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Zadar

Ursprünglich wollten wir diesmal unbedingt zu den Plitvitzer Seen. Leider machte uns das Wetter schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Während es an der Küste 16° am Tage und um die 8° nachts sind, bewegen sich die Temperaturen tagsüber um 8° und nachts friert es leicht. Außerdem ist die Vegetation jetzt im Winter sehr grau. Das üppige Sommergrün macht ja auch viel beim Besuch der Plitvitzer Seen aus. Also nahmen wir sehr enttäuscht Abstand von deren Besuch und hielten uns weiter an der wärmeren Küste auf.

Das nächste Ziel war Zadar. Nach zwanzig Jahren wollten wir sehen, was sich dort verändert hat. Und wir wollten noch einmal zu der Meeresorgel, die uns damals begeisterte. Das Wetter war schlecht, trotzdem fuhren wir auf den Stellplatz am Busbahnhof, östlich der Altstadt. Dort übernachteten wir. Es regnete die ganze Nacht, und am Morgen immer noch. Wir hatten uns schon damit abgefunden, dass aus dem Besuch Zadars ebenso nichts werden würde. Die Wettervorhersage meinte jedoch, dass der Regen am Vormittag aufhört, und so war es dann auch. Bis zur Spitze der Halbinsel, wo die Meeresorgel zu finden ist, sind es 1,5 Kilometer Fußweg.

Zuerst kamen wir an dem kleinen Hafen vor dem südlichen Stadttor Land Gate vorbei. Die Stadtmauer verläuft am Hafen entlang und biegt dann ein Stück weit zur Wasserseite ab. Daran schließen sich Privatgrundstücke und die Promenade an.

Durch das eindrucksvolle Land Gate gelangt man in die Altstadt von Zadar.

Von den Häusern und Gassen her kennen wir schönere Altstädte. Zadar trumpft aber mit dem römischen Forum auf, an welchem sich die römisch-katholische Kirche St. Donatus befindet. In einer Art Freiluftausstellung reihte man auf dem Platz römische Artefakte auf, wie Säulenreste, wunderschön gestaltete Kapitelle oder auch Grabsteine. Sogar ein paar Grundmauern hat man zur Besichtigung offen gelassen. Das Forum ist sehr groß und lädt zum Verweilen ein.

Dann spazierten wir an der Promenade entlang bis zur Meeresorgel. Schon aus einiger Entfernung hörten wir die Töne, die durch die Wellen über die Meeresorgel entstehen. Wir waren verwundert, dass diesmal die Töne so laut waren, obwohl das Wasser relativ ruhig war. Fasziniert lauschten wir der „Musik“ und genossen die Sicht über das Meer und die vorgelagerten Inseln.

2005 installierte man im Rahmen der Neugestaltung der Promenade dieses experimentelle Musikinstrument. Unter einer Reihe großer Marmorstufen befinden sich Röhren und Auslässe, durch die Luft infolge der Energie der Wellen gedrückt und in Töne umgewandelt wird. Einfach großartig.

Für uns neu ist das riesige runde Kunstwerk im Boden des Promenadenabschlusses. Es heißt „Gruß an die Sonne“. Die komplette Fläche besteht aus Sonnenkollektoren. Auf dem äußeren Edelstahlring sind die Himmelsrichtungen und verschiedene astronomische Angaben aufgeführt. Tagsüber recht unspektakulär soll es abends mit der entsprechenden Illuminierung sehr viel mehr hermachen.

Nun bogen wir wieder in die Gassen der Altstadt ab und kamen zur Kathedrale St. Anastasia von Zadar. Der romanische Bau ist beeindruckend. Im Inneren ist die Kathedrale ziemlich prächtig, mit ihrer Holzdecke, den verschiedenen Säulen, die das Hauptschiff tragen, dem Marmor und den großen Altären in den Seitenschiffen.

Zum Schluss kamen wir zum Volksplatz mit dem Gardepalast und der Kirche des St. Lawrence.

In der Nähe fanden wir eine alte Fotografie von Zadar, die eine Türe ziert. Sie zeigt Zadar vor der Zerstörung durch die Bombardements des 2. Weltkrieges.

Vorbei am Platz der fünf Brunnen, einem weiteren Rest der alten Stadtmauer, durch den Stadtpark und entlang der Marina beendeten wir den Rundgang durch Zadar.

Die Regenpause dauerte gerade so lange wie unser Spaziergang. Deshalb setzten wir unsere Fahrt nach Norden fort. Von jetzt ab begleiteten uns der Velebit auf der einen Seite und die Insel Pag auf der anderen Seite. Das Karstgebirge Velebit verläuft von Zadar bis nach Senj und gleicht eher einem riesigen Geröllhaufen als einem Gebirge. Es ist nicht ein Stein zu finden den man Felsen nennen könnte. Alles ist sehr bröckelig. Viele Leute bauten ihre Häuser direkt am Fuße des Gebirges, oder gar in die Täler. Wir hätten da sicher keine ruhigen Nächte.

In dem kleinen Küstenort Karlobag fanden wir einen schönen Parkplatz direkt am Meer und unterhalb der Kirche des Hl. Karl. Die Kirche an sich wurde im Krieg zerstört und nur ein paar Mauerreste und der Glockenturm wurden rekonstruiert.

Oberhalb stehen die Reste des alten Kastells, die jedoch nicht zugänglich sind.

Karlobag war in der Vergangenheit ein großer Wirtschafts- und Handelshafen. Entsprechend viel Wasser wurde benötigt. Da das Karstgebirge kein Wasser speichert, baute man mehrere Zisternen, um den Wasserbedarf zu decken. Man verwendete das Wasser zum Trinken, Waschen und Tränken der Tiere. Um die Einlässe in die Zisternen legte man größere Flächen an, auf die das Regenwasser traf. Von dort floss es in die Zisternen. Diese Plätze waren gleichzeitig auch Treffpunkt der Einwohner. Aber auch das Wasser aus den Dachentwässerungen wurde genutzt. Auf jeden Fall lohnt sich auch hier ein kleiner Spaziergang durch den alten Ortskern.

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