Montenero
Nach reiflicher Überlegung und checken der Wettervorhersage entschieden wir uns nun doch, nach Sardinien überzusetzen. Korsika lassen wir aus, denn dort ist es definitiv zu kalt. Wie fast immer buchten wir eine Fähre über Direct Ferries, von Livorno aus mit Zielhafen Olbia auf Sardinien. Die Überfahrt wird 8,30 Stunden dauern.
Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Livorno mussten wir leider feststellen, dass auf den meisten Plätzen schon Wohnmobile ausgeräumt wurden. Außerdem verbringen die Jugendlichen auf den größeren Plätzen bis in den frühen Morgen hinein ihre Abende mit Lärm machen und Rollermanövern. An Schlafen ist da nicht zu denken.

Deshalb orientierten wir uns auf den Stadtrand von Livorno und wurden im südlichen Vorort Montenero, neben dem Friedhof fündig. Dort ist es zwar nicht schön, aber sicher und ruhig. Bis zum Hafen ist es nur eine viertel Stunde Fahrt.
Einen knappen Kilometer zu Fuß steht der antike Leuchtturm von Montenero. Für uns sieht er jedoch eher wie ein nur ein paar Jahrhunderte alter Verteidigungsturm aus. Ein Spaziergang dorthin ist trotzdem recht schön.

Den Friedhof, neben dem wir stehen, besichtigten wir ebenfalls. Es sind fast prunkvolle Grabanlagen, zumeist Familiengruften oder Hallen mit Urnengräbern in den Wänden. Viele liebevoll gepflegt und fast alles in Marmor. Die Leute, die sich solch einen Luxus nicht leisten können, werden in Armengräbern entlang einer Mauer, gerade mit einem Holzkreuz versehen, bestattet.

Viele der hier zur Ruhe gebetteten sind nur gute zwanzig Jahre alt geworden. Die meisten wurden 80 bis 90 Jahre alt. Dazwischen gibt es wenig.

