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Stintino und Capo Falcone

Von Castelsardo aus folgten wir nun immer der Küstenstraße in Richtung Porto Torres. Kurz vorher wollten wir uns einen schönen Abend am Strand von Platamona machen. Leider hatten wir uns das etwas anders vorgestellt. Parkplätze gibt es nur entlang einer Einbahnstraße, zwischen Wohnhäusern und dem eingezäunten, nicht wirklich schönen Strand. Der Zugang ist nur über Treppen hier und da möglich. Das gefiel uns nicht und so umfuhren wir Porto Torres und wandten uns in Richtung Stintino, kurz vor dem Capo Falcone, dem nordwestlichsten Ende Sardiniens.

Am Strand von Le Saline wurden wir fündig. Platz gibt es mehr als genug. Der Strand wird als einer der schönsten Sardiniens gerühmt. Nur haben die Herbststürme jede Menge totes Seegras an den Strand gespült, womit die Schönheit verschwunden ist.

Zwischen den Parkplätzen, schön flach und frei, um von morgens bis abends die Sonne zu genießen, breiten sich alte Salinenbecken aus. Hier wird schon lange kein Meersalz mehr produziert.

Die baulichen Anlagen sind verfallen, die Becken der Natur zurück gegeben. Ein paar Flamingos halten sich noch hier auf.

Am nächsten Tag fuhren wir zum Capo Falcone hinauf. Auf dem Kap gibt es Parkplätze und ein Gebäude, welches ein Restaurant, einen Markt und weitere kleine Läden beherbergt. Die Aussicht auf die Insel Asinara ist atemberaubend. Auf der geschützten Insel leben halbwilde Albino-Esel.

Vom Parkplatz aus wollten wir zu den Landzungen wandern, die das Capo Falcone markieren. Die Landschaft wird hier vom Schiefer dominiert, der auch der bevorzugte Baustoff ist. Bäume gibt es nicht mehr, nur Büsche und flaches Gestrüpp.
Leider mussten wir ein weiteres Mal feststellen, dass ein ganzes Gelände unzugänglich ist, weil alles von privaten Wohn- und Ferienanlagen blockiert ist.

Also genossen wir die herrlichen Aussichten und fuhren zurück, um in Stintino Halt zu machen. Die kleine Altstadt ist von zwei Marinas, dem touristischen Yachthafen und dem Hafen der Einheimischen umgeben. Sie liegt also auf einer Landzunge. In der Mitte steht eine kleine Kirche, am Ende erhebt sich ein Leuchtturm. Der Heilige San Pietre, Schutzheiliger der Fischer, wacht über das davor liegende Meer. Die meist hübschen Häuser stehen in mehreren parallelen Reihen auf der schmalen Halbinsel.

In Tonnara Saline hielten wir noch einmal, um uns die alte Thunfischfabrik anzusehen. Die Schornsteine sind noch zu sehen, aber die Fabrik wurde rekonstruiert und dient heute anderen Zwecken. Außerdem hat sich auch hier eine Wohnanlage breit gemacht, alles abgesperrt und privat.

Während Klaus zurück zum Parkplatz am Strand Le Saline fuhr, spazierte ich den Rest des Weges zurück. Dabei sah ich mir die Ruinen der alten Salinenfabrik an und spazierte am Strand entlang. Der Sand ist grob und weiß, da er fast nur aus rundgeschliffenem Quarz besteht. Die Strandhütten sind allesamt geschlossen, die Zugänge fast alle marode oder teilweise zerstört. Die Flamingos hielten sich heute in einem anderen Salinenbecken auf, als gestern Abend.

Auf dem Weg begleiteten mich die Stare, die hier ihr Winterquartier aufgeschlagen haben. Deren an Tönen und Geräuschen reichhaltige Unterhaltungen machen richtig Spaß.

Auf der Halbinsel des Capo Falcone, bis hinunter zu den Salinen, liegen überall Bunker aus dem zweiten Weltkrieg verstreut, deren Geschütztürme aus der Landschaft gucken.

Der Abendhimmel brannte heute feuerrot, es sollte morgen wieder schön sein, wie die meisten Tage auf Sardinien.
Die Nachttemperaturen liegen hier im Nordwesten 5 Grad höher als im Nordosten Sardiniens, wo wir gestartet sind.

 

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