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Metaponto

Inzwischen haben wir einen 200km-Sprung gemacht. Normalerweise fahren wir nicht so viele Kilometer am Stück, aber entlang der Küste des Golfs von Tarent ist es schwierig einen vernünftigen Stellplatz für größere Wohnmobile zu finden. Streckenweise ist der Tourismus noch kein Thema, was ja auch gut ist, andererseits versperrt wieder die Bahnstrecke viele Zufahrten zum Strand mit zu niedrigen Unterführungen.

Eigentlich wollten wir einen Zwischenstopp an der La Grotta delle Ninfe in der Nähe von Villapiana einlegen. Das Thermalbad hat anscheinend nur in den drei Sommermonaten geöffnet und ist jetzt definitiv geschlossen.

Das nächste Ziel, an dem es etwas zu entdecken gibt, findet sich erst wieder in Metaponto, kurz vor Taranto. Es zählt wie Capo Colonna zur Magna Grecia (Groß-Griechenland) und hieß in der Antike Metapontion. Es war eine sehr große Stadt, die sich vom Strand bis weit ins Landesinnere erstreckte. Einige ausgegrabene Überreste sind im Rahmen des archäologischen Museums zu besuchen, aber viel mehr als Grundmauern und dem kleinen Amphitheater ist da nicht zu sehen. Auf einer der schlecht erhaltenen Infotafeln sind Rekonstruktionen mehrerer Tempel des Heiligtums, welche Hera und Apollon gewidmet waren, und des Amphitheaters abgebildet.

Die Agora bot Platz für achttausend Menschen. Metaponto war Sitz einer Schule des Pythagoras, der dort nach langem Umherirren und als Flüchtling lebte, lehrte und auch starb.

Interessanter ist da schon der Hera-Tempel aus dem 6. Jahrhundert v.Chr., von dem zwei der Säulenreihen wieder errichtet wurden. Ursprünglich waren es einmal 6×12 Säulen. Ein Teil des Tempelbodens ist ebenfalls erhalten. Ein Oleander-gesäumter Weg führt vom Parkplatz zum Tempel.

Zwischen beiden Stätten sollen noch zwei Nekropolen liegen, die wir nicht besuchten.

Das ebenfalls in Metaponto befindliche Schloss Torremare stammt aus dem 12. Jahrhundert. Zwischenzeitlich wurde der Name Metaponto vergessen und der Ort hieß Torre di Mare. Daher leitet sich der Name des Schlosses ab. Eine Adelsfamilie errichtete es auf den Grundmauern eines römischen Kastells, übergab es aber später dem Benediktinerkloster San Michele. Zum Schloss gehörten weitere Gebäude, wie Lager- und Bauernhäuser, oder auch ein Rasthaus für Wanderer. Später wurde das Gebiet vernachlässigt und Mitte des 17. Jahrhunderts rafften Malaria und Pest alles menschliche Leben dahin.

Erst mit dem Bau der Eisenbahn kehrten die Menschen zurück und man baute das Schloss wieder auf. Noch immer sind Rekonstruktionsmaßnahmen im Gange, aber das Schloss wird schon für verschiedene Veranstaltungen über den Sommer genutzt.

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