Mangalia
Wem der Betrieb im Badeort Mamaia zu viel ist, ist in Mangalia und Umgebung gut aufgehoben. Es gibt zwar auch hier Hotels und Unterhaltung, aber längst nicht in dem Maße wie in Mamaia. Vor allem der Banana-Beach, nördlich von Mangalia, kann nicht verbaut werden, da die Landzunge sehr schmal ist und auf der anderen Seite der Straße sich der Banana-See ausbreitet. Man kann hier noch atmen und den Strand genießen.
Für die Nacht stellten wir das Wohnmobil direkt neben dem jetzt geschlossenen Wasserpark ab. Das Wetter war sehr warm, die ganzen Wochen hatten wir gute 25°C. So gingen wir zum Sonnen an den Strand, Klaus badete eine Runde. Mir ist das Wasser absolut zu kalt, trotz der langen warmen Saison am Schwarzen Meer.

Am Strand, direkt an der Wasserlinie, steht eine sehr eigenartige Konstruktion, aus der zwei Wasserstrahlen kommen. Beim näheren Betrachten stellte sich heraus, dass es die hässlichste Quelle ist, die wir je gesehen haben. Allerdings kommt aus den zwei Rohren warmes, schwefelhaltiges Wasser. Die Gegend um Mangalia ist bekannt für diese Schwefelwasserquellen. Diese werden für Kurhäuser genutzt, die sich vor allem um Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Verdauung kümmern. Das schwefelhaltige Wasser ist aber noch für Vieles mehr gut. Wir haben jedenfalls gleich einen der leeren 5l-Wasserkanister gefüllt, für eine Trinkkur. Das Wasser riecht aus der Entfernung mehr, als beim Trinken. Es schmeckt auch besser als es riecht.

Den Abend verbrachten wir beim Spielen im Wohnmobil, hatten gerade das Abendbrot hinter uns, als völlig unvermittelt ein Sturm losbrach. Der peitschte den Sand vom Strand dermaßen landeinwärts, dass man die Luken gar nicht schnell genug zu bekam. Es war ein regelrechter Sandsturm und es war kaum noch etwas von der Umgebung zu sehen. Bis fast um Mitternacht hielt dieser Sturm an, dann begann es noch leicht zu regnen.

Am nächsten Tag, das Wetter hatte sich gebessert, war aber 10 Grad kälter geworden, fuhren wir nach Mangalia und parkten hinter dem Strand, in Altstadtnähe. Von hier aus kann man gut die Altstadt erkunden. Wobei: Altstadt ist zu viel gesagt. Diese hat man im Zuge des Ausbaues als Badeort fast komplett niedergerissen und neu gebaut. Das Einzige, was noch alt ist, sogar sehr alt, ist die Esmahan-Moschee aus dem 16. Jahrhundert. Sie steht in einem kleinen Park, der ein alter Friedhof ist. Der Eintritt ist jetzt frei, kostet normalerweise 5 Lei. Gut ein Euro. Dafür kann man die Moschee besuchen und auf das Minarett steigen. Viel zu sehen ist da wahrscheinlich nicht, denn das Minarett ist nicht hoch genug für die Neubauten.

In der Nähe befindet sich die Herkules-Quelle, aus der schwefelhaltiges Wasser, mit einen hohen Eisenanteil kommt. Mit Hilfe eines Wasserhahnes lässt sie sich öffnen und schließen. Sie ist auch sehr schön gestaltet.

Ansonsten kann man auf der Mole zum Leuchtturm spazieren, die Seele auf den Treppen des Hafenbeckens baumeln lassen oder sich an den Strand legen.
Wie wir nun wissen, sind die Parkplätze ab 1. Oktober kostenfrei zu benutzen, dafür ist jedoch das Meiste der touristischen Anlagen schon geschlossen.

