Ephesus
Waren wir von Pergamon schon begeistert, dann sind wir von Ephesus hin und weg. In Ephesus ist so viel erhalten und rekonstruiert, dass man praktisch in der Antike lebt, wären nicht so unglaublich viele Touristen dort unterwegs. Im Minutentakt fahren die Reisebusse vor. Der Eintritt ist nicht günstig, er kostet über 20,-€ pro Person, aber ein Besuch der antiken Stätte lohnt sich auf jeden Fall.


Zuerst einmal: Ephesos steht im Reiseführer, Ephesus steht überall vor Ort, also bleibe ich bei Ephesus. Diese Stadt war einst die Hauptstadt der römischen Provinz Asien. Erste Besiedlungen sind aber schon seit 7000 Jahren nachgewiesen. Vom 3.-1. Jahrhundert vor Christus herrschten die Griechen hier. Als der letzte griechische König von Pergamon starb, übergab er die Stadt laut Testament den Römern, und vom 4.-14. Jahrhundert gehörte Ephesus den Byzantinern. Als der Hafen der Stadt verlandete, er ist heute nur noch auf Satellitenbildern zu erkennen, wurde Ephesus verlassen und verfiel.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts legte man die Ruinen frei und rekonstruierte vieles, so dass sich heute ein ziemlich vollständiges Bild vom antiken Ephesus zeigt. Nur die außerhalb liegenden Bereiche, wie das Hippodrom und ein weiteres Gymnasium sind noch nicht weiter ausgegraben.

Die Ausgrabungsstätte besitzt einen unteren und einen oberen Eingang. Der übliche Rundgang beginnt unten. Damit gelangt man nach dem Theater-Gymnasium direkt zum Großen Theater, welches fast vollständig rekonstruiert ist und 25.000 Besuchern Platz bot. Gleich gegenüber ist die Arkadenstraße zu sehen, einstmals 500 Meter lang, 11 Meter breit. Sie führte direkt zum Hafen hinunter.

Hinter dem Großen Theater führt eine weitere Straße, fast alle Straßen sind mit Marmorplatten gepflastert, zum Marktplatz und zum berühmten Gebäude der Celsus-Bibliothek. Eigentlich ist es ein Ehrengrab für den Vater des Stifters, des römischen Senators Celsus. Deren Fassade wurde aufwändig rekonstruiert und ist weltbekannt.

Rechts daneben schließt sich der Marktplatz an.
Folgt man der Kuretenstraße weiter nach oben, kommt man u.a. an mehreren Tempeln, dem Hanghaus, den Nymphaeum und dem öffentlichen Bad mit Latrine vorbei. Die Straßen abseits der Hauptstraßen waren schmal und die Bebauung gewaltig und eng. Wer sich hier nicht auskannte, der hatte sicher so seine Schwierigkeiten mit der Orientierung.

Bevor man die Oberstadt betritt, kommt man durch das Herkulestor. Im oberen Bereich wirkte der Senat. Sein Tagungsort ist zu sehen, davor befindet sich der große Staatsmarkt.

Ganz oben stand eine große Therme. Etwas abseits, dort kommt kaum jemand entlang, steht der große runde Wasserspeicher mit zwei Nebenbecken, von denen die Wasserleitungen in die Stadt abzweigten. Es war also alles vorhanden, was eine richtige Stadt ausmachte.



