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Fontanamare

Eine herrliche Ecke im Südwesten Sardiniens ist der Fontanamarestrand. In etwa der Mitte des langen Sandstrandes, namens Plagemesu, befindet sich ein großer Parkplatz, ansonsten gibt es nur Natur. Strand, Sand, Dünen und die Berge im Hintergrund bieten ein Bild des Friedens und der Geruhsamkeit, zumindest zu dieser Jahreszeit.

Am allerschönsten ist der Blick die Küste gen Norden entlang. Die Farbigkeit der Steilküste ist einzigartig. Weiß, hell- und dunkelrot wechseln sich stark abgegrenzt voneinander ab. Überall sieht man, dass in früheren Zeiten Mineralien abgebaut wurden. Die Berge sind an vielen Stellen angeknabbert, davor liegt der Abraum. In einen der Berge oberhalb Nebidas hat man sogar eine tiefe Narbe in den Abhang getrieben.

Am Ende des Kaps, welches man sieht, wurde das Bergwerk Porto Flavia in den Fels getrieben. Von außen ist davon nichts zu sehen. Der interessanteste Teil ist der Ausgang des Stollens hoch über dem Wasser. Den sieht man jedoch nur im Rahmen einer Bootsfahrt. Nachdem wir einen Beitrag über das Bergwerk im Fernsehen sahen, wollten wir dorthin. Leider ist der Bereich um den Ausgang für einen Besuch gesperrt. Im Eintrittsgeld von 10,-€ ist im Moment nur eine Führung durch den zweihundert Meter langen dunklen Tunnel enthalten.

Eine Alternative zu Porto Flavia ist die Miniera di Nebida. Nebida ist ein recht kleiner Ferienort, der sich mit seinen bunten Häusern an die Berghänge klammert.

Auf dem wunderschönen Panoramaweg „Belvedere“, der um einen Felsen herum führt und hier und da als Garten gestaltet wurde, sieht man die Reste einer Mineralienwäscherei. Das große Gebäude tief unten am Fels wurde terrassenförmig angelegt, was man jedoch nur aus einiger Entfernung vom Fontanamare-Strand aus sehen kann. Was man von oben sieht ist aber nicht weniger spektakulär. Über eine Fördereinrichtung transportierte man die Mineralien nach oben. Auch davon sind noch Reste zu besichtigen. Bis vor Kurzem konnte man noch eine sehr lange Treppe nach unten steigen, die jedoch inzwischen kaputt und gesperrt ist.

Bei Sonnenschein sind der Weg und die Aussichten spektakulär. Die bunte Steilküste ist ein Hingucker, wie auch das Kap mit Porto Flavia und der Felsen Pan di Zucchero.

Fontanamare am nördlichen Strandende war einmal eine Bergarbeitersiedlung. Die wenigen Häuser sind inzwischen verfallen, nur zwei wurden wieder aufgebaut. In einem davon hat sich eine Pizzeria angesiedelt.
Auf der anderen Straßenseite zieht sich eine merkwürdige Konstruktion aus Stein den Hang hinauf. Auf der Kuppe des Hügels steht eine Art schmaler Turm, zu 2/3 eingefallen. Von ihm aus führt ein mannshoher Tunnel bis zur Straße hinunter. War das einmal eine Wasserleitung? Was war das für ein Turm mitten auf der Hügelspitze. Leider kann ich dazu keine Angaben finden. Es bleibt mysteriös.

Am südlichen Ende des Strandes namens Porto Paglia stehen die Überreste der gleichnamigen Thunfischfabrik. Ganz unten am Strand steht die Fabrik, oberhalb stehen die Unterkünfte der Arbeiter. Die Anlage ist inzwischen rekonstruiert und ganz schön angelegt. Mit ihrer erhöhten Lage bietet sie einen schönen Ausblick auf die Küste. Für Wohnmobile gibt es dort keinen Parkplatz. Das muss man weiter oben stehen lassen.

Ein steiler Weg führt von der Siedlung nach unten an den Strand. Wenn man sich links hält fasziniert eine Steilküste aus Sandstein. Leider liegt sie fast immer von der Sonne abgewendet und ist daher sehr dunkel. Viele Felsbrocken sind aus der Wand gebrochen und liegen verstreut am Strand. Sie besitzen wunderschöne Formen. Sogar offenliegende Tropfsteine sind an ihnen und auch noch an der Wand zu finden. Wo hat man schon so etwas? Allein schon das lohnt den Weg nach unten, und auch wieder nach oben.

Am Ende dieser Wand steht ein kleines Fischerhaus. Inzwischen ist es verlassen, denn das Wasser hat sich das Grundstück geholt. Leider kamen wir nicht nah genug heran, weil der ganze Strand voller Felsbrocken liegt und der Rest mit Unmengen von totem Seegras bedeckt ist. Da sieht man nicht wohin man tritt. Trotzdem war der Besuch ganz schön.

Oberhalb von Porto Paglia ragen einige Bunker aus der Landschaft und wachen über die Küste. Wir verbrachten drei Nächte und erholsame Tage, einschließlich Silvester, am Strand von Fontanamare.

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