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Valdresflye

Nun verließen wir die unglaubliche Hardangervidda, wobei es immer bergab geht. Der Ort Haugastøl markiert das Ende der Hardangerviddastraße. Ab hier hat sich die Landschaft geändert. Es gibt keine nackten Felswände mehr, die fast senkrecht abfallen. Die Landschaft ist immer noch sehr hügelig, aber die Hänge sind alle bewaldet. Hier und da sieht man eine Alm. Man fährt durch Geilo bis nach Gol und man möchte an jeder Kurve anhalten und Bilder machen. Alles hier ist Wintersportgebiet.

Hinter Gol bogen wir auf die Straße 51 ab und wieder ging es kilometerweit nach oben, mit 6%. Oben angekommen befindet man sich auf dem Golsfjell, einer Hochebene mit viel Wasser und Mooren, und auch Bäumen. Nadelbäume wachsen bevorzugt, aber auch viele Birken. Überall stehen die Hütten der Einheimischen und Feriengäste in der Landschaft verstreut. Es werden Pferdeausritte oder Eselwanderungen angeboten. Es ist eine liebliche Landschaft, nicht so rau wie die Hardangervidda.

Nach Fagernes fährt man nun wieder kilometerweit nach unten, immer an Seen vorbei. In Fagernes legten wir eine Kaffeepause hinter der Tankstelle am See ein. Dort kann man am Seeufer ausruhen und an Picknicktischen sitzen. In den letzten Orten, durch die wir fuhren, findet man nicht wirklich ein Zentrum, alles in weitläufig und offen angelegt.

Hinter Fagernes klettert man wieder die Berge nach oben, kommt durch den Wintersportort Beitostølen, in dem es zwei Skilifte gibt, und findet sich auf einer neuen Hochebene wieder. Diesmal heißt sie Valdresflye. Die Bäume werden weniger, die Schneereste mehr, die Aussichten sind ein weiteres Mal atemberaubend.

Diesmal führt die Straße am Nationalpark Jotunheimen vorbei, dem Heim der Riesen. Auf unserer Norwegenfahrt 2002 fuhren wir schon einmal am Jotunheimen-Nationalpark vorbei, damals westlich davon, von Lom nach Sogndal.
Die Berge des Nationalparks sind um einiges höher als auf dieser bisherigen Fahrt. Die höchsten Gipfel liegen auf über 2400 Meter. Die höchste Stelle des Valdresflye liegt auf 1389 Meter. Man kann auf unzähligen Parkplätzen anhalten und die unglaublichen Panoramen genießen, und immer wieder die beeindruckenden Berge und Schneefelder des Jotunheimen Nationalparks. Das muss man einfach einmal gesehen haben. Bilder können diese Landschaft nicht annähernd wiedergeben.

Das Wetter spielt mit, die Sonne strahlt, aber der Wind weht kräftig und relativ kühl. Deshalb entschieden wir uns, etwas weiter zu fahren und uns weiter unten ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Auf etwa 890m Höhe fanden wir einen schönen Parkplatz im Grünen, an einem wilden Bach gelegen, dessen Stromschnellen in der Sonne türkis leuchten. Selten steht man so schön.

Am nächsten Morgen, es regnete schon ein paar Stunden und es wehte ein kalter Wind, verließen wir die Hochebene Valdresflye. Das Wetter besserte sich inzwischen. Das ganze Gebiet, bis hinunter nach Vågåmo im Ottatal ist Wandergebiet. Überall finden sich Wanderparkplätze und Wegweiser, allerdings denken wir, dass das Wandern hier nicht ganz so leicht ist. Was man so an Wegen sieht, sind es eher Trampelpfade über Stock und Stein.
Am Straßenrand trifft man immer wieder auf Schafe und Kühe, die sich überhaupt nicht vom vorbeirollenden Verkehr stören lassen. Manchmal müssen die Autos halten, um ihnen Platz zu machen. Die Tiere können hier machen, was sie wollen. Sogar unser erstes Rentier auf dieser Reise suchte sein Futter am Straßenrand.

Ein paar Kilometer hinter Vågåmo liegt der Campingplatz Holungsøy direkt am Fluss. Hier kamen wir nach nur 50 gefahrenen Kilometern dieses Tages am Vormittag an und hatten so genügend Zeit, die Dinge zu erledigen, die in den letzten Tagen liegengeblieben sind.
Es ist ein richtig schöner Platz, mit 34,-€ sogar günstig. Es gibt genug Freiraum für die Camper, warme Duschen ohne Zeitbegrenzung und Zusatzkosten, und weit genug von der Straße weg. Endlich mal ein Ruhetag.

 

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