A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Archiv für das Schlagwort “Hängebrücke Torrenueva”

Costa Almeria

Die Costa de Almeria erstreckt sich von Almeria westlich bis nach Motril. Sie ist nicht unbedingt eine Küste für Badeurlauber, denn es gibt nur drei große Strände, die sich in Adra, La Mamola und Castell de Ferro befinden. Es ist eher eine Küste mit rauem Charme, Felsen und vor allem Gewächshäusern, die sich sogar in die Berghänge hinauf ziehen.

In Adra standen wir mit dem Wohnmobil auf einer schmalen Landzunge zwischen Fischerhafen und Meer, wo jetzt im Winter kein Betrieb herrscht. Von hier aus kann man gut einen Stadtbummel unternehmen.

Auffallend sind zwei Türme in der vorderen Reihe der Häuser. Hinter dem Strand steht der Leuchtturm, hinter dem Hafen ein Turm mit Fenstern, der Torre de los Perdogones. Er ist das Wahrzeichen der Stadtund kann mit der Anmeldung im Tourist-Büro bestiegen werden.

Aber auch von der Plattform um diesen Turm aus hat man einen schönen Blick auf die Küstenlandschaft von Adra.

Die Stadt erfuhr ihren wirtschaftlichen Aufschwung ab 1820, als in der nahen Sierra der Bleiabbau umfassend ausgebaut wurde. 1822 errichtete man eine Gießerei, später kamen kohlebefeuerte Öfen hinzu, um 1826 entstand die zweite Dampfmaschine Spaniens. Der ganze Komplex war ein internationales Vorhaben, außerdem konzentrierten sich weitere wichtige Industrien in Adra.

In der ersten Bleihütte der iberischen Halbinsel wurden Pellets, Platten und Rohre hergestellt.

Schon 1837 verfiel der Preis für Blei, als ein Kaufmann aus Malaga die Fabrik kaufte und modernisierte. So konnte die Produktion von Bleiprodukten weitergeführt werden. Die Palette erweiterte man um Kugeln und Weißblei.

Ab 1840 erschöpfte sich das Vorkommen von Blei und man stieg eine Zeit lang auf Silber um. Anfang des 20. Jahrhunderts stellte man die Produktion komplett ein.

Heute ist die vier Hektar große Fabrik auf einem Hügel in der Stadt zu besichtigen, einschließlich des großen Pelletturms. Der Torre de los Perdogones war der Rauchturm. Er stand etwas abseits, um zu verhindern, dass die bleihaltigen Metallpartikel im Rauch die Arbeiter schädigte.

Am Strand von Adra lässt es sich schön unter Palmen bummeln. Der Sand ist eher grau und grob.

Wir fuhren weiter, immer auf der N340, in Richtung Motril. Die Küste ist felsig, die Vegetation noch spärlicher, immer wieder sieht man alte Straßenabschnitte in großen Buchten, die sich rechts der N340 weit ins Landesinnere ziehen. Ganz oben sind oft die Brücken zu sehen, über die die Schnellstraße A7 läuft.

Die Gewächshäuser sind ständige Begleiter, manchmal fuhren wir durch ein Dorf. In La Mamola hielten wir, da der Ort von oben gesehen recht hübsch anmutet. Dies bestätigte sich auch von unten. Seit Adra ist es der erste richtige Strand, der sich vor dem Ort ausbreitet. Dahinter liegt eine schöne Promenade, an die sich eine weiße Häuserzeile mit einer kleinen Kirche anschließt. Am anderen Ende steht ein alter Turm auf einer Felsnase.

Unser nächster Halt, der auch gleich der Übernachtung diente, war in Castell de Ferro. Auf dem „Tropic Autocaravanas“, der 16,-€ mit 4kW Strom und allem anderen Notwendigen kostet, liegt direkt am Strand. Von dort aus kann man die benachbarte Straße den Berg hinauf laufen und kommt oben zu einem großen Parkplatz mit einem fantastischen Blick über die Stadt, die auf drei Seiten von Bergen umschlossen ist. Auf dem Berg gegenüber steht das Castell de Ferro, welches der Stadt seinen Namen gibt.

In der Gegend halten sich Ziegen auf, die nicht gleich als solche zu erkennen sind, denn sie besitzen ein Fell wie Gemsen oder Steinböcke. Aus der Ferne hatten wir sie schon in Sardo für Steinböcke gehalten.

Bis zum nur vierzehn Kilometer entfernten Torrenueva fährt man durch eine spektakuläre Landschaft, immer entlang des Meeres, mit wunderschönen Aussichten. Die Straße wurde teilweise in die Felsen gehauen.

Torrenueva lockt mit einer besonderen Sehenswürdigkeit, die „Pasarela colgante de Jolucar“. Das hört sich kompliziert an, ist aber nur eine Hängebrücke. Man erreicht sie vom östlichen Strandende über eine Kombination aus Treppe und Weg, der direkt entlang der Klippen in die Höhe führt. Hübsche kleine Häuschen mit Blick auf das blaue Meer säumen den Weg.

Dann steht man vor der Hängebrücke, die eine enge, tiefe Schlucht überspannt. Das Interessante daran ist, das ein Teil der Brücke einen Glasboden besitzt. Beim Überqueren schwingt die Brücke beträchtlich, dazu der ungehinderte Blick in die Tiefe, das ist nicht für jeden etwas.

Am anderen Ende der Brücke führt ein Weg noch etwas weiter hinauf. Von dort aus hat man einen schönen Blick entlang der Felsenküste in Richtung Osten und den Strand und die Stadt Torrenueva auf der anderen Seite. Bis Motril ist es nur noch ein Katzensprung.

Am Ende der Costa de Almeria liegt die Stadt Motril, die wir nur zum Einkaufen besuchten. An deren Südende, am Playa de Granada, fanden wir einen großen Parkplatz, den wir zum Ausruhen und Übernachten nutzten.

Beitragsnavigation