A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Archiv für das Schlagwort “Wohnmobilstellplatz Jaz”

Montenegro

Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. In Albanien war es schon schwierig, mit einem größeren Wohnmobil an ein Ziel zu gelangen, welches wir uns ausgesucht hatten. Auch wenn man nicht wirklich die großen Straßen verlassen kann, aber irgendwie haben wir es geschafft, hier und dort einen Parkplatz zu finden. In Montenegro ist das so gut wie unmöglich, denn es ist alles nur für PKW´s gemacht. Selbst einkaufen ist in Montenegro ein Problem, weil man vor den Läden keine Parkmöglichkeiten findet. Große Parkplätze – Fehlanzeige.

So konnten wir uns nicht die Altstadt von Ulcinj ansehen, genauso wenig wie die von Budva. Beide Städte liegen an der Küstenstraße, die in Montenegro den Namen „Panoramastraße 3“ trägt. Vor dem geplanten Besuch von Ulcinj übernachteten wir am Strand Velika Plaža, der sich vom Fluss, der aus den Ulcinj-Salinen kommt, bis zur albanischen Grenze erstreckt. Der Strand ist sehr breit und kaum vermüllt. Außerdem werden langsam die Renovierungsarbeiten an den Strandbar´s aufgenommen, denn bis zum Saisonbeginn ist es nicht mehr weit.

Nachdem wir in Ulcinj den einzig möglichen Parkplatz anfahren wollten, der „angeblich“ auch gut für größere Wohnmobile anfahrbar sein soll, um die Altstadt zu besuchen, mussten wir sehr schnell feststellen, dass es eben nicht möglich ist. Und nicht nur das, es war auch ein Problem in der engen Straße überhaupt eine Wendemöglichkeit zu finden.

So fuhren wir auf der Küstenstraße dem nächsten Ziel entgegen, Budva. Die Fahrt bietet viele herrliche Aussichten, und zu unserer Überraschung existieren sogar auf der küstenabgewandten Seite der Straße Parkplätze.

Dabei sahen wir, dass der Strand von Sutomore sehr schön ist, der in Norden von einem roten Kliff begrenzt wird. Leider fanden wir auch hier keine Möglichkeit zum Anhalten.

Sehr sehenswert ist auch die Klosterinsel „Sveti Stefan“, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden und nicht zu besichtigen ist. Irgendwie erinnerte sie uns an Mont Saint Michel in der Normandie, nur ragt sie nicht so hoch auf.

Auch der größte Parkplatz nahe der Altstadt Budva´s bot keinen Platz für uns, da er nur PKW-Stellplätze bietet. Unverrichteter Dinge und frustriert verließen wir Budva wieder. So waren wir zudem immer noch auf der Suche nach einem Platz für die Nacht.

Ein paar Kilometer weiter lag wieder ein Parkplatz am Straßenrand. Auf der anderen Seite bietet sich ein Blick auf den schönen Strand von Jaz. Dort sichteten wir auch zwei Wohnmobile und fuhren sofort hin. Der Platz ist riesengroß, ruhig gelegen und zum Strand ist es nur ein Katzensprung.

Direkt neben dem Platz fließt ein kleiner Fluss ins Meer. Es ist ein Kiesstrand, daher ist das Wasser sehr sauber.

Der kleine Strand, der hinter einer Felsnase beginnt, ist dagegen mehr sandig und auch ruhiger. Wir waren an einem Sonntag dort und es waren viele Leute unterwegs, vor allem mit Kindern.

Vor der Felsnase liegen Felsen im Wasser, die sich bei genauerer Betrachtung als Teile eines Bauwerks entpuppten. Es waren sehr alte Mauerreste. Woher die kommen könnten, keine Ahnung. Vielleicht hat früher einmal etwas auf der Felsnase gestanden, die heute so einsam und frech über den Strand sieht.

Der Strand ist der Abschluss einer kleinen Ebene, hinter der sich die Berge erheben, die das Bild an der kompletten Adriaküste bestimmen. Die höchsten Gipfel etwas weiter in Landesinneren sind schneebedeckt. Die Vegetation in dieser Gegend ist genauso grau wie in Deutschland, aber ist dieser einen Monat voraus. Viele Bäume zeigen jetzt das erste Grün.

Nach einer ruhigen und angenehmen Nacht versuchten wir unser Glück in Kotor. Es ist die älteste Stadt Montenegro´s und liegt an der berühmten und wunderschönen Kotorbucht. Zudem gilt sie als die schönste Altstadt Montenegro´s.

Hier hatten wir endlich Glück, weil die Kommune auch die Wohnmobilisten willkommen heißt. Der „Parking Autoboka“ ist sehr groß und kostet 15,-€ für 24 Stunden. Bis zum Gurdić Gate aus dem Jahre 1470 ist es nur ein guter halber Kilometer zu laufen.

Hat man dieses schmale Stadttor durchschritten führt gleich eine Treppe auf die Stadtmauer hinauf. Auf ihr kann man um die halbe Altstadt von Kotor laufen, passiert dabei mehrere Bastionen, und es bieten sich viele schöne Blicke über die Dächer der Altstadt und die Berge hinauf, oder auf die „neue Welt“ und die Bucht.

Mehrere Infotafeln erklären die verschiedenen Stadttore, Befestigungen oder den Gardepalast. Die ältesten Teile des alten Kotor stammen aus dem 12. Jahrhundert. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde aber immer wieder um- und ausgebaut, ja nach Art der Nutzung.

Beeindruckend ist die riesige Stadtmauer, die sich rund um den Felsen bis hinauf zu dessen Spitze zieht. Der Bau muss einen Wahnsinns Aufwand gekostet haben. Wenn man sich den unzugänglichen Berg ansieht fragt man sich: Für wen hat man diesen Aufwand betrieben? Abends ist die komplette Stadtmauer bis hinauf auch noch beleuchtet. Das sieht zwar gut aus, aber war bestimmt kaum weniger Aufwand. Unglaublich.

Auf halber Höhe ist die kleine Kirche „unserer lieben Frau der Heilung“ zu sehen.

In der Altstadt finden sich viele Paläste, die aus dem 15.-18. Jahrhundert stammen. Manchmal steht auf Tafeln auch der Name der Familie, die den Palast erbaut hat. Zumeist sind es venezianische Paläste.

Daneben gibt es auffallend viele Kirchen, orthodoxe und katholische.

Die Gassen sind meistens kurz und verwinkelt, aber es gibt mehrere große Plätze, die das ganze Ambiente auflockern und den Aufenthalt angenehm machen. Der größte von ihnen ist wohl der Platz mit dem Glockenturm aus dem Jahre 1602, direkt hinter dem West Gate gelegen.

Das Stadtbild ergänzen verschiedene militärische Einrichtungen, wie Militärbaracken, Waffenlager oder auch ein Gefängnis.

Alles ist in dem gleichen gelblichen Stein erbaut und bildet so eine Einheit. An jeder Ecke laden Restaurant´s und Bar´s zur Einkehr ein. Die Bucht von Kotor ist Austern- und Muschelzuchtgebiet, was sich auch auf das kulinarische Angebot auswirkt. Allerdings sind die Austern für 3,-€ das Stück nicht eben günstig.

Leider hatten wir arges Pech mit dem Wetter. Es hatte sich gerade eine große Regenfront über die Gegend gelegt, alles war grau und ungemütlich. Trotzdem erkennt man die außerordentliche Schönheit der Kotorbucht, die auch per Boot erkundet werden kann.

Wenn man Kotor verlassen und nach Norden weiter fahren will hat man zwei Möglichkeiten: einmal den sehr langen Weg rechts um die Kotorbucht herum, oder die ruhige, aber enge Straße um die westliche Halbinsel von Kotor herum zur Autofähre Lepetane-Kamenari, wo das ursprüngliche Leben noch zu spüren ist.

Die Fährüberfahrt kostet für ein Wohnmobil 10,50€ und dauert fünf Minuten.

Bis zur Grenze nach Kroatien ist es nicht mehr weit. Wir passierten sie ohne Wartezeit.

Beitragsnavigation