinter Oanes lädt der Høllesli-Rastplatz dazu ein, das traumhafte Panorama den Lysefjord entlang zu genießen. Der Ausblick ist überwältigend.

Hinter Solbakk biegt die Straße 13 nach Røldal ab. Sie führt durch eine wunderschöne Landschaft mit vielen Seen, Fjorden, Felsen und Feldern. Ab und zu erspäht man auch einmal einen Wasserfall in der Entfernung.

Kurz vor Hjelmelandsvagen liegt links der kleine Picknickplatz Hauske. Dort steht eine historische Steinbrücke aus dem Jahre 1905, die trocken gemauert wurde. Sie ist 14 Meter lang und 2,50m breit und war bis 1985 in Gebrauch. Sie überspannt den wilden Bach Hauskeas, daneben steht eine winzige Holzhütte. Hier legten wir unsere Kaffeepause ein und fuhren dann zur Fähre nach Hjelmelandsvagen.

Diese wartete schon auf uns und für 19,-€ setzten wir in 15 Minuten nach Nesvik über. Immer entlang eines Fjordarmes mit beeindruckenden Aussichten suchten wir eine Möglichkeit zum Übernachten. Leider sind die Plätze alle winzig und liegen direkt neben der Straße. Also fuhren wir weiter nach Erfjord. Das gemütliche und hübsche Örtchen meinte, dass wir doch einmal anhalten und uns umsehen sollten. Dabei entdeckten wir den Stellplatz auf der anderen Seite der Flussmündung. Für nur 15,-€ steht man dort vom Feinsten. Es gibt zwar keinen Service, dafür ist das Ambiente umso besser, direkt am Fjordufer. Inzwischen wurde es so warm, dass man in Badeklamotten sitzen konnte, das erste Mal auf dieser Reise, die gestern eine Woche dauerte.

Auf der Suche nach dem heutigen Abendessen stießen wir auf eine Fischtheke im Supermarkt, die Rochen verkaufte. Das Kilo kostete erfrischende 12,-€ und wir kauften ein Stück davon. Gewürzt, mehliert und in der Pfanne kurz mit Butter angebraten – ein Gedicht, dazu bunte Möhren. Die Welt ist gerade vollkommen.

Einzelbeitrag-Navigation

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..