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Archiv für das Schlagwort “Weltwunder in der Türkei”

Bodrum

Bodrum schmiegt sich entlang einer nicht zu großen Bucht und wird dahinter von einer Hügelkette eingerahmt. Das Wasser ist glasklar, der Himmel wunderbar blau und die Häuser der Stadt strahlen leuchtend weiß. Es ist ein sehr schöner Ort, um eine Zeit dort zu verbringen.

Unser Wohnmobil stellten wir auf dem Bus- und Wohnmobilplatz unterhalb des antiken Theaters ab. Von dort aus sind alle Sehenswürdigkeiten von Bodrum gut zu Fuß erreichbar. Den ersten Rundgang starteten wir am antiken Amphitheater, welches direkt an der Straße liegt, die zum westlichen Ende der Halbinsel führt. Zu unserer Überraschung wurde das „Theater von Halikarnassos“ teilweise rekonstruiert und wird auch heute wieder genutzt. Gebaut im 3. oder 2. Jahrhundert vor Christus durch die Griechen, bot es bis zu 13.000 Zuschauern Platz. Die Kapazität von heute beläuft sich auf 10.000 Zuschauer, wenn Konzerte türkischer und internationaler Künstler stattfinden. Vom Theater aus bietet sich ein schöner Blick über Bodrum und die Bucht mit der griechischen Insel Kos und der türkischen Halbinsel Datça.

Nun begaben wir uns in die engen Gassen Bodrum´s, die vom Erscheinungsbild her stark an Griechenland erinnern. Als Orientierungshilfe dient die fast immer scheinende Sonne.

Ziemlich genau unterhalb des Amphitheaters finden sich die Reste eines der antiken Weltwunder, des Mausoleums von Halikarnassos. Als wir hier davon erfuhren, waren wir sehr erstaunt. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, dass wir in der Türkei auf eines der sieben Weltwunder stoßen würden. Bodrum hieß in der Antike Halikarnassos. Im Bodrumer Stadtplan, den wir in der Touristinfo bekamen, wird das Mausoleum so beschrieben: Es wurde um 350 v.Chr. fertiggestellt, war 140 Fuß (knapp 43m) hoch und war eine Pyramide mit 24 Stufen, die von einem Streitwagen gekrönt wurde. Jede Seite war mit einem Fries dekoriert, der Szenen der Schlacht zwischen Griechen und Amazonen darstellte. Bauen ließ das Grabmal der Sohn des Königs Maussolos, um seinen Vater zu ehren. Allerdings gibt es viele Geschichten über die Entstehung des Mausoleums von Halikarnassos und noch mehr Beschreibungen des antiken Weltwunders.
Im 12. Jahrhundert zerstörte ein schweres Erdbeben dieses Grabmal. 1857 brachte eine englische Grabung das Fundament zutage, welches heute im Rahmen eines Museumsbesuches zu besichtigen ist. Leider blieb dieses Museum für uns geschlossen. Es gibt auch keine Möglichkeit, über irgendeine Mauer zu sehen. Die ist entweder zu hoch oder durch Gebäude verbaut. Es blieb nur ein winziger Blick durch die Gitterstäbe des Museumstores.

Nun spazierten wir zur Promenade von Bodrum, die zum großen Teil von der Marina eingenommen wird. Bäume und Palmen sorgen für Grün und unzählige Kneipen und Restaurants sorgen für das leibliche Wohl.

Irgendwann kommt man dann zur Burg St. Peter, dem Wahrzeichen von Bodrum. Sie wurde vor 600 Jahren von den Kreuzrittern erbaut, zum Teil mit den alten Steinen des Mausoleums von Halikarnassos. Die Burg beherbergt heute das bedeutendste Unterwasser-Archäologie-Museum der Welt.

Zwischen der Burg und der Medina, der Altstadt, findet man eine arabische Zisterne. Das Wasser dient heute unter anderem den rituellen Waschungen der Moslems vor dem Besuch der angeschlossenen Moschee. Dort ist auch die Polizei von Bodrum ansässig.

Als wir durch die Medina liefen, überraschte uns ein großer Gewitterguss. Da es anschließend ziemlich ungemütlich wurde, brachen wir den Spaziergang ab und nahmen der Rückweg zum Wohnmobil wieder durch die engen Gassen der etwas jüngeren Altstadt.

Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und ich wollte mir die Windmühlen am westlichen Ende der Bodrumer Bucht ansehen, während Klaus sich zur Marina orientierte. Den ersten Weg nahmen wir noch gemeinsam. Hinter der Marina erklomm ich dann die Straße, die ziemlich steil bergauf führt. Am Anfang und am Ende stehen kreisrunde Gebäude mit einer Tür und vielen Löchern am Rande der aufgesetzten Kuppel. Solche Gebäude stehen in der ganzen Stadt verteilt und tragen alle Namen. Erst dachte ich, es sind Grabmäler, bis ich auf eine Infotafel stieß, die erklärte, dass es sich dabei um Zisternen handelt. Deshalb haben sie alle die vielen Löcher am unteren Rand der Kuppel, die in einem Sims endet. In den zwei Zisternen, in die ich hineinschaute, stand Wasser. Dieses konnte aber auch von dem heftigen Gewitterguss gestern stammen.
Man weiß nicht, wann sie gebaut wurden. Die Architektur lässt auf die Ottomanen schließen. Die Zisternen haben einen Durchmesser von 7-10 Metern und das Wasserbecken ist 2 bis 2,5 Meter tief.

Nun biegt die Straße nach links ab und führt noch steiler bergauf. Die Mühlen stehen oben auf der Spitze des Hügels und es bietet sich ein phantastischer Rundum-Blick auf Bodrum, die westlich davon gelegene Gümbet-Bucht und die ägäische Bucht.

Die sechs Gümbet-Mühlen sind nur noch Ruinen, von denen zwei rekonstruiert wurden. Sie sind frei zu besichtigen.

Unterhalb der Mühlen ist noch ein Stück der antiken Stadtmauer von Halikarnassos zu besichtigen, die einst 7km lang war. Reste von zwei Stadttoren sind ebenfalls noch erhalten: der Tiger-Tower, der sich zwischen den Windmühlen und der Marina von Bodrum befindet, und das Myndos-Gate, ein Stück weit unterhalb der Windmühlen gelegen.

Nun wollten wir jedoch immer noch einen Weg finden, um über die griechischen Inseln Rhodos und Kreta zurück nach Deutschland zu fahren. Vom Cruise-Port in Bodrum sollen Autofähren nach Kos fahren, Von dort aus könnte man nach Rhodos übersetzen. Also spazierten wir noch einmal zur Burg, um von dort weiter zum Fährhafen zu gelangen. Am Fährhafen war alles sehr ruhig, niemand kam raus, niemand fuhr hinein. Dann entdeckten wir die Ticketschalter und eine sehr nette Frau gab uns Auskunft. Sie sprach deutsch, was alles sehr viel einfacher machte. Sie meinte, dass die Fähre auch ein Wohnmobil unserer Größe mitnehmen könnte. Sie fährt 3x in der Woche nach Kos. Die Überfahrt würde alleine für das Wohnmobil 375,-€ kosten und pro Person noch einmal 44,-€, für nur eineinhalb Stunden Überfahrt. Von Kos müssten wir aber weiter nach Rhodos.
Sie meinte auch, dass es von Marmaris aus direkt nach Rhodos eine Autofähre geben müsste, aber sie wisse es nicht genau. So bedankten wir uns sehr bei ihr und wir überlegten, was wir tun sollten. Unser nächstes Ziel war also Marmaris.

Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil spazierten wir am Strand von Bodrum entlang, der sich zwischen der Burg und dem Fährhafen ausbreitet. Er ist nicht breit, aber besitzt schönen Sand und sehr klares Wasser. In einem der Café´s genossen wir noch einen Tee und die tolle Atmosphäre.

Bodrum hat uns sehr gut gefallen.

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