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Reisen rund um die Welt

Zurück auf der Route 66 – Arizona

Hatte ich schon erklärt, wieso die Route 66 diesen Namen hat? Thomas Jefferson kreierte das Netzsystem der Straßen durch die USA. Dabei bekamen die Ost/West-Verbindungen gerade Zahlen und die Nord/Süd-Straßen ungerade Zahlen. Da die Route 66 mehr eine Ost/West-Verbindung ist, musste sie eine gerade Zahl bekommen. Die Zahlen 62, 64 und 66 waren noch zu vergeben, wobei Kansas schon die Hand auf der 62 hatte. Der Aufsichtsrat legte deshalb einen Plan für die Route 66 vor, die entsprechende Karte folgte etwa 2 Tage später und die Route 66 war geboren. Das war, wie schon vorher erwähnt, 1926.

Wir stießen bei Ash Fork auf die Route 66. Der kleine Ort hat nicht sehr viel zu bieten. Vernachlässigte Oldtimer, meist verlassene Läden und ein kleiner Bahnhof machen Ash Fork aus. Der Ort entstand mit der Ankunft der Eisenbahn. Der Bergbau war ebenfalls ein wichtiger Punkt. Einige Motels, Tankstellen und Geschäfte operierten hier seit 1926. Sechs Betriebe stellen flache Steinplatten her, die aus großen gebrochenen Steinen gespalten werden. Diese Platten können vielfältig genutzt werden, z.B. als Gehwegplatten, zu Mauern aufgeschichtet oder als Abdeckungen. Der kleine „Siedler-Friedhof“ liegt etwa eine halbe Meile außerhalb Ash Forks und wird heute noch genutzt. Kleine weiße Holzkreuze mit kleinen Steinplatten davor markieren die alten Gräber vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Uns ist inzwischen aufgefallen, dass die frühen Siedler ihre Friedhöfe alle etwa eine halbe bis eine Meile außerhalb der Ortschaften anlegten.
Ash ForkSiedler-Friedhof in Ash Fork

Von Ash Fork aus startet der längste übriggebliebene, ungefähr 140 Meilen lange Abschnitt der Route 66, wobei die ersten 5 Meilen nicht gewartet wurden und daher nicht mehr befahrbar sind. Wir fuhren deshalb auf der Interstate 40 bis nach Seligman, von wo aus wir der alten Route 66 in Richtung Westen folgten. Seligman wurde 1886 gegründet und lag an der Kreuzung zur Santa Fe Railroad-Hauptstrecke. In den frühen Jahren der Route 66 legte man dann das Augenmerk auf die motorisierten Reisenden. Heute fühlt man sich in der kleinen Stadt in die Vergangenheit zurückversetzt. Großen Anteil daran hat der Barbier Angel Delgadillo, der auch ein Gründungsmitglied der Route 66 Association ist. Da Klaus gerade einen Haarschnitt nötig hatte, bemühten wir Angel. Der Mann, der mexikanische Eltern hat, wird im nächsten Monat 86 Jahre alt. Seit 1947 betreibt er dieses Geschäft und will noch möglichst lange seiner internationalen Kundschaft ihren Kopf verschönern. Auf unsere Frage diesbezüglich, antwortete er, dass er noch einhundert Jahre alt werden will. Wenn man ihn allerdings mit dem aufs Schärfste geschliffenen Rasiermesser am Kinn eines Kunden sieht, dann kommt man schon ins Nachdenken. Klaus bekam jedenfalls von ihm einen perfekten Haarschnitt, in aller Ruhe, versteht sich. Die abgeschnittenen Haarreste entfernte Angel dann ganz ungewöhnlich mit einem Staubsauger. Da blieb nichts mehr übrig. Warum ist in Deutschland noch niemand darauf gekommen? Der nette alte Mann wünschte uns eine gute Weiterreise. Er machte uns auch darauf aufmerksam, dass ich, Angela, den gleichen Namen habe wie er. Im Mexikanischen nennt man das Tocatillos oder so, habe ich leider schon wieder vergessen. Sehenswert in Seligman sind weiterhin unter anderem das von Angels Bruder geführte Snow Cap Drive-In und das Roadrunner Café.
Angels Barber Shop in SeligmanRoadrunner Café in Seligman

 

 

 

Valle Vista

Valle Vista

Über die kleinen Orte Peach Springs, Truxton, Valentine mit dem Safari Zoo, und Hackberry gelangten wir nach Valle Vista, wo wir mit dem Blick auf das Westende des Grand Canyon Massivs übernachteten. Unterwegs begegneten uns Züge mit einer Länge von mindestens eineinhalb Kilometern, unglaublich.

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