Von Jukkasjärvi nach Karesuando
Eigentlich wollten wir heute bis zur finnischen Grenze nach Karesuando fahren, aber zur Kaffeepause steuerten wir den Rastplatz Torne am Kokkajärvi-See an. Die Beschreibung bei park4night war schon schön, aber gefunden haben wir ein kleines Paradies. Sofort war klar, hier bleiben wir diese Nacht. Die Wildblumen, die überall blühen begeistern uns jeden Tag.

Durch ein kleines Stück Wald erreicht man einen Picknickplatz mit Sitzgelegenheit über dem Wasser. Da wir die Ersten an diesem Platz waren, annektierten wir die Sitzgelegenheit bis in den Abend hinein. Wir tranken dort Kaffee, genossen die Sonne und den Blick über den See, chillten, aßen Abendbrot und spielten Rummy. Es gibt ja noch zwei weitere Stege mit Grillplatz, jedoch ohne Tisch und Bänke.

Zum Picknickplatz gehören drei noble Plumsklo´s und eine größere Hütte mit Kamin und Tischgruppe. Laut Gästebuch übernachten dort drinnen vor allem Leute mit Zelt, denn draußen wird man von den Mücken gefressen. Dabei muss ich sagen, vielleicht lag es am etwas stärkeren Wind, wir wurden von den Mücken verschont. Nur in den Wald durften wir nicht ohne Mückenschutz gehen, aber da sind gerade die Blaubeeren und die schwarzen Krähenbeeren reif. Auf der Fahrt sahen wir überall Pilze am Straßenrand stehen. An einem Parkplatz hielten wir und suchten selbst Pilze. Klaus fand ein paar schöne Birkenpilze für das Abendessen, dazu Blaubeeren als Vorspeise, was will man mehr?
Es war jedenfalls ein rundum gelungener und entspannter Tag. Die Nacht war sehr ruhig. Als Gesellschaft hatten wir ein Wohnwagengespann aus Finnland und zwei deutsche junge Männer mit einem T3-Pritschenwagen, auf dem sie ihr Zeug hatten, dazu ein Moped und ein Dachzelt.
Das Frühstück nahmen wir wieder auf unseren Platz am Steg ein, alles war so perfekt. Die Trennung fiel uns ziemlich schwer.
Auf dem Weg nach Karesuando kamen wir noch an drei alten Stein-Bogenbrücken vorbei, die 1909 bis 1912 als Teil der Verbindungsstraße zwischen Nedre Soppero und Karesuando gebaut wurden. Sie war bis in die 1960er in Betrieb, dann wurde sie wohl von der heutigen Straße abgelöst. Die Brücken blieben stehen und sind zu besichtigen: die 1. findet man kurz vor Idivuoma, die 2. in Idivuoma und die dritte Brücke kurz dahinter. Die Brücke in Idivuoma besitzt drei Bögen, die anderen beiden nur einen.

In Karesuando überquert man den Grenzfluss zwischen Schweden und Finnland. Direkt vor der Brücke steht ein Gebäude, in dem wir vor 22 Jahren einen schönen geschnitzten Troll gekauft hatten. Heute gibt es hier keine Souvenirs mehr, nur einen Laden für Schneiderbedarf und die Touristinfo. Davor steht ein großer Wegweiser mit vielen Orten auf der Erde. Rechter Hand ist die schöne Kirche von Karesuando zu sehen.

Es war diesmal nur ein kurzer Besuch Schwedens. In Jukkasjärvi hatten wir beschlossen, diesmal doch über Finnland nach Hause zu fahren, da wir viele Sehenswürdigkeiten in Schweden damals schon besucht haben.
Übrigens befinden wir uns immer noch zwischen 300 und 400 Höhenmetern. Der Grenzübergang in Karesuando liegt auf 322 Metern Höhe.

