Sosopol
Die Altstadt von Sosopol ist praktisch das Pendant zu Nessebar, nur südlich der Großstadt Burgas gelegen. Die Altstadt ist ebenso auf römischen Ruinen gebaut, nur ist es hier nicht so offensichtlich. Nur an wenigen Stellen sind die Ausgrabungen zu sehen, dafür ist Sosopol grüner als Nessebar. Überall wachsen Blumen, Büsche, Bäume, es gibt sogar kleine Gärten, die die Bewohner in ihren traditionellen Häuschen angelegt haben. Die Souvenirläden und Restaurants sind nur am vorderen Ende der Altstadt zu finden, im hinteren, ruhigen Ende stehen kleine Gästehäuser.

Am Ende der Marina und des Fischerhafens befindet sich ein kleiner felsiger Strand, der „Muschelstrand“ genannt. Tatsächlich liegen überall leere Muschelschalen im Sand. Wir genossen die Aussicht und die Ruhe auf einer Bank, als unser Blick auf eine merkwürdige kleine Pflanze fiel. Unsere Recherche mit Hilfe von Google ergab, dass es sich bei dieser Pflanze um eine Spritzgurke handelt. Die Samenkapseln sind noch grün, aber eine war schon aufgeplatzt. Diese Gurke erhielt ihren Namen, weil das Innere der Samenkapseln unter sehr hohem Druck steht. Platzt die Kapsel dann auf, werden die Samen durch den hohen Druck, es sollen 6 Bar sein, weit in die Umgebung gespritzt. Was es nicht Alles gibt?

Da wir ein Problem mit unserer Wasserpumpe, die das Frischwasser im Wohnmobil verteilt, hatten, und es mal wieder Sonntag war, mussten wir eine Nacht auf der Parkplatz der Marina verbringen. Man stellte uns sogar Strom zur Verfügung, und Wasser gab es auch. WC und Dusche durften wir ebenfalls benutzen. Die Nacht kostete mit allem 12,-€, ein Preis, den wir an der ganzen bulgarischen Schwarzmeerküste nicht bekamen. Da liegen die Preise auf den Stellplätzen immer so um die 18,-€. Man kann aber auch frei stehen, ist gar kein Problem.
Am nächsten Tag öffnete der Shop der Marina. Dort bekamen wir die Auskunft, dass wir eine neue Wasserpumpe bei einen Boots-/Wohnmobilhändler auf dem halben Weg nach Burgas bekämen. Die Dame war so nett, dort anzurufen, bevor wir umsonst den Weg dorthin antreten. Da die Auskunft positiv war, fuhren wir zu dem Händler zurück und bekamen die neue Wasserpumpe. Das war ja mal problemlos.
Nur, wie jeden Tag auf´s Neue: Wo bekommen wir eine Streckenkarte für die Maut her? Nachdem ich fünf Tage lang versucht habe, herauszufinden, welche Tankstelle diese Mautautomaten hat, fand ich im Internet eine Karte mit den richtigen Tankstellen. Danach gab es nur im Süden von Burgas zwei, und dann erst wieder im letzten bulgarischen Ort vor der türkischen Grenze. Nun, wir können es nicht ändern, auf diese Weise fährt man eben einige Stücke ohne Streckenkarte auf den Mautstraßen. Allerdings hörten wir, dass an der Grenze auch die Mautzahlungen kontrolliert werden.

Nur einige Kilometer hinter Sosopol, im Landesinneren, lag unser nächstes Ziel, Ravadinovo.

