Le Barcarès
Dieser Ort, im katalanischen Teil Frankreichs gelegen, ist ein reiner Touristenort. Allerdings unterscheidet er sich von den allermeisten Touristenorten dadurch, dass die Ortsstruktur polyzentralisiert ist. Das heißt, die Angebote verteilen sich auf mehrere Ortsteile.
Le Barcarès liegt nordöstlich von Perpignan, zwischen dem Meer und einer großen Lagune. Die Bergkette der Pyrenäen ist nah.
Die Nehrung, auf der Le Barcarès liegt, ist von vielen Kanälen und Wasserflächen zerrissen, und reicht nördlich bis nach Leucate.

Zu dieser Jahreszeit läuft hier alles sehr ruhig ab. Die meisten Hotels, Residenzen und Campingplätze haben geschlossen. Ein sehr gutes Angebot bietet der Stellplatz „Port Barcarès“. Er ist riesengroß und kostet 8,-€ ohne Strom, mit Strom 13,-€ in der Nebensaison. Ein Nachteil: Es gibt nicht ausreichend Stromsäulen, so dass nicht jeder Gast Strom nutzen kann.

Wir standen die erste Nacht auch ohne Strom. Am nächsten Morgen hatten wir das Glück, sogar in die erste Reihe zu wechseln, mit Stromsäule und direkt am breiten Kanal. Gegenüber befinden sich Lagerhallen, Jetski- und Bootsverleiher und mehrere Bootswerften.
Wir blieben mehrere Tage, die Gegend ist doch recht schön. Strandspaziergänge, Rundgang durch den Ort, Wochenmarkt, Fahrradtouren, da lässt sich die Zeit gut vertreiben.

Der erste Tag war wolkenlos und wunderschön. Dadurch sah alles noch viel schöner aus. Das Wasser der Lagune schimmerte blau. Die beiden anderen Tage ließ sich die Sonne nicht mehr blicken, aber mit 18 Grad ist es noch angenehm.


Eine Fahrradtour führte uns zum Fluss Agly, der gerade nicht das Meer erreicht, weil sich eine Sandbank davor aufgebaut hat. Der Fluss ist naturbelassen, mit vielen Inseln und dicht bewachsenen Ufern.


Direkt neben dem Weg liegt die Anlage „La ferme du Barcarès“. Es ist eine Art Freizeitpark, in dem verschiedene Tiere, von Ziegen über Yaks und weiße Dromedare, in großzügigen Gehegen gehalten werden. Eine große Voliere ist auch dabei, sowie verschiedene Spielmöglichkeiten für Kinder.


In der Nachbarschaft befinden sich jede Menge große Campingplätze.
In der Regel bekommt man von den Gezeiten am nördlichen Mittelmeer nichts mit, so gering ist der Tidenhub. In Le Barcarès fand ich einen Gezeitenstrom. Von der Mündung des Kanals in das Meer bis zur Einengung mit dem Gezeitenstrom liegen mehrere hundert Meter, inklusive zweier Marinen. Trotzdem ist der Strom so stark, dass er mit dem typischen Geräusch eines Gezeitenstromes durch die Einengung fließt und ein beeindruckendes optisches Erlebnis bietet.

Und noch eine zweite Überraschung wartete auf uns: ein Harlekin-Bär, oder Punkt-Bär. Nein, es ist kein Bär, falsch vermutet. Es ist ein Falter. Solch einen außergewöhnlich gemusterten Falter haben wir noch nie gesehen. Er hatte seine Flügel ganz zusammengefaltet und saß auf der Seite unseres Wohnmobils. Heimisch ist er in Nordafrika, aber durch die Klimaerwärmung gelangt er immer weiter nach Norden. Einige soll es auch schon in Deutschland und sogar in England geben.
















































