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Notion und Klaros

Bevor wir unser nächstes Ziel Ephesos anfahren, wollten wir kurz vorher noch einmal irgendwo übernachten. Nachdem wir in Teos gestartet waren, fuhren wir die Küstenstraße immer Richtung Kusadasi weiter. Wir waren davon ausgegangen, dass es eine kleinere Straße ist und wir viel zu gucken hätten. Dem ist nicht so, denn die Straße ist in weiten Teilen vierspurig und führt zu allermeist durch bewohnte Gebiete. Kurz vor Ahmetbeyli befindet sich ein großer Platz rechts neben der Straße, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Küste hat. Gegenüber ist schon die griechische Insel Samos zu sehen. Auf sie wollen wir bald übersetzen.

Wir hatten eine Kaffeepause auf diesem Platz eingelegt und wie wir so sitzen, kommt die Gandarmerie und will unsere Pässe kontrollieren. Wir zeigten sie ihnen und die Gandarmen befanden alles für in Ordnung. Ohne Visum darf man sich nur 90 Tage in der Türkei aufhalten, das wissen wir. Eine Nachforschung ergab aber, dass es nur 90 Tage innerhalb 180 Tagen sind. Wir müssen also aufpassen, dass wir diese 90 Tage in keinem Fall überschreiten.

Unseren Übernachtungsplatz hatten wir auf dem städtischen Campingplatz von Ahmetbeyli gefunden. Er ist im Winter kostenlos. Der Platz ist großzügig bemessen und Bäume spenden Schatten. Nicht dass es um diese Jahreszeit nötig wäre, sich im Schatten zu verkriechen.

Eigentlich sollte der Aufenthalt nur für eine Nacht sein, aber ich entdeckte, dass ganz in der Nähe das antike Stadtduo Notion/Klaros liegt. So dass es zwei Nächte wurden.
Am Hang des Berges gleich neben dem Strand sind alte Ruinen zu finden. Ich dachte erst, die sind neueren Datums, aber sie gehören zu Notion, einer antiken Hafenstadt. Um sie zu besuchen ist allerdings etwas Kletterei nötig, denn es gibt keinen Weg nach oben. Der Pfad auf den Berg beginnt an der Straße nach Kusadasi. Man muss aber etwas nach dem richtigen Schafspfad suchen, um halbwegs gut nach oben zu gelangen. Hier und da liegen Mauerreste frei und eine Unmenge an Tonscherben, von Geschirr bis zu Dachziegeln, liegen auf dem Boden verstreut herum.

Wenn man oben angekommen ist, liegen dort ein paar Reste des Marktplatzes und das war es dann auch schon. Die Aussicht ist natürlich super. Notion gehört heute nur noch den Eichelhähern, Dohlen und Schafen
Am Beginn des Pfades steht zwar eine Informationstafel zu Notion, aber die ist so verwittert, dass man kaum noch etwas erkennen kann.
Gleich neben dem Campingplatz hat man mit weiteren Ausgrabungen begonnen, ein paar Probegrabungen und ein paar freigelegte Fundamente sind zu sehen.

Ergiebiger ist da schon der Besuch von Klaros.1826 fand man einige antike Stücke, woraufhin man 1886 mit ersten systematischen Grabungen begann. Diese hielten in vier Perioden bis 2019 an. Forschungen haben ergeben, dass Klaros eine weithin bekannte Orakelstätte war. Zentrum war der Apollontempel, in dem wahrscheinlich das Orakel seiner Arbeit nachging.

Das kennen wir so aus Delfi, dem weitaus bekannteren Orakel der Antike. Eine Art Thron hat man gefunden und aufgestellt, und einige Skulpturen, z.B. von Homer, oder ein Kopf von Apollon sind zu sehen.

Auf dem Gelände, der Eintritt ist übrigens kostenlos, haben sich viele Becken mit Wasser gefüllt. Das sorgt für eine wahre Mückenplage, aber sie sind auch Aufenthaltsort für Wasserschildkröten, jede Menge davon.

Wir hätten uns gerne mehr mit den Informationstafeln beschäftigt, aber die Mücken haben uns im wahrsten Sinne des Wortes vertrieben.
Wer zu Fuß zur Ausgrabungsstätte Klaros geht, der kommt durch Plantagen, in denen Apfelsinen, Mandarinen, Granatäpfel und letzte Feigen wachsen. Oft sind keine Zäune davor oder die Früchte wachsen über den Zaun, jedenfalls haben wir ein paar davon als Wegzehrung gepflückt. Vom Baum sind die Früchte doch am schmackhaftesten.

Die Zentren von Klaros und Notion liegen ca. 3 km voneinander entfernt.

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