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Von Sortland nach Narvik

Von Sortland aus steuerten wir quer über die Insel Hinnøya, vorbei an Lødingen bis kurz vor Gausvik. Die Straße führt durch eine phantastische Landschaft, die bei solch schönem Wetter, wie es heute endlich einmal war, noch viel schöner ist. Der Himmel ist blau, das Wasser ist blau, und die Strände, die immer als karibisch beschrieben werden, sehen tatsächlich karibisch aus. Die Welt ist vollkommen, so hätten wir uns das die letzten zwölf Tage gewünscht.

Kurz hinter Kongsvika liegen ein paar Sandstrände, die wir besuchen wollten, aber alle Parkbuchten waren schon belegt. Enttäuscht fuhren wir weiter, bis Sandtorgholmen. Das ist eine kleine Halbinsel mit einem Hotel. Davor liegt ein großer Parkplatz, von dem aus man das Hotel und einen schönen Sandstrand ansehen kann. Das Gebäudeensemble blickt auf eine 250-jährige Geschichte zurück. Auf einer Infotafel sind zwar die heutigen Gebäude beschrieben, aber nicht, was es einmal war. Jedenfalls gehörten noch mehrere Holzgebäude früher dazu, die es inzwischen nicht mehr gibt.

Wir sahen uns die Halbinsel an und genossen eine Weile den Strand. Sogar ich hielt heute einmal die Füße ins Wasser. Die Sonne und das klare Wasser sind zu verlockend.

Dann setzten wir die Fahrt nach einer Kaffeepause fort. Hinter Gausvik fährt man über die Tjeldsundbrücke. Die Hängebrücke verweist darauf, dass wir uns dem norwegischen Festland nähern. Auf den Inseln gibt es keine Hängebrücken.
Wir folgten noch ein Stück der E10 Richtung Süden und bogen dann nach Evenes ab, um einen Übernachtungsplatz zu finden. Dabei kamen wir am Flughafen Harstad-Narvik vorbei.

Kurz hinter Evenes liegt ein größerer Parkplatz direkt am Strand. Es ist der schönste Stellplatz, den wir auf der ganzen Tour bisher hatten. Vielleicht liegt das auch am perfekten Wetter. Jedenfalls war gerade Ebbe und das Wasser hatte sich aus der Bucht zurück gezogen. Es war viel los und auch wir wollten das Gefühl der Weite in der Bucht nicht missen. Wir zogen die Schuhe aus und spazierten auf dem Meeresboden bis an die Wasserlinie. In den tieferen Stellen stand noch Wasser, welches sind inzwischen erwärmt hatte. Selbst das Meereswasser ist nicht so kalt, wie man es erwartet.

Es war zu schön, aber uns lockte eine weitere Sehenswürdigkeit. Auf der gegenüberliegenden Landspitze sind noch Reste einer Bunkeranlage aus dem II. Weltkrieg zu sehen, eine ehemalige Küstenbatterie. Davon abgesehen ist der ganze Berg unterbunkert und ist abgesperrter Militärbereich.

Ganz am äußersten Ende der Landzunge steht eine Steinkirche. Es ist nicht wirklich eine Kirche, sondern eher ein Kunstprojekt. Auf den Innenwänden sind Zeichnungen von Menschen, Männern und Frauen, manchmal frivol, und merkwürdige andere Zeichen eingraviert. Es gibt keine Erklärung dazu.

Dann spazierten wir wieder zurück. Zwischendurch genossen wir noch einmal den Anblick der Bucht von einem Picknickplatz aus. Es ist zu schön hier. Zudem ist die Bucht ein beliebter Badeort, ideal mit kleinen Kindern.

Wir entschieden uns, eine weitere Nacht an dieser Bucht zu verbringen. Es ist einfach viel zu schön hier. Am nächsten Morgen, schien immer noch die Sonne, aber es zeigten sich einige Wolken am Himmel. Wir frühstückten in Ruhe und machten dann eine kleine Wanderung. Am Parkplatz steht eine Tafel mit den Wanderwegen in der Nähe, gegenüber, wo der Wanderweg beginnt, stehen Wegweiser mit Kilometerangabe. Das erste Ziel Haugbakken, ca. 1,8 Kilometer entfernt, soll ein kulturelles Erbe sein. Das zweite Ziel, Liakollen, ein Aussichtspunkt mit einem fabelhaften Blick auf 355 Metern Höhe. Für norwegische Verhältnisse ist der Weg direkt komfortabel und leicht ansteigend. Er führt durch einen Wald mit nordischen Weiden und Fichten, am Wegrand wachsen Heidelbeeren, von denen wir naschten.

Es ist eine schöne Wanderung, aus dem Fahrweg wurde später ein Weg und noch später ein Trampelpfad. Schafe kreuzten unseren Weg.
Nach einer Stunde standen wir 160 Meter höher am Ziel Haugbakken. Von kulturellem Erbe keine Spur, nur eine flache Lichtung mit Picknickplatz und Gipfelbuch, in das wir uns eintrugen. Ein kleines Rinnsal kam vom Berg herunter, mit sehr klarem und sehr gutem Wasser.

Von nun an geht es steil weiter bergauf zum Liakollen, aber dafür waren wir nicht ausgerüstet. So kehrten wir um und gingen für eine Kaffeepause zum Parkplatz zurück.

Am Nachmittag erkundeten wir noch den kleinen Ort Evenes. Es gibt nur ein paar Häuser, einen Campingplatz und eine winzige Marina. Von der aus verkehrt jedoch eine Art Wassertaxi zum gegenüberliegenden Ort Kjeldebotn, wo es eine Einkaufsmöglichkeit und ein Café gibt. Am Ende der Mole steht ein Kormoran als Kunstobjekt.

Zum Abschluss des Tages spazierten wir noch einmal durch die trocken gefallene Bucht bis zum Wasser, um unsere Füße zu kühlen.

Eine Besonderheit besitzt die Gegend aber noch: alle paar Stunden kommt die Militärpolizei und sieht nach dem Rechten. Sie schreiben alle Fahrzeuge auf, die sich bei der jeweiligen Runde an der Bucht befinden. Manchmal dauern die Notizen auch etwas länger. Keine Ahnung, was die Polizei da alles noch vermerkt. Man darf jedenfalls keine Drohnen fliegen lassen und keine Fotos in Richtung des Berges mit dem Bunker machen. Da wird aufgepasst, alles ganz geheim, aber sie lassen die Leute in Ruhe.

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