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Nora – Pula

Das Zentrum des Örtchens Pula ist ganz nett. An vielen Stellen sieht man noch, wie alt es ist, aber vieles wurde auch liebevoll rekonstruiert und schick gemacht. Wo immer man hingeht, irgendwann trifft man wieder auf die dreieckige Piazza del Popolo, das Zentrum der Altstadt. Ein Pavillon in einer der Ecken zeigt an, dass hier viel Platz für Kultur ist.

Die Gemeindekirche di S. Giovanni Battista etwas abseits des Platzes ist einen Besuch wert, auch ist eine große Villa vom Tor aus zu bewundern.

Pula liegt direkt am Riu Pula, der jedoch wenig attraktiv ist. Es ist eher ein feuchter Urwald. Wenn man ihm folgt, ist man in gut zwei Kilometern an der Küste.

Nach Pula kommt man eigentlich wegen der Ausgrabungsstätte Nora, die auf der felsigen Landzunge Capo di Pula liegt.

Nora gilt laut Überlieferung als die älteste Stadt Sardiniens. Sie war ganz sicher aber die größte Stadt der Insel mit verschiedenen Bezirken, mehreren Bädern, Tempeln, Brunnen, Häfen und Nekropolen. Sie nahm das komplette Capo di Pula ein. Die Phönizier gründeten Pula wahrscheinlich im 8. Jahrhundert v.Chr.. Aus dieser Zeit sind jedoch nur wenige Reste übrig, denn später übernahmen die Punier die Stadt, und nach ihnen die Römer. Fast alles, was heute zu sehen ist stammt von den Römern.

Für 10,-€ Eintritt kann man sich die Ausgrabungen ansehen, auf den alten Straßen schlendern, ins Theater gehen, Einkaufen oder sich ein paar Stunden in einem der Bäder aufhalten. Diese Vorstellung ist leicht, denn auf den zahlreichen Informationstafeln sind die Art der Gebäude, deren Nutzung, eine Skizze des Grundrisses, eine Fotografie des heutigen Zustandes und eine Rekonstruktion abgebildet. Damit ergibt sich ein ziemlich vollständiges Bild des antiken Nora. Viele Fußbodenmosaike sind zudem noch zu bewundern.

Das Prachtstück, neben dem restaurierten Amphitheater, ist eine Villa mit Atrium, welches von vier Säulen getragen wurde. Um das Atrium gruppierten sich mehrere Wohnräume, alle mit prächtigen Mosaiken geschmückt.

Gleich nebenan befand sich die große „Therme am Meer“. Anhand des erhaltenen Pfeilers, der eines der Gewölbe trug, wird einem die Größe der Anlage bewusst. Inzwischen hat sich das Meer einen Teil der Therme geholt, wie auch weitere Teile der Stadt, die direkt am Rande des Kaps lagen.

Die Wasserversorgung sicherte man durch einen Aquädukt aus dem 2.-3. Jahrhundert n.Chr., der das kostbare Nass aus den nahen Bergen in die Stadt führte. Es sind nur sehr wenige Überreste im Bereich der Parkplätze zu sehen. Schwer, sich ein Bild davon zu machen, aber auch hier hilft wieder eine Infotafel. Nach deren Auskunft existieren jedoch zwei größere Stücke der Bögen auf privaten Grundstücken und sind somit nicht zugänglich.

Unter dem spanischen Turm liegt ein weiterer Teil der Stadt, der noch seiner archäologischen Erforschung bedarf.

Von der östlichen punischen Nekropole, die Ende des 19. Jahrhunderts ausgegraben wurde und sich direkt am Weg zum Eingang der Ausgrabungsstätte befand, ist heute nichts mehr übrig. Einen Teil missbrauchte man als Steinbruch, der Rest wurde vom Meer zerstört.

Auf jeden Fall ist Nora einen Besuch wert.

In der Nähe der Parkplätze steht die römische Kapelle di Sant´Efisio. Sie steht an der Stelle, an der der römische Krieger Efisio für seinen christlichen Glauben geköpft wurde. In der kleinen Krypta der Kapelle war der Heilige begraben.

Etwas nördlich von Pula gelegen ist der kleine Ort Perd´e Sali mit einer Marina, in der zumeist Fischerboote liegen. Daneben ist ein schöner Freizeitbereich errichtet worden, mit Restaurant, Pool, Außenbereich und Freiluft-Sportgeräten. Allerdings ist es ein windumtoster Ort.

Wir spazierten durch den Ort Perd´e Sali. Hier gibt es kaum Durchgangsverkehr, da die Häuser alle an Stichstraßen liegen. Auffallend ist der Baustil der meisten Häuser: traditionell, mit einem speziellen Putz versehen und überall „runden Ecken“, wie die Adobe-Bauweise in New Mexico, USA. Uns gefällt das sehr gut, da sich alles organisch in die Landschaft einfügt. Daneben stehen auch hochmoderne Villen, die das Gesamtbild etwas stören.
Der Strand ist sehr schmal und nur an wenigen Stellen frei zugänglich, aber man hat einen schönen Blick zur Marina hinüber.

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