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Reisen rund um die Welt

Halbinsel Sinis

Der Nordwestzipfel der Sinis-Halbinsel ist landschaftlich ziemlich eindrucksvoll. Das Wohnmobil kann man auf dem Damm zwischen dem Meer und der Lagune Saline Manna abstellen. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass das Kap eine sehr windige Ecke ist. Deshalb stellen sich hier viele Surfer ein.

Die Dammstraße ist von Palmen gesäumt und der Salzsee sieht fast wie ein Salzsee aus. Die Salzkonzentration ist hier so hoch, dass der See sehr hell erscheint. Die Flamingos versammeln sich weit weg am anderen Ufer.

An der Südseite wird die Dammstraße vom Ferienort Putzu Idu begrenzt, im Norden von Porto Mandriola. Wenn man durch Mandriola spaziert, dann fällt die Anordnung der Straßen ins Auge. Die Hauptstraße hat zwei mit einem Grünstreifen geteilte Fahrspuren. Davon ab gehen Stichstraßen, bis zum jeweiligen Dorfende. Ein oder zwei Parallelstraßen verlaufen zur Hauptstraße. Die Häuser sind meist eingeschossig und sehr klein, eben die traditionelle Bauweise an einem windumtosten Ort.

Geht man zum Ende von Porto Mandriola geht die Straße in eine Piste über, die zum Leuchtturm und weiter zum Capo Mannu führt.

Schroffe, steil und tief abfallende Sandsteinfelsen prägen das Kap. Dahinter breitet sich eine Ebene aus, von der aus man einen schönen Blick hinunter zur Lagune, dem Damm und der Meeresküste hat. Die Vegetation ist sehr karg, was dem ewigen Wind zu verdanken ist.

Der Leuchtturm dagegen ist weniger attraktiv, zudem militärisches Sperrgebiet.

Gleich unterhalb erhebt sich ein spanischer Turm, der teilweise rekonstruiert wurde. Auf einer Infotafel am Turm wird die Geschichte erläutert. Im 16. und 17. Jahrhundert baute man auf Geheiß der spanischer Krone, zu dem auch das Königreich Sardinien gehörte, etwa einhundert Küstentürme auf der Insel. Auf den größeren Türmen hatte man Artillerie und bis zu zehn Soldaten stationiert. Die allermeisten, kleineren Türme, hatten nur zwei Soldaten. Notwendig waren die Türme, weil die Sarazenen, die aus dem osmanischen Reich und Nordafrika kamen, die spanischen Küsten überfielen.

Seit dem 21. Jahrhundert ist es Aufgabe der sardischen Küstenschutzbehörde, die Türme zu erhalten und wiederzubeleben.

Unterhalb des spanischen Turms liegt die Cala die Tedeschi, die Bucht der Deutschen. Die Wände der Bucht grub das Meer fast künstlerisch tief in den Sandstein. Den Namen hat die Bucht der Überlieferung zufolge daher, dass von hier aus ein deutsches U-Boot versorgt wurde.

An diese Bucht schließt sich eine flache Felszunge an, die im Meer endet.

In den zwei Tagen, die wir am Capo Mannu standen, blies der Wind so heftig, dass alles, was nicht niet- und nagelfest war, davon flog. Überall lagen abgebrochene Äste und heruntergefallene Palmwedel auf den Straßen. Das tote Seegras, welches das Meer an den Strand gespült hatte, verteilte sich überall. Es sah schlimm aus. Die Surfer freuten sich über den Wind, aber als der Wind zum Sturm auffrischte, waren auch sie verschwunden. Wie verstecken sich eigentlich die armen und schutzlosen Flamingos?

Um etwas Schutz vor dem starken Wind zu finden, fuhren wir nach Cabras, um uns die Stadt anzusehen. Sie liegt an der Lagune Stagno di Cabras, eines der fischreichsten Gewässer Italiens. Vor allem die Meeräsche wurde hier gefangen und gezüchtet. Der Fisch, hier Muggine genannt, wird meist über Holzfeuer geröstet. Der Rogen der Meeräschen wird getrocknet und gepresst und als Bottarga verkauft. Dies ist eine sardische Spezialität, die auch auf den hiesigen Wochenmärkten angeboten wird. Allerdings kostet ein Kilo davon um die 75,-€.

Der Ortskern von Cabras ist ein verwinkeltes Wirrwarr von engen Gassen und Sackgassen. An vielen Ecken treffen mehrere Gassen sternförmig zusammen. Fast alles sind Einbahnstraßen. Wer dort mit dem Auto hinein fährt und sich nicht auskennt, hat ein Problem. Als Fußgänger ist es ein Spaß sich einen Weg hindurch zu suchen. Man sollte nur den Stand der Sonne im Auge behalten, der als Richtungsweiser dient.

Ein anderer Anhaltspunkt die Kirche S. Maria Vergine Assunta, die am Seeufer steht.

Da wir Meeräsche mit Bottarga probieren wollten fuhren wir zum Restaurant „Ittiturismo Sa Pischera ´e Mar ´e Pontis, im Feuchtgebiet südlich von Cabras. Leider fand da gerade eine geschlossene Veranstaltung statt, so dass wir keinen Platz mehr bekamen. Das Restaurant hat nur von 13 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet. Es ist gerade Weihnachten und morgen wird es auch nicht anders aussehen. Also übernachteten wir neben der kleinen alten Kirche di San Vincenzo, wo wir etwas windgeschützt standen.

Über eine Brücke ist ein Museum zu erreichen, welches ebenfalls geschlossen hat. Was für ein Museum das ist konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Es besteht aus mehreren Gebäuden, die z.B. als Lagerraum und Küche ausgewiesen sind. Ein altes Fischerboot liegt an Land.

An vielen Stellen der Wasserarme sind Schleusen und Fischfanganlagen zu sehen. Auch hier halten sich Flamingos auf, die jedoch die Menschen gewöhnt sind. Deshalb konnten wir auch welche aus der Nähe beobachten.

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