A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Munnar

Glück muss der Mensch haben. Gerade haben wir einen freundlichen walisischen Herren getroffen, den wir zur Zeit als Bungalownachbarn haben. Der hat unseren Laptop wieder gerichtet. Wunderbar und vielen Dank. Jetzt können wir unsere Berichtreihe fortsetzen:

Eine 2-Tagestour führte uns ins 130 Kilometer östlich von Kochi gelegene Munnar. Die Stadt liegt hoch in den Cardamom-Hills inmitten von weiten Teefeldern. Ab 1500 Metern Höhe gedeiht die Teepflanze, die in diesem Gebiet in großem Maßstab angebaut wird.

Elefantenbad

Elefantenbad

Der erste Stopp auf der Fahrt nach Munnar war das Kodanadu-Elefantencamp. Leider war an diesem Tag immer noch oder schon wieder Feiertag und das Camp hatte seine Pforten geschlossen. Wir konnten jedoch dem täglichen Elefantenbad zusehen. Dazu warteten wir an einem breiten Gebirgsfluss. Gebirgsflüsse verbinden wir immer mit eiskaltem Wasser. Dieses ist jedoch schön warm.
Nach einer kurzen Wartezeit kamen vier Elefanten mit ihren Mahuts. Im Wasser warteten weitere vier Männer. Nach einer kurzen und hautnahen Besichtigung der Elefanten wurden diese ins Wasser geführt. Irgendwann kam dann das Signal, dass sich die Elefanten, die Ketten um die Fußgelenke haben, hinlegen sollen. Das war für die Tiere, in dem Maße eingeschränkt, nicht so ganz einfach. Wahrscheinlich ist das Flussbett auch mit Steinen übersät. Als sie dann endlich im Wasser lagen, fingen jeweils zwei Männer an, einen Elefanten mit Bürsten zu schrubben. Das dauerte eine ganze Weile, dann begann das Ganze auf der anderen Seite: Elefant aufstehen, Elefant auf die andere Seite legen und wieder schrubben.
Nachdem wir von diesem Schauspiel genug hatten, setzten wir unsere Fahrt fort. Diesmal waren wir nicht alleine, sondern teilten die Fahrt mit einem französischen Pärchen, Caroline und Pierre aus Südfrankreich Nähe Marseille.

Cheeyappara-Wasserfall

Cheeyappara-Wasserfall

Als nächstes kamen wir an mehreren Wasserfällen vorbei. Bei zwei von Ihnen, z.B. dem Cheeyappara-Wasserfall hielten wir an, um Fotos zu machen. Auf der Tour überwogen, neben der immer üppiger werdenden tropischen Vegetation mit viel Bambus, Zimtbäume und Pfefferpflanzen.

British Couny Homestead

British Couny Homestead

Nachdem wir um 5.50 Uhr aufgestanden sind, um 6.30 Uhr abgeholt werden sollten und um 6.50 Uhr endlich losfuhren, kamen wir gegen 13 Uhr im British County Homestead an. Das ist ein kleines Haus mit drei privat vermieteten Zimmern und Terrasse mitten in den Bergen. Vom Tee war bis dahin noch nichts zu sehen.
Wir bezogen unsere Zimmer und bekamen ein indisches Mittagessen.

View Point

View Point

Um 14 Uhr wurden wir 40 Kilometer weit zum View Point gefahren. Auf der ganzen Strecke gibt es keine fünfzig Meter gerade Straße. Eine Kurve folgt auf die nächste. Kurz nach dem Losfahren begannen die ersten Teefelder, die uns fast die ganze Strecke begleiteten. Dann nehmen sehr hohe und schlanke Eukalyptusbäume das Zepter in die Hand.
Nach endlos scheinendem Kurvenfahren und zwei Talsperren später erreichten wir endlich den View Point. Unser Verständnis von einem Aussichtspunkt ist, dass man von dort weit ins Land sehen kann. Hier ist der Aussichtspunkt an einer Stelle, wo anscheinend eher das Aufsteigen von Nebelwolken aus den Tälern die Attraktion ist. Von den umliegenden Bergen ist dort kaum etwas zu sehen, nur weißer, dichter, aufsteigender Nebel. Das hat natürlich auch seinen Reiz, nur dass wir darauf nicht gefasst waren.

Danach fuhren wir wieder zum British County zurück, wo wir müde und ausgelaugt von den langen Fahrten ankamen. Das Abendbrot wartete schon auf uns. Was wir auch zu essen bekamen, es schmeckte alles lecker. Nur das Huhn zum Abendessen hatte mehr Knochen als Fleisch.
Nach dem Essen genossen wir noch ein wenig den Abend auf der Terrasse.

Tee-Museum Munnar

Tee-Museum Munnar

Nach dem Frühstück am zweiten Tag, der mit zwei Schauern begann, besuchten wir in Munnar selbst das Tee-Museum. Zuerst werden Bilder aus alten Zeiten der Teeplantage gezeigt, sowie Einrichtungsgegenstände aus den Häusern der Plantagenbesitzer, die über einhundert Jahre alt sind. Dann geht es zur Verarbeitung, die von einem Angestellten erläutert wird. Von dem Vortrag konnte ich kaum etwas verstehen, denn der wurde zwar englisch gehalten, aber in einem den Indern typischen Tempo und mit einem ganz schlimmen indischen Akzent. Ich habe nur mitbekommen, das die Teepflanzen keine Büsche sind, auch wenn sie eine angenehme Pflückhöhe haben. Es sind eigentlich Bäume, von denen die meisten mehrere hundert Jahre alt sind. Die Teepflanzen werden wohl bis zu vierhundertfünfzig Jahre alt. Wir haben aber auch neuere Pflanzungen gesehen.
Im Verarbeitungsraum stehen Schneide- und Trocknungsmaschinen. Die frisch gepflückten Blätter werden bis zu vier mal geschnitten, je nach Qualität und Anforderung. Dann werden die geschnittenen Blätter bei 104°C getrocknet. Dabei verklumpen die Blätter zum Teil oder es sind immer noch gröbere Bestandteile drin. Nach dem Durchlaufen einer Filtermaschine erhält man dann die verschiedenen Teequalitäten von grob bis fast gemahlen.
Will man schwarzen Tee, dann werden die grünen Blätter fermentiert, ansonsten läuft alles genauso ab.
In einem Verkaufsraum ist dann frischer grüner, schwarzer und aromatisierter Tee zu kaufen, sowie Gewürze aus der Gegend, wie Kardamom, Pfeffer und andere.

Rhesusaffen beim Spielen

Rhesusaffen beim Spielen

Gegen 16 Uhr waren wir zurück in Kochi. Auf der Rückfahrt hielten wir noch einmal an einem Aussichtspunkt. Die Aussicht war zwar nicht so toll, dafür sorgten die Rhesusaffen für Aufsehen. Sie fraßen die Nüsse, die ihnen von den Leuten zugeworfen wurden oder trieben miteinander ihre Spiele. Das erinnerte mich an die Anlage mit den Rhesusaffen im Dresdner Zoo, vor dem ich als Kind ewig stand und den Affen zusah.

 

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