Matagorda Bay – Texas
Von San Antonio fuhren wir voller Erwartungen auf frischere Luft über Goliad und Victoria an die Küste. Das ganze Gebiet muss auf einem Ölsee liegen, denn überall finden sich Stationen mit Armaturen und manchmal auch Tanks oder größere Bohranlagen.Unser erster Kontakt mit dem Golf von Mexico fand in Port Lavaca an der Matagorda Bay statt. Das etwas südlicher gelegene Corpus Christi wird zwar als sehr schön beschrieben, aber in Anbetracht des langen Weges, den wir noch vor uns haben, lag uns der Ort zu weit südlich. Port Lavaca war eigentlich eine Enttäuschung für uns. Das Wasser der Bucht ist braun, aber es ist warm, fast zu warm. Ansonsten hat Port Lavaca kaum etwas zu bieten, außer frische Shrimps aus dem Golf. Davon kauften wir uns ein Pfund für 3,50$, aber der Aufwand mit dem Puhlen und was dann noch übrigbleibt, lohnt sich kaum.
In der Hoffnung etwas besseres Wasser zu finden, fuhren wir nach Palacios weiter. Spanische Schiffbrüchige sahen auf ihrem verzweifelten Weg an Land drei Paläste am Ufer stehen. Daher hat der Ort seinen Namen. In Palacios ist die größte Fischereiflotte an Texas´ Golfküste stationiert, dazu gibt es eine Marina, einen Pier und einen 1,5 Meilen langen Fußweg mit Badestränden am Ufer entlang.
Am Ufer der Matagorda Bay stapeln sich Austernschalen. Der Grund der Bucht ist anscheinend mit Austern übersät. Shrimps und Austern sind hier deshalb das Hauptgeschäft. Das Wasser ist immer noch nicht besser.
Nächster Versuch: Matagorda selbst. Hier mündet der Colorado River in den Golf von Mexico. Eine große, moderne Brücke spannt sich über die Bucht, über die man die vorgelagerte schmale und lange Insel sowie das offene Meer erreicht. Das Wasser ist immer noch braun. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass der Regen, den es seit einiger Zeit im Landesinneren gibt, die Flüsse gerade gefüllt hat und diese umso mehr Sedimente mitbringen und ins Meer spülen. Weiter draußen zeichnet sich eine scharfe Grenze zum Blauwasser ab. Am Horizont sind viele Bohrinseln zu erkennen, wovon es vor der texanischen Küste Hunderte gibt, wie uns eine Karte zeigte.
Der Strand von Matagorda ist lang und von zartem Tang, der hier ständig angespült wird, bedeckt. Das Wasser des Golfs hat eine angenehme Badetemperatur, woran auch so mancher Hai gefallen findet. Deshalb halten sich die Badenden sehr nah am Ufer auf. Erst kürzlich hat es ein Stück weiter nördlich in Surfside Beach einen kleinen Jungen erwischt, der allerdings wieder in Ordnung kommt. Das trübe Wasser, in dem man nicht sieht, was um einen herum passiert, lässt bei uns keine unbeschwerte Badefreude aufkommen. Die Surfer hält das nicht von ihrem Vergnügen ab. Ich wollte jetzt keine Angst machen. Haiangriffe sind äußerst selten, außerdem setzen die Haie erst einen sogenannten Probebiss an, nach dem man jedoch schleunigst aus dem Wasser sein sollte. Also, keine Angst, wir werden aufpassen.