S´Ena e Thomes
Tomba dei Giganti S´Ena e Thomas – so der volle Name des Großsteingrabes, westlich von Galtelli in der Barbagia gelegen. Es ist eine der wichtigsten Begräbnisstätten der Nuraghen. Die Front des Grabes besteht aus halbmondförmig aufgestellten Granitsteinen. In der Mitte erhebt sich eine 3,70m hohe Stele, 7 Tonnen schwer, mit einem kleinen Loch am unteren Rand, zu klein, den Lebenden den Zugang zu gewähren. Daran schließt sich das Großsteingrab mit einer Länge von 16 Metern und einer Breite von 7 Metern an. Datiert wird die Anlage um ca. 1800 v.Chr.. Das Grab wurde vor langer Zeit von Grabräubern heimgesucht, aber man fand viele Knochen darin. Man rätselt, ob es sich um Bewohner des Dorfes handelte oder es nur ein Grab für die Privilegierten war.


Die Anlage liegt inmitten einer Weidefläche und ist mit einem Tor versehen. Dies lässt sich leicht öffnen. Dann folgt man dem Weg, der zusätzlich mit Pfeilen aus Steinen markiert ist.

Es ist ein kleiner Spaziergang durch eine Art wilden Botanischen Garten. Unglaublich, was wir hier alles gefunden haben. Den größten Anteil nehmen die Mastixsträucher ein. Die kleinen roten, inzwischen sich schwarz verfärbenden Beeren leuchten in der Sonne. Oft winden sich Triebe einer Kletterpflanze mit weißen Blüten an den Sträuchern empor. Das sieht toll aus.
Am Boden wachsen Meerzwiebeln, eine Lilienart, und Schwanen-Seidenpflanzen. Bis vor einem Jahr wussten wir noch nichts von Seidenpflanzen. Inzwischen kennen wir drei, die wir in der Türkei, auf Öland (Schweden) und jetzt hier auf Sardinien gefunden haben. Es sind faszinierende Pflanzen und sofort zu erkennen. Die großen Früchte enthalten viele Samen, deren seidige Anhängsel sich, wenn die Früchte aufplatzen, groß aufblähen und damit zur Verbreitung der Samen beitragen. Auch die Blüten sollen sehr schön sein, aber da kamen wir immer zu spät.

Übrigens ist das Grab kostenlos zu besichtigen.

