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Lecce

Betritt man die Altstadt von Lecce wird man vom Hauch des 17. Jahrhunderts eingehüllt. Viele der Bauten sind im Barockstil errichtet, manche zeigen nur einzelne Elemente des Barock, wie Balkonkonsolen oder Torrahmen. Es gibt aber auch Bauten aus der Renaissance. Allen gemein ist die Tatsache, dass sie aus hellgelbem Stein bestehen. Bisher kannten wir nur Sandstein als hellgelbes Baumaterial, in Lecce wurde aber auch mit Tuffstein gebaut. Farblich sind die beiden Steinarten nicht zu unterscheiden. Eine Berührung bringt jedoch Aufschluss. Während der Sandstein warm und weich ist, fasst sich der Tuffstein kalt und scharfkantig an. Daher hat Tuffstein auch den Vorteil, dass sich damit wesentlich feinere Ornamente und Figuren fertigen lassen. Beim genauen Hinsehen kann man die beiden Steinarten also ebenfalls unterscheiden.

Die prächtigsten Bauten sind die vielen Kirchen der Altstadt von Lecce, wie die Basilika Santa Croce aus dem 16. Jahrhundert. Gleich nebenan steht der Palazzo die Celestini, der gerade rekonstruiert wird und vollkommen verhangen ist. Die herrliche Fassade ist auf dem Foto, welches auf den Vorhang aufgebracht ist, zu sehen.

Der obere Teil der Giebel mehrerer Kirchen scheint zu fehlen. Kaum vorstellbar, dass der abrupt endende Giebel so original sein soll. Wir wissen nicht, was die Zerstörung verursacht hat. Auf jeden Fall sehen die Kirchen damit recht verstümmelt aus, was sehr schade ist.

Der große Platz Sant´Oronzo wird von einer Säule mit der Statue von Sant´Oronzo, dem Schutzpatron von Lecce dominiert.

Hier ist auch das etwas tiefer liegende antike Amphitheater zu finden, welches einen Teil des Platzes einnimmt. Leider ist davon gerade nichts zu sehen, denn es ist eingezäunt. Das Theater wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts ausgegraben. Vielleicht werden die Grabungen jetzt fortgesetzt. Nur durch eine abgebrochene Ecke des Bauzaunes konnten wir einen Blick ins Theater riskieren. Wir hatten uns gerade darauf sehr gefreut, jetzt waren wir sehr enttäuscht.

So schlenderten wir noch ein paar Gassen weiter. In vielen Läden konnten wir die alten Gewölbedecken sehen, die erhalten und neu in Szene gesetzt wurden. Der ein oder andere Hinterhof ist auch zu bewundern, darunter ein sehr verwunschener.

Irgendwann kamen wir zur Piazza del Duomo. Es ist ein großer viereckiger Platz, der von der Kathedrale, dem Campanile (Glockenturm) und mehreren Palazzi umrahmt wird. Leider wurde der obere Teil des Glockenturms auch durch ein Gerüst verschandelt.

Über die Altstadt von Lecce stehen viele schöne Paläste verteilt, wie der Palazzo Loffredo Adorno, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als prestigeträchtiges Adelshaus erbaut. Über die Jahrhunderte wechselten die Besitzer und heute gehört es der Stadt Lecce, die dort Präsidentschaftsbüros und eine Aufsichtsbehörde untergebracht hat.

Lecce besaß einmal vier Stadttore, zwei davon sind noch erhalten: das Porta Rudice und das Porta Napoli.

Der Name Karls V., letzter deutscher Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, ist eng mit der Stadt Lecce verbunden. Er ließ die Stadt im 16. Jahrhundert mit einem Verteidigungsring versehen, um sie vor den Angriffen der Türken zu schützen, die schon einhundert Jahre früher in Otranto einen Sieg zu verzeichnen hatten. Neben einer Bastion, der Mauer, den Stadttoren ließ er auch einen Wassergraben anlegen.

Um die vielen Kirchen von innen zu sehen muss man Eintritt zahlen. Es gibt jedoch ein Kombiticket für 12,-€, in dem acht Einrichtungen enthalten sind. Um den Aufzug auf den Glockenturm zu nutzen, zahlt man noch einmal extra.
Wir wollten im Touristbüro einen einfachen Stadtplan haben, den man sonst überall gratis bekommt. In Lecce muss man einen Stadtplan kaufen. Diese zwei Sachen haben uns den Aufenthalt schon etwas vermiest.

Unser Wohnmobil wollten wir auf dem Parkplatz Ex-Foro Boario abstellen. Dieser war aber überfüllt. Als wir etwas ratlos herumfuhren, lud uns ein netter Herr auf den angrenzenden Busparkplatz ein. Er verlangte 1,-€ pro Stunde, was sehr annehmbar war. Als wir allerdings nach vier Stunden zurück kamen, war der Herr weg und niemand fragte mehr nach einem Parkticket.

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