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Castelsardo

Entlang der Costa Paradiso und der Costa Rossa, durch eine schöne, hügelige und grüne Landschaft, durchfuhren wir die nördliche Küstenlandschaft von Sardinien. Immer wieder eröffnen sich Blicke über das Meer. Korsika ist meistens im Dunst verschwunden und fast nur noch zu erahnen.

Bevor man Castelsardo besucht sollte man einen kleinen Abstecher zum „Elefantenfelsen“ machen. Dies war ein riesengroßer Lavabrocken, der in grauer Vorzeit als „Höhlenwohnung“ ausgebaut wurde. Die Räume sind noch da, obwohl der Brocken sehr verwittert ist. Inzwischen hat er die Form eines Elefanten angenommen, sehr kurios.

Kurz vor der Altstadt von Castelsardo befindet sich ein großer kostenloser Parkplatz, den die Gemeinde zur Verfügung stellt. Er liegt auf einer Terrasse und bietet einen unglaublichen Blick über die Küste, das Meer und die historische Altstadt von Castelsardo auf einem in das Meer geschobenen Fels. Ganz oben thront das Kastell. Die Häuser winden sich um den Fels herum und scheinen zum Meer hin zu fließen. Das ist ein wunderbarer Anblick.

Der Weg ist nicht mehr weit und schon steht man auf dem Hauptplatz Piazza La Pianedda. Rundherum bieten im Sommerhalbjahr viele Geschäfte sardisches Kunsthandwerk an: Körbe, Korallenschmuck und allerlei andere Dinge. Jetzt ist, wie überall, fast alles geschlossen.

Dieser Platz ist Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Kastell. Dies kann man auf der sich den Hang entlang windenden Straße tun, oder man nimmt die große, schön bemalte Treppe. Am Ende dieser Treppe geht man ein kleines Stück Straße, bis zu einem Café mit Blick zu den Klippen, mit einem winzigen Strand unterhalb unseres Parkplatzes.

Von nun an spaziert man enge, verwinkelte, mit Flusskieseln gepflasterte Gassen zum Kastell hinauf. Ein paar Schilder weisen den Weg.

Das Kastell kann man für 5,-€ Eintritt pro Person besichtigen. Das Castello Dei Doria wurde im 12. Jahrhundert von der genuesischen Adelsfamilie Doria erbaut. Damit konnten sie die Schiffe im westlichen Mittelmeer kontrollieren. 1438 eroberten die Spanier das Kastell und machten das Castel Aragonese daraus. Im 18. Jahrhundert wurde es sardisch, hatte seine Funktion aber schon verloren. Erst in der Neuzeit gewann es als touristisches Ziel wieder an Bedeutung. Es wurde restauriert und ist heute ein Museum, in dem vor allem Flechtarbeiten rund ums Mittelmeer gezeigt werden. In Sardinien hat die Flechtkunst mit Pflanzenfasern einen hohen Stellenwert. Einer der Korbflechter hatte seine Werkstatt geöffnet und wir durften uns umsehen.

Von ganz oben hat man einen fast Rundum-Blick vom Capo Testa die Küste entlang, über den Turm der unterhalb gelegenen Kathedrale von Castelsardo, und über die Marina bis hin zur Insel Asinara, den nordwestlichsten Punkt von Sardinien.

Etwas unterhalb des Kastells befindet sich die Kirche di Santa Maria delle Grazie, die ebenfalls besichtigt werden kann.
Gleich daneben ist das Museum der genuesischen Geschichte zu besuchen. Hierfür ist das Ticket für das Kastell ebenfalls gültig. Bekannt sind die Museen auch unter der Bezeichnung MIM für das Kastell und MOG für das Geschichtsmuseum.

Noch ein paar enge Gassen weiter hinunter und man steht vor der Kathedrale mit dem hohen separat stehenden Glockenturm, der mit bunten Majolika-Ziegeln gedeckt ist.

Vom Vorplatz aus blickt man auf die schroffe Küste, einen Garten und die Grundmauern der Bastioni Manganella.

Bis hierher hatten wir den Weg gut gefunden. Der Rückweg ist nicht so leicht zu finden, wenn man nicht die unterhalb verlaufende Straße nehmen will. Die Gassen durch die historische Altstadt von Castelsardo sind ein echtes Labyrinth. Fast alles sind Treppen, viele Gassen sind Sackgassen. Es geht nach den Schema Versuch und Irrung voran, Hauptsache bergauf.
Irgendwann hatten wir dann doch den Ausgang gefunden.

Die Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz und am nächsten Morgen steuerten wir die Marina an, um unsere Wäsche zu waschen. Schnell und problemlos hatten wir das Thema im Waschsalon erledigt. Hier kann man das Geld für die Maschinen wechseln und die Beschriftung ist auch international, alles super.

Nachdem das erledigt war, spazierten wir an verschiedenen Läden und Einrichtungen vorbei bis zum Ende der Mole. Von hier aus hat man noch einmal einen schönen Blick auf die Hinterfront von Castelsardo.

Die Stadt steht auf einem Lavafelsen, davor streckt sich eine Lavazunge ins Meer. Die Begrenzung der Marina besteht aus Lavabrocken. Bisher war ich der Meinung, dass Sardinien aus Grundgestein besteht, eben aus Granit. Die Insel ist erdbebenfrei, während Italien immer wieder von schweren Beben heimgesucht wird. Meinen Nachforschungen zufolge gibt es aber auch hier viele Vulkane, womit sich die heißen Quellen der Insel erklären. Entlang der Nordküste ist dazu sehr viel Lössboden auszumachen.

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