Von Taschkent nach Samarkand
Dreihundertundacht Kilometer Busfahrt liegen zwischen den zwei Städten. Auf der langen Fahrt erfuhren wir wieder etwas über das Land Usbekistan. Man nennt es auch die „Schweiz Mittelasiens“. Es ist das am weitesten entwickelte Land Mittelasiens, besitzt jede Menge Öl und Gas, hat einen großen Anteil Landwirtschaft und kann mit vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Vor allem ist es politisch neutral. Usbekistan pflegt mit allen umliegenden Staaten einen friedlichen Umgang. Dies ist auch lebensnotwendig, denn das Land ist abhängig von Ex- und Importen, um seine Wirtschaft am Laufen zu halten.
Wir fuhren jetzt auf der alten Seidenstraße, die Taschkent und Samarkand verband. Das Land ist meistens flach. Nur hinter Jizzax überquerten wir einen kleinen Gebirgszug.

Die Fahrt führte uns durch mehrere Oblaste (Kreise), wie den Oblast Sardoba. Noch aus russischer Zeit stammen die großen „Kunstwerke“, die den nächsten Oblast anzeigen. Diese fanden wir schon vor vierzig Jahren toll, als wir in Russland an der Erdgastrasse arbeiteten. Das Gleiche gilt auch für die Provinzgrenzen, wie die von Jizzax.


Was uns neu war ist, dass es bis 2016 neben den Landesgrenzen auch an den Oblastgrenzen Kontrollen gab. Die Gebäude stehen heute noch, Kontrollen gibt es jedoch keine mehr. Man kann sie ungehindert passieren.

An einem langen Straßenabschnitt haben Störche ihre Nester in die Strommasten gebaut und brüten schon dort. Auf fast jedem Strommast befinden sich mehrere Storchennester. Das war schön anzusehen.

Wir kamen an Bewässerungskanälen vorbei, an kleinen Oasen, neuen Moscheen und an einem entstehenden Neubaugebiet.



Die Fahrt war also ziemlich abwechslungsreich, bis wir in Samarkand einfuhren.


