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Izmir

Auf dem Weg nach Izmir verbrachten wir drei Nächte in Aliaga, einer Kleinstadt, die an einer kleinen Bucht liegt. Am nördlichen Ende der Bucht liegt eine Halbinsel, die als Polizei-Halbinsel bekannt ist. Die Polizei, auch deren Taucher, sind hier in zwei Objekten stationiert. Dazwischen liegen zwei Parkplätze. Auf einem davon standen wir zwei Tage lang, direkt am Strand. Der allerdings ist ziemlich dreckig, auch hatte der Sturm gerade viele dicke Quallen an der Strand gespült. Baden ist hier eher unangebracht.
Aber ein Stück die Straße weiter befindet sich der Aga-Park, ein großer öffentlicher Picknick-Park mit großem Strand. Wir bezahlten mit dem Wohnmobil 100,-TL (gut 3,-€), um dort hinein zu fahren. Es gibt zwei noch geöffnete Restaurants und Toiletten, die Duschen sind abgestellt. Der Strand ist nicht ganz so dreckig und man hält es schon mal einen Tag lang dort aus. Eine große Ecke ist mit Picknick-Tischen ausgestattet, auch angeln kann man. Um 22.00 Uhr müssen die Besucher den Park wieder verlassen, dann wird geschlossen.

An einem der Tage sahen wir uns das Zentrum von Aliaga an. An der Küste entlang ist wieder eine schöne lange Promenade angelegt, teilweise von Palmen gesäumt. Anschließend schlenderten wir ein paar Gassen durch die Stadt und kauften etwas ein. Am Samstag fand eine Großveranstaltung auf dem Platz neben dem Regierungsgebäude zum 100. Geburtstag der Türkischen Republik statt. Die türkische Fahne ziert dann die Straßen, Häuser, Boote und zum Teil auch Autos.

Nun fuhren wir nach Izmir. Eigentlich umfahren wir die Großstädte, aber irgendetwas in uns meinte, dass wir Izmir nicht links liegen lassen sollten. Tatsächlich hat die Stadt viele Fassetten und hat einiges zu bieten. Es ist nicht schwer, mit einem großen Auto bis zum Fähranleger zu fahren, denn eine große vierspurige Straße führt immer am Kai entlang, Kurz hinter dem Fähranleger befinden sich zwei Parkplätze. Der Weg in die Innenstadt ist von dort aus nicht weit.

Einfahrt von Norden nach Izmir

Nachdem wir Google gefragt hatten, was es in Izmir zu sehen gibt, stellten wir eine Route zusammen, die uns durch viele Bereiche führte.
Zuerst spazierten wir in Richtung Süden am Kai entlang. Die Türken lieben anscheinend Promenaden, denn die, die wir besucht haben, waren ausnahmslos schön gestaltet. Nach etwa einem Kilometer findet sich der historische Aufzug Asansör. Er wurde 1907 gebaut, um leichter vom unteren Teil der Stadt in das jüdische Viertel oberhalb zu gelangen. Bis dahin musste man 155 Stufen nach oben steigen.

Wir erklimmten die Stufen, da der Eingang zum Aufzug schlecht zu finden ist. Wir fuhren einmal nach unten, um uns das anzusehen. Eine kleine Gasse führt durch zwei Häuser hindurch und trifft in ca. 50 Metern auf den Aufzug.

Von der Plattform des Aufzuges bietet sich eine gigantische Sicht über Izmir und die Bucht. Ein kleines Restaurant lädt zur Einkehr ein.

Während Klaus sich eher an der Promenade aufhielt, lenkte ich meine Schritte vom oberen Ende des Aufzuges zurück in die Stadt. Mein Ziel war die Ausgrabungsstätte Smyrna. Um dort hin zu gelangen, musste ich weitere Stufen steigen, um derart drei höher gelegene Straßen zu überqueren. So kam ich durch die Gassen der Oberstadt.

Die Oberstadt von Izmir wurde auf Fels gebaut

Über die Esrefpasa-Straße, die langsam wieder nach unten führt, kommt man nach Smyrna. Diese Ausgrabungsstätte zeigt jedoch nur die antike Agora, also den Marktplatz. Gut erhalten sind noch einige Kolonnaden, teilweise gibt es Rekonstruktionen. Das Gebiet ist nicht groß und man kann, immer am Zaun entlang, von allen vier Seiten nach innen sehen. Besucht habe ich Smyrna nicht, da wir gerade Troja und Pergamon besucht hatten.

Nun spazierte ich durch die Altstadt von Izmir, die wie ein riesiger Basar anmutet. Geschäfte über Geschäfte, Kneipen und Restaurants, alles mehr oder weniger überdacht und eng beieinander. Hier fühlt man sich wie im Orient. Man muss nur die Orientierung behalten. Da die Sonne schien, hielt ich mich an sie. Um zur Küste zu gelangen, musste ich sie im Rücken haben.
Im Außenbereich der Altstadt, Richtung Küstenstraße, ist zu sehen, dass sehr alte Gebäude in die Bebauung integriert wurden. Das hat einen sehr eigenen Reiz.

Zuletzt besichtigte ich den Uhrenturm auf dem zentralen Konak-Platz. Der wurde 1907 im maurischen Stil errichtet und zum größten Teil durch Spenden der Bürger von Izmir finanziert. So steht es auf der Informationstafel davor. Der Marco-Polo-Reiseführer schreibt dagegen, dass der Uhrenturm 1901 errichtet wurde und ein Geschenk des Kaisers Wilhelm II. war. Egal welche Geschichte stimmt, er besticht durch seine Schönheit. Abends wird der Uhrenturm rot beleuchtet, was wirklich toll aussieht.

Ganz in der Nähe steht eine kleine alte Moschee, die Konak-Moschee. Sie stammt aus dem Jahre 1748. Während der Jahre des 1. Weltkrieges wurde sie mehrfach restauriert. Eine nochmalige Restauration fand 1964 statt. Jedenfalls ist sie ein wahres Schmuckstück.

Nun spazierte ich am Fähranleger vorbei und gönnte mir noch ein türkisches Eis in den Geschmacksrichtungen Brombeere und Orange. Es schmeckte hervorragend, nur weiß ich nicht, was dem türkischen Eis beigemischt wird, damit es diese ziehende Konsistenz bekommt. Zum ersten Mal aßen wir dieses Eis bei einem früheren Besuch in Pamukkale, wo das komplette Eis im Topf an einem Holzlöffel hing. Der Eisverkäufer machte sich da einen Spaß bei den Touristen. Jedenfalls schmilzt es genauso schnell in der Sonne wie das gewohnte Eis.

Die letzten Meter legte ich wieder an der Promenade zurück, um zum Parkplatz zu kommen, wo wir das Wohnmobil abgestellt haben. Drei Stunden dauerte die Stadttour zu Fuß, die mich durch viele verschiedene Bereiche führte.

Izmirs Promenade bei Sonnenuntergang

Die Nacht war sehr laut, durch den ständigen Verkehr auf der vierspurigen Küstenstraße und der Stadtwirtschaft nebenan.

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