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Mo I Rana und das Saltfjell

Schon wieder steigt die E6 in die Höhe, wenig aber stetig. Kurz vor Korgen fuhren wir durch den mit 8,6 Kilometern bisher längsten Tunnel.
Mo I Rana ist die letzte Stadt vor dem Polarkreis und lockte uns mit dem „Hafenmann“, der nahe am Ufer im Finnelappefjord steht. Die Promenade lockt mit vielen Sonnenliegen und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein, zumindest bei schönem Wetter. Wir mussten uns warm anziehen, denn es ist Anfang Juli kalt und regnerisch.

Deshalb steuerten wir das Zentrum an, wo der Wind etwas gebremst wird. Eine Altstadt konnten wir nicht finden, alles ist neu und das meiste sind eigentlich Einkaufsmöglichkeiten.
Am südlichen Ende der Stadt stehen einige kleinere Schanzen am Hang. Auf dem großen Parkplatz kann man für 3,-€ vierundzwanzig Stunden stehen. Bis in die Stadt ist es nicht weit.

Mo i Rana ist die Stadt der Kreisverkehre, keine Kreuzung, nur Kreisverkehre.
So fuhren wir weiter, in Richtung Polarkreis. Zuvor kann man der Stjernen Kunst- und Silber-Galerie zwischen Eiteråga und Dunderland einen Besuch abstatten. In einer kleinen alten Holzhütte der einheimischen Sami sind verschiedene Kunst- und Gebrauchsgegenstände ausgestellt. Dazu wird in einer Werkstatt traditioneller Silberschmuck hergestellt und verkauft. Die Stücke werden auf verschiedenen Natursteinplatten ausgestellt, die dazu noch mit naturbelassenen Halbedelsteinen dekoriert werden.

In der Hütte ist nicht viel Platz, aber wenn man bedenkt, dass das alles in den langen kalten Wintern mit einem Kamin beheizt werden muss, dann ist das gerade richtig.

Immer weiter geht die Fahrt bergauf, bis man auf 662m Höhe zum Polarkreis kommt. Die Landschaft ist schon tundraverdächtig. Trotzdem das Saltfjell, auf dem man sich hier befindet, nur auf knapp 700 Metern liegt, ist es richtig kalt. Vom großen Parkplatz aus liegen links zwei höhere Berge, vor dessen Kulisse das wunderschön gestaltete Gebäude des Souvenirshops steht. Hier waren wir auch schon 2002, nur sah es damals noch ganz anders aus, und es war noch nicht so viel Betrieb. Das Shopgebäude stand da schon, aber der Parkplatz wurde neu gestaltet und das große Denkmal zum Polarkreis war noch nicht vorhanden. Wenigstens regnete es heute nicht, nur die Wolken hängen tief.

Auf den Hügeln neben dem Parkplatz bauten die Leute jede Menge Steinmännchen. Leider benutzten sie dafür viele Steine, die zu heiligen Stätten der Sami gehörten und zerstörten sie damit. Das Bauen von Steinmännchen ist deshalb heute hier verboten.

Folgt man der E6 nun weiter, gelangt man zum höchsten Punkt des Saltfjells, der auf 692 Metern liegt. Von nun an geht es wieder nach unten, manchmal sogar recht steil. Rechts neben der Straße bahnt sich ein genauso steil bergab fließender Fluss in einem Felsbett, welches spektakuläre Bilder bietet. Das Wasser ist glasklar, wie in allen Gebirgsflüssen in Norwegen.

Kurz bevor die Straße 77 nach Osten abbiegt, fanden wir einen wunderschönen Rastplatz am Innervatnet. Nachdem wir nun jeden Tag unterwegs waren, verbrachten wir hier zwei Nächte. Einen besseren Platz kann man nicht finden. Er liegt im Grünen, von der Straße weg, an einem See und mit einem auf blanken Felsen liegenden Picknickplatz.

Rechts und links steigen Berge auf. Zudem fanden wir hier zwei Dinge, die wir noch nie vorher gesehen haben: Moltebeeren, leider noch nicht reif, und einen Singschwan, der am Abend auf dem See seine Runden drehte. Er rief immer wieder nach Gesellschaft, legte sogar ein Nickerchen ein. Als keine Gesellschaft kam, wurden seine Rufe traurig und er flog davon. Das ist echte norwegische Wildnis.

Einen Elch allerdings konnten wir noch nicht sichten, obwohl überall an der Straße vor Elchübertritten gewarnt wird. Da hat man wohl zu dieser Jahreszeit und bei dem Betrieb keine Chance.

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