Madara
Westlich des „Steinwaldes“ liegt der kleine Ort Madara am Rande einer schönen Hügellandschaft. Hier wollten wir uns das nationale archäologische Reservat ansehen. Der Eintritt kostet 5,-Lewa pro Person. Das Kernstück ist ein Relief, welches einen Reiter mit Hund und einem erlegten Löwen in Lebensgröße zeigt. Es soll aus dem 8. oder 9. Jahrhundert stammen. Allerdings befindet sich dieses Relief hoch oben an einer senkrechten Sandsteinwand, so dass es schwierig ist, etwas genaues zu erkennen. Um dort hin zu gelangen, muss man aber erst einmal gut 110 Stufen erklimmen. Am Abend ist die Felswand am besten durch die Sonne beleuchtet.

Wendet man sich dann nach links und folgt einem Weg, kommt man zu einem noch viel älteren Felsengrab und zu einem Schrein, den wir nicht besuchten, weil die Sonne in einer Stunde untergehen würde. Stattdessen folgte ich, Klaus wollte nicht mehr mit, dem weiteren Weg, von dem ich annahm, dass der Rundweg auf einer Höhe liegt. Dann stand ich vor einigen Stufen, denen folgten weitere Stufen und ehe ich mich versah, war ich schon auf halber Höhe der Felswand. Die Treppe, die die Stufen irgendwann bildeten, windet sich fast senkrecht die Felswand hinauf. Die Aussicht auf das Umland wurde immer grandioser, der Atem immer weniger. Nach gefühlten über 500 unregelmäßigen und krummen Stufen hatte ich das obere Ende der Felswand erreicht.

Madara lag weit unter mir, auf dem Felsen befinden sich die Ruinen des alten Matora-Forts, welches 1388 von den Türken erobert wurde. So erzählt es die Informationstafel.

Nun musste ich mich beeilen, um vor dem Dunkel werden die ollen schiefen Stufen wieder hinab zu steigen. Das war fast so anstrengend wie das Hochklettern.
In der anderen Richtung führt noch ein Weg zu mehreren Höhlen, aber die konnte ich nicht mehr besichtigen.

Übernachtet haben wir auf einem großen Parkplatz etwas unterhalb des archäologischen Museums. Durch den Schutz der vielen Bäume drum herum war die Nacht im Wohnmobil nicht so kalt, wie sie hier auf dem Berg gewesen sein musste. Es waren 4 Grad angesagt.
Am Rande des Ortes Madara wurde auch noch eine römische Villa ausgegraben, die zu besichtigen ist.

