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Mietwagentour Limassol (Lemesos)

Am letzten Tag, an dem wir den Mietwagen hatten, wollten wir noch einmal Kurs auf Limassol nehmen. Gestern war uns das Osterfest in Pissouri dazwischen gekommen. Da wir gestern schon einmal die Küstenstraße gefahren waren, nahmen wir heute die Autobahn nach Limassol.
Bevor wir die Stadt besichtigen wollten, bogen wir zuerst in Kantou ab, um uns den Alyki-Salzsee anzusehen. Dort soll man Flamingos sehen können. Wir haben inzwischen schon viele Flamingos beobachtet, aber es sind solch faszinierende Tiere, da kann man sich einfach nicht sattsehen.

Die komplette Halbinsel Akrotiri, praktisch südlich der Autobahn, ist englisches Hoheitsgebiet, die Stadt Limassol und Tserkezoi ausgenommen. Es ist jedoch keine Grenze in dem Sinne vorhanden, man sieht also nicht, wo griechisches und wo englisches Gebiet ist. Das englische Militär hat nur kleinere Bereiche eingezäunt. Von dort aus wird die EU-Grenze überwacht. Ganz im Süden der Halbinsel befindet sich ein englischer Militärflughafen.

Es führt eine Straße bis an den Südrand des Salzsees, aber der ist relativ weit weg. Dessen Ufer ist mit salzresistenten Pflanzen bewachsen, so das man kaum etwas sieht. Trotzdem konnten wir erkennen, dass keine Flamingos zugegen waren.

Halbwegs enttäuscht, versuchten wir zu den Akrotiri-Sanddünen an der Westseite der Halbinsel zu gelangen. Da führen jedoch nur Offroadstrecken hin, also nichts für unseren Mietwagen. Wir versuchten zwar trotzdem, den Dünen etwas näher zu kommen, aber das gelang nur sehr bedingt. Die Sonne hatte sich inzwischen hinter Wolken versteckt, so dass wir auch keine schönen Bilder davon machen konnten.

Unverrichteter Dinge fuhren wir zurück zum Salzsee, an der sehr alten kleinen Kirche Saint George vorbei, die zwischen dem Dorf Akrotiri und den Sanddünen steht.

Nun folgten wir der kleinen Straße südlich des Salzsees zur Ostküste der Halbinsel. Bald trafen wir auf eine Informationstafel zum Salzsee, seiner Flora und Fauna. Es ist der größte Salzsee Zyperns und das wichtigste Feuchtgebiet im östlichen Mittelmeer. Über einen ein Kilometer langen Pfad durch die Salzlandschaft des Sees, in dem mehrere Bienenstöcke aufgestellt sind, erreicht man einen Aussichtspunkt. Es ist nur eine winzige Erhebung dicht am Randes des mit Wasser bedeckten Teils. Auch hier waren keine Flamingos zu erspähen.

So fuhren wir weiter Richtung Osten. Bald endete die Straße und wir fanden uns auf einer trockenen Salz-Sandfläche wieder, die bis zum östlichen Strand reicht. Die Fahrspur ist durch Verkehrskegel gekennzeichnet, denn hier und da sind wohl nasse, nicht unbedingt befahrbare Bereiche, zu finden.

So erreichten wir sicher den langen Sandstrand, den schönsten, den wir bisher auf Zypern gesehen haben. Die Sonne strahlte wieder und das Wasser schimmerte herrlich türkis und lockte Klaus zum Baden. Zuvor wollten wir noch einen Eiskaffee auf der einladenden Terrasse des Restaurants „Columbia Sun“ genießen. Zuerst mussten wir der Bedienung erklären, was wir wollten, denn von einem Eiskaffee mit Eis hatte die wohl noch nie etwas gehört. Als wir bezahlen wollten, legte sie uns eine Rechnung hin, die sich gewaschen hatte. 10,-€ zahlten wir für einen Eiskaffee! Eigentlich wollten wir es uns auf einer der Liegen, die vor der Terrasse stehen, gemütlich machen, aber da meinte der Kellner, dass dies Aufschlag kosten würde. Ganz schön unverschämt.

Wie wir so bei dem Eiskaffee saßen, beobachteten wir, dass über dem nahe gelegenen Limassol gerade ein Gewitter nieder ging. Wir wollten abwarten, bis es sich verzog. Dabei entdeckten wir einen kleinen Salzsee, in dem wir tatsächlich einen Flamingo entdeckten, einen einzigen. Ihm leisteten Stelzenläufer, Regenpfeifer und weitere Wasservögel Gesellschaft. Leider präsentierte sich uns das alles in tiefstem Grau.

Als wir meinten, dass es soweit wäre, stiegen wir ins Auto und wollten uns einen ruhigen Abschnitt des Strandes suchen. In dem Moment kam das Gewitter zurück und in unsere Richtung. Na prima, das war es dann mit Baden. Zudem hatte sich das Gewitter für längere Zeit festgesetzt, so dass wir von einem Besuch Limassols absehen mussten. Dann fing es auch noch an zu Hageln. Nichts wie weg, in Richtung Westen, wo die Sonne schien.

Was machen wir jetzt mit dem Rest des Tages? Bei Google Maps fand ich heraus, dass es schön wäre, die Straße über Trachoni und Episkopi zu fahren, um später wieder auf die Autobahn zurück zu kommen. Das Gewitter hatten wir schnell hinter uns gelassen und wir fuhren zum Strand von Kourion. Wir hatten erwartet, dass dieser auch ein Sandstrand ist, aber ganz das Gegenteil ist der Fall. Grobe Kieselsteine, soweit das Auge reicht, dazu ein hoher Wellengang. An Baden war da nicht zu denken.

Dann sehen wir uns eben die Ausgrabungsstätte des antiken Kourion an. Vorher legten wir noch einen Stopp an der kleinen Kirche Agios Ermogenis an. Sie ist richtig niedlich, gut in Schuss und durch eine viel zu kleine Tür gelangt man ins Innere, wo sich das Grab des Heiligen befindet. Der kleine Glockenturm steht außen an der Kirche.

Nun besuchten wir das antike Kourion. Der Eintritt kostet 4,50€ pro Person. Der griechische Historiker Herodot überlieferte, dass die Stadt weit vor der Zeitrechnung von den Einwohnern der Stadt Argos (Peloponnes) gegründet wurde. Die Gegend war jedoch schon in der Steinzeit besiedelt. Die Besiedelung setzte sich bis in die Bronzezeit fort, bis im 14.-12. Jahrhundert v.Chr. die Mykener kamen. Irgendwann entstand dann das Stadtkönigtum Kourion, bis wahrscheinlich Alexander der Große Zypern übernahm. Kourion bestand wohl von 325 bis 50 v.Chr., als die Römer die Herrschaft übernahmen. Es folgten dann ca. 400 Jahrhunderte viele schwere Erdbeben, die die Stadt zerstörten.

Ausgegraben wurden verschiedene Gebäude wie eine Villa, eine Basilika, öffentliche Gebäude, Bäder, das Haus der Gladiatoren, das Haus des Achill und die riesige Agora, der Marktplatz. Einiges stammt aus griechischer Zeit, anderes aus römischer Zeit. Sehenswert ist das Amphitheater.

Etwas abseits findet man das Erdbebenhaus. Dies ist ein ganz normales bürgerliches Wohnhaus mit Wohn-, Lager- und Stallräumen, mit Küche und Zisterne. Es wurde durch eines der schweren Erdbeben zerstört und man fand bei der Ausgrabung die Skelette der Familie, die darin lebte. Darüber gibt eine Infotafel Auskunft.

Das Erdbebenhaus

Sehenswert sind vor allem die Mosaike, die die Fußböden zierten. Es gibt zwei Typen: die darstellenden Mosaike aus unzähligen kleinsten Steinchen, und die vor allem in Bädern vorhandenen Mosaike aus größeren Marmorplatten. Mit diesen Marmorplatten waren ebenfalls die Wände der Wasserbecken ausgekleidet.

Das Gelände ist sehr weitläufig und bietet jede Menge Ausblicke in das Umland und auf die Küste. Auf jeden Fall hatten die Bewohner es sehr schön hier.

Nun war der Tag schon wieder zu Ende und wir fuhren zurück.

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