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Le Castella

Im Grünen sitzen, das Meeresrauschen im Hintergrund, blauer Himmel und Sonne von oben – was braucht der Mensch mehr? Sechs Tage schönes Wetter, nach einer ziemlich durchwachsenen Zeit, und einen günstigen Wohnmobil-Stellplatz in Le Castella (Costa Splendente sul mare), südlich von Crotone. Wenn man eine Woche auf dem Platz bleibt bezahlt man 10,-€ inkl. allem, bis dahin würden 15,-€ pro Tag anfallen. Wer mehr Zeit hat und einen Monat auf dem Platz bleibt bezahlt nur 200,-€. Wenn das mal kein Angebot ist. Die Plätze sind zwar schattig, weil unter Eukalyptusbäumen und Kiefern befindlich, aber die Sonne steht noch nicht so hoch und ein paar Stündchen Sonne am Tag bekommt man dann doch ab.

Abends ruft, wenn es dunkel geworden ist bis in die Nacht hinein, eine Zwergohreule. Alle zwei Sekunden gibt sie immer den gleichen kurzen Laut von sich. Das klingt sehr geheimnisvoll und wir mussten erst einmal forschen, von welchem Vogel die Laute stammen.

Vor dem Platz kann man einen kleinen Rundweg über die Klippen laufen. Die Flora ist sehr vielfältig, Smaragdeidechsen lassen sich die Sonne auf den Rücken scheinen.

Die Klippenkante ist von zahlreichen Sandsteinblöcken, noch fest am Boden verankert oder abgebrochen Richtung Meer drängend, gekennzeichnet. Die natürlichen Löcher in den flachen Sandsteinflächen eignen sich sehr gut als Pflanztöpfe, in die die Natur mit künstlerischer Ader Sandkrokusse gesetzt hat.

Überall wächst gerade wieder Riesenfenchel und der Ästige Affodill, eine auffallende Pflanze, die überall im Mittelmeerraum wächst, beginnt gerade seine Blüten zu entfalten. Die langen schmalen Blätter der Pflanze sind immergrün und überall zu finden.
Es ist eine sehr schöne Ecke hier.

Etwas weiter führt ein steiler Weg zu einem kleinen Strand unterhalb der beiden Stellplätze. Dort bilden Sandsteinblöcke, in denen Muscheln eingeschlossen sind, den Strandabschluss. Dazwischen liegen Abschnitte aus Muschelkalk, der jedoch noch nicht das „Steinstadium“ erreicht hat. Er ist relativ weich und bröckelig. Das Regenwasser hat Wasserrinnen hinein gewaschen, was auch sehr gut aussieht.

Der Ort Le Castella ist ein Urlaubsort, vieles ist jetzt geschlossen. Nur wenige Restaurants und ein Café haben geöffnet. Es gibt einen kleinen Supermarkt, einen Chinesenladen und einen offenen Laden „Sapori di Calabria“, der kalabresische Spezialitäten verkauft. Der Besitzer ist sehr nett und engagiert, um seinen Kunden etwas Gutes zu tun. Die Preise sind vernünftig, im Gegensatz zum exponierten Souvenirladen gegenüber der Burg von Le Castella.

Wenn man die Hauptstraße Via Duomo zum Meer hinunter läuft steht man direkt vor dem Castell. Die aragonesische Burg steht auf einer Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist.

Die Ursprünge der Burg sind sehr viel älter und stammen aus dem 4.-3. Jahrhundert v.Chr., von den Griechen. Im sogenannten Phrourion-Raum sind die Fundamente durch Glasplatten zu sehen, die im Boden eingelassen wurden.

Ihre heutige Form bekam die Burg in der aragonesischen Zeit. Bis dahin erfuhr sie mehrere Umbauten und Erweiterungen. Vom 18. Jahrhundert an verfiel die Burg, 1977 zerstörte ein heftiger Sturm die Ostseite. Große Teile der Burg sind jedoch rekonstruiert worden und zugänglich. Der Eintritt ist kostenlos, trotzdem bekommt man am Eingang ein Ticket in die Hand gedrückt. Von den höher gelegenen Orten der Burg bieten sich schöne Aussichten über Le Castella und die Küste.

Schon in der Antike bewunderte man die Landschaften um Le Castella. Einigen Gelehrten zufolge soll es zwischen Le Castella und dem Capo Colonna noch mehrere Inseln im Meer gegeben haben, die inzwischen versunken sind. Wenn man bei Google Maps genau hinsieht, erkennt man sogar mehrere Untiefen, die einmal Inseln gewesen sein könnten. Eine der Inseln soll die Insel Calypso gewesen sein, die Homer in seiner Odysee erwähnte. Er hatte sie jedoch „Ogygia“ genannt, nach der auf ihr lebenden Nymphe. Es ranken sich aber noch mehr Legenden um diesen Ort, die aus der Antike stammen.

Eine kleine Marina und ein kleiner Fischerhafen liegen am östlichen Ortsrand.

Auf jeden Fall gefällt es uns hier sehr gut. Die Gegend ist flach, die Berge weit weg, was sich auch auf das Wetter auswirkt: es ist besser als anderswo, zumindest meistens.

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