A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Archiv für das Schlagwort “Skanderbeg Platz Tirana”

Tirana

Die Hauptstadt Albaniens soll eine Reise wert sein. Normalerweise fahren wir nicht in große Städte, aber durch Zufall fanden wir einen großen Parkplatz (Rruga Karl Gega), von dem aus es nur zehn Minuten zu Fuß ins Zentrum zu laufen sind. Er kostet für unser Wohnmobil 10,-€ für 24 Stunden. Das ist in Ordnung und wir stehen sicher.

Die Fahrt zu diesem Parkplatz ist allerdings ein nervenaufreibendes Abenteuer. Der Verkehr in der Stadt ist höllisch: jeder fährt wie er will, es wird wild durcheinander geparkt und Rot an der Ampel muss erst dunkelrot werden, bevor man anhält und der Querverkehr fahren kann. Hupen ist an der Tagesordnung.

Unsere Runde führte uns zuerst entlang des Bulevardi Zogu I bis zum Skanderbeg-Platz. Dieser Platz ist so groß, weil hier zu sozialistischen Zeiten die Paraden abgehalten wurden. Einzigartig ist die auffällige Wölbung des Platzes. Was da dahinter steckt, wissen wir nicht, aber allein die Entwässerung kann nicht die Erklärung sein.

Um den Platz herum finden sich architektonisch auffällige Bauten, wie das Sheshi skenderbeut, dessen nagelneue Fassade wie ein Kopf geformt ist und ein Gesicht hat.

Der Kulturpalast, die Oper, das Theater, das Historische Museum und die Et´hem-Bey-Moschee prägen das Bild des Platzes. Leider ist das Skanderbeg-Reiterstandbild gerade verhüllt. Skanderbeg ist der Nationalheld Albaniens. Er befreite das Land im 15. Jahrhundert von der osmanischen Herrschaft.

Wenn man sich vom Südost-Ende des Skanderbeg-Platzes in Richtung Fluss Lana bewegt, kommt man durch das „Toptani“-Viertel. Dies war eine antike Feldburg, wahrscheinlich aus der frühbyzantinischen Zeit 4.-6. Jhr v.Chr.. Sie wurde über die Jahrtausende von vielen verschiedenen Herrschern weiter genutzt. Inzwischen haben sich nur noch einige Teile der Burg erhalten, wie Türme und der Burghof. Hier hinein hat man eine Art Shoppingcenter gebaut, mit Cafés und Restaurants. Es ist ganz schön und praktisch von der Außenwelt abgeschlossen.

Auf der anderen Seite des Flusses steht die Pyramide von Tirana, ein hochmodernes Bauwerk, welches erkundet werden möchte. Das Dach ist die Außenseite der Pyramide, mit vielen Treppen, die bis ganz nach oben führen, aber auch Terrassen, auf denen man das ganze Gebilde genießen kann. Von ganz oben bietet sich ein aufregender Rundum-Blick über Tirana und die angrenzenden Berge.

Im Inneren der Pyramide sind grellbunte Würfelhäuser übereinander geschichtet. 1988 errichtete man dieses Bauwerk als Enver-Hoxha-Museum, heute dient es als Kongresszentrum. Enver Hoxha war der Diktator Albaniens zu sozialistischen Zeiten.

Tirana überrascht mit seiner Weltoffenheit, den vielen neuen Gebäuden und Hochhäusern, bei denen sich die Architekten austoben konnten. Dazwischen versuchen sich die älteren Bauten zu behaupten. Trotzdem passt alles irgendwie zusammen und ist stimmig. Mit Farbe wird oft nicht gespart, manches bleibt reinweiß.

Ob man nun durch die Straßen schlendert oder sich an der Lana entlang bewegt, wo auch die Katholische Kathedrale Hl. Paulus und die Namazgah-Moschee stehen, Tirana ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Verlassen haben wir Tirana über die Paradestraße Bulevardi i Ri.

Beitragsnavigation